Cover-Bild Der perfekte Kreis
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783832181581
Benjamin Myers

Der perfekte Kreis

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Redbone und Calvert kennen sich seit langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von sich erzählen, fühlen sie von Anfang an eine starke Verbundenheit. Hinter ihnen liegen Jahre der Rastlosigkeit und tiefen Einsamkeit. Eher zufällig entsteht in ihnen die Idee der Kornkreise. Während sie hoffen, dass sie in diesem Sommer den Kreis erschaffen können, kommen sie ihrem Land, seinen Bewohnern und ihren eigenen Träumen näher. Geprägt von demselben Freiheitsdrang und derselben Ablehnung jeglicher Obrigkeit, entstehen in ihnen ein tiefer Respekt für ihre Umwelt und der Wunsch, die beengende Realität des täglichen Daseins hinter sich lassen zu können. Gelingt der perfekte Kornkreis, kann ihnen auch alles andere gelingen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2021

Runde Sachen

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Es sind runde Sachen, für die ich mich neuerdings begeistere, beziehungsweise dieser Roman darüber: über Calvert, einen ehemaligen Falkland-Soldaten und Redbone, eine Art Punkpoeten oder zumindest ...

Es sind runde Sachen, für die ich mich neuerdings begeistere, beziehungsweise dieser Roman darüber: über Calvert, einen ehemaligen Falkland-Soldaten und Redbone, eine Art Punkpoeten oder zumindest Freidenker, die den Sommer 1989 damit verbringen, England, beziehungsweise dessen Kornfelder mit wundersamen Kreisen zu dekorieren.

Nein, es sind keine Umweltrabauken, denn sie zerstören das Korn nicht, sie gehen sehr liebevoll damit um. Und schaffen sozusagen ein nationales Mythos, denn keiner kann sich so recht erklären, wie diese Kreise, die immer eine andere kunstvolle Form aufweisen, entstehen. Mehr und mehr werden sie für das Werk von Ausserirdischen gehalten.

Calvert und Redbone sind zwei sehr besondere und vor allem sehr unterschiedliche Charaktere, die auch - so könnte man meinen - vollkommen verschiedene Beweggründe für ihre nächtlichen Aktivitäten haben. Ob es tatsächlich so ist?

Dies zu erfahren, ist ebenso spannend wie die merkwürdigen Dinge, die sie nächtens so erleben. Die sind genauso merkwürdig wie ihre eigenen Taten und so denkwürdig wie die fast prophetischen Weissagungen Calverts zur Zukunft der Umwelt, die ich ihnen aber nicht verraten möchte - nein, diesen sehr besonderen und ebenso schrägen Umweltroman sollten Sie in Gänze genießen!

Veröffentlicht am 29.08.2021

Grandios!

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Die Männer Redbone und Calvert teilen sich ein außergewöhnliches Hobby. Jedes Jahr durchstreifen sie Englands Landschaft, lassen mal hier, mal dort ein Kunstwerk zurück, das verwirrt, verblüfft, betört. ...

Die Männer Redbone und Calvert teilen sich ein außergewöhnliches Hobby. Jedes Jahr durchstreifen sie Englands Landschaft, lassen mal hier, mal dort ein Kunstwerk zurück, das verwirrt, verblüfft, betört. Spezialisiert haben die Freunde sich auf eine Kunstform, die wohl kaum jemals so wunderbar und erkenntnissreich in einem Roman abgehandelt worden ist, wie in Myers neuem Werk.
Denn Redbone und Calvert sind die nächtlich-heimlichen Schöpfer von Kornkreisen, die mit Bestaunen aufgefasst werden und die Fantasie unzähliger Menschen anregen. Regelrechte Kornkreisjäger, die New Age-Bewegung, Wissenschaftler und allerlei sonstige Gruppierungen spekulieren über eine extraterrestriale oder gar göttliche Schöpfung. Und treiben die beiden Männer zu menschlichen Höchstleistungen an, ebnen ihnen den Weg zum perfekten Kreis. Und so läuft der Roman auf das Opus Magnum der Beiden zu: immer größer, immer skurriler sollen die Kreise werden. Bis zur Vollkommenheit reichen.

