Dieser Roman war der erste aus dem New-Adult-Genre, den ich je gelesen habe.
Das war vor 4-5 Jahren...
Nun habe ich ihn nochmal aus dem Schrank gekramt und gelesen und ich finde nach wie vor, dass es ...
Dieser Roman war der erste aus dem New-Adult-Genre, den ich je gelesen habe.
Das war vor 4-5 Jahren...
Nun habe ich ihn nochmal aus dem Schrank gekramt und gelesen und ich finde nach wie vor, dass es einer der spannendsten und aufregendsten Romane ist, den ich im Regal stehen habe :)
WOW - mehr kann man da echt nicht sagen.
Kaum denkt man, das Gefühlschaos ist perfekt und es geht nicht mehr schlimmer, legt Colleen noch eine Schippe drauf und rüttelt das Leben der Charaktere erneut ...
WOW - mehr kann man da echt nicht sagen.
Kaum denkt man, das Gefühlschaos ist perfekt und es geht nicht mehr schlimmer, legt Colleen noch eine Schippe drauf und rüttelt das Leben der Charaktere erneut durcheinander. Dabei bleibt das ganze jedoch sehr realistisch, sodass man sich stets mit den Charakteren identifizieren kann.
Diesen Spagat bewundere ich an ihrer Schreibweise und es gibt kaum einen Autoren, von dem ich bisher einen vergleichbaren Roman gelesen habe, der eine solche inhaltliche und gefühlsstarke Tiefe hat, ohne unrealistisch oder gar kitschig zu wirken.
Meckern kann jeder - aber nicht jeder kann Problene derart konkret und akzentuiert skizzieren wie es Richard David Precht in seinem Werk tut. Dabei geht er nicht nur darauf ein, was schief läuft, sondern ...
Meckern kann jeder - aber nicht jeder kann Problene derart konkret und akzentuiert skizzieren wie es Richard David Precht in seinem Werk tut. Dabei geht er nicht nur darauf ein, was schief läuft, sondern eben auch auf mögliche Interventionsschritte, die Deutschland in Bezug zum Bildungssystem seiner Auffassung nach dringend nötig hat. KURZ: Er zeigt auf, wie wir das Kind noch aus dem Brunnen holen können.
Durch seinen erklärenden Stil und den Rückbezug auf Beispiele des alltäglichen Lebens macht er es auch eher unwissenden Lesern möglich, die Thematik zu begreifen und sich das Problem der Bildungs- und Chancenungleichheit in Deutschland zu vergegenwärtigen.
Das ist definitiv nicht das letzte Buch, das ich von ihm lesen werde!
Sprache bildet, Sprache verbindet, Sprache eröffnet neue Welten und Sichtweisen, doch eben diese Sprache wird auch zur bewussten und unbewussten Kategorisierung und Manipulierung von Menschen verwendet. ...
Sprache bildet, Sprache verbindet, Sprache eröffnet neue Welten und Sichtweisen, doch eben diese Sprache wird auch zur bewussten und unbewussten Kategorisierung und Manipulierung von Menschen verwendet. Das wird unter anderem in „Sprache und Sein“ zum Ausdruck gebracht.
„Doch ein Wort ist nie „nur ein Wort“. Jedes Wort hat Wirkung. Menschen verändern sich durch die Worte, mit denen wir sie beschreiben. Sie werden zu dem, was ihnen zugeschrieben wird.“ (Kübra Gümüşay in „Sprache und Sein“, S.103.)
Dieses Zitat fasst den Grundgedanken der Autorin gut zusammen, da sie sich die Frage stellt, wie Menschen als Menschen (frei) sprechen können. „Sprache und Sein“ ist jeder Person zu empfehlen, welche die Macht der Sprache und der menschlichen Kommunikation (besonders in Bezug zu Rassismus, Sexismus, Geschlechtergerechtigkeit und Politik) näher verstehen möchte und bereit ist, das eigene Verhalten bezüglich der Alltagssprache (Gendern, durch Sprache geprägte Vorurteile,…) zu reflektieren, gleichzeitig jedoch auch die Wahrnehmungen und Meinungen anderer (sowohl im alltäglichen Leben als auch im Buch) zu hinterfragen.
