Buch mit Handicap
Als ich dieses Buch in der Hand hielt, habe ich eine absolut schnulzige Liebesgeschichte erwartet. Doch es kam anders, denn was mir immer in Geschichten fehlt, ist der „Makel“, der keiner sein sollte. ...
Als ich dieses Buch in der Hand hielt, habe ich eine absolut schnulzige Liebesgeschichte erwartet. Doch es kam anders, denn was mir immer in Geschichten fehlt, ist der „Makel“, der keiner sein sollte. So auch hier bei unserem Protagonisten Emil.
Anfangs lernen wir Clea kennen, bei deren Namen ich schon ein paar Schwierigkeiten hatte, aber sie ist ein wundervoller Mensch, der sich immer für andere aufopfert. Jedenfalls, bis ihr Mann sie verlässt, weil sie eine „Träumerin“ ist. Ihre Mutter ist das reinste Scheusal und immer hat nur Clea an allem Schuld. Zum Glück ist da ihre Freundin Lulu und ihr Freund Lars und ihre Buchhandlung. Sie lernt Emil am Abend kennen, als sie ihr Handy in den Fluß wirft und dabei auf eine Reling klettert. Er denkt, sie wolle sich umbringen und schon nahm das Chaos seinen Lauf.
Emil ist Legastheniker. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, das dieses Thema aufwarf. Umso beeindruckter finde ich die Darstellung. Emil ist ein wunderbarer Mensch und auch intellektuell übertrifft er weit mehr Menschen als er glaubt. Er fühlt sich als Mensch zweiter Klasse, weil er eben eine Schwäche hat und damit auch keinen Abschluss seiner Gesellenprüfung erhalten hat. So läuft er durchs Leben und versucht sich über Wasser zu halten, was gar nicht so einfach ist, bei der seiner elitären Familie. Und dabei hat er ein wahnsinnig großes Talent, das niemand zu bemerken scheint. Außer Clea!
Ich habe die Story geliebt und es war so schön zu sehen, dass es Menschen gibt, die sich mehr als nur einsetzen. Ich hoffe sehr, dass dies nicht nur hier im Buch ist, sondern auch im echten Leben, denn diese Story könnte jeden Tag auf der Straße passieren. Absolute Leseempfehlung von mir!