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Veröffentlicht am 21.08.2021

unglaublich schönes Herzensbuch

99 Tage mit dir
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"99 Tage mit dir" ist ein tragisch schöner Roman über die Macht des Schicksals und dass die große Liebe Berge versetzen kann.

Zum Inhalt: Emma und Nathan begegnen sich dort, wo normalerweise keine Liebe ...

"99 Tage mit dir" ist ein tragisch schöner Roman über die Macht des Schicksals und dass die große Liebe Berge versetzen kann.

Zum Inhalt: Emma und Nathan begegnen sich dort, wo normalerweise keine Liebe beginnt- im Wartezimmer der Brustsprechstunde. Beide sind allein dort und beide haben Angst davor, was die Untersuchung zu Tage fördern könnte. Und so beschließen zwei völlig Fremde, sich gegenseitig beizustehen und sich Halt zu geben. Und aus dieser schicksalhaften Begegnung soll noch so viel mehr werden. Doch wie viel Zeit wird den beiden vergönnt sein?

Das Cover ist einfach wunderschön und erinnert mit den kleinen Papageientauchern an Meer und Urlaub. Man sollte nur nicht vergessen, seine Taschentücher parat zu haben, wenn man damit am Strand liegt.

Die beiden Protagonisten sind wahnsinnig sympathisch und authentisch und werden im Verlauf der Geschichte und je mehr der Leser mit ihnen durchmacht zu Freunden. Bis zum Schluss habe ich mit den beiden mitgefiebert und auf ein Happy End gehofft. Aber Leben nimmt nunmal kein glückliches Ende.

Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und fantastisch erzählt, die vorkommenden Personen sind trotz all der Schicksalsschläge so selbstlos, verlieren nicht den Mut und trotzen gemeinsam allen Widrigkeiten. Es zeigt ganz deutlich, wie wichtig es ist, sich mit Liebe und Güte zu umgeben und alles Gute was einem erfährt, auch an andere weiterzugeben. Denn das Leben ist zu kurz um auch nur eine Stunde davon zu verschwenden.

Diese wunderschöne, atemberaubend gefühlvolle Buch hat mich absolut in seinen Bann geschlagen. Für mich ein echtes Herzensbuch.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Alt aber nicht tot

Herrenabend
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"Herrenabend" ist das dritte und letzte Buch von Hendrik Groen, es handelt sich dabei um fiktive Tagebücher in denen der betagte Herr aus seinem Alltag im Seniorenheim schreibt.

Zum Inhalt: Auch in ...

"Herrenabend" ist das dritte und letzte Buch von Hendrik Groen, es handelt sich dabei um fiktive Tagebücher in denen der betagte Herr aus seinem Alltag im Seniorenheim schreibt.

Zum Inhalt: Auch in diesem Tagebuch erzählt Hendrik wieder ehrlich und schamlos lustig von seinem Rentnerleben im Seniorenheim, wo er seine Tage mit Leonie, Fräulein Jansen und seine Pseudo-Enkelin Frida verbringt. Hinzu kommt ein neuer Freund in Gestalt von Herrn Jo-Jo, der ebenfalls früher an einer Schule gearbeitet hat und Hendriks Liebe zum puzzeln teilt. Überschattet werden die gemütlich fröhlichen Tage davon, dass Hendrik so allmählich etwas vergesslich wird. Aber davon lässt sich der rüstige Rentner die Freude am Leben nicht trüben.

Die Bücher von Hendrik Groen sind für mich ein Gute-Laune-Garant, vor allem wenn Hendrik über die unterschiedlichen Mitbewohner im Seniorenheim und ihre Eigenheiten erzählt. Als dann auch noch Corona um sich greift ist das Chaos perfekt- einfach herrlich.
Dieses Buch ist nicht ganz so heiter fröhlich wie die vorherigen, da es offen und ungeschult zeigt, welche Auswirkungen Demenz auf das Leben haben kann. Fängt es anfangs noch ganz harmlos mit leichter Vergesslichkeit an, so werden Hendriks Aussetzer immer schwerwiegender und verstehen nicht nur ihn selbst in Sorge und Aufruhr.
Ich finde es toll, wie offen, ehrlich und ungeschult das Buch damit umgeht.

