Hiskias schwierige Entscheidnungen
Bleib du meine Hoffnung„...Ich fürchte, es gibt immer noch viele, die sich lieber an Unwissenheit und Aberglaube klammern, als die Wahrheit zu suchen. Und sie sind es, die Moloch am Leben erhalten...“
Hiskia, König von Juda, ...
„...Ich fürchte, es gibt immer noch viele, die sich lieber an Unwissenheit und Aberglaube klammern, als die Wahrheit zu suchen. Und sie sind es, die Moloch am Leben erhalten...“
Hiskia, König von Juda, lässt die alten Götterstandbilder zerschlagen. Er will, dass Jahwe als einziger Gott verehrt wird. In Jerusalem kann er das durchsetzen. Wie aber sieht es in den anderen Städten aus?
Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Roman geschrieben, der sich eng an die biblische Geschichte hält. Die Handlung setzt zeitnah nach dem ersten Teil ein.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er lässt viel Raum für die inneren Kämpfe des Königs. Halt und Hilfe sind ihm dabei die Worte seines Großvaters Secharja:
„...Du betest. Und du überlässt dem Herrn, deine Stärke zu sein. Denk daran – der Herr gibt dir nicht deine Stärke, Hiskia. Er ist deine Stärke...“
Vor Hiskia steht eine schwierige Aufgabe. Er braucht kluge Berater, auf die er sich verlassen kann. Doch weder sein Großvater, noch der Prophet Jesaja stehen für ein Amt zur Verfügung. Deshalb setzt er Schebna, seinen Lehrer, als Palastverwalter ein, auch wenn er weiß, dass Schebna nicht an Jahwe glaubt. Sein Bruder, den er wohlweislich nicht berücksichtigt hat, reagiert sauer.
Hiskia lässt die alten Feste wieder aufleben und stärkt so den Glauben seines Volkes. Außerdem stellt er die Tributzahlungen an die Assyrer ein. Dass dieses Kriegervolk gefährlich ist, erlebe ich in dem Handlungsstrang, der in Israel spielt. Wo sie auftreten, gibt es Tod und Vernichtung.
Das Reich Juda blüht auf. Doch die Gefahr lauert fast vor der Tür. Die Assyrer ziehen gen Samaria.
„...Sie werden Israel überfallen. Und dieses Mal werden es nicht nur kleine Gruppen sein. Sie schicken die ganze Armee...“
Es ist zu befürchten, dass ihr nächstes Ziel Jerusalem ist. Hiskia setzt Eljakim als Baumeister ein und lässt die Mauern der Stadt verstärken. Jerusalem aber hat ein Problem. Es gibt innerhalb der Stadt keine Wasserquelle. Wie sollen sie eine Belagerung überstehen? Da hat Eljakim die Idee, einen Tunnel zu graben und das Wasser in die Stadt zu leiten. Danach kann die Gihonquelle, die außerhalb der Stadt liegt, vor den Augen der Angreifer verborgen werden. Er will, da die Zeit knapp ist, von beiden Seiten graben lassen und ist sich sicher, dass die Trupps sich in der Mitte treffen.
Nach dem Tod des Großvaters nehmen Hiskias Zweifel zu. Immer wieder aber liest er in den Schriftrollen nach, die er mit dem Großvater abgeschrieben hat. Leider findet er bei Schebna nicht in jedem Fall die erhoffte Unterstützung für seine Vorhaben. Für ihn zählt Logik, nicht Glauben.
Auch Eljakim muss lernen, dass sein Werk nicht gelingen wird, wenn er sich nur auf seine eigene Kraft verlässt. Er hat allerdings einen Vater an seiner Seite, der auch dann noch glaubt, wenn es fast unmöglich erscheint. Dessen Worte zu Jeruscha, einer jungen Frau, zeugen von seinem unerschütterliche Glauben:
„...Es gibt einen Gott des Himmels und der Erde, mein Kind. Er hat den Lauf der Sterne geordnet und dass der Mond ab- und zunimmt. Er schickt den Regen und den Sonnenschein, durch die die Erde blüht. Und wenn alles, was er geschaffen hat, eine Ordnung und einen Sinn hat, dann können wir ihm auch unser Leben anvertrauen – ohne das Warum zu kennen...“
Als Samaria gefallen ist, wird die Zeit knapp.
Wie soll sich Hiskia entscheiden? Nach menschlichen Maßstäben hat er nur zwei Möglichkeiten: Er kann den Assyrer erneut Tributzahlungen anbieten oder sich Verbündete im Kampf suchen. Jesaja aber meint, er solle gar nichts tun und sich auf Gott verlassen. Wird das gut gehen?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es skizziert das Leben in der damaligen Zeit und zeugt von der Kraft des Glaubens.