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Veröffentlicht am 02.09.2021

Naja....

Frau Merian und die Wunder der Welt
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Frau Merian und die Wunder der Welt folgt der Künstlerin durch einige Jahre ihres Lebens, vom Aufenthalt in Schloss Walta-State bei den Labadisten, einer frühpietistischen Sekte, wo sie auch ihren (fiktiven) ...

Frau Merian und die Wunder der Welt folgt der Künstlerin durch einige Jahre ihres Lebens, vom Aufenthalt in Schloss Walta-State bei den Labadisten, einer frühpietistischen Sekte, wo sie auch ihren (fiktiven) Liebhaber Jan de Jong erstmals trifft, über Amsterdam, nach Surinam und wieder zurück nach Amsterdam. Frau Merian und die Wunder der Welt stellt keine Biografie dar. Man erfährt einiges über das Leben der damaligen Zeit, vor allem in den Niederlanden und in Surinam und auch die Arbeit Merians wird dem Leser, bzw. Hörer nahegebracht.
Erzählerin Ursula Berlinghof führt souverän durch die Geschichte, es ist eine Freude ihr zuzuhören. Sie passt ihre Stimme den einzelnen Personen und der entsprechenden Stimmungen an. Allerdings täuscht das nicht über die Langatmigkeit der Geschichte hinweg. So interessant die damalige Zeit und die moderne Ansichten von Frau Merian sind, so hätte man das Buch auch etwas kürzer gestalten können. Vor allem die Liebesgeschichte mit Jan de Jong nimmt zu viel Platz ein und ist für mich der größte Schwachpunkt des Romans, da der Liebhaber zwar nicht ständig als Person vorhanden ist, aber zu oft die Gedanken von Frau Merian in Anspruch nimmt, ohne dass sich dadurch die Romanze weiter entwickelt oder der Geschichte als solche Mehrwert erhält. Da hätte man statt dessen gerne den einen oder anderen Schmetterling präparieren können, denn die Jagd auf die Insekten kommt meiner Meinung nach etwas zu kurz. Oft wird das nur in einem Nebensatz erwähnt, aber es hätte eine interessantere Blick auf die Arbeit der Künstlerin gegeben als dahinschmachtende Gedanken.
Aber vielleicht sehe ich den Roman eher aus wissenschaftlicher Sicht und nicht als Roman einer starken Frau für Frauen.
Andererseits ist die Liebesgeschichte, obwohl sie doch viel Platz einnimmt zu wenig, um Frau Merian und die Wunder der Welt als Liebesroman zu titulieren. Durch die fiktive Geschichte (und vermutlich auch noch andere künstlerische Freiheiten) kann man das Buch auch nicht als Biografie sehen.
Wer sich für die Zustände des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden und den Kolonien aus Frauensicht interessiert, wird dem Buch vielleicht etwas interessantes abgewinnen können, aber mich hat das Buch nicht ganz überzeugen können und daran hat auch Ursula Berlinghof nichts ändern können.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Naja....

Ein Zwergmammut verschenkt man nicht
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Ich hätte ja fast Gefallen an der NUR MAL SCHNELL… Serie werden können, die letzten beiden Bände haben mir gut gefallen, nur der Anfang war etwas holprig. Im vierten teil geht es wieder ausschließlich ...

Ich hätte ja fast Gefallen an der NUR MAL SCHNELL… Serie werden können, die letzten beiden Bände haben mir gut gefallen, nur der Anfang war etwas holprig. Im vierten teil geht es wieder ausschließlich um Zwergmammut Norbert, Erzähler ist Finn und Schauplatz ist Kreta. Könnte ja interessant werden, denn wie interessant Reisen mit außergewöhnlichen Tieren sein können hat ja bereits Zoe in Nur mal schnell das Lama klauen gezeigt. Nun ja, hätte und könnte … vieles wäre möglich gewesen, aber tatsächlich hat mich Ein Zwergmammut verschenkt man nicht enttäuscht. Es hätte (da ist das Wort wieder) eine spannende Geschichte werden können, und eine emotionale noch dazu. Aber irgendwie erreicht mich die Geschichte von Finn und Norbert nicht. Sie liest sich ganz nett, aber ich kann nicht sagen, dass ich in irgendeiner Weise berührt wurde. Dabei wäre sehr viel Potential vorhanden gewesen: Trennen sich Norbert und Finn? Sieht Finn Norbert jemals wieder? Welche bösen Absichten hat der griechische König? All diese Fragen tauchen erst gar nicht auf. Eine ansatzweise interessante Geschichte wird durch den Weichspüler gejagt und übrig bleibt eine Kindergeschichte, die nett ist, der man aber sonst nicht viel abgewinnen kann.
Schade, nachdem die letzten beiden Bände durchaus überzeugen konnten. Man hätte es bei drei Bänden belassen sollen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Leider schnell vergessen

