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Veröffentlicht am 12.09.2017

Nur erheiternd

Töte mich
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Graf Neville holt seine siebzehnjährige Tochter bei einer Wahrsagerin ab. Diese hatte Sérieuse in der Nacht im Wald gefunden. Bevor die beiden aber wieder nach Hause gehen, sagt ihm die Wahrsagerin noch, ...

Graf Neville holt seine siebzehnjährige Tochter bei einer Wahrsagerin ab. Diese hatte Sérieuse in der Nacht im Wald gefunden. Bevor die beiden aber wieder nach Hause gehen, sagt ihm die Wahrsagerin noch, dass er jemanden bei seinem nächsten Empfang töten wird.

Das Cover ist typisch Diogenes. Schlicht, aber doch mit hohem Wiedererkennungswert. Allerdings gefällt es mir nicht so gut, aber das liegt wieder am Motiv.
Als ich das Buch in Händen hielt, war mein erster Gedanke, oh, das ist aber dünn. Und so fragte ich mich danach, wie die Autorin in einem so kurzen Büchlein Spannung aufbauen will.
Aber sie beginnt direkt mit meinem kurzen und knackigen Schreibstil und somit wird einem so einiges klar, wie sie in der Kürze der Zeit einiges ins Buch schaffen möchte.
Dadurch sind die Sätze auch sehr kurz gehalten und man ist aber sofort mittendrin in der Geschichte. Es wird wirklich keine Zeit verloren. Aber gut, großartige Beschreibungen sind natürlich auch nicht möglich.
Die Dialoge wirken durch diese kurzgehaltenen Sätze ein wenig komisch. Und man muss unwillkürlich schmunzeln, obwohl das Thema das besprochen wird nicht immer komisch ist.
Aber es hat ein bisschen was von Slapstick.
Am Anfang hätte ich das Buch in eine andere Zeit getan und war ein wenig erstaunt, als sich herausstellte, dass es schon im Jahre 2014 spielt.
Durch die altmodische Art vom Grafen Neville aber wirkt die Ausdrucksweise sehr gehoben und das lässt auf eine Zeit in Richtung Jane Austen schließen.
Nach der Hälfte des Buches hatte ich immer noch nicht so richtig durchschaut, wohin die Reise gehen soll, obwohl einem das Thema Verlust ganz viel begleitet. Und das nicht nur in der unheilvollen Weissagung der Wahrsagerin vom Anfang.
Und so ergibt sich Graf Neville schnell in sein Schicksal.
Dieser ist eh ein sehr seltsamer Charakter. Einerseits ist er der Meinung, dass er alles für seine Familie tut, aber andererseits hatte ich das Gefühl, dass ihm Prestige wichtiger ist. Halt einer vom alten adligen Schlag, würde ich behaupten. Ein wenig gefühlskalt und sehr darauf bedacht, dass man nicht in Verruf gerät.
Am Ende wird dann doch alles gut und es wirkt irgendwie heiter. Wie der Rest des Buches wusste ich es nicht so recht einzuordnen. Und leider stehe ich etwas ratlos dem Buch gegenüber. Ist es jetzt eine Art Komödie? Oder doch eher eine Tragödie? Was möchte die Autorin mit dem Buch ausdrücken?
Vielleicht denke ich auch einfach nur zu viel nach und hätte das Büchlein einfach auf mich wirken lassen sollen. Ich weiß es leider nicht und bin nach der Lektüre zwar etwas erheitert, aber trotzdem nicht wirklich zufrieden.

Mein Fazit: Ein kurzer Roman der mich zwar zum Schmunzeln gebracht hat, aber mehr leider auch nicht. Dazu kommt, dass ich es nicht so richtig einordnen kann. Vielleicht ist es ja eine tragische Komödie. Auf jeden Fall bin ich recht ratlos und konnte leider nicht so viel mit Töte mich anfangen.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Eigentlich sprachgewaltig...

Sieben Nächte
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Ein Mann sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt einen Text. Er hat Angst. Angst erwachsen zu werden und sein Leben wie alle anderen zu führen. Doch dann bekommt er ein Angebot gemacht, er soll in sieben ...

