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Veröffentlicht am 26.08.2021

Und wenn es nur ein kleiner Tautropfen Licht ist ...

Manchmal sucht sich das Leben harte Wege. SPIEGEL-BESTSELLER. Wahre Geschichten, die berühren und Zuversicht geben. Von der Suche nach neuem Lebensmut: Wie Sie eine Lebenskrise meistern und Schicksalsschläge überwinden
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Und wenn es nur ein kleiner Tautropfen Licht ist ...

das ist mein persönliches Motto. Nichts im Leben ist sicher, außer dem Tod, sagt schon ein beredtes Sprichwort.

Nicht jeder kann darauf hoffen, sehr ...

Und wenn es nur ein kleiner Tautropfen Licht ist ...

das ist mein persönliches Motto. Nichts im Leben ist sicher, außer dem Tod, sagt schon ein beredtes Sprichwort.

Nicht jeder kann darauf hoffen, sehr alt zu werden,, zuhause sich ins Bett legen, die Augen schließen und nie mehr aufwachen. Friedvoll entschlafen. Ein schöner Wunschtraum, der sich für manche tatsächlich erfüllt.

Oft genug aber ist der Tod, und noch öfters das Sterben davor, qualvoll, voller Schmerzen und Angst. Bei einem längeren Sterben aber kann man sich zumindest darauf ein klein wenig vorbereiten, daß es zu Ende ging, auch wenn hinterher die Trauer nichtsdestotrotz zerschmetternd ist.

Noch eine Stufe apokalyptischer ist es, wenn jemand unerwartet, plötzlich und abrupt aus dem Leben gerissen wird, sei es durch Unfall, Mord oder irgendeiner körperlichen Ausfallerscheinung, die fulminant zum schnellen Tode führt ( unentdecktes, gerissenes Aneurysma, Sekundenherztod usw. ).

Kann man sich überhaupt vorstellen, was die Angehörigen und Freunde dieser Dahingegangenen erleiden? Oder generell bei einem Trauerfall, auch wenn der Tod vorhersehbar war?

Katharina Afflerbach selbst merkte erst die unermessliche Tiefe des Abgrunds der Schwärze, als ihr Bruder Flo, 35jährig 2016 durch ein Auto zu Tode kam.

Der Schock, der Unglauben, die Irrealität, die Fassungslosigkeit. Das Leben davor und danach. Auf einmal scheint man vom Rest der Menschheit getrennt. Willkommen auf dem düsteren Planeten Trauer!

Die Autorin verbrachte als Sennerin danach Zeit in den Alpen. Das war wohl ihre erste Phase das Ungeheuerliche zu adaptieren und zu integrieren.

Sie befragte dann aus ihrem Umfeld, Freunde, Freunde von Freunden, ehemalige Schulkameraden, Bewohner aus ihrem ehemaligen Heimatdorf, die Leiterin der Selbsthilfegruppe Verwaiste Geschwister in Köln nach ihren persönlichen Erfahrungen mit diesen ihren Schicksalsschlägen.

Das Buch beginnt damit, daß die Autorin erst einmal in Zeitraffer ihre Kindheit und Jugend rekapituliert, ihre Begegnungen mit dem Tod, daß ihr heißgeliebtes Familienmitglied, Katze Minki starb, aber auch ihre Oma, bis es dann zur absoluten Zäsur ihres erwachsenen Lebens kommt, die sie eindringlich und eindrücklich schildert und die Zeit danach.

Es folgt dann jener Teil, in welchem die von ihr Interviewten, von ihren persönlichen Traumata erzählen, Brüder, verloren durch Suizid, Sternenkinder, kleine Kinder, die viel zu früh sterben, durch einen Gendefekt und Krebs, Autounfälle, plötzlicher, unerwarteter Tod des Partners, Suizid des Vaters, das Sterben der altgewordenen Eltern, die Ermordung des Seelenfreundes, auch Sabine, die Schwester der Autorin äußert sich, das Sterben der Mutter.

Katharina Afflerbacher hat eine sehr sensible und empathische Art, wie sie mit ihren Gesprächspartnern umgeht und wie sie dann anschließend die verbalen Interaktionen hier in Sätze faßte.

