Cover-Bild Junge mit schwarzem Hahn
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 25.08.2021
  • ISBN: 9783257071665
Stefanie vor Schulte

Junge mit schwarzem Hahn

Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2021

Ein Jahreshighlight

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Was für ein Debütroman!!! Den muss man lesen, so fesselnd, berührend, bewegend, einzigartig, anders, voller menschlicher Abgründe, aber auch mit Hoffnung, weil da ein Licht in einer dunklen Welt ist: Martin, ...

Was für ein Debütroman!!! Den muss man lesen, so fesselnd, berührend, bewegend, einzigartig, anders, voller menschlicher Abgründe, aber auch mit Hoffnung, weil da ein Licht in einer dunklen Welt ist: Martin, der Junge mit dem schwarzen Hahn.

Es ist eine vergangene, dunkle Zeit. Es herrscht Krieg, die Menschen leiden unter Hunger und vielen Grausamkeiten, versuchen zu überleben, die meisten denken nur an sich. Martin ist elf, seit vielen Jahren ein Waisenkind, die Dorfbewohnern dulden ihn, brauchen ihn für kleinere Arbeiten, aber sie halten Abstand, denn seine Vergangenheit, seine Klugheit, aber auch sein steter Begleiter, der schwarze Hahn, lassen ihn in ihren Augen sonderbar, gar dämonisch wirken. Dabei ist Martin genau das Gegenteil, liebenswürdig, mitfühlend, er setzt sich für seine Mitmenschen ein. Als ein Maler ins Dorf kommt, um die Kirche zu verschönern, findet er erstmals in einem Mitmenschen einen Freund. Als dieser das Dorf verlässt, zieht Martin mit ihm, denn er will sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Reiter machen, der seit Jahrzehnten Jahr für Jahr jeweils zwei Kinder aus der Umgebung entführt, die nie wieder auftauchen.


Die Geschichte ist wie ein Märchen, voller dunkler, böser Gestalten, es schaudert einen, man fühlt mit bei all dem Leid, das geschieht, doch da ist auch die Hoffnung und das Licht, das Mitgefühl, die Freundschaft, das Intelligente, die Liebe, ein ungewöhnliches Tier und ab und an ein Funken Humor, die das ganze erträglich machen und die zeigen, dass das Leben auch anders sein könnte. Fast könnte man meinen, das Buch begänne mit "Es war einmal..." und am Ende hofft man auf ein "...und wenn er nicht gestorben ist, dann....".

Martins Leben im Dorf, seine Freundschaft mit dem schwaren Hahn, der sein steter Begleiter ist, sein Aufbruch, seine Erlebnisse unterwegs und auch danach sind abwechslungsreich und mit einer beeindruckenden Art und Weise erzählt worden. Der Kreis schließt sich am Ende, und auch hier zeigt sich wieder, wie gut der Roman durchdacht und aufgebaut wurde.


Stefanie vor Schulte hat vor allem auch einen wahnsinnig eindringlichen Erzählstil. Viele kurze Sätze, ein altertümlich wirkender Modus, aber so passend, so schnörkellos, so besonders gut. Jeder Satz sitzt, jedes Wort an der richtigen Stelle. Kopfkino pur. Gefühle ohne Ende. Von tiefem Entsetzen bis einfacher Ungläubigkeit, Mitgefühl, Angst und Schmerz , aber auf der anderen Seite auch Hoffnung, Stolz und Erleichterung und manchmal auch ein Lachen, es ist eine wahre Gefühls-Achterbahnfahrt beim Lesen.

Fazit:
Für mich ein Jahreshighlight. Ihr solltet es unbedingt auch lesen! Es fesselt, ist ungewöhnlich, begeistert, geht unter die Haut, lässt einen nicht mehr los.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Literarischer Schatz

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Martin ist der Junge mit den guten Augen, der Unverdorbene unter den Verdammten. In einer schauerlichen Welt voller Elend und Dummheit ist er derjenige, der voller Klugheit in die tiefsten Abgründe blickt ...

Martin ist der Junge mit den guten Augen, der Unverdorbene unter den Verdammten. In einer schauerlichen Welt voller Elend und Dummheit ist er derjenige, der voller Klugheit in die tiefsten Abgründe blickt und Retter für noch Schwächere ist.