Myers hat eine wunderschöne Art, das Alltägliche wiederzugeben und kann selbst einen banalen Kornkreis oder den englischen Landregen auf meisterhafte Weise beschreiben. Jedes Kapitel ist einem eigenen Kornkreis gewidmet und endet mit einer jeweiligen Besprechung desselbigen in der Presse. Durchsetzt wird der künstlerische Akt der Männer durch philosophische Gespräche, die auch mal ein bisschen ins absurde abdriften. Beide Protagonisten sind irgendwie schräg, aber total sympathisch und erinnern mich ein wenig an die beiden Landstreicher in Becketts 'Warten auf Godot'. Das Buch war für mich rundum ein fast schon spektakuläres Leseerlebnis, das auf einer eigentlich trivialen Grundidee aufbaut. Doch hier geht es nicht nur um das Stiften von Verwirrung oder um Mythenbildung, sondern ebenso um die Zelebrierung des menschlichen Schöpfungsaktes, dem Entstehen von etwas Kurzweiligen, um Ästhetik. Grandios, verrückt, Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Besonderes Lesevergnügen

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- Achtung Spoiler -


Mit seinem Buch gelingt Benjamin Meyers ein sehr stimmungsvoller Roman. Diesen konnte ich kaum zu Seite legen. Nicht nur die Sprache sondern auch die Protagonisten und die hervorragend ...

- Achtung Spoiler -


Mit seinem Buch gelingt Benjamin Meyers ein sehr stimmungsvoller Roman. Diesen konnte ich kaum zu Seite legen. Nicht nur die Sprache sondern auch die Protagonisten und die hervorragend verwoben in Handlungsstränge machen aus diesem Roman ein großes Leseerlebnis. Worum geht es:

Redbone und Calvert kennen sich seit Langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von ihrem früheren Leben erzählen, fühlen sie von Anfang an eine starke Verbundenheit. Zwischen den beiden Männern entsteht über die Jahre eine ungewöhnliche Freundschaft. Hinter ihnen liegen Zeiten der Rastlosigkeit und tiefen Einsamkeit, bestimmt von traumatischen Erlebnissen. Eher zufällig entsteht in ihnen die Idee der Kornkreise. Während sie hoffen, dass sie in diesem Sommer den Kreis erschaffen können, kommen sie ihrem Land und seinen Bewohnern, ihren eigenen Träumen näher, erleben sie sowohl ernüchternde als auch traumgleiche Begegnungen. Geprägt von demselben Freiheitsdrang und derselben Abneigung gegen jegliche Obrigkeit, entstehen in ihnen ein tiefer Respekt für ihre Umwelt und der Wunsch, die beengende Realität des Alltags hinter sich lassen zu können. Gelingt der perfekte Kornkreis, dann kann ihnen auch alles andere gelingen.

Das Buch ist eine klare Leseempfehlung. Nicht nur als Begleiter des ausscheidenden Sommers, sondern auch für entspannte Lesemomente im herannahenden Herbst. Auch haptisch mach das Buch sehr viel her. Es ist hochwertig und optisch bereits sehr schön anzuschauen. Eine klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Was ist Perfektion? Wenn eine Freundschaft Kreise zieht.

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!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Redbone und Calvert kennen sich seit Langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von ihrem früheren Leben erzählen, fühlen sie ...

!ein Lesehighlight 2021!



Klappentext:

„Redbone und Calvert kennen sich seit Langem. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten und einander wenig von ihrem früheren Leben erzählen, fühlen sie von Anfang an eine starke Verbundenheit. Zwischen den beiden Männern entsteht über die Jahre eine ungewöhnliche Freundschaft. Hinter ihnen liegen Zeiten der Rastlosigkeit und tiefen Einsamkeit, bestimmt von traumatischen Erlebnissen. Eher zufällig entsteht in ihnen die Idee der Kornkreise. Während sie hoffen, dass sie in diesem Sommer den Kreis erschaffen können, kommen sie ihrem Land und seinen Bewohnern, ihren eigenen Träumen näher, erleben sie sowohl ernüchternde als auch traumgleiche Begegnungen. Geprägt von demselben Freiheitsdrang und derselben Abneigung gegen jegliche Obrigkeit, entstehen in ihnen ein tiefer Respekt für ihre Umwelt und der Wunsch, die beengende Realität des Alltags hinter sich lassen zu können. Gelingt der perfekte Kornkreis, dann kann ihnen auch alles andere gelingen.“



