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Veröffentlicht am 16.09.2021

Vier Schwestern

Weil wir Schwestern sind
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Die Schwestern Katharina, Eva, Judith und Miriam sind ohne Mutter aufgewachsen. Hanna, ihre Mutter, hat die Familie verlassen, als die Mädchen noch klein waren. Die Jüngste war gerade mal ein Jahr, die ...


Die Schwestern Katharina, Eva, Judith und Miriam sind ohne Mutter aufgewachsen. Hanna, ihre Mutter, hat die Familie verlassen, als die Mädchen noch klein waren. Die Jüngste war gerade mal ein Jahr, die Älteste 10 Jahre alt. Jetzt nach siebenundzwanzig Jahren will sie in die Heimat zurückkehren. Sie hatte einen Unfall und muss in einer Klinik versorgt werden. Bei den Schwestern löst diese Nachricht keineswegs Begeisterung aus. Sie alle kämpfen mit ihren persönlichen Narben, die das Fehlen der Mutter bei ihnen hinterlassen hat.

Das Cover ist zwar sehr schön gestaltet, aber leider für die Geschichte irreführend. Man könnte meinen, dass die Schwestern ein unbeschwertes und entspanntes Leben führen. Dem ist nicht so. Auch zwischen den Vieren ist das Verhältnis nicht unbedingt harmonisch und eng. Man geht sich fast schon aus dem Weg.

Der Schreibstil ist gefällig, liest sich flüssig und leicht, zum Teil ist er sogar humorvoll. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der jeweiligen Sicht einer Schwester. Die Schwestern sind grundverschieden, mit unterschiedlichen Lebensplänen, aber jede auf ihre Art sympathisch. Miriam, die Jüngste, lebt als Weltenbummlerin ungebunden und frei. Katharina, die Älteste, Herzchirurgin, ist die vernünftige, erfolgreiche der Schwestern, die kommt ganz nach dem Vater. Die Zwillinge Judith und Eva stehen in einen lebenslangen Konkurrenzkampf miteinander. Eva, die perfekte Mutter und Hausfrau, in ihrer Ehe kriselt es, Judith, die Lehrerin, sehnt sich nach Zweisamkeit, hat aber in ihrer Partnersuche keine glückliche Hand. Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Die Schwiegermutter von Eva scheint man geradezu zu kennen. Meine Lieblingsfigur, ist definitiv die kleine vorlaute und altkluge Cleo, die Katharina im Krankenhaus über den Weg läuft. Ich konnte sie mir so gut vorstellen in ihrem Nachthemdchen und dem Regenschirm. Leider war die Handlung zum Teil vorhersehbar, nur das Ende hat mich dann doch überrascht.

Fazit: Leichte unterhaltsame Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Lu und die Glückssträhne

Tote brauchen kein Shampoo - Folge 01
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Die junge Friseurin Luisa Schneider hat den Friseursalon ihrer Tante Martha für ein Jahr übernommen, damit diese unbesorgt auf Weltreise gehen kann. Leider läuft das Geschäft in der „Glückssträhne“eher ...

Die junge Friseurin Luisa Schneider hat den Friseursalon ihrer Tante Martha für ein Jahr übernommen, damit diese unbesorgt auf Weltreise gehen kann. Leider läuft das Geschäft in der „Glückssträhne“eher schleppend. Die Obertanndorfer scheinen der Neuen gegenüber Vorbehalte zu haben. So freut sich Luisa, dass wenigstens der Altbürgermeister Niederegger, den Weg zu ihr gefunden hat, um sich bei ihr die Haare schneiden zu lassen. Aber lange erfreut er sich nicht an der neuen Frisur, denn schon tags darauf findet Luisa seine Leiche beim Joggen im Wald. Der Kommissar entpuppt sich ausgerechnet als Raffael, ihr missglücktes Online-Dating.

Mir hat das Hörbuch Spaß gemacht, auch wenn nicht die große Spannung aufkam. Ich würde „Tote brauchen kein Shampoo“ in die Kategorie Wohlfühlkrimi einordnen. Wer Nervenkitzel sucht, ist hier schlechte beraten. Die Protagonisten sind liebenswert und doch sehr lebendig gezeichnet. Ausgerechnet der nette Herr Niederegger wird ermordet. Das in einem Friseursalon viel Dorfklatsch durchgehechelt wird, kommt gut rüber. Luisa ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Und diese Marianne, die Freundin ihrer Tante, die sich jetzt Mary-Anne nennt, an einer Stelle sogar Mae, weil das frischer und nicht so altbacken klingt, konnte ich mir geradezu bildlich vorstellen. Richtig unsympathisch war mir eigentlich niemand, sie entsprachen ihrer Rolle.