Eines meiner Lieblingszitate aus „Sprache und Sein“:
„Wir sind viele verschiedene Länder, Staaten und Nationen, aber nur eine gemeinsame Menschheit auf einer gemeinsamen Erde.“ (Kübra Gümüşay in „Sprache und Sein“, S. 130.)
Fazit:
Das gesamte Werk ist sehr lobens- und lesenswert. Der sachliche, doch zugleich erzählende Schreibstil sorgt dafür, dass man als LeserIn die geschilderten Situationen und Sachverhalte greifbar verstehen und reflektieren kann, sodass ein spürbarer Mehrwert entsteht. Grundsätzlich beleuchtet die Autorin in „Sprache und Sein“ verschiedene Themen mit einer inhaltlichen Tiefe und argumentatorischen Leistung, die bewundernswert ist.
Die 17-jährige Katie sieht aus wie jede gewöhnliche Teenagerin, die auf eine Highschool geht und Dinge erlebt, die Teenager eben so machen: neue Erfahrungen sammeln, Tanzen gehen und das Leben genießen. ...
Die 17-jährige Katie sieht aus wie jede gewöhnliche Teenagerin, die auf eine Highschool geht und Dinge erlebt, die Teenager eben so machen: neue Erfahrungen sammeln, Tanzen gehen und das Leben genießen. Leider trügt der Schein, denn ein solches Leben ist für Katie nicht möglich, da sie das Sonnenlicht aufgrund der seltenen Hautkrankheit XP (Xeroderma Pigmentosum) meiden muss. Nur nachts ist es ihr möglich, das Haus zu verlassen. Diese Zeit nutzt sie meistens, um mit ihrer Gitarre am Bahnhof eigene Songs zu spielen.
Nur selten sind so spät am Abend Personen unterwegs, schon gar keine Gleichaltrigen, doch eines Abends wird ihr Jugendschwarm Charlie von den Klängen ihrer Gitarre zum Bahnhof gelockt...
Mit Charlie erlebt Katie eine unvergessliche Zeit, die eine neue Lebensfreude in ihr erweckt.
Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht wirklich, wo ich beginnen soll, da mich dieses Buch so berührt hat, dass mich selbst der Gedanke an die Liebesgeschichte von Katie und Charlie zu Tränen rührt. Durch den angenehmen und detaillierten Schreibstil lernt man die Charaktere zu Beginn langsam kennen. Mit der Zeit versteht man die Personen (und vor allem Katie) und ihre Handlungen, sodass man schnell eine Zuneigung zu Katie und Charlie, aber auch zu Katies Vater aufbaut. Die beschriebenen Arztbesuche und Schicksalsschläge haben mich als Leserin beinahe so sehr betroffen und mitfühlen lassen, als ginge es gerade um eine nahstehende Person und nicht um eine Protagonistin eines Buches. Die Entscheidung der Autorin, Charlie so lange Zeit nichts von Katies Erkrankung zu erzählen, ist durchaus nachvollziehbar, da sich Katie nach einem Leben gesehnt hat, in dem XP nicht die größte Rolle einnimmt. Dennoch hat diese Entscheidung so viel Leid für alle Beteiligten verursacht, sodass ich ein wenig enttäuscht war, dass Katie nicht irgendwann selbst von ihrer Krankheit erzählt hat, sondern dass Charlie durch den versehentlichen Sonnenkontakt davon erfahren musste.
Grundsätzlich wurde das Lesen jeder Seite von vielen Tränen, vielen Lachern und "Schmunzlern" begleitet, weshalb dieses Buch auch so besonders für mich ist. Selten habe ich einen Roman gelesen, bei dem ich während des Lesens in so kurzer Zeit die Emotionen Trauer, Wut, Niedergeschlagenheit, Freude, Dankbarkeit, Angst und Überraschung durchlebt habe.
Ich persönlich finde gerade das Ende sehr prägend und traurig, aber auch schön, da nach Katies Tod nicht nur die Trauer und die Niedergeschlagenheit der Angehörigen thematisiert wird, sondern gezeigtwird, wie Charlie, Katies Vater und Katies beste Freundin allmählich mit dem Tod abschließen und an die schönen Erinnerungen mit Katie zurückdenken können.
