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Veröffentlicht am 09.09.2021

Ein Hörgenuss!

Drei Frauen, vier Leben
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Knapp 1 Jahr ist vergangen seit „Drei Frauen am See“, dem Vorgängerband. Seit dem damaligen Pfingsttreffen, das das Testament ihrer verstorbenen Freundin Marie vorschrieb, versuchen die einst besten und ...

Knapp 1 Jahr ist vergangen seit „Drei Frauen am See“, dem Vorgängerband. Seit dem damaligen Pfingsttreffen, das das Testament ihrer verstorbenen Freundin Marie vorschrieb, versuchen die einst besten und dann zerstrittenen Freundinnen seit Kindertagen Jule, Alexandra und Friederike sich wieder näher zu kommen und den Kontakt aufrecht zu erhalten. Noch scheint ein bisschen Sand im Getriebe zu sein, aber Hanna, die Frau ihrer verstorbenen Freundin, macht sich stets die Mühe dezent ein wenig nachzuölen. Seither ist viel geschehen. Die gefühlvolle Physiotherapeutin Jule, die seit fast 20 Jahren von dem gutaussehenden Vater ihrer Tochter Pia geschieden ist, hat endlich wieder mit Torge einen Mann in ihr Haus und ihr Leben gelassen. Die toughe, scharfzüngige Friederike hat es geschafft binnen eines Jahres das neu eröffnete Grandhotel in Hamburg unter ihrer Leitung zum Hotel des Jahres küren zu lassen. Die ebenso schöne, wie auch herbe und geistreiche Alexandra, hat die letzten 20 Jahre ihres Lebens dem von ihr geführten Verlag in München gewidmet, bis sie binnen kürzester Zeit eiskalt abserviert wird. Nun steht sie vor den Scherben ihres Lebens und muss sich erst mal wieder neu (er-)finden, ebenso wie Hanna, deren Lebensglück mit Marie erloschen zu sein scheint. Pia hingegen muss sich gerade damit abfinden, dass ihr scheinbarer Traummann eher ein Albtraum ist und sie nun von ihm ungeplant ein Kind erwartet.

Sehr gut gefallen haben mir diese kleinen feinen Anspielungen auf spezielle Berufsgruppen, seien es Künstler oder das Verlagswesen (irgendwas mit Büchern). Sie sind sehr gut beobachtet und mit spitzem Humor stilvoll in die Geschichte eingebettet. Man gewinnt den Eindruck, dass hier auch sehr viel von der erfolgreichen Autorin selbst erlebtes mithineinspielt. Immer wieder werden kleine Rückblicke auf den vorigen Band „Drei Frauen am See“ gegeben, was sehr gut ist, um sich alles vor rund einem Jahr gehörte wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ohne Vorkenntnisse sollte man dieses Werk aber besser nicht hören, man würde zu viel verpassen. Die Freundinnen sind Mitte 50. Generation Midlifecrisis entscheidet sich aber dafür, nicht vor sich hinzujammern, sondern die Ärmel hochzukrempeln und neu anzufangen. Einige verpasste Chance kann man nicht mehr zurückholen, aber auf keinen Fall, wollen sie weitere ungenutzt verstreichen lassen. Eine starke Frauenrunde schart sich hier auch um Pia, den einzigen Spross der Truppe. Als „Tanten“ wollen sie bei ihrem Kind alles nachholen, was sie bei ihr vielleicht versäumt haben. Um sie zu ermutigen, wird so manche harte Schale aufgebrochen und empfindsame Einblicke gewährt. Am Ende ist vieles klarer und es fällt leichter sich mit sich und der Vergangenheit zu versöhnen, oder sie zumindest anzunehmen.

