Cover-Bild Goldstein
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 10.10.2011
  • ISBN: 9783462043235
Volker Kutscher

Goldstein

Gereon Raths dritter Fall
Ein jüdischer Gangster aus Brooklyn mischt Berlin auf

Berlin 1931: Wirtschaftskrise, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront, Machtkampf unter den Ringvereinen. Gereon Rath bekommt den Auftrag, den US-Gangster Abraham »Abe« Goldstein zu beschatten. Aus einer Gefälligkeit für das Bureau of Investigation wird ein tödlicher Wettlauf.

Rath langweilt sich auf seinem Beobachtungsposten im Hotel Excelsior und ahnt nicht, dass Goldstein sich längst frei und bewaffnet in der Stadt bewegt. Als der Unterweltboss Marlow Rath zu einer privaten Ermittlung zwingt, gerät er zwischen die Fronten des Bandenkriegs. Charly Ritter, seine Nochimmernicht-Verlobte, hat den Vorbereitungsdienst angetreten, und als sie eine junge Obdachlose, die ohne Fahrschein in der S-Bahn erwischt wurde, bei der Vernehmung entwischen lässt, berühren sich ihre Ermittlungen mit denen Gereons – und sie bekommen richtig Krach.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2021

Spannend und atmosphärisch

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Die Leseprobe hat nicht zu viel versprochen, wie bei den ersten beiden Fällen von Gereon Rath, gelingt es Volker Kutscher auch dieses Mal wieder, einen sehr spannenden und atmosphärischen Krimi zu schreiben. ...

Die Leseprobe hat nicht zu viel versprochen, wie bei den ersten beiden Fällen von Gereon Rath, gelingt es Volker Kutscher auch dieses Mal wieder, einen sehr spannenden und atmosphärischen Krimi zu schreiben. Ich wurde sofort ins Berlin der 30er Jahre eingesogen und sah förmlich die Leute entsprechend der damaligen Mode gekleidet vor mir, genauso wie die Häuserfasaden und Automobile. Ich hatte sogar den Eindruck, die Gerüche und Geräusche wahrzunehmen. Das Buch hat mich vom ersten Wort an gefesselt.

Die Handlung besteht aus zwei Strängen. Gereon Rath wird auf Goldstein, einen amerikanischen Gangster, der in Berlin zu Besuch ist, angesetzt, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, ein Verbrechen zu verüben. Alexandra ist an einem Einbruch ins KaDeWe beteiligt, bei dem ihr Komplize Benny stirbt. Beim Versuch das Diebesgut zu verkaufen, nimmt das Geschehen seinen Lauf. Kutscher gelingt es vortrefflich, diese beiden Handlungen spannend aufzubauen und natürlich Letztenendes zu einer fesselnden Geschichte zu verweben. Dabei kommen auch Einblicke in das Privatleben von Gereon Rath nicht zu kurz. Den Rahmen des Ganzen bildet die sehr gut recherchierte Darstellung der Zu- und Umstände der Nazizeit in Deutschland, in die der Fall gekonnt eingebettet ist.

Ich kann das Buch nur empfehlen und warte schon gespannt auf den vierten Fall!

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Dritter Gereon Rath Fall

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Gereon Rath soll einen amerikanischen Gangster bespitzeln, welcher aus welchen Gründen auch immer in BErlin weilt. Klingt nicht gerade nach einem abwechlungsreichen Job für Rath. Der Roman beginnt aber ...

Gereon Rath soll einen amerikanischen Gangster bespitzeln, welcher aus welchen Gründen auch immer in BErlin weilt. Klingt nicht gerade nach einem abwechlungsreichen Job für Rath. Der Roman beginnt aber in einem Kaufhaus, als die beiden minderjährigen Kaufhausdiebe Alex und Benny von der Polizei überrascht werden. Wer hat die beiden verpfiffen und was steckt wirklich dahinter, das einer der beiden sterben musste. Nachdem die beiden ersten Romane "Der nasse Fisch" und "Der stumme Tod" noch in der Weimarer Republik spielten, merkt man in diesem Teil schon längst den drohenden Nationalsozialismus und spürt den aufkommenden Antisemetismus, der Handlung um den eigenwilligen Ermittler Rath und seiner Verlobten oder doch nicht Verlobten Charlotte Ritter tut das allerdings keinen Abbruch. Echt beklemmend beschreibt Volker Kutscher das Berlin der sterbenden "Weimarer Republik". Ermittlungen werden erschwert und durchkreuzt, wenn das Ergebnis nicht passt. Ich habe jede einzelne Seite genossen und freue mich auf weitere Teile.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut fesselnd

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Alexandra "Alex" und Benjamin "Benny" lasen sich in Berlin im "Kaufhaus des Westens" KaDeWe über Nacht einschließen um ihren Hehler mit Schmuck und Uhren zu versorgen. Der hat sie aber anscheinend an die ...