Was ist Perfektion? Was und wie sieht ein perfekter Kreis aus? Können 360° (nicht) perfekt sein? Wo endet diese Sicht und wann endet es in Wahnsinn? Die Geschichte der beiden Freunde geht dem Leser an die Nieren, denn schnellt merkt man, wie die Freundschaft hier Kreise zieht und wie sie einander vertrauen. Jeder von ihnen hatte seine Geschichte im Leben und hat sie immer noch. Jeder verarbeitet es anders und die Beiden suchen ihre Erfüllung in der perfekten Rundung - in Kornkreisen. Eine Zuflucht? Eine Verarbeitung der Gefühle? Eine Marotte? Eine Spinnerei? Autor Benjamin Myers zeigt uns in diesem Klassiker mit einer feinen melodischen Sprache und einem perfekten und sensiblen Schreibstil, die Verarbeitung von traumatischen Dingen in einer Freundschaft. Philosophische Gedanken werden immer wieder dezent angeschnitten, kommen dem Leser aber ganz von allein - so kommt ein Kreis ohne Durchmesser und Radius nicht aus, genau wie Redbone und Calvert. Wenn man es mathematisch betrachtet grenzt es schon an eine herrliche, wahnsinnige Denkweise, denn wo fängt ein Kreis an und wo hört er auf? Auch hier wird tief in der Symboldeutung gekramt und somit eröffnet sich dem anspruchsvollen Leser ein echtes Meisterwerk der Wortspielerei das trotz seines Alters moderner und aktueller nicht sein könnte. Die beiden Protagonisten verspüren eine beengende Realität des Alltags und wenn es einem selbst so geht, auf Grund der Masse an Neuerungen, sozialen Medien etc., ist es für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Die Arbeit der Beiden, einen perfekten Kreis ins Korn zu schlagen, wird zum Anker, zur Lebensaufgabe, zum Kraftfeld und hallt beim aufmerksamen Leser enorm nach - ein zeitloses Werk, welche eine gewaltige Tragweite aufweist - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein moderner Klassiker, dessen Sprache absolut grandios ist!

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Inhalt:
Zwei junge Männer schleichen nachts über die Felder im Süden Englands umher, sie sind eins mit der Natur und verlassen diese beinahe so, wie sie diese betreten haben... aber eben nur beinahe.
Denn ...

Inhalt:
Zwei junge Männer schleichen nachts über die Felder im Süden Englands umher, sie sind eins mit der Natur und verlassen diese beinahe so, wie sie diese betreten haben... aber eben nur beinahe.
Denn wo die beiden Männer auftauchen entstehen prächtige Kornkreise und während die Welt im Jahre 1989 darüber rätselt, von welchem außerirdischen Lebewesen diese erschaffen wurden, planen die beiden nur eines: Den perfekten Kreis, ihr Meisterwerk.

Meine Meinung:
Es gab für mich im letzten Jahr kein beeindruckenderes Buch, als "Offene See" von Benjamin Myers und dies war für mich ein wundervolles und sehr bereicherndes Buch, vielleicht sogar eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Umso gespannter war ich nun natürlich, wie mir sein zweiter auf deutsch erschienener Roman "Der perfekte Kreis" gefallen würde.

Zunächst einmal muss man sagen, dass sich Myers mit seiner naturbezogenen, sehr einfachen, aber gerade in der daraus entstehenden Monumentalität seiner Worte absolut treu geblieben ist. Er erschafft Bilder, die gerade in der Charakterentwicklung, aber vor allem in den Beschreibungen der Natur und Naturereignissen zu brillieren weiß und ich selten eine solch ruhige, schön belassene, unaufgeregte und geerdete Sprache lesen durfte, wie sie der Autor zu Papier bringt.
Wer dieses Buch liest, der muss sich bewusst sein, dass der Autor kein Buch der Handlung willen schreibt und diesem Buch auch keine richtige Handlung zugrunde liegt, dies wäre aber auch überhaupt nicht die Intension hinter dieser Geschichte. Diese Geschichte, die in Kapitel mit den Namen der entstehenden Kornkreise gegliedert und benannt ist, hat einen viel größeren Sinn und Zweck, als ein rein an Handlung gebundenes Buch.

Dieses Buch lebt stark von der Interpretation, die der Leser innerhalb des Lesens auf die Geschichte ausführt und manchmal hat man das Gefühl, dass jeder Leser in seiner Wahrnehmung sich darin zu spiegeln vermag, aber eben doch jeder ein bisschen anders. Eines ist aber klar, zentrale Themen der Geschichte, sind wir Menschen, unsere Entwicklung als Mensch, aber vor allem unsere Entwicklung als Mensch in der Natur, mit der Natur und leider auch so oft gegen die Natur. Ein Werk welches die Natur in ihrer pursten und natürlichsten Art zum Ausdruck bringt, mit ganzer Schönheit und Wucht, aber auch mit all der Verletzlichkeit und Wucht mit der Sie auf uns Menschen reagiert.

Mein Fazit:
Ein moderner Klassiker, der in einer Zeit wie heute bedeutsamer nicht sein könnte und der mir in seiner stillen Sprache eine Gänsehaut erschaffe, mich zum Nachdenken anregte und mich dem Hut vor der Sprachlichen Brillanz, aber auch vor der Intelligenz eines begnadeten Autors ziehen lässt!