Mord in Cambridge
Mariana, Psychotherapeutin, ist 36, stammt aus Griechenland und trauert sehr um ihren verstorbenen Ehemann. Sie hat schon viele Verluste erlitten; ihre Mutter, ihren Vater, die Schwester und deren Mann. ...
Mariana, Psychotherapeutin, ist 36, stammt aus Griechenland und trauert sehr um ihren verstorbenen Ehemann. Sie hat schon viele Verluste erlitten; ihre Mutter, ihren Vater, die Schwester und deren Mann. Aber es gibt noch Nichte Zoe, die in Cambridge studiert und zutiefst verstört ist, weil eine befreundete Mitstudentin ermordet wurde. Mariana reist zu ihr, will helfen und betätigt sich als Detektiv. Dafür verlässt sie sogar ihre Therapiegruppe samt dem in sie verliebten
Henry, ein schwieriger Charakter, der sie zudem noch stalkt. Im Universitätsstädtchen ist vieles merkwürdig, ein Protagonist scheint besonders verdächtig.
Mir gefällt nicht, dass Täter bzw. Mörder als Opfer durch Vernachlässigung in der Kindheit dargestellt werden, die sich durch ihre Opfer provoziert fühlen und somit das Recht zu töten haben. Mir sind es zu viele Zufälle, die Mariana immer wieder auf den Tod ihres Mannes stoßen. Auch merkwürdig, dass sie nach anfänglichen Ablehnung eines Studenten diesem sehr schnell sehr vertraut. Und auch die übergriffige Einmischung in die Mordermittlungen scheinen mir für eine Psychotherapeutin unrealistisch.
Gut gefallen hat mir der Einblick in die Welt des Cambridger Campus. Unter anderem werden die Bedeutung von Beddern oder Portern erklärt.
Teilweise liest sich dieser Thriller von Alex Michaelides spannend, wirkt aber oft konstruiert und abschweifend.
Aus dem Englischen von Kristina Lake-Zapp.