Sehnsucht in deinem Herzen - Bin etwas enttäuscht
Firefly CreekDer Schreibstil der Autorin ist sanft, gediegen, gut zu lesen, aber für meinen Geschmack leider eine Spur zu seicht. Gut, es gibt jede Menge Konflikte, die sich innerhalb der Familie als auch außerhalb ...
Der Schreibstil der Autorin ist sanft, gediegen, gut zu lesen, aber für meinen Geschmack leider eine Spur zu seicht. Gut, es gibt jede Menge Konflikte, die sich innerhalb der Familie als auch außerhalb abspielen und die von der Autorin auf solide Art dargestellt sind. Das allein reicht aber nicht aus, um dem Ganzen den nötigen Schwung und Unterhaltungswert zu geben. Der Plot ist einfach, wenn auch leider vorhersehbar, und zeigt ein Leben auf einer australischen Farm, mit dem ich oftmals gehadert habe. Nicht mit der harten Arbeit, die alle dort erledigen, sondern mit dem Frauenbild, das hier gezeigt wird. Die Hauptfigur lässt sich alles bieten, wehrt sich nicht und war sehr devot. Leider. Gut, sie hat sich gegen Ende des Romans in der Hinsicht sehr zum positiven geändert, aber bis dahin war es ein langer Weg, der mir oft sehr gestreckt vorkam.
Die Geschichte plätschert fast über dreiviertel des Buches nur so dahin, und die so entstehende Eintönigkeit wird nur von den wenigen köstlichen Szenen und Dialogen mit dem Sohn von Liz durchbrochen. Allein die Szene, wo er seine Haare geschnitten bekommt. Da musste ich herzlich auflachen, so amüsant waren da die Bilder, die sich in meinem Kopf gebildet haben.
Die Figuren stecken voller Probleme und der Konflikt innerhalb der Familie wird von der Autorin einerseits gut dargestellt. Auf der anderen Seite doch sehr in die Länge gezogen. Doch so richtig tiefgründig sind sie leider nicht. Da wurden in meinen Augen großartige Ansätze nicht genutzt. Die Autorin gibt dem Leser einen Einblick in einen typischen Männerhaushalt, bei dem ich mehr als nur einmal den Kopf geschüttelt habe. Vor Unverständnis und teils vor Lachen.
Liz ist eine junge Witwe, die in ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge hinnehmen musste. Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie mit ihrem kleinen Sohn auf der Farm ihres Schwiegervaters und kümmert sich praktisch um alles rund um den Haushalt. Die Männer der Familie sehen sie gar nicht richtig und Liz sich selbst auch nicht. Die Selbstzweifel, die Liz hat, ihre Ängste und die Furcht, auch mal den Mund aufzumachen und Stellung zu beziehen, sind für sie scheinbar unmögliche Dinge.
Ehrlich gesagt, hätte ich sie oftmals gerne am Arm gepackt und gefragt, was zur Hölle sie da eigentlich gerade macht. Ihr untertäniges Verhalten ist kaum mit anzusehen, passt aber leider nur zu gut in den Handlungsverlauf der Geschichte, – auch wenn alles sehr langatmig angelegt ist.
Um ehrlich zu sein, ich bin etwas enttäuscht. Das war für mich nur seichter Durchschnitt. Ich bin weder mit dem Roman noch den Figuren auf eine Linie gekommen. Keine Frage, die Geschichte ist nett zu lesen, aber auch sehr vorhersehbar und dadurch fast schon langweilig. Mir hat schlicht das gewisse Etwas gefehlt. Da blieb viel Potenzial ungenutzt. Ich kann nur hoffen, dass die Autorin das in den weiteren Büchern noch ändert und mehr aus den guten Ansätzen macht. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.