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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2017

Die 3 Musketiere - 13 Jahre später

Und es schmilzt
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Die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eva de Wolfe wuchs mit Bruder Jolan und der behinderten Schwester Tesje bei den häufig dem Alkohol zusprechenden Eltern - wovon der Vater sehr streng und gelegentlich ...

Die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eva de Wolfe wuchs mit Bruder Jolan und der behinderten Schwester Tesje bei den häufig dem Alkohol zusprechenden Eltern - wovon der Vater sehr streng und gelegentlich sogar auch zusätzlich noch gewalttätig war - in einem kleinen belgischen Dorf auf. Gemeinsam mit zwei gleichaltrigen Nachbarsjungen bildete sie "Die drei Musketiere" und verbrachte relativ unbeschwerte Tage bis zu schrecklichen Ereignissen im Jahr 2002. So früh wie möglich verlässt sie den kleinen Ort, kehrt jedoch 13 Jahre später zurück.
In zwei Handlungssträngen kristallisiert sich nahezu quälend langsam heraus, was damals genau geschah, und welche Konsequenzen Eva anlässlich ihres jetzigen Besuches ziehen will. Das Buch ist nicht immer leicht zu lesen, aber zweifellos grandios erdacht. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, aber dieses hier scheint trotz allem realistisch zu sein. Titel und Bild passen zum erzählten Geschehen, wie man allerdings erst im Laufe der dramatischen Entwicklungen zu erkennen vermag.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Sehr spannend und leider sehr aktuell!

Ohne Ausweg
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Das Buch "Ohne Ausweg" war für mich das erste Buch der Autorin Kathrin Lange und so kannte ich natürlich auch seine Vorläufer nicht. Wenn ich dadurch auch ganz offensichtlich frühere spannende Erlebnisse ...

Das Buch "Ohne Ausweg" war für mich das erste Buch der Autorin Kathrin Lange und so kannte ich natürlich auch seine Vorläufer nicht. Wenn ich dadurch auch ganz offensichtlich frühere spannende Erlebnisse des Ermittlerteams verpasst habe, so stellte diese meine Unkenntnis bei der Lektüre dieses Buches keinerlei Problem dar und schmälerte meine Lesefreude deshalb auch in keiner Weise. Ich konnte mit dem sympathischen Protagonisten während seines gefährlichen Undercover-Einsatzes gut mit fiebern. Der Schreibstil von Frau Lange war angenehm leicht lesbar und sie verstand es ausgezeichnet, die Spannung aufzubauen und zu halten, bis sich in einem fulminanten Finale herausstellte, wer nun wirklich zu den "Guten" und wer zu den "Bösen" zählte. Die Auflösung kam für mich überraschend, war aber in sich logisch und nachvollziehbar, so dass ich nach einigen unterhaltsamen Lesestunden hochbefriedigt zurück blieb und dem Buch deshalb auch gerne 4 Sterne verleihe.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Wechselvolles Frauenschicksal vor historischer Kulisse

Die zwei Leben der Florence Grace
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Altbekannte Zutaten (ein Kopfkino erzeugendes Pilcher'sches Ambiente, eine Empathie ermöglichende Protagonistin und eine interessante historische Kulisse) sowie ein erprobtes Rezept (ein hässliches Entchen ...

Altbekannte Zutaten (ein Kopfkino erzeugendes Pilcher'sches Ambiente, eine Empathie ermöglichende Protagonistin und eine interessante historische Kulisse) sowie ein erprobtes Rezept (ein hässliches Entchen wird zum strahlenden Schwan) werden hier geschickt miteinander verbunden und zu einer in einem ansprechenden Stil verfassten Geschichte verwoben.
Das Coverbild hätte wesentlich schlimmer ausfallen können und daran, dass mir die Originaltitel meist erheblich mehr zusagen als die für die deutsche Übersetzung gewählten, habe ich mich mittlerweile, wenn auch ungern, gewöhnen müssen.
Der Schreibstil ermöglichte einen guten Lesefluss, erkennbare Charakterentwicklungen der Hauptpersonen vermittelten Authentizität und ein geschickt aufgebauter und gehaltener Spannungsbogen überzeugten. Außerdem war ich in der Lage, der Protagonistin gegenüber eine gewisse Sympathie zu empfinden. Dies ist zwar nicht zwingend erforderlich, um ein Buch zu mögen, aber es trägt dazu bei.
ich vergebe gerne 4 Sterne!