Katja Danowski erweist sich als ausgezeichnete Wahl. Sie verleiht jeder der Heldinnen und Antiheldinnen ihre eigene unverwechselbare Stimme und schafft es sogar mit einiger Würde bei den Männerrollen den Ton zu treffen. Einige Rollen sind etwas überzogen, was allerdings an deren Exzentrik liegt, die einen deutlichen Kontrast zu den kühlen, bisweilen reservierten Erfolgsfrauen Alexandra und Friederike und den eher gefühlvollen Jule, Hanna und Pia bilden. Ja, dieses Mal wird der Kreis sanft erweitert um Coco die exaltiert überdrehte Tante und Steffi, die überspannt, durchschnittliche Stiefmutter von Pia. Erwähnung fanden diese schon im ersten Band, spielten dort aber kaum eine Rolle. Auch wenn es wirklich viele Personen gibt, verliert man nicht den Überblick, weil immer nur sanft neue Personen hinzukommen und nie zu viele auf einmal. Diese Personen tragen auch wirklich zur Tiefe der Geschichte bei und lassen diese nie aus dem Fokus geraten. Keine dieser Personen ist zu viel oder überflüssig, weil sie als solche schon sehr interessant beschrieben sind und von der ausgezeichneten Beobachtungsgabe der Autorin zeugen. Besonders gut amüsieren mich immer Friederikes und Alex mal spitzen, mal scharfen, aber stets geistreiche Bemerkungen. Dass man sich nicht in der großen Anzahl an Personen verliert, gelingt Dora Heldt auch dadurch, dass sie keine kurzen Szenenwechsel wählt, sondern den Fokus wirklich lange auf einer der jeweiligen Protagonistinnen. So hatte ich anfangs das Gefühl, dass auf jedem der ersten Tonträger eine der Hauptpersonen im Vordergrund steht, so dass man sie richtig gut kennenlernt und in ihrer Einzigartigkeit schätzen und mögen lernt. Dabei wir auf Kitsch und Pathos, nicht jedoch auf Gefühl und interessante Wendungen verzichtet. Allerdings finde ich diese Wendungen nie an den Haaren herbeigezogen, sie kündigen sich oft langsam an, denn keine der vier kommt aus ganz gewöhnlichen Verhältnissen, bis auf Jule.

Das Hörbuch in seiner Dekobox ist ausgesprochen liebevoll gestaltet, mit kleinem Booklet und jedem Tonträger in einer anderen Farbe. Für all diejenigen, die kein Wort verpassen möchten, gibt es das Hörvergnügen auch ungekürzt auf MP3 mit 13 h 14 min. Dauer, ich bevorzuge allerdings kürzere Tonträger auf CD.

Diese Fortsetzung hat mich nicht im Geringsten enttäuscht, im Gegenteil, sie gefiel mir fast noch besser als der Auftakt. Für mich eine ganz hervorragende Wahl, ein absoluter Genuss für Ohren, Geist und Seele. Besonders zu empfehlen, für Hörerinnen mit einer gewissen Reife, wobei sie sich nicht in der Midlifecrisis befinden müssen.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Teuflische witzige Fortsetzung!

Luzifer junior (Band 10) - Die verrückte Zeitmaschine
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Luzifer Junior ist der Sohn des Teufels und viel zu nett für die Hölle, daher wurde er ins Internat St. Fidibus geschickt, um von den Menschen zu lernen, fies und gemein zu sein. Das klappt nicht wirklich ...

Luzifer Junior ist der Sohn des Teufels und viel zu nett für die Hölle, daher wurde er ins Internat St. Fidibus geschickt, um von den Menschen zu lernen, fies und gemein zu sein. Das klappt nicht wirklich gut, aber er findet in Gustav und Aaron zwei echte Freundin und in der Tochter des Hausmeisters, seine unbekannte Zwillingsschwester Lilly. Bei so engen Banden gibt es natürlich einen regen Austausch. Diesmal sollen die Vier die neueste Erfindung von Steven, dem Mastermind Q der Hölle, testen: eine Zeitmaschine! Jeder soll sich ein Reiseziel aussuchen. Lilly und Luzi sind anfangs etwas ratlos, aber Aaron und Gustav haben sofort Pläne. Doch Zeitreisen sind tückisch, man darf nicht in die Vergangenheit eingreifen und bei dem was sie gemeinsam mit dem Schokolade fressenden Hausdämon Cornibus erleben, fällt es schwer nicht einzugreifen. Wäre das denn wirklich so schlimm?