Alexandra "Alex" und Benjamin "Benny" lasen sich in Berlin im "Kaufhaus des Westens" KaDeWe über Nacht einschließen um ihren Hehler mit Schmuck und Uhren zu versorgen. Der hat sie aber anscheinend an die Polizei verpfiffen, die Jagd auf die Beiden macht. Alex kann entkommen, doch Beny hat nicht so viel Glück...
Kommissar Gereon Rath bekommt derweil die Observierung eines amerikanischen Gangsters auf´s Auge gedrückt, der sich gerade in Berlin aufhält...
Rath´s "Verlobte" Charlotte Ritter läßt Alex nach einer Festnahme entkommen und sieht es als ihre Pflicht an, sie wieder dingfest zu machen...

Nachdem, was ich hier gelesen habe, finde ich den Roman sehr gut recherchiert. Ich kann mich dank der sehr ausführlichen Beschreibungen sehr gut in Personen und Orte hinein denken. Die ganze Geschichte ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die verschiedenen Stränge der Erzählung fügen sich sehr gut ineinander ein. Durch die recht kleinen Kapitel läßt sich der Lesestoff sehr gut einteilen. Ich habe mich mit Gereon Rath und Charlotte Ritter richtig angefreundet.

Der Autor Volker Kutscher hat es mit diesem Krimi verstanden, mich in die Geschichte der 30iger Jahre hineinzuziehen. Man bekommt einen Einblick in die beginnende Nazizeit und die Unterwelt des damaligen Berlin mit SA und den Ringvereinen. Und auch über das Judentum habe ich einiges erfahren.

FAZIT:
Ein Buch, das ich auf meiner Facebookseite auch schon weiter empfohlen habe
und das ich ausgesprochen lesenswert finde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gereon Raths dritter Fall

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Der amerikanische Gangster Abe Goldstein kommt nach Berlin und Gereon Rath erhält den Auftrag ihn zu beschatten. Zur selben Zeit gibt es Tote bei den Berliner Ringvereinen, handelt es sich da um Revierkämpfe? ...

Der amerikanische Gangster Abe Goldstein kommt nach Berlin und Gereon Rath erhält den Auftrag ihn zu beschatten. Zur selben Zeit gibt es Tote bei den Berliner Ringvereinen, handelt es sich da um Revierkämpfe? Ist Goldstein deshalb in Berlin oder was will er hier?

Charlie, Gereons Freundin, leistet derweil ihren juristischen Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht b und lernt dort die 18jährige Alex kennen, eine Kleinkriminelle, die sich u. a. mit raffinierten Kaufhausraubzügen durchschlägt. Bei einem solchen wird Alex‘ Freund Benny getötet und es scheint fast, dass ein Polizist dabei seine Hände im Spiel hat. Alex gelingt es aus Charlies Obhut zu fliehen und diese setzt nun alles daran, sie wieder zu finden, auch zu Alex‘ eigenem Schutz, denn auch andere sind hinter ihr her.

Kutschers dritter Band um Gereon Rath ist wieder angesiedelt in mitten historischer Ereignisse. Das ist es auch einer der Gründe, die diese Romane so interessant machen. Der aufkommende Nationalsozialismus und der Terror, der dahinter steckte, sind in diesem Band sehr stark erlebbar. Durch die Figur des Abe Goldsteins, eines Juden, wird auch die Stellung der jüdischen Bevölkerung mehr thematisiert, zumal dieser auch noch Familie in Berlin hat, an der der Autor sehr schön die unterschiedlichen Strömungen jüdischen Lebens darstellt, auf der einen Seite die sehr stark religiös Geprägten, auf der anderen Seite die eher weltlich Orientierten.