Ein Mann sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt einen Text. Er hat Angst. Angst erwachsen zu werden und sein Leben wie alle anderen zu führen. Doch dann bekommt er ein Angebot gemacht, er soll in sieben Nächten die sieben Todsünden durchleben und seine Erlebnisse aufschreiben. Und am Ende entscheiden, ob er bei einer Sünde bleiben oder allen abschreiben möchte.

Das Cover finde ich irgendwie gruselig. Der Mann vorne drauf wirkt recht irre und ich frage mich, was uns der Verlag damit sagen möchte. Es sagt mir nicht zu.
So ein dünnes Büchlein verleitet mich immer dazu zu denken, dass das bestimmt eine leichte Lektüre wird. Aber dem kann ich danach nicht mehr zustimmen.
Es ist ein sehr sprachgewaltiges Buch und es gibt viele Umschreibungen, die den Roman weniger wie einen wirken lassen, sondern mehr wie ein Essay.
Und am Anfang liest es sich dann auch noch sehr gut. Aber leider kann dieser sehr guter Sprachstil nicht über die fehlende Handlung hinwegtäuschen.
Mag sein das ich es vielleicht nicht richtig verstanden habe, aber die Todsünden kommen nicht immer so intensiv zur Geltung, wie ich es vermutet hätte und zwischendurch weicht er Autor von seinem Essay-Stil ab und rutscht doch in den Roman hinein.
Okay, es ist ein Buch bei dem man viel nachdenken muss, denn so nebenbei lässt es sich dann nicht gut lesen. Und das Thema ist auch wirklich interessant, denn der Protagonist wird bald 30 und macht sich über seine Zukunft Gedanken. Er hat Angst davor erwachsen zu werden und möchte nicht über das Leben nachdenken und einfach nur sein. Was mir in dem Zusammenhang sehr gut gefallen hat, war die Aussage, das man „einen Lebenslauf bekommt.“
Da ich auch letztes Jahr 30 geworden bin, konnte ich diese Gedanken sehr gut nachvollziehen. Vor allem als dann mein Sohn geboren wurde, habe ich bei mir gedacht: „Jetzt muss doch der Zeitpunkt kommen erwachsen zu werden.“ Aber ich denke, es ist immer das was man aus seinem Leben macht. Wenn man sich in einen Lebenslauf drängen lässt, vergisst man das Leben.
Durch die Todsünden lebt der Protagonist auch verschiedene Charakterzüge durch, aber einige Sünden hätte ich mir einfach anders beschrieben vorgestellt. Ich fand sie teilweise etwas fad und falsch interpretiert.
Außerdem tritt sein Zwiespalt deutlich hervor. Er möchte nicht angepasst sein, die Welt verändern und jemand sein, aber dann auch irgendwie nicht. Denn in letzter Instanz ist er nicht konsequent genug. Er weiß halt einfach noch nicht was er genau will.
Dann findet man im Glossar den zeitlichen Abstand der sieben Nächte.
Zuerst dachte ich, dass es sieben aufeinanderfolgende Nächte sind, aber es liegen teils Monate dazwischen und man fragt sich warum? Trifft er sich zwischendurch mit dem großen Unbekannten, der dieses „Spiel“ angeleiert hat? Gibt dieser auch die Orte der Nächte vor? Irgendwie werden diese Fragen bis zum Schluss nicht beantwortet und das finde ich dann doch recht unbefriedigend.
Und so ist das Buch dann auch zu Ende und man hat nicht das Gefühl, als hätte der Autor eine Moral für einen parat. Denn es ist wirklich sehr offen und man erfährt einfach nicht, was denn aus unserem Protagonisten wird. Damit bin ich leider überhaupt nicht glücklich. Ein bisschen mehr Auflösung hätte ich mir dann doch schon gewünscht.

