"Supersoldaten vs. Zombie-Cyborgs"
Neon BirdsWenn ich mir die schiere Anzahl an angefangenen Rezensionen auf meiner Festplatte ansehe, fällt mir eines sofort immer wieder auf: Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Irgendwann hat sich bei einfach ...
Wenn ich mir die schiere Anzahl an angefangenen Rezensionen auf meiner Festplatte ansehe, fällt mir eines sofort immer wieder auf: Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Irgendwann hat sich bei einfach etabliert, mit Anekdoten anzufangen, die sich zum Ende hin hoffentlich wie das Netz einer Spinne zu einem feinen logischen Konstrukt spinnen.
Das Buch hatte ich zum ersten Mal in der Otherland Buchhandlung Berlin entdeckt und ich interessierte mich schon damals dafür. Geholt habe ich es mir aufgrund aktuellen Anlass erst jetzt (falls diese Rezension irgendwann in der Zukunft gelesen wird und man meine Anspielung nicht versteht: Es ist April 2020 und die Welt befindet sich in einer realen Pandemie).
Neon Birds ist ein Science Fiction Roman, der durch viele Elemente belebt wird. Hauptkern des Romans ist der Kampf gegen einen digitalen Virus. Der erste Satz in der Danksagung des Buches schildert die Grundidee des Romans: „Supersoldaten kämpfen gegen Zombie-Cyborgs.“, und das trifft es auch ganz gut. Aber die Geschichte lebt von sehr viel mehr. Ethische Aspekte werden aufgeworfen, Menschlichkeit wird angezweifelt und mir haben auch die Bezüge zum Klimawandel sehr zugesagt. Dennoch, viele Konzepte, die im Buch vorkommen, habe ich in anderer Form schon mal gesehen. Das mildert den Wert der Geschichte aber nicht ab, im Gegenteil. Ich habe hinterfragt, Bezüge zu "Scythe", "The Last of us", "Jarvis/Friday", "I, Robot" und so viele mehr gestellt und festgestellt, dass es Spaß macht das Buch zu lesen. Eins ums andere Mal habe ich erkannt, dass es keine klare Grenze zwischen „Gut“ und „Böse“ gibt und persönliche Motive häufig nicht so leicht einzuordnen sind.
Im Ganzen gebe ich dem Buch 4,5 Sterne. Der Abzug entsteht dadurch, dass mir mancher Plot Twist zu offensichtlich war. Gerade aufgrund von Corona kann ich das Buch nur empfehlen, da es zu entfernt zu unserer aktuellen Krise ist, aber gleichzeitig auch nah genug an unserer Realität, um sich mit aktuellen Themen auseinander setzen zu können. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung.