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Veröffentlicht am 24.09.2019

Du bist wohl nicht ganz eckig im Apfel?!

Die Träne des Fressers
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Die Fantasie ist unbegrenzt, nicht jedoch bei Büchern aus dem Genre Fantasy. Dort gibt es immer die gleichen Rassen: Menschen, Elfen, Orks, Zwerge, Feen und deren Abwandlungen. Umso schöner ist es, wenn ...

Die Fantasie ist unbegrenzt, nicht jedoch bei Büchern aus dem Genre Fantasy. Dort gibt es immer die gleichen Rassen: Menschen, Elfen, Orks, Zwerge, Feen und deren Abwandlungen. Umso schöner ist es, wenn ein Autor neue, unverbrauchte Rassen erschafft. Wenn die Geschichte darüber hinaus lebhaft und spannend erzählt wird und unvorhergesehene Wendungen hat, ist es ein gutes, unterhaltendes Buch.

Die Träne des Fressers von Nathan C. Marus ist fesselnd, wenn man in die Geschiche hinein gefunden hat. Die Zusammenhänge und Wendungen sind überraschend und die Charaktere bildlich dargestellt.
Am Anfang des Buches schreibt der Autor, wie er (vermutlich) spricht, mit Anmerkungen in Klammern, einem fett gedruckten Wort, um die Betonung zu unterstreichen. Dies wird im Verlauf der Geschichte geordneter. Wenn man darüber hinweg sehen kann, ist es ein aufregendes Buch, anders als zahlreiche Elfenbücher von der Stange, obwohl Elfen ebenfalls vorkommen. Man lernt neue Rassen kennen, bereist unbekannte Welten und durchquert den Weltenbund. Weiße Königin ist der Auftakt einer hoffentlich spannenden Reihe.

„Er schaute über seine Schulter und sah die zerbrechliche Gai. Ailan war nicht hübsch. Sie war zu dünn, hatte ein hartes Gesicht ohne Alter, aber sie hate etwas Graziles, etwas Stolzes in all ihrem Elend, etwas Wildes, etwas Wahnsinniges und gleichzeitig Ruhiges […]. Sie erinnerte ihn an ein gealtertes Kind, das in der Pubertät beschlossen hatte, sich nicht mehr weiter zu entwickeln.“
(S. 227)

Die Gai sind eine allwissende Rasse. Jeder fürchtet sich vor ihrem durchdringenden Blick, der ihnen alles offenbart.
Ailan ist eine Gai, die für den Clamor arbeitet. Sie wurde als Kind von ihrer sterbenden Welt gerettet und lebt und arbeitet seitdem für diese Gesellschaft. Doch Ailan hat ihre eigenen Ziele und unternimmt mit dem Nurmonen Siks eine persönliche Reise. Ihre Einmischungen in das Geschehen wirken willkürlich und fehl am Platz, nicht nur für ihren Begleiter.

„Ich bin eine Verbündete, Splendite!“ (S.146)

Spleen, eigentlich Splendite, ist ein Mensch, der Gehilfe eines Knappen eines Ritters. Er ist zuständig für das Gepäck seines Herren, als sie auf Anaut ankommen. Anaut ist ein Planet, auf dem keine Gesetze gelten, weder für Menschen, noch für die Natur. Die drei sind auf der Suche nach einem Weltentor, um auf die nächste Welt zu reisen, als sie überfallen werden. Es ist ein erbitterter Kampf gegen Orks, den nur Spleen überlebt, dank der Hilfe einer weißen Elfe.

„Du bist jetzt im Auftrag des Königs unterwergs, Splendite! […] Bringt das nach Ksorahar zu … zu … Scheschan.“ (S.36f.)

Splendite ist fast noch ein Kind, hilflos und ängstlich. Er lässt sich leicht beeindrucken, zuerst von seinem Herren und später von der Elfe. Doch wächst er mit seinem Auftrag und über sich hinaus. Er begegnet vielen Wesen, doch nur die Feuerelfe Nani sieht, das er mehr ist, als er auf den ersten Blick scheint.