Mein Fazit: Trotz der wirklich beeindruckenden Sprache konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es geht zwar primär über das Erwachsenwerden, aber für mich hätten die Sünden einfach mehr ausgereizt werden können. Und auch der Protagonist hält den Leser irgendwie auf Abstand. Die Idee ist wirklich gut, aber mit der Umsetzung bin ich nicht zufrieden.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Sehr vorhersehbar

The Couple Next Door
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Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn Cynthia und Graham zum Essen eingeladen. Leider hat der Babysitter kurz vorher abgesagt, deshalb schläft Cora im Nachbarhaus, während die Eltern nebenan ein Glas ...

Anne und Marco sind bei ihren Nachbarn Cynthia und Graham zum Essen eingeladen. Leider hat der Babysitter kurz vorher abgesagt, deshalb schläft Cora im Nachbarhaus, während die Eltern nebenan ein Glas Wein trinken.
Als Anne und Marco dann nach Hause gehen, ist Cora verschwunden. Entführt. Die beiden sind entsetzt und geben sich selber die Schuld. Wo ist Cora?

Das Cover gefällt mir nicht so gut. Es ist recht einfach und für mich ein bisschen nichtssagend.
Anne scheint von Anfang an ein sehr unsicherer Charakter zu sein. Nicht nur das sie unter postnataler Depression leidet, sie macht auf mich generell einen sehr zurückhaltenden Eindruck.
Obwohl ich zuerst das Gefühl hatte, dass die Autorin vielleicht auf den Druck auf die Mütter von Seiten der Öffentlichkeit eingehen wollte. Aber später hat sich das dann doch nicht bestätigt.
Der Einstieg war eigentlich gut, denn der Schreibstil und die flüssige Erzählweise lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Aber später dann im Buch kippt die Geschichte für mich dann ein bisschen, denn die Charaktere lassen alle nach und konnten mich dann auch nicht mehr so richtig überzeugen.
Anne hätte ich mir im Verlauf des Buches vielleicht als Löwin gewünscht, die urplötzlich aus ihrer verunsicherten Haltung aufwacht und alles dafür tut, um ihr Kind wieder zu bekommen.
Marco ist mir von Anfang an etwas unsympathisch. Zuerst wirkt er noch sehr geschockt über die Entführung, aber im Laufe des Buches entpuppt er sich immer mehr als recht egoistisch veranlagt, finde ich.
Aber auch die anderen Charaktere machen leider nicht so viel her.
Cynthia ist eine ganz falsche Schlange, die nicht nur ihre ehemals beste Freundin Anne hintergeht und Annes Eltern manipulieren wo sie nur können.
Im Großen und Ganzen gibt es also keinen richtigen Sympathieträger. Nur allein das Mitleid für Anne hat mich bei der Stange gehalten.
Was allerdings interessant war, ist, dass die Autorin viele Perspektivwechsel im Buch vornimmt und so kann man die Ermittlungen auf allen Perspektiven betrachten. Das ist ein wirklich gelungener Schachzug, denn die Gedanken des außenstehenden Ermittlers Rasbach tragen dann doch etwas zur Spannung bei.
Wobei diese mich immer mehr verlassen hatte, denn ich war etwas enttäuscht darüber, dass das Buch leider so vorhersehbar ist und gab es auch nicht viele Überraschungen. Habe um ehrlich zu sein immer gewartet, dass jetzt die große Wende kommt und ich vollkommen geplättet werde von der Autorin, aber das blieb leider aus und so verlief die Story recht geradlinig. Es kam alles so wie gedacht. Das ist im Grunde ja nicht so verkehrt, aber ich mag es immer wenn Autoren dann doch zumindest zum Schluss eine überraschende Wendung einbauen und es dann doch nicht so wie geplant verläuft.
Irgendwann mittendrin hatte ich dann das Gefühl, dass die Fakten zur Entführung sehr oft innerhalb eines kurzen Zeitraumes wiederholt wurden und das fand ich etwas ermüdend.
Das Ende ist zwar dann nicht schlecht, sondern gibt der Geschichte vielleicht nochmal einen kleinen Kick, aber sehr überraschend finde ich es auch wieder nicht, denn es ergibt sich einfach aus der Story.
Der Roman wirkt dadurch leider nicht richtig lebendig, so als wären die Charaktere die Schmiede ihres eigenen Glücks, sondern er wirkt halt wie ein erfundenes Buch, dass sich ein Schriftsteller ausgedacht hat. Erst passiert dies, dann das und danach kommt das Ende.
Das mag ich leider nicht so sehr. Ich habe es lieber, wenn ich das Gefühl habe, dass die Personen im Buch sich vom Autor losgelöst haben und ihre eigene Geschichte erzählen und dann handeln diese einfach nicht immer so wie man sich das vorstellt, denn Menschen sind einfach so.
Vielleicht habe ich auch einfach schon zu viele Thriller gelesen und erwarte einfach zu viel von Büchern die diesen Zusatz haben.

