Cover-Bild Die Überlebenden
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783423439404
Alex Schulman

Die Überlebenden

Roman | »Ein Meisterwerk.« Thomas Böhm, Radio eins
Hanna Granz (Übersetzer)

Über Hoffnung. Über Versöhnung. Über Leben
Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2021

Ein Highlight

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Das Buch beginnt mit dem Ende: Drei erwachsene Männer, die blutüberströmt am See des ehemaligen roten Sommerhauses in Schweden mit der Asche ihrer Mutter stehen, um diese zu verstreuen.
Drei Jungs, die ...

Das Buch beginnt mit dem Ende: Drei erwachsene Männer, die blutüberströmt am See des ehemaligen roten Sommerhauses in Schweden mit der Asche ihrer Mutter stehen, um diese zu verstreuen.
Drei Jungs, die sich schon als Kinder nicht gut verstanden haben. Geprägt von den Alkoholexzessen der Eltern, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können.
Ständig buhlten sie um die Aufmerksamkeit der Eltern. Sie litten unter den Launen der Mutter, die ihrem ältesten Sohn den Vorzug gab, während sie die Jüngeren meist abwies. Der Alkoholpegel des Vaters entschied, ob er liebevoller Familienvater oder handgreiflich wurde.

Das Buch wird in zwei Zeitsträngen erzählt:
Der Erste handelt chronologisch von der Kindheit der Jungs, erzählt werden Erlebnisse, Geschichten, kleine Streiche, Auseinandersetzungen, aber auch Anekdoten seltener Verbundenheit.
Der zweite Strang beginnt mit dem Ende und arbeitet sich von Kapitel zu Kapitel zurück, zu dem Zeitpunkt, wo das Schlimme geschah, was alles veränderte.

Es ist eine Geschichte über drei Jungs mit gebrochenen Seelen, die zu oft auf sich alleine gestellt waren und vernachlässigt wurden und die erst als Erwachsene realisieren, was ihnen fehlte und was alles unausgesprochen blieb. Erinnerungen die falsch im Kopf schlummerten, werden erst im erwachsenenalter aufgearbeitet und wieder an den richtigen Platz gerückt.

Alex Schulman hat, in teilweise harter Sprache, ein unglaublich intensives und tiefgreifendes Debüt geschrieben.
Ein Buch so getreu erzählt, dass ich für Minuten in Schweden am See saß und den Mücken beim Tanzen während des Sonnenuntergangs zusehen konnte.
Ein großes Lesehighlight.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Die Asche der Mutter

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Drei Brüder Benjamin, Pierre und Nils treffen sich nach dem Tod der Mutter um ihre Asche am Holzhaus am See zu verstreuen, dort wo die Familie ihre Sommer verbrachte. Die Brüder haben sich auseinandergelebt, ...

Drei Brüder Benjamin, Pierre und Nils treffen sich nach dem Tod der Mutter um ihre Asche am Holzhaus am See zu verstreuen, dort wo die Familie ihre Sommer verbrachte. Die Brüder haben sich auseinandergelebt, haben sich nicht mehr viel zu sagen. Die gemeinsame Reise führt sie in ihre Kindheit, in der die Jungen um die Liebe der Mutter konkurrierten.

Der Roman „Die Überlebenden“ von Alex Schulman ist keine leichte Kost. Der Autor erzählt abwechselnd aus der Kindheit der Jungen und der Jetztzeit, wobei die Geschichten der Gegenwart rückwärtslaufen, die Kapitel tragen die rückwärtslaufende Uhrzeit. Ich empfand diese Erzählweise anfangs als verwirrend, später als genial, weil sich Gegenwart und Vergangenheit aufeinander zu bewegen. Erzähler ist Benjamin der mittlere der Brüder. Es ist die Geschichte einer zerrissenen Familie, einer zutiefst gestörten Familie. Die Eltern Alkoholiker, zeigen wenig Interesse an ihren Kindern. Nur manchmal blitzt bei der Mutter ein zärtlicher Zug auf, dann ist sie wieder abweisend, dass es geradezu schmerzt. Ihre Stimmungsschwankungen sind auch für die Brüder kaum vorhersehbar. Die Eltern sitzen am am Tisch auf der Terrasse, trinken und rauchen, während die Jungen um ihre Aufmerksamkeit und Liebe buhlen. Die Konflikte zwischen den Brüdern rühren aus diesem Konkurrenzkampf. Über der Geschichte liegt ein Schwere, die kaum zu ertragen ist.

Jeder der Brüder kämpft um sein Überleben in dieser Familie. Und jeder auf eine andere Art. Während Nils sich aus allem raushält ist Benjamin der Vermittler, er möchte Streit und Konflikte vermeiden, Pierre hingegen ist der, der sich mit Fäusten sein Recht verschafft. Der Vater spielt eher eine untergeordnete Rolle. Traurig finde ich es, dass die Brüder in dieser bedrückenden Familie nicht zusammengewachsen sind, sondern sich voneinander entfremdet haben.

