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Veröffentlicht am 17.04.2017

Viel erwartet - wenig bekommen

Widerspruch Zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
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Alicja ist 15 und lebt zwischen zwei Welten. Sie wohnt mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder in Schweden und führt ein gutes Leben. Ihr Vater ist Schwede, aber ihre Mutter ist Polin und das vereinfacht ...

Alicja ist 15 und lebt zwischen zwei Welten. Sie wohnt mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder in Schweden und führt ein gutes Leben. Ihr Vater ist Schwede, aber ihre Mutter ist Polin und das vereinfacht ihr Leben nicht wirklich. Mit ihrer typischen Art blamiert Beata ihre Tochter ein ums andere Mal, sodass Alicja bereits eine lange Liste mit Dingen hat, die sie akzeptieren muss, eben weil sie eine Polnische Mutter hat.

Die Geschichte erzählt den Alltag, die Erlebnisse und vor allem die Gedankenwelt einer 15-Jährigen die einen Sommer erlebt, der sie durch Höhen und Tiefen im Leben eines Jugendlichen führt. Ein Besuch des Papstes in Schweden, eine Stippvisite in Polen, eine Polnisch-Schwedische Hochzeit, der nicht enden wollende Besuch von Polnischen Verwandten – für einen Sommer ganz schön viel, was man erst einmal verkraften muss, neben der Tatsache, dass man eine Polnische Mutter hat.

Was ich erwartet habe, kann ich im Nachhinein nicht mehr sagen. Was ich aber bekommen habe war eine Komödie, nah am Klamauk, der so ziemlich alle Eigenheiten der Polen auf die Schippe nimmt. Zwar waren die lustigen, skurrilen und teils absurden Erlebnisse von Alicja und ihrer Verwandtschaft recht nett, aber vor allem ging es anscheinend darum, die Polen kräftig durch den Kakao zu ziehen. Glücklicherweise spielt das Buch in Schweden und wurde von einer Schwedin geschrieben – in Deutschland hätte es wohl für mehr als nur Verstimmung gesorgt.

Die Polen: Sie klauen, sie schmuggeln, sind (alle) erzkatholisch, arbeiten bevorzugt schwarz, zerkochen jegliche Speisen bis zur Unkenntlichkeit, schmeißen nie etwas weg (irgendjemand aus der Verwandtschaft könnte es ja gebrauchen), trinken und benehmen sich einfach nur peinlich. So oder so ähnlich lassen sich große Teile der Geschichte zusammenfassen. Wirklich witzig ist das nicht, werden doch nach und nach alle Klischees bedient. Doch neben diesem Punkt steckt auch eine nette Teenager-Geschichte drin, über Familie, Freundschaft und erste Liebeleien.

So richtig hat mich das Hörbuch nicht vom Hocker gerissen. Sicher, die lustigen Anekdoten waren ganz OK, aber weder entwickelt sich eine Tiefe, noch war ich über weite Strecken einem Lachkrampf erlegen – Situationskomik und verbaler Slapstick sind treffende Umschreibungen. Lichtblick war die sehr authentische Vertonung durch Fritzi Haberlandt, die vor allem mit guter Aussprache der Polnischen Namen, Begriffe und Redewendungen glänzte.

Mein Fazit: Gutes Hörbuch, aber zum Totlachen? Nein. Vielleicht bin ich ja humorbefreit, aber mehr als mäßige 3 von 5 Sternen sind hier an den Haaren herbei gezogen. Zum nebenher hören und abschalten sehr gut geeignet, wer zu viel erwartet wird aber enttäuscht.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Leider kein Wunder

Auch donnerstags geschehen Wunder
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Mit ihrem Buch „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ hat Manuela Inusa mich im vergangenen Jahr quasi um den Finger gewickelt und mir schöne und angenehme Lesestunden bereiten können. Daher habe ich mich ...