Zeitreisen haben es in sich! Das Besondere an Stevens Zeitmaschine ist, dass man nicht nur die gewünschte Zeit einstellen kann, sondern auch bestimmte Zielpersonen. Da Aaron beginnt, war mir sofort klar, wen er würde treffen wollen und meine Kinder waren verblüfft, dass es stimmte. Doch hält sich die Zeitmaschine nicht so ganz an Aarons Vorgaben und ändert Zeit und Ort eigenwillig ab. Die vier Schüler landen somit nicht an der Uni, sondern zu Luzis Entsetzen mal wieder an einer Schule. Langweiliger geht es ja wohl kaum, denkt er! Dabei wird er bald glücklich an diese Zeit zurückdenken, die immerhin die ungefährlichste der vier Zeitreiseziele war. Irren ist halt doch nicht nur menschlich! Nur Cornibus darf kein Ziel wählen, was echt unfair ist, so eine Reise in eine Schokoladenmanufaktur oder zur Geburtsstunde der Schlotzolade hätte ich mir auch interessant vorgestellt!

Mal wieder beginnt auch dieses Abenteuer mit Luzifer seniors herrischem Gebrüll nach Steven, der sich gerade von einem Roboter vertreten lässt, da er Wichtigeres zu tun hat, als das Wellness-Verwöhnprogramm des Höllenfürsten. Dieser Einstieg ist ein Muss, insbesondere, wenn gerade seine Erfindung mal wieder im Mittelpunkt steht. Auch sonst ist auf den bewährten Luzi-Mix Verlass. Wir als Leser dürfen den O-Tönen des teuflischen Nachwuchses lauschen, denn Luzi erzählt mal wieder aus erster Hand, aus der Ich-Perspektive. Wie gewohnt immer noch völlig ahnungslos irdischen Gepflogenheiten und geschichtlichen Ereignissen gegenüber, obwohl er dort ja nun schon einige Zeit die Schule besucht. Allerdings ist für ihn Schule so öde, dass der Besuch erfolglos ist und die Versetzung in immer weitere Ferne zu rücken scheint. So eine Zeitreise könnte zumindest für den Geschichtsunterricht helfen... Diese planlose Naivität des Erzählstils ist richtig witzig! Da Hausdämonen im Laufe der Weltgeschichte keine überlieferte Rolle spielen, muss Cornibus unauffällig bleiben und seine Gestalt wandeln. Klappt wunderbar, wenn auch der Hunger bleibt. Mit vielen kleinen unerwarteten Gags und auch den liebgewonnenen Running Gags stolpert der naive und tolpatschige Luzi durch die Zeit, begleitet von seinen besten Freunden, die zum Glück den Durchblick behalten, sonst würde es für die Menschheit schlecht aussehen. Die Illustrationen verleihen dem Unvorstellbaren ein Gesicht und das sieht bisweilen völlig unerwartet anders aus, als in legendären Comic-Vorlagen. Hä? Der Comic kommt doch immer zum Schluss? Ja, kommt er auch dieses Mal, versprochen, aber da nicht nur der Autor und Illustrator Comic-Fans sind, sondern auch Luzi ein Lesemuffel ist, wünscht dieser sich ein Treffen mit Comic-Helden. Die sind in der Wirklichkeit leider überhaupt nicht so witzig gewesen, wie uns die Comic-Legende weis machen will. Welch höllische Herausforderung, die auch Lesemuffel zum Lachen bringt. Hier wird mit viel Illustration und Witz mit wahren Helden gespielt und diese vom Sockel gehoben bzw. menschlicher gemacht. Chaos und Spaß sind da vorprogrammiert und mit der angenehm großen Schrift, schafft es bei so viel Humor und Abenteuer auch so mancher Lesemuffel zum Buch zu greifen. Bei uns ist die Reihe der Hit, auch wenn meine erkrankten Töchter meinten, dass ich ihnen zu Genesungszwecken den „Christoph-Maria-Herbst-machen“ solle (der Sprecher der ersten 5 vertonten Bände) und vorlesen. So wurde es ein Spaß für die ganze Familie, denn zu Genesungszwecken hörte auch mein Mann zu. Ach ja, die Reihe ist auch auf Antolin gelistet, für Lesemuffel, die dort noch ihre Sporen gewinnen sollen.