Dante, Homer und die Köchin. Eine Komödie
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Unsterblichkeit ist auch keine Lösung ...
Dante und Homer philosophieren über alles, über Gott und die Welt könnte man sagen. Dabei wechseln sie, wie man es von Gesprächen kennt, von einem Thema zum anderen ...

Unsterblichkeit ist auch keine Lösung ...
Dante und Homer philosophieren über alles, über Gott und die Welt könnte man sagen. Dabei wechseln sie, wie man es von Gesprächen kennt, von einem Thema zum anderen und der Leser bekommt das Gefühl direkt dabei zu sein.
Aber natürlich geben sich die beiden berühmten Autoren auch tiefgründigen Themen hin, ohne jedoch in ermüdende Überlegungen zu verfallen.
Den Gegensatz zur Hochgeistigkeit bildet die Köchin, deren Reich die Küche ist und deren Ansichten sehr bodenständig sind. Sie kann nicht lesen und die beiden Herren wollen an diesem Handicap nichts ändern.
Leicht und flockig führt Wondratschek den Leser von Thema zu Thema, wirft hier einen Gedanken in den Raum, der wenige Zeilen später wieder vergessen wird. Er zeigt Rückblicke der Hauptpersonen und gibt ihre Meinung über das Leben und dessen Bequemlichkeit wieder. Und am Ende des Buches hat der Leser das Gefühl, das Gespräch ist beendet und trotz der angenehmen vergangenen Zeit bleibt wenig hängen.
Was will mir dieses Buch also sagen? Ich weiß es nicht. Ansatzweise fand ich es wirklich gut und unterhaltsam, aber auf wenigen Seiten wird man mit vielen Ideen und Gedanken konfrontiert, die sich bald jedoch in Einheitsbrei ergießen und die anfängliche Faszination, welche der Stil des Buchs auslöst, geht verloren.
Dante, Homer und die Köchin ist eine Komödie, die man sich gut auf der Theaterbühne vorstellen kann und die dann vielleicht auch Eindruck macht. Als Buch ... konnte es mich nicht ganz überzeugen.
Ein Buch, das man leider schnell wieder vergisst.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein bisschen zu viel des Guten

Doctor Who Monster-Edition 6: Roboter des Todes
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Normalerweise bin ich etwas skeptisch, was Romane zu Serien anbelangt. Meist entpuppen sich diese (aus meiner Sicht) als Reinfall oder Enttäuschung (wenn die Kontinuität zur eigentlichen Serie nicht gewahrt ...

Normalerweise bin ich etwas skeptisch, was Romane zu Serien anbelangt. Meist entpuppen sich diese (aus meiner Sicht) als Reinfall oder Enttäuschung (wenn die Kontinuität zur eigentlichen Serie nicht gewahrt wird). Nachdem ich aber von Doktor Who und die Krikkit-Krieger sehr angetan war, dachte ich (warum auch immer) das andere Doktor Who-Romane ein ähnliches Niveau aufwarten dürften. Roboter des Todes ist der zweite Roman aus dem Doktor Who-Universum, den ich gelesen habe.

