Profilbild von CanYouSeeMe

CanYouSeeMe

Lesejury Star
offline

CanYouSeeMe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CanYouSeeMe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2021

Der perfekte Kreis

Der perfekte Kreis
0

Nachdem mich bereits "Offene See" vom Autor Benjamin Myers begeistern konnte, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist gleichzeitig poetisch ...

Nachdem mich bereits "Offene See" vom Autor Benjamin Myers begeistern konnte, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil des Autors ist gleichzeitig poetisch und klar. Das Buch ist duchzogen von bildlichen und teils beinahe schon ausufernden Bescheibungen. Generell ist die Sprache poetisch, unaufgeregt und trifft dabei genau auf den Punkt. Das Buch ist ein eher ruhiges, die Handlung fließt vor sich hin, es gibt keine großen Ankündigungen und Trubel. Große Spannungsgefälle gibt es nicht - sie würden ohnehin nicht zur Stimmung passen.
Handlung und Personen mich positiv überrascht, sowohl Redbone als auch Calvert sind zwei überaus charmante und eigenbrötlerische Charaktere, von denen ich gern noch viel mehr gelesen hätte. Die Kapitelaufteilung nach angelegten Korn-Kreisen und die originellen Namen haben mir gut gefallen, genauso wie die kurzen Auschnitte der Berichterstattungen darüber. Auch wenn die beiden und ihr Streben nach immer fantastischeren Kornkreisen im Fokus des Buches stehen, wird die Charakterentwicklung und das eigentliche Ziel hinter den Aktionen sehr subtil herausgearbeitet.

Dieses Buch ist leise und trifft dennoch genau ins Schwarze. "Der perfekte Kreis" ist ein Buch, dass ich defnitiv noch öfter lesen werde!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2021

Junge mit schwarzem Hahn

Junge mit schwarzem Hahn
0

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte ...

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte hat mich gleich ab der ersten Seite in den Bann gezogen - er ist zugleich knapp und geradlinig, spart dabei jedoch an keinem Punkt die Bildhaftigkeit und Lebendigkeit ein. Ein wirklich interessanter Stil, der mich komplett mitnehmen und begeistern konnte. Die Sprache ist auch sehr klar und mutet beinahe schon zu modern für die beschiebene Welt an.
Die Handlung um Martin und den ihn begleitenden und allgegenwärtigen Hahn spielt in einer nicht ganz definierbaren Zeit, das Setting ist eindeutig mystisch und düster geprägt. Die gesamte Stimmung des Buches ist dem eines Märchens sehr ähnlich - was mich sehr überrascht hat, denn anhand des Klappentextes habe ich damit nicht gerechnet...
Die Story hat bei mir noch lange nachgewirkt und mich zum Nachdenken angeregt - die Erzählung pendelt immer wieder zwischen Extremen, (z. B. der Güte von Martin und der Boshaftigkeit vieler Dorfbewohner) scheint auch Symboliken zu nutzen, die den Leser:innen nicht sofort ins Auge springen.
Insgesamt bin ich von diesem Buch positiv überrascht worden, finde dieses Debut sehr gelungen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2021

Teilen und Haben

Teilen und Haben
0

Da die Autorin zu meinen liebsten Sachbuchautorinnen gehört, war ich natürlich ganz gespannt auf dieses kleine Büchlein. Die Thematik des Teilen und Habens ist so alt wie die Menschheit an sich, scheint ...

Da die Autorin zu meinen liebsten Sachbuchautorinnen gehört, war ich natürlich ganz gespannt auf dieses kleine Büchlein. Die Thematik des Teilen und Habens ist so alt wie die Menschheit an sich, scheint aber aktuell nochmals an Bedeutung zu gewinnen.

Der Schreibstil von Franca Parianen ist sehr direkt und flüssig, konnte mich als Leserin sofort ansprechen und mitnehmen. Gespickt ist das Ganze mit einer ordentlichen Prise Witz und Ironie. Es trifft eine angenehme Mischung aus wissenschaftlich fundierten Kenntnissen und eingängiger Sprache. Das Buch habe ich beinahe in einem Rutsch durchgelesen.

Eine gewisse politische Grundhaltung können die Ausführungen in diesem Buch nicht leugnen - eine rein objektive Betrachtung der Thematik ist demnach nicht zu erwarten. Eine allumfassendere Abhandlung, die auch andere Sichtweisen inkludiert könnte für einige wünschenswert sein. Das war für mich allerdings kein größerer Aufhänger, der mich an der Lektüre gestört hat.