Es ist tiefgründig, berührend, ergreifend, todtraurig, erschütternd. Ich mußte öfters weinen. Unangemessene, unsensible Reaktionen, die schon mal auftraten, kommen auch zur Sprache. Manche Menschen sind wie die Axt im Walde. Leider. Unmöglich!

Trauer hat einige universelle Gemeinsamkeiten, aber ansonsten ist sie so individuell wie jeder Mensch selbst. Es gibt keine Phase, jetzt trauerst du, und dann, jetzt hast du wieder fröhlich zu sein. Jedem sollte man die Zeit zugestehen, die er oder sie braucht und nicht genervt reagieren, wenn die Person nach ein, zwei, drei Jahren und länger immer noch schlechte Phasen hat. Pathologische Trauer gibt es nicht. Da zeigt sich nur das Unbehagen der Gesellschaft, die Sterben und Tod verdrängt und tabuisiert hat. Soviele sterben im Hospital, kaum noch einer zu Hause. Das sagt schon viel aus.

Über ihre Gesprächspartner reflektiert die Autorin auch immer wieder ihre eigene Trauer, um dann darüber zu schreiben, was sich sehr gut mit dem Text durch das ganze Buch hindurch verbindet.

Aber durch ihre Gesprächspartner zeigt sich auch zarte Hoffnung und leise Zuversicht, auch wenn es nur der eine Lichtstrahl ist, der in die Finsternis fällt. Überall findet sich Trost, ebenso in Phänomen, die ich ebenso schon erlebt habe. Die Autorin selber schildert ebenso, woraus sie Trost, Zuversicht und Kraft schöpft.

Zum Ende hin schreibt sie noch über Energiequellen, die Trauernden Kraft geben können und gleichzeitig kann dieser Abschnitt Leuten dabei helfen, Orientierung zu geben, wie sie mit Trauernden umgehen könnten.

Die Autorin jedenfalls schreibt in einem lichten Stil voller Emotionen von und über wahre Geschichten Betroffener und sich selbst, was höchstmögliche Authentizität ist und einem unter die Haut fließt und kriecht. Es macht nachdenklich und läßt bei einem selbst viele Erinnerungen aufsteigen. Danke, Katharina Afflerbach!!!!!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Die Sinnlichkeit der Erotik

Anna und Marcel
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Julian van den Berg erwähnt höchstselbst in seinem Vorwort zu den nachfolgenden acht Kurzgeschichten, daß es eben solche seien: Short Stories! Keine Novelle, kein Roman, keine Poeme.

In der Kürze liegt ...

Julian van den Berg erwähnt höchstselbst in seinem Vorwort zu den nachfolgenden acht Kurzgeschichten, daß es eben solche seien: Short Stories! Keine Novelle, kein Roman, keine Poeme.

In der Kürze liegt die Würze bei diesem Literaturgenre und dies ist dem Autoren gelungen.

In den Kurzgeschichten wird die Entwicklung der ehelichen Erotik von Anna und Marcel aufgezeigt. Die Geschichten sind verdichtet, ansprechend, atmosphärisch, stimmig und von sinnlicher Erotik geprägt.

Er bedarf nicht vieler Worte, um stimulierende Bilder zu generieren, die sich von selbst weiterspinnen, im Kopf des Lesers. Das war seine erklärte Absicht und Klischees wollte er auch vermeiden, was ihm durchaus gelungen ist.

Das Gewitter; Watt; Das Krimi-Dinner; Sauna; Antalya; Der Nachtisch; Bull und Teneriffa heißen die Geschichten.

Sei es Liebe im Sommerregen, Rollenspiele der doppelten Art, Bisexualität (des Mannes ), ein flotter Vierer oder Cuckolding. Diese beiden haben Libido und Phantasie. Sie verstehen es, ihr Liebesleben aufzupeppen.

Egal, ob das Buch reine Fiktion ist oder alles bzw. ein Teil auf Wahrheit beruht, spielt hier gar keine Rolle. Denn ich bin überzeugt, daß es da draußen mehr als genug Annas und Marvels gibt.

Ein toller, leckerer Lesesnack! Gewitter und Antalya sind meine persönlichen Favoriten! Danke, Julian van den Berg!!!!!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Von Mut, Angst und Freundschaft

12 kleine Tiergeschichten
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Dieses Buch ist einfach zauberhaft. Zum Vorlesen für Kinder ab drei und für zum Selberlesen ab sechs geeignet.

Ebenso aber für Erwachsene, die sich etwas Kindliches, Verträumtes und Phantasie bewahrt ...

Dieses Buch ist einfach zauberhaft. Zum Vorlesen für Kinder ab drei und für zum Selberlesen ab sechs geeignet.

Ebenso aber für Erwachsene, die sich etwas Kindliches, Verträumtes und Phantasie bewahrt haben.

Zwölf kleine Tiergeschichten ist ein sehr passender Titel, weil jede Geschichte kurz ist. Kindgerecht vermitteln sie warmherzig wichtige Botschaften.

Sei es, um Hilfe zu bitten und annehmen zu können, das vermeintlich Unmögliche zu schaffen, wenn man an sich selber glaubt, den richtigen Verbündeten für Hilfe zu finden, mit positiven Folgen, seine Träume nicht aufzugeben, auch gegen alle Widerstände, den scheinbar Fremden und doch so Vertrauten kennenlernen wollen, daß es Lösungen geben kann, Ängste zu überwinden, wie Zuversicht und Liebe Selbstvertrauen stärkt, daß Freundschaft wichtiger als Konkurrenzdenken ist und Wettbewerb das Beste fördern kann, daß es auf das "andersartige" Aussehen und Co. nicht ankommt, daß man eine Lösung finden kann, anstatt vor einem potentiellen Konflikt zu fliehen, daß man nicht immer Außenseiter bleiben muß, daß falscher Stolz schädlich ist und Kooperation sowie Einvernehmen mehr bringt.

Diese Aussagen trifft er, ohne erhobenen Zeigefinger und derartig geschrieben, daß Kinder sie intuitiv verstehen.

Fabeln und Parabeln, die durchaus an Äsop und seine Erben erinnern. Warmherzig, berührend und einfach schön.

Diverse Insekten, Bären, Hühner, Pinguin, Erdmännchen Löwen, Rennpferde, Igel, Maus und Co. sind die Protagonisten, die man allesamt selbstredend ins Herz schließt.

Zudem gibt es im gesamten Buch zu jeder Geschichte passende SW - Illustrationen. Ein wunderbares, sehr empfehlenswertes Werk! Danke, Paul Reinker!!!!!

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Zurück nach Maui?

Die Legende von Blue World
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Band Zwei der Fantasygeschichte um die Liebe von Argon ( Edelgas? Was soll das denn heißen? Du Witzbold aus der vorletzten Reihe! Argon ist doch kein Edelgas mit der Ordnungsnummer 18! Also wirklich! Hörst ...

Band Zwei der Fantasygeschichte um die Liebe von Argon ( Edelgas? Was soll das denn heißen? Du Witzbold aus der vorletzten Reihe! Argon ist doch kein Edelgas mit der Ordnungsnummer 18! Also wirklich! Hörst du jetzt auf zu lachen! Grrrr! ) aus dem Meer und Riona.

Riona ist desillusioniert und düpiert sowie ernüchtert, als sie mit Muttern in die Stadt an der Alster zurückkehrt.

Wie konnte er sie nur so ausbeuten, des Experimentes wegen? Sie hat Herzschmerz, muß aber erkennen, daß es noch lange nicht zu Ende ist.

Was passiert ist, hat massive Auswirkungen auf ihre eigene Zukunft. Große Gefahr droht ihr zudem.

Sie hat keine andere Wahl, als nach Maui zurückzukehren, denn sie liebt Argon wirklich und ist davon überzeugt, daß das auf Gegenseitig beruht.

Diverse Perilitäten stehen ihr noch bevor. Haben Argon und sie eine Zukunft?