Fazit: Kein Roman zum Abschalten. „Die Überlebenden“ ist ein zutiefst verstörender Roman, der jedoch zum Nachdenken anregt, aber auch deprimierend auf die Stimmung wirkt. Deshalb wollte ich anfangs sogar einen Stern abziehen, habe mich aber dann doch dagegen entschieden.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Brüder

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Dem schwedische Schriftsteller Alex Schulman ist mit seinem Roman „Die Überlebenden“ ein brillantes Werk gelungen.
Die Überlebenden sind drei Männer Niels, Benjamin und Piere,, die ihre Mutter beerdigen ...



Dem schwedische Schriftsteller Alex Schulman ist mit seinem Roman „Die Überlebenden“ ein brillantes Werk gelungen.
Die Überlebenden sind drei Männer Niels, Benjamin und Piere,, die ihre Mutter beerdigen und gleichzeitig an ihre Kindheit denken.
Der Autor ist selber zwei Brüdern aufgewachsen. So kann er viele Aktionen der Jungen richtig lebendig werden.

Benjamin ist der Icherzähler. So wie die drei jetzt sind, hat ihren Anfang vor über zwanzig Jahren.
Mit den Eltern bewohnten sie immer ein Sommerhaus auf dem Land. Leider ist das Leben keine Idylle, aber die drei kennen es nicht anders. Die Eltern sind Alkoholiker und kümmern sich wenig. Besonders um Liebe der Mutter bemühen sie sich sehr. Die ist manchmal ganz lieb, aber dann gibt es drastige Strafen.
Der Autor versteht es die Erwachsenen Brüder und die Kindheit mit besonderer Raffinesse zu schreiben.
Der Roman ist oft ziemlich bedrückend, ist aber dann wieder einfühlsam.

Es ist eine besonders starke Lektüre.





















Veröffentlicht am 07.08.2021

Überragend

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Überragend

Die Geschichte von drei Brüdern, die einen Teil ihrer Kindheit in Schweden verbringen, wird hier in verschiedenen Erzählebenen erzählt.
Der Autor schafft es durch das erzählen von alten Ereignissen ...

Überragend

Die Geschichte von drei Brüdern, die einen Teil ihrer Kindheit in Schweden verbringen, wird hier in verschiedenen Erzählebenen erzählt.
Der Autor schafft es durch das erzählen von alten Ereignissen eine enorme Emotionalität zu erzeugen. Die Kindheit der Kinder zieht förmlich vor dem geistigen Auge ab. Im Gedächtnis geblieben ist mir da vor allem das vergraben einer Zeitkapsel.
Der Tod der Mutter und das verstreuen der Asche wühlt unter den mittlerweile Erwachsenen Geschwistern alles wieder auf, sowohl die guten als auch die schlechten Erlebnisse der drei Brüder kommen nach und nach hervor.
Ein wirklich emotionales und ergreifendes Werk, dass aber nicht nur melancholisch stimmt, sondern auch Hoffnung aufzeigt
Ich habe diesen Roman unheimlich gerne gelesen, und denke, dass er einen Platz in vielen Buchregalen verdient hat. Ein überragendes Werk in meinen Augen.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Beklemmend

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Dieses Buch musste ich zweimal direkt hintereinander lesen und beim zweiten Mal wurde es noch beklemmender.

Es ist ganz großartig geschrieben, die Charaktere sind vorzüglich herausgearbeitet ...

Dieses Buch musste ich zweimal direkt hintereinander lesen und beim zweiten Mal wurde es noch beklemmender.

Es ist ganz großartig geschrieben, die Charaktere sind vorzüglich herausgearbeitet und die Atmosphäre des Schwedischen Sommers wunderbar eingefangen.

Die Geschichte ist jedoch nicht sommerlich leicht, sondern düster und beklemmend.

Drei Brüder, die die Asche der Mutter am See verstreuen wollen. Und die Rückblende: Drei Brüder, die in einem dreckigen Haushalt in Mitten von häuslicher Gewalt und Alkoholmissbrauch aufwachsen.
Die unfassbar vernachlässigt und psychisch misshandelt werden. Die des öfteren in Lebensgefahr geraten, die Todesängste ausstehen und in keiner Weise von den Eltern bemerkt und behütet werden.
Und trotzdem eifersüchtig um die Aufmerksamkeit vor allem der Mutter buhlen.

Und dann war da noch Molly.

Ganz grausam, diese Geschichte und ganz wunderbar geschrieben, dieses Buch.
Ich hoffe so sehr, das der einzige autobiographische Anteil des Autors die Tatsache ist, dass er auch zwei Brüder hat.

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