Mit ihrem Buch „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ hat Manuela Inusa mich im vergangenen Jahr quasi um den Finger gewickelt und mir schöne und angenehme Lesestunden bereiten können. Daher habe ich mich sehr auf ihr neues Buch „Auch Donnerstags geschehen Wunder“ gefreut, zumal es ja auch in Schottland spielt. Schottland ist für mich ein absolutes Wunsch-Reiseziel und daher können mich Bücher, die dort spielen, leichter faszinieren.

Nun muss ich aber auch sagen, dass es mir sehr schwer fällt, diese Rezension zu schreiben. Denn ich mag die Autorin auch menschlich sehr.

Dennoch muss ich ehrlich gestehen, ich bin mit dem Buch nicht warm geworden und habe mich irgendwann nur noch zwingen müssen zum lesen bzw. hab teilweise dann auch nur noch quer gelesen.

Der Anfang war sehr vielversprechend: die Protagonisten waren sympathisch und auf Grund ihrer Macken auch authentisch. Der Schreibstil der Autorin gewohnt flüssig, humorvoll und leicht zu lesen. Bis zu einem gewissen Punkt.

Bis ich auf einmal darüber stolperte, das zwei Kapitel gleich waren und doch irgendwie auch nicht. Ich war irritiert, aus dem Lesefluss gebracht und kam ab dem Moment überhaupt nicht mehr mit der Geschichte klar.

Ab hier spaltet sich nämlich das ganze – die Geschichte nimmt zwei unterschiedliche Wege – so nach dem Motto „was wäre wenn“. Und genau das hat, in meinen Augen und meiner Meinung nach, die Geschichte kaputt gemacht.

Wahrscheinlich liegt es an mir, das mir der ständige Wechsel und die „Was wäre wenn“-Option im Buch nicht gefallen hat. Bisher hatte ich so etwas noch nicht und bin daher total durcheinander gekommen. Daran haben auch die unterschiedlichen Kapitelüberschriften nichts ändern können.

Ansonsten kann ich sagen, der Ansatz der Geschichte nicht schlecht war und es wahrscheinlich sogar viel Spaß gemacht hätte, zu erleben, wie Marianne den passenden Deckel zu ihrem Topf findet. Mir hätte die Geschichte mit einem Erzählstrang viel besser gefallen.

So kann ich dem Buch leider nur 3 von 5 Sternen geben.

Veröffentlicht am 16.03.2017

Liebe mich

Liebe mich, wer kann!
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Das rosafarbene Buch mit den zwei süßen Pinguinen auf dem Cover ist das zweite Buch der Autorin, welches ich gelesen habe.

Das Cover war auch das, was mich als erstes bei dem Buch angesprochen hat. Danach ...

Das rosafarbene Buch mit den zwei süßen Pinguinen auf dem Cover ist das zweite Buch der Autorin, welches ich gelesen habe.

Das Cover war auch das, was mich als erstes bei dem Buch angesprochen hat. Danach kam der Klappentext und da ich den locker-leichten Schreibstil von Julia Bähr durch das Buch „Sei mein Frosch“ noch gut in Erinnerung hatte, griff ich gerne zu.

Leider konnte mich dieses Buch nicht so gut überzeugen wie ihr Erstlingswerk. Irgendwie wimmelt der Markt derzeit von Büchern nach dem Schema „Frau wird verlassen und muss sich neu orientieren“, so dass es hier keinerlei Überraschungen gab und auch nicht geben konnte. Auch wenn ich das irgendwie gehofft hatte.

Das Buch lässt sich auf Grund des ansprechenden Schreibstils der Autorin gut, flüssig und schnell lesen; man fliegt durch die Seiten und wird gut unterhalten. Es ist ein nettes Buch zwischendurch.

Die Hauptfigur Greta war nett gezeichnet, man kann sie gut in ihren Handlungsweisen verstehen, auch wenn sie mir manchmal irgendwie auf die Nerven gegangen ist.

Ihr Ehemann … na zu dem sag ich mal nix. Der ist in meinen Augen ein Ekelpaket und ich hätte vielleicht noch ganz andere E-Mails an ihn geschrieben. Er wurde wie der „typische“ Politiker dargestellt und kann daher gar kein Sympathieträger sein.