Die Geschichte ist äußerst dramatisch und bedrucken. Dies liegt nicht nur an den mittelalterlichen Verhältnissen. Ich kann mir die dreckstarrenden Kinder, die bösartige Fürstin, verzweifelte Gaukler und darbende herumziehende Maler, den ganzen Tod und die Verdammnis gut vorstellen. Da tun sich Abgründe auf, denen Martin als einziger Lichtblick entgegentritt und zwar mit einem schwarzen Hahn. Die Erzählung ist nichts für schwache Nerven, ist hart und zeitweise unerträglich. Doch es ist genau richtig so! Das macht es zu einem schauerlichen Märchen, einer Sage mit großer Kraft, einer Fabel mit gelungenem Erzählbogen. Vorallem die starken Sinnbilder tragen die Geschichte. Die Erzählung ist reinste Satire. Das humorige sorgt für Auflockerung, auch wenn alles ungeschönt auf den Tisch kommt. Da ist die ganze Verdorbenheit der Menschheit, der die Würde des Einzelnen entgegen gestellt wird. Die Erzählung birgt viele Erkenntnisse, ist voller kluger und unfassbar treffender Gedanken. Auch sprachlich ist die Erzählung authentisch, sodass die Welt um Martin nur noch fassbarer wird.

Ich bin beeindruckt und mitgenommen von diesem wertvollen Stück Literatur. Respekt für dieses Erstlingswerk!

Eindeutige Leseempfehlung für diesen wahren literarischen Schatz!

Veröffentlicht am 25.08.2021

Sonderbar, wunderlich und einfach genial!

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!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, ...

!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.“



Ich weiß bei diesem Buch gar nicht wo ich anfangen soll, denn es ist so extrem außergewöhnlich, das es schon perfekt ist und lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Geschichte rund um Martin liest sich einerseits flüssig aber andererseits muss man die Worte sowie die Situationen über ihn erstmal sortieren - dieses Buch liest man mal nicht so schnell weg. Wir erleben Situationen, die einen verstören, die einen emotional berühren und die einen fesseln. Alles wirkt dennoch so unglaubwürdig, dass man meinen könnte, man steckt in einem Märchen und bekommt die Geschichte vorgelesen. Der schwarze Hahn wird zum Symbol und wer sich ein wenig in der Symboldeutung auskennt, wird hier viel mehr Fakten zusammenknüpfen können als Unwissende. Dieser Roman erfordert etwas Wissen, etwas Fantasie und etwas an eigenem Wahnsinn um ihn zu verstehen und dabei sei ganz groß angemerkt: dieser Roman rund um Martin ist nicht verrückt oder gar Schwachsinn, nein, er ist sonderbar und wunderlich aber genau so entzückend und grausam zugleich. Nur wie schätzen wir die Grausamkeit in dieser Geschichte genau ein? Ist es denn grausam was hier geschieht? Fragen über Fragen die den Leser fordern und genau das liebe ich an diesem Roman. Wie auch immer man ihn persönlich einordnen mag, ich wüsste nicht genau wo und in welche Sparte - ich schiebe ihn in die Kategorie: „Muss man lesen“ und „Sonderbar genial“ - reicht gewaltig für 5 von 5 Sterne und wird deshalb zu einem Lesehighlight 2021!

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Kann das Gute immer siegen?

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Dieser unscheinbar wirkende Roman fiel mir eher zufällig in die Hände und ich muss gestehen: er hat so viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich habe mich regelrecht in dem Stoff verloren.

In der Geschichte ...

Dieser unscheinbar wirkende Roman fiel mir eher zufällig in die Hände und ich muss gestehen: er hat so viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich habe mich regelrecht in dem Stoff verloren.

In der Geschichte geht es um den jungen Martin, der mit seinem Hahn als sonderbar gilt. Der Junge scheint für sein Alter viel zu klug. Dieser kann nur mit dem Teufel im Bunde stehen. Tut er dies wirklich? Als ein schwarzer Reiter ein Dorfkind entführt, beschließt er diesem Mysterium nachzugehen. Was wird es bringen durch die Lande zu ziehen und kann er das Geheimnis um den Reiter lüften?

Selten habe ich einen so liebenswerten und guten Charakter erlebt wie Martin. Ihn muss man einfach gern haben, da er fast schon zu gut für diese Welt ist. Schlau und mit reinem Herzen betrachtet er seine Umwelt, hilft wo er kann und ist nie bösartig. Ich glaube solche Menschen sind sehr rar. Gern möchte man selbst etwas mehr wie er sein.