Der vierte Doktor war in der Serie zwischen 1974 und 1981 zu sehen. Es fällt verstärkt auf, dass er kein Mensch, sondern ein Außerirdischer ist. Er hat einen äußerst schrägen Humor und spielt gern Streiche. Oft mimt er den Trottel. Nur selten tritt sein durchaus intelligentes und ernsthaftes Wesen an die Oberfläche. Er führt allerlei Kleinigkeiten in seinen Jackentaschen mit sich. Des Öfteren stößt er beim Kramen auf eine Tüte Gummibärchen und bietet seinem Gegenüber welche an. Diese Eigenschaft findet man auch öfter in Roboter des Todes und es ist dem Doktor egal, ob es sich um einen Menschen/Außerirdischen oder einen Roboter handelt. Letztere reagieren manchmal etwas irritiert und haben mehr oder weniger seltsame Ansichten zum Thema Gummibärchen.
Leela ist eine Kriegerin eines barbarischen Stamms aus der fernen Zukunft. Alle Menschen dort sind Nachfahren der Teilnehmer einer missglückten Planetenerkundungsmission, die im Laufe der Generationen wieder auf ein primitives Stammessystem zurückgefallen sind. Der Doktor schafft es, Leelas Aberglauben an Schamanismus und Magie zu brechen und sie von der wissenschaftlichen Denkweise zu überzeugen. Dies führt dazu, dass sich Leela – zunächst gegen seinen Willen – als Companion anschließt.
Natürlich muss man Doktor Who-Fan sein um die Bücher zu verstehen, aber andererseits könnte ich mir den Hinweis auch sparen... wer sonst würde das Buch sonst lesen. Und obwohl es innerhalb einer reihe der 6. Band ist muss man die Vorgänger nicht kennen (ich tue es nicht). Alle Bände sind abgeschlossene Teile innerhalb des Universums.
Zum Buch selber: Mich hat es nicht überzeugt. Ich fand es durch die zahlreichen wechselnden Schauplätze und Personen sehr unübersichtlich und der Doktor hat anfangs auch wenig zu tun und bekommt erst gegen Ende einige große Auftritte. Es gibt humoristische Ansätze die dem Doktor gerecht werden könnten, aber irgendwie ist mir das zu wenig gewesen. Ich hatte mehr Spaß erwartet, mehr Doktor (und Zusammenarbeit mit Leela, die auch eher ihre eigenen Wege geht).
Der Doktor und Leela werden zwar meiner Meinung nach gut charakterisiert, man kann sich die beiden gut vorstellen, aber was die Handlung anbelangt so kam diese mir etwas verwirrend und unausgegoren vor. Vielleicht wäre weniger mehr gewesen. Weniger Handlungsstränge, weniger handelnde Personen...

Für Doktor Who-Fans nicht unbedingt zu empfehlen und für andere ... lieber die Serie schauen.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Ausbaufähig

Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke 1: Ein Fall für alle Felle
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Lamas und Alpakas gehen immer … sollte man meinen, Jedenfalls erfreuen sich die niedlichen Tiere größter Beliebtheit, nicht nur in Bezug auf Lama/Alpakawanderungen, auch in der Literatur haben sie Einzug ...

Lamas und Alpakas gehen immer … sollte man meinen, Jedenfalls erfreuen sich die niedlichen Tiere größter Beliebtheit, nicht nur in Bezug auf Lama/Alpakawanderungen, auch in der Literatur haben sie Einzug gehalten. Und mit der Lama-Gang können sich auch junge LeserInnen (ab acht Jahren?) daran erfreuen. Naja … eine Offenbarung ist DIE LAMA-GANG allerdings nicht. Die Protagonisten sind niedlich und gut charakterisiert und die Illustrationen von Nicolai Renger passend.
Aber das war schon das Positivste was ich über das Buch sagen kann. ich hatte etwas unterhaltsames/spaßiges wie die Schaaf-Gääng erwartet, nur eben mit Lamas (bzw. Alpakas). ich wurde enttäuscht. Die Geschichte ist ganz nett, aber eben nur das: Nett. Vielleicht mag das Kindgerecht sein, aber auch Kinder dürfen etwas Spannung erwarten und außer dem Niedlichkeitsfaktor der Kleinkamele wird nicht viel geboten. Zu wenig für meinen Geschmack. Vielleicht eignet sich das Buch für jüngere Kinder und eher zum Vorlesen, als für das vorgeschlagene Alter.
Ich könnte noch mit ein paar anderen Vielleichts aufwarten, aber ich kann es auch kurz machen:
DIE LAMA-GANG bietet auf nicht einmal 200 Seiten nicht viel aufregendes. Da sollte man sich doch eher überlegen mit den Kindern eine Lama/Alpaka-Wanderung unternehmen, das ist bestimmt spaßiger.

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