Am herrlichsten war Katka. So eine Freundin an Deiner Seite und das ganze Geschehene ist nur halb so schlimm. Sie hat eine so herzerfrischende Art, ich konnte bei ihren Szenen sehr oft einfach nur lachen.

Besonders gut gefallen hat mir, das sie sich – im Gegensatz zu Greta – selbst nicht so ernst nimmt.

Nicht wirklich überzeugen konnte mich das überstürzte Ende. Das Problem habe ich in der letzten Zeit öfters festgestellt. Während sich die Geschichte manchmal zieht, an einigen Stellen ausufert und zu sehr ausgedehnt wird, kommt das Ende immer viel zu schnell und wirkt stellenweise überhastet und damit unausgereift.

Etwas, was ich sehr schade finde und was so manches Mal einfach den Leseeindruck nachhaltig stört.

Ich vergebe für dieses Buch 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Bailey

Bailey - Ein Freund fürs Leben
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Dieses Buch ist ein süßes, herzerwärmendes und zum dahinschmelzen geeignetes Buch. Das liegt nicht an irgendwelchen sexy Protagonisten, die schießend die Welt retten und dabei noch eine Frau davon überzeugen, ...

Dieses Buch ist ein süßes, herzerwärmendes und zum dahinschmelzen geeignetes Buch. Das liegt nicht an irgendwelchen sexy Protagonisten, die schießend die Welt retten und dabei noch eine Frau davon überzeugen, der Richtige für sie zu sein.

Es liegt nicht an Settings, die außergewöhnlich sind oder etwas mit Schokolade oder ähnlichem zu tun haben. Es liegt nicht an Handlungen, die erotisch oder spannend sind.

Es liegt an Bailey. Einem Hund, der den Sinn seines (Hunde)Lebens sucht. Ein Hund, der immer wiedergeboren wird.

Dieses Buch schafft es, den Leser, wenn er sich darauf einlässt, durch viele Gefühle zu jagen. Man lacht, ist glücklich und freut sich mit Bailey. Man ist traurig, leidet und weint mit ihm. Man begleitet den Hund auf der Suche nach dem Sinn, durch viele verschiedene Hundeleben und durch viele verschiedene Familien.

Darauf einlassen muss man sich als Leser auf jeden Fall auf das Buch. Mir ist es zum Anfang schwer gefallen, in die Geschichte hineinzukommen. Das lag meines Erachtens an zwei wesentlichen Punkten, an einem bin ich dann auch noch selber schuld.

Punkt 1: die Erzählweise. Hier wird aus der Sicht des Hundes erzählt, was für mich als Leser ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Aber nach dem ich nach einigen Kapiteln daran gewöhnt hatte, ging es sogar ausgesprochen gut. Über ein paar kleinere logische Fehler konnte ich gut hinweg sehen.

Punkt 2 war mein Fehler. Ich habe das Buch gelesen, nach dem ich den Film im Kino gesehen habe. Leider habe ich nur sehr wenige direkte Parallelen zum Film gefunden. Die Geschichte stimmt zwar im Rahmen, aber Szenen aus dem Film habe ich hier umsonst gesucht.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt war für mich das Ende. Man wartet immer darauf, das sich Bailey und Ethan wiederfinden. Während aber die anderen Geschichten im Buch sehr viel Raum einnehmen, wird dieses Wiedersehen dann auf wenigen Seiten „abgehandelt“. Hier wurde meines Erachtens das Buch viel zu schnell und viel zu abrupt zu Ende gebracht.

Die Charaktere des Buches sind durchweg sehr stimmig gezeichnet, man kann sich gut in sie hineinversetzen. Aber das Highlight ist natürlich Bailey – und durch den Film vorher hatte ich ihn auch immer geistig vor mir gesehen.

Alles in allem ist es ein Buch, das für Hundeliebhaber und Tierfreunde insgesamt gut geeignet ist. Es lässt sich doch recht flüssig lesen und so manches Mal denkt man sich: Ich will auch einen Hund.