Die vielen Informationen hängen mir noch nach und haben mich nachhaltig zum Nachdenken angeregt, ich glaube, dass ich immer mal wieder ein bisschen in dem Buch schmökern werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2021

Finstere Havel

Finstere Havel
0

Der fünfte Fall von Hauptkommissar Toni Sanftleben hat es wieder in sich. Für die Handlung im Allgemeinen ist es nicht wichtig die vorangehenden Bücher zu kennen, um Toni und sein Team besser verstehen ...

Der fünfte Fall von Hauptkommissar Toni Sanftleben hat es wieder in sich. Für die Handlung im Allgemeinen ist es nicht wichtig die vorangehenden Bücher zu kennen, um Toni und sein Team besser verstehen zu können, würde ich es jedoch schon empfehlen.

Ich habe mich sehr auf einen neuen Fall für Toni und sein Team gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Die Handlung setzt sich aus zwei parallel und aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählten Zeiträngen zusammen: Zum einen Toni, der den Leser durch die Ermittlungen nach Fund des Autos in der Havel führt. Zum anderen Melanie, die Frau, die in dem Auto um Leben kam; ihre Perspektive schildert die Zeit vor ihrem Tod. Ich fand diese zweigeteilte Erzählung sehr spannend und auch gut zu verfolgen, da man dadurch im Laufe des Buches immer mehr über Melanie und das "Vorspiel" zum Auto in der Havel erfahren kann.

Ich habe die gesamte Länge des Buches mitgefiebert, wie es zu dieser Tat kam - ob es überhaupt ein Verbrechen war, oder nicht ein Unfall, und wie die einzelnen Charaktere, die man im Laufe des Buches kennen lernt, damit zusammenhängen könnten. Es blieb für mich bis zur Auflösung unvorhersehbar.

Die Charaktere waren allesamt lebensnah und authentisch beschrieben, allem voran Hauptkommissar Toni, der sich nicht immer an die polizeiliche Etikette hält - er ist auch nur ein Mensch mit Ecken und Kanten. Schön auch, dass der erzählerische Fokus nicht nur auf Toni und Melanie lag, sondern auch vermeindliche Nebencharaktere eine Entwicklung erfahren - ein rundes Gesamtbild.

Finstere Havel war für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung der Reihe um Toni Sanftleben, ich freue mich auf einen nächsten Fall.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2021

Einfach Zelda

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
0

Andrew David MacDonald hat mit Zelda eine ganz eigene und unheimlich sympathische Protagonistin geschaffen, die dieses Buch zu einem wahren Erlbenis werden lässt. Zelda ist 21 und hat eine Behinderung: ...

Andrew David MacDonald hat mit Zelda eine ganz eigene und unheimlich sympathische Protagonistin geschaffen, die dieses Buch zu einem wahren Erlbenis werden lässt. Zelda ist 21 und hat eine Behinderung: ihre Mutter hat während der Schwangerschaft Alkohol getrunken, infolgedessen hat Zelda das Fetale Alkoholsyndrom (FAS), welches mit spezifischen Besonderheiten, u.a. kognitiven Einschränkungen, Störungen der Exekutivfunktionen, Schwierigkeiten bei der Verarbeitung großer Mengen an Außenreizen, fehlende oder eingeschränkte Möglichkeiten zur selbstständigen (Tages-)Strukturierung und des vorausplanenden Handelns, sowie eingeschränkte Möglichkeiten aus
Erfahrungen, insbesondere Gefahren, zu lernen.
Damit ist Zelda eine eher ungewöhnliche Protagonistin, denn Menschen mit Behinderungen kommen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch als Buch-Protagonisten häufig nicht oder nur selten zu Wort. Umso schöner und wichtiger finde ich damit dieses Buch.
Die Story wird aus Zeldas Perspektive geschildert, man begibt sich beim Lesen vollkommen in ihren Blickwinkel. Sprache und Schreibstil sind sehr direkt und auf den Punkt gebracht, passen gut zur Protgonistin und lassen sich flüssig lesen.
Zelda ist eine vielseitige und authentische Protagonistin, die mir ab der ersten Seite sympathisch war. Auch die weiteren Charaktere sind authentisch und vielschichtig, durch Zeldas Blick ergibt sich ein ganz eigenes Bild auf die Personen, was sehr spannend zu lesen ist.
Die Story hat mir auch gut gefallen, es gab für mich keine unnötigen Längen. Während Zelda ihre Legende beschreitet, ergibt sich auch ein guter Einblick in ihren Alltag, der sehr liebevoll und eindrücklich beschrieben wird - das hat mir gut gefallen.
Insgesamt hat mich dieses Buch positiv überrascht und konnte mich auf ganzer Linie überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere