Von übler Erpressung, gruseligen Parasiten und goldener Rache
Die Totenärztin: Goldene RacheÜber das Wiedersehen mit Fanny Goldmann habe ich mich sehr gefreut, denn die junge Ärztin, die am gerichtsmedizinischen Institut in Wien arbeitet, ist ein wirklich sympathischer Charakter und hat mir schon ...
Über das Wiedersehen mit Fanny Goldmann habe ich mich sehr gefreut, denn die junge Ärztin, die am gerichtsmedizinischen Institut in Wien arbeitet, ist ein wirklich sympathischer Charakter und hat mir schon im ersten Band sehr gefallen. Auch von den meisten anderen Figuren der Geschichte habe ich gerne wieder gelesen, so beispielsweise von Fannys Vater, der gesundheitliche Fortschritte macht und einen guten Entschluss fasst. Auch Fannys Cousin Schlomo ist wieder mit von der Partie, und er ist Fanny erneut eine große Hilfe. Diesmal liegt eine extrem schwere Zeit vor ihr, denn sie macht sich große Sorgen um ihre Freundin Tilde, die entführt wurde. Auf der Suche nach ihr muss Fanny wieder so einige gefährliche Abenteuer bestehen, und sie begegnet ihrem ärgsten Feind wieder. Der undurchsichtige Graf Waidring arrangiert so manches unfreiwillige Treffen, dem sich Fanny nicht entziehen kann, weil er sie auf üble Weise erpresst. Aber auch er hat Feinde, gegen die er nicht ungeschoren ankommt.
Fanny ist diesmal in einer schweren Zwickmühle, da sie bei ihrer verzweifelten Suche gezwungenermaßen ganz auf sich gestellt ist. Mit Freunden, Familie und Kollegen teilt sie ihre Sorgen nur wenig, um sie nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Aber natürlich sind sie alle wieder dabei, angefangen von Max, über den man etwas Erstaunliches erfährt bis hin zu Fannys Lieblingskollegen Franz, bei dem ich mehrmals den Eindruck hatte, dass er mehr in Fanny sieht als die Arbeitspartnerin im Institut. Habe ich mich getäuscht oder war da wirklich einmal Eifersucht im Spiel?
Auch ein paar große Namen aus der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben einen wichtigen Part in der Geschichte. So „treffen“ wir Gustav Klimt wieder, und wenn man sein Bild „Der Kuss“ ansieht, entdeckt man schnell einen Zusammenhang zum Buchtitel „Goldene Rache“. Auch Adele Bloch-Bauer und ihrem Ebenbild, das Klimt von ihr schuf, begegnet Fanny bei einer Einladung, an der sie teilnehmen muss.
Fannys und Franz‘ Forschungen an den Toten haben mich wieder stark fasziniert, denn diesmal sind sie unter anderem einigen sehr seltenen Parasiten auf der Spur.
Die Handlung entwickelt sich sehr fesselnd und weist einen hohen Spannungsbogen auf, der bis zuletzt besteht. Ich habe auch dieses Buch wieder fasziniert verschlungen, wenn ich auch sagen muss, dass mir der erste Band noch ein ganz klein wenig besser gefallen hat, weil die Fälle für mich schlüssiger waren. Diesmal habe ich das Buch mit einigen leichten Zweifeln im Hinterkopf beendet, denn es gab ein paar verwirrende Momente, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Auf jeden Fall ist bereits sicher, dass es nicht bei einer Dilogie bleibt, sondern dass weitere Fälle auf Fanny und ihre Freunde warten, denn heuer im September wird bereits der dritte Band erscheinen, auf den ich mich jetzt schon sehr freue.