„SPLENDITE MENSCHENPUPS!“ (S. 176)

Nani ist ein bezaubernder Charakter. Die kleine Feuerfee wirkt wie ein kleines Kind, die einen Narren an Spleen gefressen hat. Mit ihren witzigen Ausrufen lockert sie die gesamte Geschichte auf. Sie ist ein Lichtblick in dieser recht düsteren Geschichte und das Gegenteil von Zen‘saide.

Zen‘saide ist eine schneeweiße Elfe mit vielen Spitznamen: „Der weiße Tod“ S. 66, „kleine Elfe“ (S.328), „Zen“ (S. 89), „Du vertrocknetes Relikt.“ (S.377), um nur einige zu nennen. Vor allem ist sie aber alt, verbittert und unsterblich. Durch einen Zufall ist sie mit Spleen auf dem Weg nach Ksorahar; eigentlich sucht sie verzweifelt eine Möglichkeit, dieses Menschenkind wieder los zu werden. Sie ist sehr ernst, kann kräftig zuhauen und Geheimnisse für sich behalten. Sie ziert zwar das Cover des Buches, ist aber von allen Charakteren der farbloseste. Sie ist in allem perfekt, außer in zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie wirkt wie eine abtrünnige Gesetzlose, eine von vielen auf Anaut. Nur ihre Träume machen aus ihr etwas Besonderes und die Anwesenheit von Spleen in ihrem Leben, gibt ihr eine wichtige Aufgabe: Spleen vor dem Bösen zu bewahren.

Zu diesem Bösen gehört der Magier Belazael, mit dem Zen`saide schon am Anfang der Geschichte eine nicht sehr nette Begegnung hat. Welches Ziel dieser Magier wirklich verfolgt, ist nicht ganz klar, doch er nutzt alles, was die Götter ihm zur Verfügung stellen. So auch Cerce, eine Priesterin Nochors. Dieses Geschöpf ist eine weitere Rasse, die nicht zum Standard gehört. Cerce ist das widerlichste Wesen in diesem Buch, ein faulender Charakter, voller Geheimnisse und ihrer eigenen toten Magie. Dadurch ist sie vielfach spannender als Belazael, der sich durch die Geschichte treiben lässt. Cerce dagegen scheint ein Motiv zu haben, ein Ziel zu verfolgen und alles dafür zu tun, um es zu erreichen. Selbst wenn dazu gehört, sich mit Belazael zu verbünden.

Durch die zahlreichen Charaktere und ihre anfangs unabhägigen Erzählstränge bleibt die Spannung durchweg erhalten. Es ist nicht von vornherein abzusehen, worauf die Geschichte hinaus will. Was genau die Träne des Fressers ist, ist lange Zeit ungewiss. Der Abschluss der Reisen gipfelt in einem Ende, welches blutig, traurig und gruselig zugleich ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gutes Jugendbuch

Der einhändige Briefträger
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„Ein Briefträger muss Botschaften überbringen, gute und weniger gute.“ (S.66)

Johann war gerade 17, als er an die Front gerufen wurde. Und nicht viel später wurde er auch schon wieder nach Hause geschickt, ...

„Ein Briefträger muss Botschaften überbringen, gute und weniger gute.“ (S.66)

Johann war gerade 17, als er an die Front gerufen wurde. Und nicht viel später wurde er auch schon wieder nach Hause geschickt, mit einer fehlenden linken Hand. Im August 1944 arbeitet er wieder als Postbote und läuft die Dörfer ab. Er kennt jeden, weiß, wer an die Front schreibt, und wer auf Post von der Front wartet. Er teilt auch schwarze Briefe aus, die den Tot eines geliebten Menschen bedeuten, und es werden immer mehr.

Johann ist immer freundlich, egal bei welchem Wetter, und egal welche Nachricht er überbringt, er versucht immer bei Laune zu bleiben und Trost zu spenden. Und auch Geheimnisse zu bewahren.