Mein Fazit: Ich bin eigentlich gut in das Buch gestartet, aber leider verließ mich dann die Spannung nach und nach. Die Geschichte wirkte auf mich einfach zu geradlinig und man konnte sich ganz genau vorstellen, wie alles passiert ist und auch wie es enden wird. Das fand ich leider nicht so toll, deshalb bin ich etwas enttäuscht von The couple next door.

Veröffentlicht am 28.08.2021

Konnte mich nicht überzeugen

Companions – Der letzte Morgen
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Lilac ist eine Companion, das sind die Erinnerungen Verstorbener hochgeladen in einen künstlichen Körper. So wird Lilac an die Menschen ausgeliehen, die durch eine Virusepidemie ihre Häuser und Wohnungen ...

Lilac ist eine Companion, das sind die Erinnerungen Verstorbener hochgeladen in einen künstlichen Körper. So wird Lilac an die Menschen ausgeliehen, die durch eine Virusepidemie ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen dürfen. Doch eines Tages bricht Lilac aus und geht ihren eigenen Weg.

Das Cover passt sehr gut zu dem Thema und gefällt mir sehr gut.
Aber leider hört es da dann auch schon auf, denn so richtig rein in die Geschichte habe ich nicht gefunden.
Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt, indem man entweder während der Quarantäne ist oder nachher. So kann man sich einigermaßen zurecht finden. Sollte man zumindest meinen, denn trotz der vagen Zeitangaben, wusste ich leider nicht so genau wo ich mich gerade befand.
Das lag aber auch daran, dass es in jedem neuen Abschnitt wieder neue Charaktere gab, in deren Leben man bruchstückhaft hineinschaut.
Das war mir wirklich zu viel.
Und bruchstückhaft ist ein guter Hinweis, denn so kam mir die Geschichte im Ganzen vor. Als hätte die Autorin einfach mehrere kürzere Geschichten aneinander gereiht ohne große Verbindung. Der rote Faden fehlte einfach und erfährt man was über Lilac, die sich im Laufe der Geschichte sehr wandelt, und über Cam, die irgendwann gar nicht mehr erwähnt wird und über Gabe. Und auch noch über viele andere Personen, die manchmal die Story weiterführen und manchmal einfach gefühlt ohne Grund auftauchen und einen kleinen Gastauftritt genießen.
Ich fand das wirklich sehr schade, denn die Idee vom Buch konnte mich wirklich faszinieren und ich hatte mir sehr viel mehr versprochen, aber letztendlich habe ich das Buch um ehrlich zu sein nur noch beendet, weil es ein Rezensionsexemplar ist, die Hoffnung das da noch die große, tolle Entwicklung kommt, hatte ich dann auch in der Hälfte des Romans aufgegeben.
Und damit möchte ich nicht grundsätzlich sagen, dass die Charaktere schlecht waren, zumindest die nicht, die man etwas näher kennen gelernt hat, weil sie immer mal wieder auftauchen. Im Gegenteil, es war durchaus Potential da für eine interessante Geschichte, aber irgendwie verliert sich die Autorin in Details und Handlungssträngen, die mich als Leserin nur verwirrt haben und leider nicht zur Spannung beigetragen haben.
Und um nochmal auf die Zeitsprünge zurück zu kommen, da hatte ich manchmal das Gefühl, als würde sich die Autorin selber etwas verzetteln und die Zeitangaben nicht so ganz stimmen. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich keine große Lust das genau nachzuprüfen, deshalb ist das nur so eine Gefühlskritik und keine nachgeprüfte.
Und auch das Ende gibt keinen großen Aufschluss über das was genau passiert ist und ließ mich doch eher ratlos als mit einem Aha-Effekt zurück.