Band Zwei gefällt mir genauso sehr wie Band Eins. In der Hauptsache sehen wir die Geschehnisse aus Rionas Sicht. Argon und die Meeresjäger haben eine etwas zu inferiore Rolle, was ich schade finde.

Die Geschichte ist packend, gleitend, umschlingt einen schön mit Tang, um einen bis zum allerletzten Wort gefangenzuhalten.

Dramatisch mit Wendungen wird es jedenfalls, und nimmt einen schön mit. Nur, wo sind Steve McGarrett, Danny Williams und Hawaii Five-O, wenn man sie braucht? Danke, Bettina Eylers!!!!!

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Altwerden ist nichts für Feiglinge! Bette Davis

Unguad
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Karin Schneider ist zurück! Dem Wolpertinger sei Dank! 

Das Jahr 1964 modulierte Ingrid Werner, die so die Welt kennenlernte. Sie ist Bankkauffrau, Juristin, hat drei Kinder, Heilpraktikerin, Entspannungspädagogin, ...

Karin Schneider ist zurück! Dem Wolpertinger sei Dank! 

Das Jahr 1964 modulierte Ingrid Werner, die so die Welt kennenlernte. Sie ist Bankkauffrau, Juristin, hat drei Kinder, Heilpraktikerin, Entspannungspädagogin, freischaffende Malerin und welch unerwartete Überraschung: Autorin! Sie lebt mit ihren Lieben in Bad Griesbach. 

Dies ist der zweite Fall nach "Niederbayerische Affären". 

Karin wird wieder einmal in einen Todesfall involviert, unsere V. I. Warshaswski oder Tuppence vom niederen, niederträchtigen Bayern. 

Das Titelbild personifiziert solch eine ungetrübte, eirenische Idylle und dann, Bumms! wird wieder mal jemand abgemurkst. 

Aber wie Karin in so etwas hineingeraten kann - das ist eine gute Frage. Offenbar ist sie ein kriminalistischer Magnet. Schlecht fur den Täter, oder? 

Karins Eltern leben im Altersheim Sonnenhügel. ( Was für ein Name! Wie Die Schattige Pinie bei den Golden Girls! ). Der Vater feiert seinen neunzigsten Geburtstag, leider nicht seinen hundertundelfzigsten. 

Etliche Gäste kommen und es wird gefeiert, gegessen und getrunken. Das Übliche eben. 

Ja, und ihr ahnt es schon, oder? Karin, auf der Suche nach einer Vase, findet eine Tote im Abstellraum. Es ist Elvira, die Pflegerin. Wieder einmal eine kaltgemachte Person und ihr Mann Martin ist entsetzt. Wer will schon eine Leiche zum Dessert? 

Es kommen bei Karins Investigationen Dinge an den Tag, did sie doch erschauern lassen. Eine kriminelle Energie sondergleichen. Aber was, wie und warum? Selber lesen! 

Karins Mutter ist auf die Vergesslichkeitsschiene geraten, aber sie hat doch mal lichte Zeiten. 

Linus, Karins Sohn, hilft Anna und ist tatkräftig dynamisch bei der Aufklärung behilflich. Der Handlungshase schlägt tolle Haken und ich wurde überrascht. Das Ende ist ebenso gelungen. 

Ein sehr guter Roman über Geschehnisse im Altersheim. Leider hört man davon zuviel in den letzten Jahren. Müssen sich Senioren alles gefallen lassen? 

Die Einsamkeit ist groß und mehr Ehrenamtliche sollten mitwirken. Das Problem wird sich in Zukunft noch verstärken, obwohl sehr viele Corona zum Opfer gefallen sind. Muß wirklich jeder arbeiten und die Eltern ins Altersheim abschieben? Man kann darüber ziemlich heftig streiten. 

Für mich wäre es jedenfalls eine Horrorvorstellung, wenn meine Mutter oder ich jemals dort versandeten. 

Sehr interessant und flüssig geschrieben, entbehrt nicht eines gewißen Humors, sodaß es bei diesem sehr ernsten Thema nicht gar zu düster wird. Runa, die Hundedame, hat ebenso ihren Auftritt. Exzellent! Mehr Leute sollten das Buch lesen. Danke, Ingrid Werner!!!!

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