„Ein guter Briefträger ist ein halber Seelendoktor.“ (S.67)

Das Buch ist ein Kinderbuch bzw. für Jugendliche. Die Schreibweise ist leicht zu verstehen, und die Geschichte ist nicht zu grausig, obwohl sie nichts zurück hält. Es wird viel die Umgebung und das Wetter beschrieben, und man merkt, dass Johann gerne Postbote ist und gut mit Menschen umghen kann. Alles in allem ein gutes Buch, für Jugendliche.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannender Auftakt einer Reihe

Die Shannara-Chroniken - Das Schwert der Elfen
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Shea Ohmsford und sein Bruder Flick leben in Schattental, einem kleinen Ort im Süden der Vier Lande. Eines Abends trifft Flick auf dem Heimweg den düsteren Hünen Allanon, der auf der Suche nach Shea ist. ...

Shea Ohmsford und sein Bruder Flick leben in Schattental, einem kleinen Ort im Süden der Vier Lande. Eines Abends trifft Flick auf dem Heimweg den düsteren Hünen Allanon, der auf der Suche nach Shea ist. In dem Gasthof von Flicks und Sheas Vater erzählt Allanon nicht nur die Geschichte der Vier Lande, sondern auch von Sheas wahrer Bestimmung. Er ist der letzte Erbe des Schwertes von Shannara. Der Hexenmeister treibt im Norden sein Unwesen und plant eine Invasion, und nur der Träger des Shannara-Schwertes kann ihn daran hindern. Leider weiß der Hexenmeister das auch, und hat alle Nachkommen umgebracht. Nur Shea ist noch übrig, und Allanon hofft, ihn vor dem Hexenmeister verbergen zu können, und das Schwert zu finden, bevor er es tut.
Die Reise beginnt…

Dieses Buch hat alles, was ein gutes Buch braucht. Eine Reise, einen Bösewicht, Handlanger, Helden, einen Schatz, und einen Retter, der eigentlich keiner sein will. Und nein, ich rede hier nicht von Herr der Ringe, obwohl das Buch ein wenig an den Film erinnert (habe die Bücher nicht gelesen). Die Beschreibung der Umgebung ist fantastisch, die Reise ist mühselig, und die Invasion furchteinflößend. Shea und Flick sind interessante Charaktere, allerdings übertrifft Allanon alles. Er ist so mysteriös, er weiß wahrscheinlich nicht mal selbst alles von sich. Auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte wird aus der Sicht von verschiedenen Charakteren erzählt. Außerdem lernt man sehr viel über die Geschichte der Vier Lande, und über die Druiden, was mich sehr interessiert und auch sehr gefreut hat. Da macht man sich Gedanken, ob die Elfen nicht irgendwo verborgen sind, und Allanon unsere Zukunft voraus sagt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Endlich mal keine Heldin, die lieb und nett ist.

Das Amulett der Elben
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„Die Waffe Leid hatte sich gegen sie gewandt.“ (S.60)

Nalika erlebt mit 8 Jahren den Tod ihrer Eltern. Sie glaubt, Elben seien Schuld daran, und geht mit dem Magiermeister Rimar auf seine Burg, um ihre ...

„Die Waffe Leid hatte sich gegen sie gewandt.“ (S.60)

Nalika erlebt mit 8 Jahren den Tod ihrer Eltern. Sie glaubt, Elben seien Schuld daran, und geht mit dem Magiermeister Rimar auf seine Burg, um ihre magischen Fähigkeiten zu entwickeln.
Jahre später soll sie endlich den Bann über den Elbenwald brechen, damit Rimar sich das Amulett der Elben vom Hüter holen kann. Doch Nalika wird durch den Bann in den Wald gezogen, und bekommt kurzerhand das Amulett zu fassen. Doch ihr Triumph wärt kurz, da sie vom Hüter verflucht wurde.

Nalika ist eingebildet, sehr von Magiern überzeugt, fehlgeleitet durch den Meister Rimar. Sie hinterfragt ihn nicht, gehorcht ihm blind, und das von klein auf. Doch das alles ändert sich mit dem Fluch.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, sehr flüssig zu lesen, und sehr spannend. Der Wandel Nalikas ist ebenso spannend wie die Geschichte rund um das Amulett. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen, denn es gibt nur eine Möglichkeit, zu erfahren, wie das Buch ist: Selber lesen.