Mein Fazit: Das Buch hatte die gute Idee und die (zumindest einige) guten Charaktere, aber für mich wollte die Autorin einfach zu viel in das Buch packen und hat damit alles überladen. Sie springt von einer Zeit und Geschichte in die nächste und ich konnte nirgendwo richtig Fuß fassen, mir fehlte der rote Faden, der alles zusammen hält. Für mich war der Roman eine aneinander Reihung von kürzeren Geschichten. Vielleicht hätte sie mit dem Oberthema Companions besser eine Anthologie geschrieben. Ich weiß es nicht, mich konnte das Buch leider so gar nicht fesseln.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Etwas mehr Aufklärung wäre toll gewesen

Bunker Diary
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Linus wird entführt und erwacht in einem Bunker. Nach und nach kommen noch andere Personen zu ihm. Doch warum werden sie dort festgehalten?

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte, schlicht und doch ...

Linus wird entführt und erwacht in einem Bunker. Nach und nach kommen noch andere Personen zu ihm. Doch warum werden sie dort festgehalten?

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte, schlicht und doch aussagekräftig finde ich.
Dazu passt auch der Schreibstil, denn dieser ist kurz und knapp. Naja, halt wie man vielleicht ein Tagebuch gefangen in einem Bunker schreiben würde. Das hat mir auf Anhieb gefallen.
Die verschiedenen Charaktere sind so aufgebaut, dass man genau weiß dass dort Spannungen entstehen werden. Da gibt es zum einen Linus, der 16 Jahre ist und sich doch am erwachsensten von allen benimmt, wie ich finde. Er versucht nicht nur sich selber zu helfen, sondern auch Jenny, ein kleines Mädchen, dass entführt wird und als nächstes im Bunker auftaucht.
Danach kommen dann die Erwachsenen, aber diese benehmen sich eher wie Kinder. Alle sehr egoistisch, obwohl sie doch alle in derselben Situation sind und es doch vielleicht sinnvoller wäre sich gegenseitig zu helfen.
Am Anfang fand ich die ganze Geschichte sehr spannend gemacht, denn man erfährt nichts über den Entführer und dieser scheint einfach ohne Logik zu handeln. Warum wurden diese Personen ausgesucht? Was möchte der/die Entführer*in?
Das hat mir wie gesagt sehr gut gefallen, wurde aber am Ende sehr unbefriedigend.
Klar, je weiter man liest umso erschreckender wird alles, denn wenn mehrere unterschiedliche Menschen an einem engen Ort zusammen eingesperrt sind, muss zwangsläufig was schief gehen und das tut es auch. Und deshalb möchte ich die Dramatik der Situation nicht abstreiten, aber ich hätte mir doch irgendeine Erklärung gewünscht.
Als ich das Buch in die Hand genommen habe, dachte ich unwillkürlich an Filme wie Das Experiment oder Der Schacht. Allerdings wurde ich schnell eines Besseren belehrt, denn während man in den Filmen Erklärungen bekommt, warum das alles so abläuft, wird man hier vollkommen im Stich gelassen.
Ich war einfach enttäuscht am Ende als ich das Buch zugeschlagen habe. Auch wenn ich verstehen kann, warum der Autor keine Lösung bietet, bin ich jemand, die diese dann doch irgendwie braucht.

Mein Fazit: Das Buch ist wirklich sehr stark gestartet und ich war voll drin in der Geschichte. Nicht zuletzt, weil Linus seine Geschichte in Tagebuchform wiedergibt und das dem Autor sehr gut gelungen ist rüberzubringen. Die Geschichte ist sehr intensiv und mitreißend, aber was mich einfach enttäuscht hat ist, dass es keinerlei Erklärungen gibt warum dies alles geschieht. Das hätte ich mir doch gewünscht, denn so ganz ohne alles war es mir doch zu wenig. Schade.

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