Für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren, oder eben für die ganze Familie. Wegen des bisweilen teuflischen Humors und der Ironie der Erzählweise, allerdings nicht für kleine Kinder!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Ode an die Ehe

Wer sind Sie und was haben Sie mit meinem Mann gemacht?
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Männer sind anders, wir aber auch! Während der Ehe bleibt die Essenz, die Teilnehmer aber reifen, mit bisweilen erstaunlichen Effekten. Heike Abidi hat ihren Mann noch während ihres Studiums geheiratet, ...

Männer sind anders, wir aber auch! Während der Ehe bleibt die Essenz, die Teilnehmer aber reifen, mit bisweilen erstaunlichen Effekten. Heike Abidi hat ihren Mann noch während ihres Studiums geheiratet, nach nur kurzem Kennenlernen, doch dann musste eine Aufenthaltsberechtigung her, denn er stammt aus Tunesien. So kam eine Ehe zustande, der keiner eine Chance gab, denn die beiden Hauptakteure haben eigentlich nichts gemeinsam, außer der aufrichtigen Liebe für einander. Wobei, heißt es nicht immer, dass die Liebe alleine nicht reicht? Hier kann man sich in 7 Teilen und ebenso vielen Tests und noch mehr Kapiteln vom Gegenteil überzeugen. Denn egal welche Schrullen die Eheleute Abidi im Laufe von 30 Jahren entwickelt haben mögen (und glaubt mir, Ihr werdet so einige wiedererkennen und schmunzelnd einräumen, „Ja, so isses!“) die magische Zutat dieser Ehe besteht in der positiven Grundeinstellung zueinander. Egal was ihr Mann auch tut und wie seltsam dessen Blüten tragen mögen, geht sie stets davon aus, dass er es nie böse ihr gegenüber meint. Er will sie nicht ärgern, es ist halt so – er ist halt so! Ja, Humor und Toleranz können Liebe weiter wachsen lassen und frisch halten. Dass das ausgesprochen vergnüglich ist, beweist dieses Buch, das eigentlich eine einzige Liebeserklärung an Herrn Abidi, die Ehe und die Beständigkeit ist! Es ist eine Ode an die Schönheit und das Glück im Alltäglichen, die wunderbar im Kontrast zu den gängigen modernen Fernsehserien steht und daher unendlich glücklich macht (ja, ich bin tatsächlich froh, dass mein Lehrergatte kein Drogenlabor bei uns im Keller betreibt oder im Lendenschurz mit Streitaxt loszieht).

Beim Lesen dieses Buches habe ich einiges von uns wiedererkannt, auch wenn ich oft auf Seite des kochenden Ehemannes und nicht der Dame des Hauses stand. Also auch ich habe beim Kochen einen Plan und eine Vorstellung davon, was es werden soll, auch wenn nicht immer ein Rezept existiert. Auch ich merke mir Preise von Produkten, aber beim Thema Wetterapps oder Navigationssystemen stehe ich voll hinter ihr! Es gibt da so ein paar Dinge, die können wohl nur Männer begreifen, das müssen wir aber auch nicht. Wir können uns auch zurücklehnen und genießen, denn was anderes bleibt uns ja nicht übrig, außer vielleicht sich zu ärgern, aber das macht ja bekanntlich Falten und wer will die schon! Es geht um viele Themen des Alltags von der Fernbedienung über das Radio, Ruhe in Katastrophen... Dabei ist es sicherlich hilfreich, dass die Autorin halbwegs in meiner Generation aufwuchs, wenn auch etwas früher und besonders schön, in meinem Bundesland, wenn auch am anderen Ende (aber so groß ist Rheinland-Pfalz ja bekanntlich nicht).

Ich fand es herrlich, dass ich nicht die Einzige bin, die das System einer Thermomixparty kaltlässt oder immer wieder gerne an den gleichen Urlaubsort zurückkehrt (wenn auch nicht nach Holland). Wem dies noch nicht des Glücks genug ist, hat dann noch die Möglichkeit anhand zahlreicher Tests, Pärchen-Quiz, Männer-Typologien oder Bullshit-Bingo seinen Heiterkeitshorizont zu erweitern!

Dieses Buch ist sicherlich lustiger für die Generation Midlife-Crisis dachte ich, bis ich ein paar der gerade genossenen Anekdoten meiner Familie zum Besten gab und sich diese köstlich amüsierte. Kommentar meiner Tochter (14): „Mama, das muss ich auch unbedingt hören!“
Tut mir leid mein Schatz, aber das wirst Du wohl selbst lesen müssen, das gibt es nur für die Augen, nicht für die Ohren!