Das Buch hat mich wieder unglaublich gut unterhalten, ich habe oft schmunzeln müssen und aber ab und zu ein Tranchen verdrückt, wenn Hendrik mal wieder mit dem Leben und seinem Kopf zu kämpfen hatte.

"Herrenabend" ist ein Buch mit ganz viel Herz, über Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und darüber, dass das Leben erst vorbei ist, wenn man tot ist. Es ruft einem ins Gedächtnis, dass man das Leben bis zum Ende auskosten sollte.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Die Totenflüsterin

Tote schweigen nie
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Zuallererst: A.K. Turner war mir vorher kein Begriff aber nach diesem Buch habe ich die Autorin direkt gegoogelt und auf meine Merkliste gesetzt, denn was sie zu Papier bringt haut mich glatt um.

Zum ...

Zuallererst: A.K. Turner war mir vorher kein Begriff aber nach diesem Buch habe ich die Autorin direkt gegoogelt und auf meine Merkliste gesetzt, denn was sie zu Papier bringt haut mich glatt um.

Zum Inhalt: Cassie Raven ist Sektionsassistentin und fällt neben neben ihrem unkonventionellen Auftreten vor allem durch ihr Können und ihre Expertise auf. Sie macht ihren Job gewissenhaft und mit viel Respekt und Zuneigung für die Toten. Als ihre ehemalige Mentorin und Freundin unerwartet verstirbt, glaub Cassie nicht, dass es mit einer Standardsektion getan ist und ermittelt auf eigene Faust.

Das Buch ist wahnsinnig hochwertig und allein schon optisch und haptisch ein echtes Erlebnis. Design und Farbgestaltung gefallen mir richtig gut und heben das Buch optisch vom düster schwarzen Einheitsbrei der Thriller-Riege ab.

Cassie habe ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen, genauso wie ihre polnische Oma. Die Akribie, Gewissenhaftigkeit und die Leidenschaft mit der Cassie ihre Arbeit macht sind bewundernswert. Und sie beweist immer wieder, dass sie locker ein Medizinstudium hätte anstreben können. Sie hat viel Sachverstand und eine exzellente Beobachtungsgabe. Insgesamt ist sie in meinen Augen eine bewundernswerte Frau und es ist wirklich schade, dass sie nur fiktiv ist, da ich sie wahnsinnig gerne kennenlernen würde.

Der Plot ist gut durchdacht und schlüssig konstruiert. Der Leser kann zu jeder Zeit Cassies Gedanken folgen, mit den restlichen Informationen wird man von Flyte durch die Perspektivenwechsel versorgt. Der Schreibstil wechselt von sachlich erklärend, wo immer Cassie ihre Arbeit macht, zu fesselnd und mitreißend, wenn sie ihre eigenen Ermittlungen anstellt bis hin zu einfühlsam, wo immer es um ihr Privatleben geht.

Ich habe dieses Buch sehr genossen, da ich mich gut in die Protagonistin hineinversetzen konnte und man als Leser praktisch bei zusehen konnte, wie sie über sich hinauswächst.
Ein fantastisches Thriller-Debüt, das ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

atmosphärischer Kriminalroman in der irischen Einöde

Der Sucher
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Dieses hier ist das erste Buch von Tana French bei dem ich aktiv gedacht habe „muss ich lesen“ und mein Riecher hat mich nicht getäuscht- dieses Buch war fantastisch.

Zum Inhalt: Cal ist ein Ex-Cop aus ...

Dieses hier ist das erste Buch von Tana French bei dem ich aktiv gedacht habe „muss ich lesen“ und mein Riecher hat mich nicht getäuscht- dieses Buch war fantastisch.

Zum Inhalt: Cal ist ein Ex-Cop aus Chicago, der sich nach dem Scheitern seiner Ehe und dem Ende seiner Karriere im ländlichen Irland zur Ruhe setzen will. Während er an seinem alten Haus renoviert, fühlt er sich zunehmend beobachtet und entdeckt bald ein Kind, das um sein Haus schleicht. Er nimmt den Jungen unter seine Fittiche und schnell vereint die beiden mehr als nur die handwerkliche Arbeit und ob Cal will oder nicht, übernimmt er plötzlich einen Fall, von dem er nicht weiß, wo er ihn hinführen wird.