Der Roman spielt im Mittelalter, wo Krieg, Hunger, Armut und Co das Leben der meisten Menschen bestimmt. Das raue Leben schildert die Autorin schonungslos und für den Leser sehr eindrücklich. Fast kann man die miesen Gerüche wahrnehmen oder den eigenen Magen schmerzen spüren. In diesem düsteren Setting wirkt Martin wie ein heller Sonnenstrahl.

Die Freundschaft zum Hahn ist so speziell, dass sie mich als Leser nachdenklich gestimmt hat. Nie war mir bewusst, dass natürlich Mensch und Tier auch für einander einstehen können und nicht nur Menschen unter einander. Eine sehr kluge Idee, wie ich finde, diese Verbindung immer wieder zu beleuchten.

Die Begegnungen, die Martin auf seiner Reise mit Gauklern, Adeligen, dem Maler und vielen mehr hat, zeigen wie das Leben einem übel mitspielen kann und dass man stets mit Bedacht handeln sollte.

Fazit: Ein düsterer Roman mit einer so strahlenden Hauptfigur, die mich magisch in ihren Bann gezogen hat. Bitte lest dieses Buch! Es ist wie ein fesselndes Märchen, welches lange nachwirkt. Klasse!

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Ausgefallene mittelalterliche Geschichte - Mein Highlight im August

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„Junge mit schwarzem Hahn“ ist eine düstere und märchenhafte Geschichte über einen klugen Jungen, mit einem Herzen aus Gold, unzertrennlich verbunden mit einem sprechendem schwarzen Hahn, hineingeboren ...

„Junge mit schwarzem Hahn“ ist eine düstere und märchenhafte Geschichte über einen klugen Jungen, mit einem Herzen aus Gold, unzertrennlich verbunden mit einem sprechendem schwarzen Hahn, hineingeboren in eine grausame mittelalterliche Zeit fehlender Bildung, Ahnungslosigkeit, Tyrannei und Aberglaube, der vom Schicksal gebeutelt, zu einer gefährlichen Reise aufbricht, um begangenes Unrecht aufzuklären und zu retten, was Liebe und Hoffnung bringt.

Der elfjährige Hauptprotagonist Martin ist klug, hat eine scharfe Beobachtungsgabe und wird von den Dorfbewohnern mit Argwohn und schwankender Bewunderung beäugt. Doch er hat auch Verbündete: die zauberhafte Franzi und den Maler - stets an seiner Seite ist der Hahn, versteckt unter seinem Hemd oder auf seiner Schulter sitzend. Ein sprechendes Tier, das ihm gut zuredet und ihm dem Weg zu seiner Bestimmung weist. Er bricht auf zu einem gefährlichen Abenteuer, ohne genau zu wissen wohin. Er weiß nur eins: er muss die von den mysteriösen Reitern gestohlenen Kinder finden.

Kurze Sätze lassen Raum für das handlungsreiche Geschehen. Umso älter Martin wird, umso mehr verändern sich auch die genutzten Stilmittel, die Spannung verdichtet sich und die Sprache wird bildreicher. Eine literarisch herausragende Vorgehensweise, eine unvergessene Geschichte über Wahnsinn, Abhängigkeit, den Mut nicht aufzugeben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und daraus Hoffnung wachsen zu lassen. Die Atmosphäre ist düster und packend, die Armut und der Hunger allgegenwärtig - so spielt es vermutlich etwa um das 14. Jahrhundert, als die Pest grassierte.

Dieses Buch war eine echte Überraschung für mich und in der Tat ein Geniestreich. Die skurril anmutenden Figuren und verrückten Situationen haben mir besonders gut gefallen. Man wusste nie, was als nächstes passiert und wie die Figuren agieren würden. Am Ende fügten sich alles zusammen, wie man es nicht hätte erahnen können. Der sprechende Hahn gab dem Ganzen noch etwas Zauberhaftes. Für mich ein ausgefallenes Debüt und eine echte Entdeckung, die mich bestens unterhalten hat. Ein kluges und ausgefallenes Buch, dem ich eine große Leseschaft wünsche. Ich bin sehr gespannt auf weitere Werke von Stefanie vor Schulte.