Veröffentlicht am 08.04.2017

Fast perfektes "Perfect girl"

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Als die junge Pianistin Zoe Maisey nach einem mehrmonatigen Jugendarrest, zu welchem sie verurteilt worden war, da man ihr die Schuld am Tod dreier Mitschüler zur Last legte, mit ihrem Stiefbruder Lucas ...

Als die junge Pianistin Zoe Maisey nach einem mehrmonatigen Jugendarrest, zu welchem sie verurteilt worden war, da man ihr die Schuld am Tod dreier Mitschüler zur Last legte, mit ihrem Stiefbruder Lucas gemeinsam ein Klavierkonzert gab, erregte ein sie lautstark beschimpfender Mann, der Vater eines der ums Leben gekommenen Mitschüler, Aufsehen. In der folgenden Nacht stirbt Maria, ihre Mutter.
Die Handlung dieser Geschichte, die ich weniger einen Kriminalroman oder gar einen Thriller, sondern eher eine Familientragödie nennen würde, spielt sich innerhalb von 24 Stunden ab. Sie wird uns aus den verschiedensten, Perspektiven erzählt, zu denen auch ihre Tante Tessa und ein Anwalt zählen. Was zwar einerseits die Spannung bis ins beinaheUnerträgliche steigert, andererseits aber auch zu Wiederholungen bzw. Längen führt und außerdem ein wenig zu gleichförmig gestaltet wurde.
Jedenfalls stellt sich heraus, dass jeder der Betroffenen in seinem bisherigen Leben Schuld auf sich geladen hatte. Gute Spürnasen können ab einem bestimmten Zeitpunkt die Lösung erahnen, auf jeden Fall ist es ein schönes Puzzle, das zu lesen mir 4 Sterne wert ist.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Maria Duenas' vielfach interessanter Roman mit leichten Schwächen

Wenn ich jetzt nicht gehe
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"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist wieder einmal ein Negativbeispiel dafür, dass man einen in mehrfacher Hinsicht und auch in deutscher Übersetzung passenden Originaltitel verworfen und neu tituliert hat.
Das ...

"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist wieder einmal ein Negativbeispiel dafür, dass man einen in mehrfacher Hinsicht und auch in deutscher Übersetzung passenden Originaltitel verworfen und neu tituliert hat.
Das Cover ist schlicht und ansprechend, weist aber ebenfalls keinerlei besonderen Bezug zu dem Buchinhalt auf, abgesehen davon natürlich, dass der charismatische Protagonist gelegentlich mit Damen in Berührung kommt.
Bei diesem handelt es sich um den attraktiven und wohlsituierten Mauro Larrea, einen verwitweten Vater zweier erwachsener Kinder, dem plötzlich der finanzielle Ruin droht. Um diesen abzuwenden, verlässt er das politisch unruhige Mexiko der Benito Juarez-Ära in Richtung Kuba und begibt sich später nach Spanien, woher er ursprünglich kam.
Reisewege und örtliche Gegebenheiten hätte ich sehr gern auf Kartenmaterial oder wenigstens Skizzen verfolgt wie es früher in den Original Karl May-Bänden möglich war. Die vielen handelnden Personen sowie die nicht unkomplizierten Familienverhältnisse hätten auch ein Personenregister sinnvoll gemacht.
Ein Lesebändchen ist immerhin vorhanden.
Der Leser gewinnt während er den Protagonisten auf dessen amourösen und vor allem geschäftlichen Abenteuern begleitet, interessante Einblicke in die Welt der Winzer und das Wesen des Bergbaus.
Die Spannung wurde gekonnt aufgebaut, so dass ich mich das Buch kaum aus den Händen zu legen in der Lage sah.
Leider fielen mir etliche Fehler auf wie beispielsweise der Wechsel von Groß- und Kleinschreibung bei der Anrede in wörtlicher Rede, dafür wurde dann groß geschrieben, wenn in wörtlicher Rede lediglich über jemanden gesprochen wurde. Alles kein Beinbruch, aber vermeidbar. Und eigentlich eine kleine Respektlosigkeit den Käufern gegenüber.
Insgesamt hat mir diese Mischung aus Liebes-, Reise-, Abenteuer- und Familienroman jedoch noch gut genug für eine 4-Sterne-Benotung gefallen.