Das Buch ist eine Mischung aus Roman und ruhigen Krimi und obwohl das Buch absolut nicht nervenaufreibend ist, entwickelt es schnell eine Sogwirkung und atmosphärische Spannung. Das rührt hauptsächlich vom merkwürdigen Verhalten der Dorfbewohner, einer inneren Feindseligkeit und den merkwürdigen Vorkommnissen im Ort her. Tana French schreibt dabei nicht ausschweifend, aber unglaublich bildhaft; ich hatte das Gefühl diese Mischung aus Neugier und Mistrauen bezüglich zugezogener im Ort selbst spüren zu können.

Cal ist ein klassischer Typ vom Schlag „harte Schale, weicher Kern“ und seine Bemühungen, sich mit den Krähen anzufreunden, hat mich mehr als einmal schmunzeln lassen. Ich mag, dass er viel über Moral und Verhalten nachdenkt. Er ist ein Good Cop mit Helfersyndrom und ich hatte mehrmals das Gefühl, dass er an Trey gutmachen will, was er bei seiner eigenen Tochter verpatzt hat. Den spannendsten Charakter fand ich allerdings seinen verschrobenen Nachbarn Mart, der immer wieder mehr zu wissen scheint, als er zugibt und die Dinge gern selbst in die Hand nimmt.

Dieses Buch ist ein Roman über die Faszination der irischen Einöde und den Verfall ländlicher Gegenden, über Gesellschaft und Familie. Aber es ist auch ein Krimi, in dem nichts ist wie es ursprünglich scheint und wo Schuld, Vorurteile und Angst das tägliche Leben bestimmen. Ein fantastisches, stimmungsvolles Buch, das mich nicht losgelassen hat.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Voller Herz und Humor

Dich hab ich nicht kommen sehen
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"Dich hab ich nicht kommen sehen" ist ein herzerwärmender und humorvoller Roman, der Balsam für die Seele ist. Das Lesen hat sich angefühlt, wie das Beisammensitzen mit guten Freunden. Selten habe ich ...

"Dich hab ich nicht kommen sehen" ist ein herzerwärmender und humorvoller Roman, der Balsam für die Seele ist. Das Lesen hat sich angefühlt, wie das Beisammensitzen mit guten Freunden. Selten habe ich mich in einem Buch so zu hause gefühlt.

Zum Inhalt: Mari ist neu in Berlin, geflüchtet vor einem Leben, dass sie nicht mehr führen kann- nicht mehr führen will. Bei einer Wohnungsbesichtigung trifft sie auf Tom, der sie direkt ins Herz schließt und schnell wird Mari als Teil der Familie Stein "adoptiert". Für die junge Frau, die normalerweise auf Abstand geht und sich in Arbeit vergräbt ist das ein ganz neues Gefühl und Mari erkennt, dass es mehr im Leben gibt, als die erfolgsbedingt Anerkennung, die sie von ihren Eltern kennt.

Die Charaktere waren auf so vielschichtige Weise sympathisch, verschroben, fürsorglich und aufdringlich, wie ich es selten in einem Roman erlebe. Die Autorin hat hier wirklich viel Arbeit und vor allem Herz reingesteckt. Ich hatte das Gefühlt, selbst Teil dieses sonderbaren Freundes- und Familienkreises zu sein und mit jeder kleinen Geste wurde mir warm ums Herz.
Mari ist mir besonders an Herz gewachsen und am liebsten hätte ich sie permanent fest umarmt und ihr ein Butterbrot geschmiert.

In diesem Buch ist nicht alles heiter Sonnenschein, was die Geschichte nur lebendiger und realitätsnaher macht. Es gibt ihm eine gute Tiefe, die aber durch die witzigen Passagen nicht zu schwermütig ist. Generell ist das Buch herrlich leicht und voller Witz geschrieben. Ich habe mich in der Geschichte rundum wohl gefühlt und wollte es gar nicht weglegen, so sehr war ich versunken.

Für mich ein fantastisches Buch, sprühend vor Witz und mit echter Wohlfühlatmosphäre, dass ich guten Gewissens weiterempfehle!

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