Der Autor erzählt die Geschichte in verschiedenen Ebenen. Direkt zu Beginn erlebt man mit Alex und Benny den schicksalshaften Kaufhausraubzug, daneben verbringt der Leser/die Leserin viel Zeit mit Charlie und auch mit Abe Goldstein. Gereon Rath tritt in diesem Buch deutlich in den Hintergrund. Das irritiert zunächst etwas, passt aber sehr gut zum Geschehen, denn Rath ist nicht überall dabei, wo interessante und handlungsrelevante Dinge passieren. So kann die Leserschaft alles aus erster Hand miterleben. Der Liebesgeschichte zwischen Charlie und Gereon wird wieder relativ viel Platz eingeräumt. Zum Ende gibt es eine Wendung, die gespannt auf den nächsten Band macht.

Auch wenn dieser Roman für mich der schwächste Rath-Band ist, vergebe ich hier dennoch die Höchstnote (mit kleinen Abstrichen), allein dafür, wie Kutscher historische Persönlichkeiten (z. B. unter dem Personal der Kriminalpolizei) und historische Geschehnisse in seine Romane – auch in diesem hier – integriert, hat er die Bestnote verdient. Außerdem ist dem Autor auch hier eine interessante Geschichte gelungen, die es sich zu lesen lohnt. Auch dieses Mal wurde ich wieder zum Googeln angeregt und habe einige neue interessante Dinge erfahren (z. B. über den einäugigen Hanomag), für mich ist es generell ein Qualitätsmerkmal, wenn ich durch einen historischen Roman etwas Neues hinzulernen konnte

Kutschers Charaktere sind bis in die Nebenrollen sehr gut ausgearbeitet – und sie sind alle Kinder der Zeit, ob im guten oder im schlechten. Viele Figuren kennt man nun schon seit dem ersten Band und erlebt auch Entwicklungen mit. Ich hoffe noch auf viele weitere Romane über Gereon Rath und seine Mitstreiter und über das Berlin der 30er Jahre.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Beklemmendes Szenario

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Man schreibt das Jahr 1931.
Die Braunhemden werden immer mehr und die Schlägertrupps der SA liefern sich nach wie vor mit den Kommunisten Straßenschlachten. Doch immer öfters geraten jüdische Mitbürger ...

Man schreibt das Jahr 1931.
Die Braunhemden werden immer mehr und die Schlägertrupps der SA liefern sich nach wie vor mit den Kommunisten Straßenschlachten. Doch immer öfters geraten jüdische Mitbürger und Geschäfte in den Fokus der Nazis. Die Wirtschaftskrise steuert auf ihren Höhepunkt zu.


Auch die „hauseigenen“ Rivalitäten der Berliner Ringvereine machen der Polizei zu schaffen.


Gereon Rath wird mit der heiklen, aber undankbaren Aufgabe betraut, Abe Goldstein, einen Gangsterboss aus den USA, zu observieren. Man vermutet, dass er Goldstein als Auftragskiller in Berlin sein Unwesen treiben wird. Doch die Motive des Amerikaners sind anderer Natur, trotzdem ist er in gewaltsame Auseinandersetzungen involviert.


Während Rath sich mit Goldstein beschäftigen muss, passieren im Berliner Polizeipräsidium einige Merkwürdigkeiten. Nicht immer ist alles so, wie es scheint. Es scheint, als gäbe es einen Maulwurf in Reihen der Polizei.


Charlotte „Charly“ Ritter, Gereons „leider-immer-noch-nicht-Verlobte“ ist wieder mit dabei. Sie hat nun ihre Ausbildung beendet und soll als Kommissaranwärterin bei der Berliner Polizei arbeiten. Als sie eine Schwarzfahrerin während einer Vernehmung entwischen lässt, tangieren sich Gereons und ihre Ermittlungen und führen zu einem veritablen Krach…


Meine Meinung:

Volker Kutscher gelingt es auch diesmal die Stimmung in Berlin bestens einzufangen. Was mich allerdings wundert ist, dass von den handelnden Personen niemand die herauf dräuende Gefahr durch die Nazis erkennt. Alles fokussiert sich auf Sozialisten und Kommunisten – in diesen politischen Gesinnungen sieht man die Bedrohung.


Gespenstisch ist für mich auch die langsame, aber stetige Unterwanderung der Polizei mit Nazis, die demnächst zur Katastrophe führen wird.

Fazit:

Ein beklemmendes Szenario, das in verschiedene Kriminalfälle verpackt, sehr realistisch dargestellt wird.