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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

kuriose und unterhaltsame Fakten, wunderschön illustriert

Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben
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Ich bin großer Fan von Dr. Mark Benecke und seiner Arbeit und lese mit großer Begeisterung seine Bücher. Diesmal schreibt er allerdings nicht über forensische Methoden, sondern über faszinierende Tiere. ...

Ich bin großer Fan von Dr. Mark Benecke und seiner Arbeit und lese mit großer Begeisterung seine Bücher. Diesmal schreibt er allerdings nicht über forensische Methoden, sondern über faszinierende Tiere.

Dieses fantastische Buch springt sofort durch sein farbenfrohes, wildes Cover ins Auge. Statt einem Klappentext prangern auf auf der Rückseite ebenfalls bunte Illustrationen. Ein kunterbuntes Potpourri aus Tieren, Pflanzen und kleinen Totenköpfen.
Innen gibt es sogar eine Illustration von Benecke selbst, auf der er den Leser überaus sympathisch anlächelt. Also gestalterisch schonmal ein echter Schmuckstück.

Bei den enthaltenen Kapiteln handelt es sich um kurze, amüsante und absolut interessante Einblicke in ausgewählte Tierleben. Es sprüht nur so vor kuriosen Fakten und unnützem Wissen, was die Lektüre aber umso unterhaltsamer macht. Gerne schweift der Autor in seinen Erzählungen auch mal vom eigentlichen Thema ab, was bei diesem Buch aber sehr charmant ist.

Neben herkömmlichen Tieren, die sich hauptsächlich durch interessante Verhaltensweisen auszeichnen, werden auch kuriosere Vertreter und Fabelwesen betrachtet, sodass das Buch eine bunte Mischung aus Historik, Mythologie und Biologie darstellt, gespickt mit kleinen Anekdoten und spannenden Fakten.

Durch die kurzen, klar getrennten Kapitel, kann man das Buch auch gut querlesen, statt nur stur von Anfang bis Ende. So nehme ich es abends immer wieder gerne zur Hand, um nur ein bestimmtes Kapitel zu lesen.

Natürlich ist dieses Buch vorrangig Unterhaltungslektüre. Ich habe aber durchaus aus auch paar neue Sachen lernen können.
Das Buch ist mal was anderes, als die gewohnte kriminalistische Lektüre, die ich von Benecke so liebe. Aber trotzdem wurde ich bestens unterhalten und Dr. Mark Benecke hat mal wieder gezeigt, wie vielfältig gestreut seine Wissens- und Interessengebiete liegen.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

dunkel, übernatürlich und einfach Berlin

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
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Kim Rabe nimmt uns mit "Berlin Monster- nachts sind alle Mörder grau" mit in ein alternatives Berlin, wo Mythen und Märchen wahr geworden sind und sich materialisiert haben in Form verschiedenster Wesen ...

Kim Rabe nimmt uns mit "Berlin Monster- nachts sind alle Mörder grau" mit in ein alternatives Berlin, wo Mythen und Märchen wahr geworden sind und sich materialisiert haben in Form verschiedenster Wesen und Kreaturen. Sie leben unter uns, aber können sie auch mit uns leben?

Zum Inhalt: Gegen Ende des kalten Krieges ist es einer Forschungsgruppe gelungen eine besondere Waffe zu bauen. Doch etwas geht schief und die freigewordene Strahlung lässt die Ängste und den Aberglauben der Menschen Realität werden. Seitdem leben übernatürlich Wesen unter den Menschen und nicht alle sind den Menschen friedlich gestimmt. Aber auch auf der Gegenseite gibt es Angst, Abneigung und Vorurteile. Daher hat sich Privatdetektivin Lucy auf übernatürliche Fälle spezialisiert. Als eine Fee verschwindet, gerät Lucy in einen dunklen Sog aus Machtgier, Hass und Angst. Kann sie den Fall lösen?

Das dunkle Cover mit dem im Hintergrund thronenden Fernsehturm finde ich absolut gelungen, es erzeugt direkt eine düstere Atmosphäre. Das Buch verbindet fantastisch die verschiedenen Elemente aus Fantasy, Kriminalroman und urbanen Sagengeschichten, sodass es auch für mich, die ich nicht allzu viel Fantasy lese, ein echter Genuss war.

Lockt das Buch vordergründig mit einer Kriminalgeschichte, so greift es doch vielfältige andere Themen auf, ist politisch angehaucht und spricht Rassismus gegenüber und Benachteiligung von Minderheiten an. Das macht die Geschichte komplex und vielseitig.