Veröffentlicht am 28.12.2024

spannendes Setting, bisschen viel Hin und Her zwischen den Protagonisten

To Kill A Shadow (Die verfluchten Lande, Band 1)
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„Das Leben ist viel zu niederschmetternd, wenn man sich nicht an den kleinen Dingen erfreuen kann.“ (Kapitel 29, 57%)

Seit 50 Jahren liegt die Dunkelheit über Asidia und die Vorräte neigen sich dem Ende. ...

„Das Leben ist viel zu niederschmetternd, wenn man sich nicht an den kleinen Dingen erfreuen kann.“ (Kapitel 29, 57%)

Seit 50 Jahren liegt die Dunkelheit über Asidia und die Vorräte neigen sich dem Ende. Daher will der König Abgesandte in die verfluchten Lande schicken, denn er hat von Gerüchten gehört, die die Sonne zurückbringen sollen. Dafür sollen alle Jungs im wehrfähigen Alter eingezogen werden.

Kiara liebt Kaffee und ihren Bruder Liam. Doch an diesem einen Morgen soll er von der königlichen Garde eingezogen werden, obwohl er schwer krank ist. Als sich dann ein anderer Rekrut aus dem Dorf aus Liam stürzt und ihn niederprügelt, greift Ki ein. Sie wurde von ihrem Onkel Micah schon vor 10 Jahren im Kampf unterrichtet und sie tut alles, um ihren Bruder zu beschützen. Leider zieht sie dadurch auch die Aufmerksamkeit des Kommandanten auf sich und so wird sie statt ihrem Bruder eingezogen. Besser hätte es kaum laufen können.
Als einzige weibliche Rekrutin hat sie es trotzdem nicht besonders schwer, da sie gut kämpfen kann. Obwohl sie in ihrem Dorf von allen gehasst wird, weil sie seit einem Unfall Lederhandschuhe trägt, findet sie unter den Rekruten sogar Freunde. Vor allem aber der Kommandant Jude Maddox fordert sie auf allen Ebenen heraus. Bis er auf eine Mission in die verfluchten Lande muß und ihre Freunde ohne Kiara mitnimmt.

Kiara ist ein außergewöhnliches Mädchen. Obwohl sie seit 10 Jahren vom Dorfleben ausgeschlossen wird, aufgrund ihres Unfalls und der daraus resultierenden Narben an ihren Händen, sprüht sie nur so vor Lebensfreude und Liebe zu ihrem Bruder über. Ihr Kampftraining war allzeit ein Ventil und fördert vor allem ihre Lust am Kämpfen.
Von diesem Feuer wird auch der Kommandant Jude Maddox angezogen, der selbst seine Narben trägt und mit einem schweren Schicksal hadert.
Die Begegnungen der beiden sind anfangs sehr amüsant, weil Kiara ausspricht, was sie denkt und Jude damit mehr als einmal überfordert. Auf der anderen Seite bringt seine Zurückhaltung Kiara mehr als einmal zur Weißglut. Es ist ein ewiges Hin und Her mit den beiden.
War es anfangs noch amüsant, wurde es irgendwann einfach ein bisschen viel. Der Hauptaugenmerk sollte zwar auf die Verfluchten Lande liegen und das Ziel die Rettung der Reiches sein, aber die Geschehnisse leben von der Interaktion von Jude und Ki. Für meinen Geschmack ein bisschen viel, trotzdem war die Geschichte fesselnd. Vor allem die Legende von der verschwundenen Sonnengöttin Raina, um die sich eigentlich alles dreht, hat mir gefallen. Der Schluss hat mich etwas überrumpelt und ich warte gespannt auf den zweiten Teil.

„Dann könnt ihr ja jetzt wenigstens zusammen sterben wie die dämlichen Helden aus den Legenden.“ (Kapitel 50, 91%)

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