Die Stimme der Sprecherin Sarah Liu fand ich als sehr angenehm. Sie hat den Text gut umgesetzt und der Geschichte Leben eingehaucht. Betonung und Modulation passten. Ich mochte ihr gerne lauschen.

„Tote brauchen kein Shampoo“ ist die 1. Folge einer Hörbuch-Serie. Man darf also gespannt sein
Fazit: Ein amüsantes Krimi-Hörbuch.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Nichts an der Liebe ist romantisch

Die letzten Romantiker
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Fiona Skinner ist hundertzwei Jahre alt und eine angesehene Dichterin. Im Jahre 2079 tritt sich nach 25 Jahren wieder in der Öffentlichkeit auf und ist erstaunt, wie intensiv die Menschen ihr Werk wahrgenommen ...

Fiona Skinner ist hundertzwei Jahre alt und eine angesehene Dichterin. Im Jahre 2079 tritt sich nach 25 Jahren wieder in der Öffentlichkeit auf und ist erstaunt, wie intensiv die Menschen ihr Werk wahrgenommen haben. Es ist ein literarisches Experiment.

Eine junge Frau betritt plötzlich die Bühne. Ihr Name ist Luna. Ihre Mutter liebte Fionas Dichtkunst. Den Namen ihrer Tochter hatte sie einem Gedicht entnommen, dass Fiona vor fünfundsiebzig Jahren geschrieben hatte. Die junge Frau will nun von Fiona wissen, wer diese Luna war und Fiona erzählt die Geschichte ihres Lebens.

Im Sommer 1981 verlieren die Geschwister Renee, Caroline, Joe und Fiona viel zu früh ihren Vater. Noni, ihre Mutter verfällt in eine schwere Depression. Sie verlässt 3 Jahre lang kaum ihr Schlafzimmer. Die Kinder nennen diese Zeit ‚die große Pause‘. Sie sind auf sich alleine gestellt. Renee übernimmt die Verantwortung über ihre Geschwister. Die Kinder verwildern, aber sie wachsen auch zusammen. Was diese Zeit jedoch in jedem einzelnen dieser Kinder für Narben hinterlässt, offenbart sich erst Jahrzehnte später.
Meine Meinung:

Das Buch gliedert sich in 4 Teile und umfasst fast 100 Jahre Familiengeschichte. Fiona, die jüngste der vier Geschwister, ist die Haupterzählerin. Als der Vater verstarb war Renee, die älteste der Geschwister, 11 Jahre, und Fiona, die jüngste, 4 Jahre alt. Joe war 7 und Caroline 9. Die Schwestern vergöttern ihren Bruder Joe. Er ist was Besonderes. Er ist der Mann im Haus. Joe wird in die Basketballmannschaft aufgenommen. Ihm fliegen die Herzen zu. Auch Fiona liebt ihren Bruder abgöttisch, sie blickt zu ihm auf. Erst später triften ihre Wege auseinander. Renee tut sich schwer als junge Frau mit der Liebe, sie hat gelernt Verantwortung zu übernehmen und lässt gefühlsmäßig keinen an sich ran. Caroline dagegen, bindet sich bereits sehr früh an ihren Freund. Auch Fiona hat später Probleme mit der Liebe. Sie ist Autorin eines Sexblogs. Das Grundthema, dieses Romans ist die Liebe und was geschieht, wenn einem die Liebe abhandenkommt. Dies haben die Kinder erlebt, als sie in der „großen Pause“ auf sich alleine gestellt waren. Die Autorin schreibt, von der Verantwortung, die Liebenden auferlegt wird und von der Bereitschaft diese zu übernehmen. Doch wann beginnt diese zu zerfallen, sich aufzulösen. Süchte, Drogen, Alkohol und Sex verändern die Welt der erwachsenen Geschwister. Und dennoch bleibt das Band zwischen ihnen bestehen.

Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar. Die Geschichte wird kurzweilig erzählt. Die gesamte Gefühlsskala wird angesprochen, Humor, Trauer, Wut, Verletzung. Und auch die Poesie kommt nicht zu kurz. Die Charaktere sind durchweg lebendig gezeichnet. Ein bisschen mehr hätte ich über die zukünftige Zeit erfahren mögen. Denn es gab Sirenengeheul und Stromausfälle, herumeilende Sicherheitsleute, die Menschen suchten Bunker auf.
Zum Schluss sagt Fiona zu Luna: „Es geht um die echte Liebe, um wahre Liebe, unvollkommene, zaghafte Liebe. Es geht um die Kompromisse, die wir im Namen der Liebe eingehen. Nichts an der Liebe ist romantisch.“

Fazit: Ein ergreifendes Familien-Epos, das die Höhen und Tiefen der Liebe ausleuchtet.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Familie außer Rand und Band

Oma lässt grüßen, sie hat deine nervige Tochter entführt
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Kevin Gogarty hat es nicht leicht, er ist arbeitslos geworden und hat an diesem Umstand stark zu knabbern. Als Hausmann mit vier Kindern macht er sich nicht besonders gut. Seine Tochter Aideen ist ein ...


Kevin Gogarty hat es nicht leicht, er ist arbeitslos geworden und hat an diesem Umstand stark zu knabbern. Als Hausmann mit vier Kindern macht er sich nicht besonders gut. Seine Tochter Aideen ist ein schwieriger Teenager, der ständig Probleme macht, der sich von aller Welt unverstanden fühlt und eigentlich versteht sich das Mädel auch selber nicht. Fest steht, sie hasst ihre Zwillingsschwester Nuala aus vollem Herzen. Diese wird ihr immer wieder als Vorbild hingestellt. Und Millie, seine betagte Mutter scheint langsam in die Demenz abzugleiten. Sie ist in den letzten Jahren zunehmend tüdelig geworden. Jetzt ist sie zum wiederholten Male beim Ladendiebstahl erwischt worden. Für ihn steht es fest, er kann seine Mutter nicht mehr alleine lassen. Die alte Dame benötigt eine Aufsicht und für seine Tochter sieht er als letzten Ausweg ein Internat. Klar, dass sich Millie damit nicht einverstanden erklärt und doch zieht Silvia bei ihr ein. Und auch Aideen rebelliert dagegen weggesperrt zu werden.

Interessant ist vor allem, dass die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Hier erzählt nicht nur Kevin, auch Millie und Aideen kommen zu Wort. Die Autorin schreibt größtenteils unterhaltsam, doch es gab auch Strecken die ich als ziemlich ermüdend empfand. Besonders Millies Eskapaden regten oft zum Schmunzeln an, aber um ehrlich zu sein, für Betroffene wie Kevin ist das alles kein Spaß. Millie ist mein absoluter Liebling in dieser Geschichte. Auch wenn ihre Entscheidungen oft verquer daherkommen, so zeigen sie doch, diese Frau hat noch Feuer. Die anderen Charaktere sind ebenfalls gut gezeichnet. Aideen tat mir manchmal richtig leid. Das Teenagerleben ist nicht immer leicht, vor allem wenn man sich mit anderen vergleicht.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman für lange Sommerabende.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Träume und tu es!

Leb deinen Traum: Sei Freizeitpionier
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Ja, was ist eigentlich ein Freizeitpionier? Der Begriff ist eine Sprachschöpfung des Autors. Für ihn sind Freizeitpioniere, Menschen, die Erlebnissen sehr viel mehr an Bedeutung beimessen als Leistung ...

Ja, was ist eigentlich ein Freizeitpionier? Der Begriff ist eine Sprachschöpfung des Autors. Für ihn sind Freizeitpioniere, Menschen, die Erlebnissen sehr viel mehr an Bedeutung beimessen als Leistung und Anerkennung, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. „Freizeitpionier sein, schreibt der Autor, ist eine Absage an die Lebensrealität, in der das „Müssen“ ständig über das „Wollen“ dominiert, sie akzeptieren keine (dauerhafte) Lebensrealität, die nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Viele Menschen sind auf der Jagd nach Anerkennung von außen, obwohl ihnen innerlich längst bewusst ist, dass es das nicht sein kann. Sie verschwenden ihre meine Energie an die Erwartungen anderer.

Im Grunde geht es darum, dass man im Leben alles erreichen kann, wenn man den Mut hat zu träumen. Natürlich wird ein Traum nicht wahr, wenn man nicht tätig wird. Der Traum muss die oberste Priorität im Leben einnehmen.

Aber zu allererst muss man anfangen damit, nicht nur davon träumen. Und ganz wichtig: Man darf sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Beharrlichkeit ist oberstes Gebot.

Für mich hat das Buch nicht viel Neues gebracht. Ich lebe bereits nach diesen Prinzipien.

Fazit: Ein Ratgeber für Menschen die Motivation suchen und an ihre Träume glauben.

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