Die Protagonistin ist tough und steht für sich und ihre Klienten ein, sie ich sich nicht zu schade für harte Arbeit und kassiert dafür auch mal ein blaues Auge. Aber sie hat ein hohes Maß an Integrität und verbeißt sich stur in ihre Ermittlungen. ihre Hintergrundgeschichte ist faszinierend und macht sie auch unter den Menschen zum Außenseiter. Sympathisch macht sie vor allem ihre Freundschaft zu ihren beiden übernatürlichen Mitbewohnern, wobei man ganz klar sagen muss, dass Lucy ihnen oft keine gute Freundin ist.

Für mich war dieses buch kein Pageturner, dafür wurden zu viele Themen angerissen und ich musste das Buch auch mal weglegen um das gelesene zu reflektieren. Das Ende kam für mich dann doch etwas abrupt, sodass ich sehr stark auf einen zweiten Band hoffe, der etwaige offene Fragen noch aufgreift.

Wer einen Fantasie-Epos erwartet ist hier an der falschen Adresse, wer aber Interesse an einer vielschichtigen, mythisch angehauchten Kriminalgeschichte hat, der ist hier gut aufgehoben.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 31.08.2021

Düstere Geheimnisse kommen immer ans Licht

Waldeskälte
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Dieses Buch war für mich definitiv ein "Cover-Match". Ich habe mich schockverliebt dieses düstere, fast schon aquarellartige Cover, mit den dunklen Bäumen, die in starkem Kontrast zu dem blauen Himmel ...

Dieses Buch war für mich definitiv ein "Cover-Match". Ich habe mich schockverliebt dieses düstere, fast schon aquarellartige Cover, mit den dunklen Bäumen, die in starkem Kontrast zu dem blauen Himmel stehen. Es passt toll zum Handlungsort der Geschichte.

Zum Inhalt: ein Anruf aus der Vergangenheit schreckt Valeria auf; in dem kleinen Bergdorf Eigerstal, wo sie aufgewachsen ist, ist ein junges Mädchen verschwunden. Genau wie vor 21 Jahren, als ihre beiden besten Freundinnen ermordet wurden und nur Valeria lebend aus dem Wald zurück kam. Nur, dass sie sich an nichts erinnern kann. Kurzentschlossen kehrt sie in ihre Heimat zurück um den Fall und damit auch ihre eigene Vergangenheit aufzuklären.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, die hauptsächlich in der Gegenwart spielen. Unterbrochen werden diese nur ab und zu durch kurze Episoden, in denen Valeria sich an die Ereignisse in ihrer Kindheit erinnert. Eine Besonderheit war für mich, dass der Haupttext immer wieder von kursiver Schrift durchzogen ist, welche Valerias Gedanken kennzeichnet. Besonders gegen Ende steht sie mit diesen Gedanken oft in Zweispalt, sodass es wirkt, als wären diese Gedanken nicht ihre eigenen oder als würde sie ganz langsam den Verstand verlieren. Das trägt wahnsinnig gut zur schaurigen und beklemmenden Atmosphäre des Thrillers bei.

Das Buch ist fantastisch geschrieben und vor allem auch die sehr bildlichen Beschreibungen der versteckten Orte im Wald und der düsteren Hintergrundgeschichten dazu haben mit einen Schauer über den Rücken gejagt. Das machte die Story besonders realitätsnah und trug erheblich zur Spannung bei.

Der Leser konnte den Spuren und Ermittlungen gut folgen und ich habe selbst immer wieder Vermutungen gehabt, was passiert sein könnte, bin aber tatsächlich bis zum Ende im Dunkeln getappt. Die Auflösung war schlüssig umgesetzt, sodass alle aufgeworfenen Fragen beantwortet wurden.

Ein spannender Thriller und ein toller Einstieg im die Reihe. Von dieser Ermittlerin würde ich gerne mehr lesen!

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Traummann gesucht

Bis ans Ende aller Fragen
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„Bis ans Ende aller Fragen“ von Anne Hertz ist ein herzerwärmender und humorvoller Roman, der sich hinter einem wunderschönen Cover verbirgt.

Zum Inhalt: Maxi ist in ihren Vierzigern und betreibt in Hamburg ...

„Bis ans Ende aller Fragen“ von Anne Hertz ist ein herzerwärmender und humorvoller Roman, der sich hinter einem wunderschönen Cover verbirgt.

Zum Inhalt: Maxi ist in ihren Vierzigern und betreibt in Hamburg ihr eigenes Café. Eigentlich läuft alles gut, nur mit den Männern will es nicht so recht klappen und Maxi hat den Traum von der eigenen Familie eigentlich schon abgeschrieben, nachdem ihr Ex Thomas sie für eine jüngere verlässt. Aber ihre Geschwister, sowie ihre Nichte Summer lassen es sich trotzdem nicht nehmen immer mal wieder neue Verkupplungsversuche zu starten. Und Summer hat eine wahnwitzige Idee: bei einer Trauergruppe soll sich ihre Tante einen netten Witwer mit Kindern suchen. Was als völlig verrückte Idee beginnt, endet schnell in völlig Chaos- Lacher und gefühlvolle Momente garantiert.