Von mir bekommt das Buch auf Grund der Kritikpunkte 3 ½ von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Hummeln fliegen tief

Hummeln im Herzen
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Lena Klein freut sich auf ihre Hochzeit, sie ist 29, in einer glücklichen Beziehung mit Simon, einem Anwalt und wohnt in einem schönen Haus.

Doch ihr Traum zerplatzt, als ihr zukünftiger eine Affäre offenbart, ...

Lena Klein freut sich auf ihre Hochzeit, sie ist 29, in einer glücklichen Beziehung mit Simon, einem Anwalt und wohnt in einem schönen Haus.

Doch ihr Traum zerplatzt, als ihr zukünftiger eine Affäre offenbart, die Hochzeit absagt und sie aus seinem Haus schmeißt. Emotional angeschlagen leistet sie sich auf Arbeit einen folgenschweren Fehler und verliert nun auch noch ihren Job.

Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrer besten Freundin, ihrem Bruder Michel und dessen besten Freund Ben in die WG zu ziehen. Sie erlebt einen totalen Absturz und steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens – und das als auch noch droht 30 zu werden.

Eine turbulente, humorvolle und irgendwie recht liebevolle Geschichte um eine Frau, die nochmal von vorn und zugleich ganz unten anfangen muss.

Das Hörbuch wurde von Nana Spier gesprochen und war recht unterhaltsam. Ich muss jedoch sagen, dass ich mich teilweise zwingen musste weiterzuhören. Ich mag Petra Hülsmann als Mensch, aber ihre Protagonistin Lena war – vor allem zu Anfang – ein klares K.O. Kriterium für den Lese- bzw. Hörgenuss. Diese Person nervte so – die Marotten, das Selbstmitleid und die völlige Weltfremdheit waren nicht niedlich und liebenswert, sondern einfach furchtbar.

Auch sonst sind die Charaktere, das Setting und die Geschichte furchtbar überzeichnet und nehmen jedes Klischee mit, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Kostprobe gefällig? (Achtung Spoiler)

Ben, erfolgreicher Arzt und Frauenheld – serviert seine dummen, aber hübschen Betthäschen nach 3 Monaten ab, damit sie ihn nicht verlassen, wie damals seine große Liebe.

Jan, junger Barkeeper und Möchtegern-Schriftsteller – ist der Typ ewiger Student, kifft, hat zu allem eine Meinung, vor allem ist er gern anders, gegen Kommerz und und und.

Otto, alter Buchladenbesitzer – totaler Misanthrop, der aber reich ist und natürlich sein gutes Herz wiederentdeckt.

Alles in allem könnte dieses Buch auch eine Parodie auf die typischen Frauenromane sein, nimmt sich dafür aber selbst zu ernst. Natürlich gibt es ein Happy End, natürlich wird Lena glücklich mit neuem Job, neuer Liebe und dem ersehnten Glück. Trotz aller ernsten Töne, die in diesem Buch anklingen, kann ich es nicht wirklich als herausragend bezeichnen.

Die Geschichte ist nett, aber vorhersehbar, die Figuren zeigen eine Entwicklung, sind aber gerade zu Anfang sehr schlicht und im Fall von Lena völlig nerv-tötend und stereotyp gezeichnet.

Als Sprecherin hat Nana Spier genau diese Grundstimmung rüber gebracht und den Figuren mit ihren Macken eine große Authentizität verliehen – insofern muss man das Hörbuch als solches gelungen nennen. Der Unterhaltungswert war also da.

Es fällt mir ernstlich schwer, hier ein abschließendes Urteil zu fällen. Durch die Protagonistin, die Vorhersehbarkeit und fehlende Differenzierung innerhalb dieses Typus von Büchern wäre das Urteil eigentlich nicht sonderlich gut. Doch die Umsetzung des Hörbuches, die stetige Verbesserung im Verlauf der Geschichte und die Botschaft des Buches erreicht Hummeln im Herzen 3 von 5 Sternen.