Maxi ist eine wirklich sympathische Protagonistin, mit viel Mitgefühl und einem sehr engen Verhältnis zu ihrer Familie. Umso schmerzvoller ist es für sie, dass es mit der eigenen Familie nie geklappt hat. Das Miteinander und die Dynamik in der Familie finde ich wirklich toll und gerade die chaotische Summer ist mir auch schnell ans Herz gewachsen.

Es kommt natürlich wie es kommen muss und Maxi kann ihr Lügenkonstrukt nicht lange aufrecht erhalten, zudem bekommt sie unerwarteten Besuch aus der Vergangenheit. Aber sie hört auch auf sich selbst etwas vorzumachen, findet zu sich und am Ende ergibt sich alles wie von selbst.

Das Buch ist wirklich schön geschrieben. Es ist abwechselnd gefühlvoll und feinsinnig, aber an den passenden Stellen auch urkomisch. Die einzelnen Kapitel werden ab und zu durch Tagebucheinträge der 14-jährigen Maxi unterbrochen, was ich toll gemacht finde und dem ganzen einen persönlichen und realistischen Touch gibt.

„Bis ans Ende aller Fragen“ ist eine schöne Geschichte, in die man sich einfach fallen lassen kann. Es ist ein toller Wohlfühlroman für zwischendurch, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Identitätsdiebstahl mal anders

Network
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Im Jahre 2046 ist einiges anderes als heute. Reale Jobs sind Mangelware. Um Unruhen vorzubeugen und den Menschen eine sinnvolle Aufgabe zu geben, gibt es Netzarbeit, also praktisch reale Jobs in der digitalen ...

Im Jahre 2046 ist einiges anderes als heute. Reale Jobs sind Mangelware. Um Unruhen vorzubeugen und den Menschen eine sinnvolle Aufgabe zu geben, gibt es Netzarbeit, also praktisch reale Jobs in der digitalen Welt. Daran gekoppelt sind Netzidentitäten. Wer keine hat, fällt aus dem System, bekommt kein Bürgergeld und wird zum Aussätzigen. Kein Wunder also, das Netzidentitäten heiß begehrt sind. Mia Babic und ihre Kollegen stoßen auf ein paar Ungereimtheiten bei anonymen Morden und plötzlich ziehen die Ermittlungen größere Kreise als erwartet.

Die Welt die im Buch geschaffen wird ist erschreckend realistisch, ist es doch das Berlin der Zukunft und den Grundstein für eine ähnlich dystopische Zukunft haben wir bereits gelegt. KIs werden über kurz oder lang diverse Jobs übernehmen und dem Menschen den Rang ablaufen. Beängstigend und sehr überzeugt kreiert Ansgar Thiel hier eine Welt, in der der Mensch praktisch austauschbar, einsam, fast schon überflüssig ist. Nur wenige, hochqualifizierte besitzen noch echte Jobs. Wer nicht reich genug ist sich „freizukaufen“ leistet online Zwangsarbeit. So ein trostloses Leben stelle ich mir grauenhaft vor.

Mia und ihre Kollegen weisen alle beeindruckende Lebensläufe und Qualifikationen auf, eine echte Eliteeinheit also. Zudem finde ich das Dreiergespann überaus sympathisch und ich finde es gut, dass es auch viele Einblicke in das Privatleben der Ermittler gibt, inklusive traumatischer Vergangenheit, Liebeleien am Arbeitsplatz und echter Freundschaft.

Das Buch greift ein paar wirklich spannende ökonomische und politische Themen auf.
Leider hatte das Buch einige Längen, die die Ermittlungen und meinen Lesefluss gestört haben, sodass ich passagenweise auch einfach mal nur überflogen habe, bis es wieder spannend wurde. Denn der Fall an sich und die Ermittlungen dazu, hatten es wirklich in sich.

Besonders gut haben mir die Beschreibungen aus den Randbezirken gefallen, wo die Aussätzigen leben. Hiervon hätte gerne mehr im Buch enthalten sein Können.

Das Buch zeichnet eine erschreckende und zugleich faszinierende Zukunftsvision, von der ich nur hoffen kann, dass sie sich nicht bewahrheitet. Insgesamt ein interessantes Buch mit einer spannenden Storyline. Absolut lesenswert.

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