Dieses Buch war für mich einfach Buch gewordener Seelenbalsam in Zeiten der geballten Katastrophen von Pandemie über Hochwasser zu Rekordwaldbränden....

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Freundschaft, Mut, Forschergeist und die Bereitschaft die Welt auf den Kopf zu stellen

Die Yetis sind los! - Verflixt und zugeschneit (Band 1)
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Ganz versteckt in Eis und Schnee, am südlichsten Zipfel des Südpols leben die Yetis in einem einsamen Tal. Sie essen Schnee, sie schmelzen Schnee zum Trinken, sie spielen mit Schnee und sie schlafen auf ...

Ganz versteckt in Eis und Schnee, am südlichsten Zipfel des Südpols leben die Yetis in einem einsamen Tal. Sie essen Schnee, sie schmelzen Schnee zum Trinken, sie spielen mit Schnee und sie schlafen auf Schnee. Vor dem Einschlafen erzählen sie ihren Kindern Geschichten von Menschen, denn die gibt es ja bekanntlich nicht. In dieser weißen Welt, leben auch die Freunde Bibber und Rosa. Rosa ist freundlich und hilfsbereit, aber dennoch eine Außenseiterin, denn sie ist anders als die anderen, sie ist rosa! Warum das so ist und ob es noch andere Farben als nur weiß und rosa gibt, interessiert sie brennend. Also beschließt sie, wie ihr Großvater, das Tal zu verlassen und mehr von der Welt zu erkunden, um vielleicht Menschen oder andere Farben kennenzulernen. Yetijunge Bibber ist anfangs besorgt, schließlich hat sich das außer Opa noch niemand getraut und den halten alle für merkwürdig. Polarfuchs Piko hat noch viel mehr Bedenken, doch alleine und ungeschützt will der die Yetikinder auch nicht losziehen lassen. Gemeinsam starten sie in ein unvergleichliches Forschungsabenteuer voller aufregender Entdeckungen, die ihre Welt auf den Kopf stellen!

Diese reich illustrierte Vorlesegeschichte eignet sich für Kinder ab 5 Jahren, aber man kann sie auch später noch selbst lesen, deswegen sind die Abenteuer der Forscheryetis auch auf Antolin gelistet. Sollten ältere Geschwister den Kleineren vorlesen, können sie gleichzeitig Punkte bei Antolin sammeln. Als weitere Motivationshilfe zum selber Vorlesen, gibt es eine Übersichtskarte im Inneneinband, die den Weg der Freunde über den Südpol nachzeichnet. Für jedes der 20 Kapitel gibt es ein kleines rundes Spielfeld, in das man eines der Sticker im Hinterteil des Buches einkleben kann, sobald man wieder ein Kapitel beendet hat. Da kann man seinen Lesefortschritt ganz genau im Blick behalten! Damit man dabei nicht vergisst, wo man gerade stehen geblieben war, gibt es ein fröhliches grünes Lesebändchen zur Markierung. Das finden wir kristallstark!

Mit 5 Jahren befinden sich Kinder im typischen Fragealter. Sie stellen infrage, wollen die Hintergründe verstehen.... Das ist aber nicht nur bei Menschenkindern so, sondern auch bei Yetis. Da Rosa einfach keine vernünftigen Antworten erhält und sich die Frage nach ihrer Andersartigkeit in ihrem Kopf im Kreis dreht, will sie dieses Gedankenkarrussel anhalten. Das geht nur, wenn sie herausfindet, warum sie so ist, wie sie ist und warum die anderen sie deswegen ärgern. Da hat sie sich ganz schön was vorgenommen. So mutig und wissbegierig war vor ihr noch kein Yeti, aber einer muss ja schließlich anfangen und dann ist es um so besser, wenn man gute Freunde an seiner Seite hat. Na ja, Polarfuchs Piko ist anfangs keine große Hilfe, versucht er doch vor allem, sie auszubremsen. Das macht er aber vor allem, aus Sorge um sie. Bei Forschungsreisen ist ja eigentlich schon der Weg das Ziel und somit ist dieser auch kein bisschen langweilig, aber dennoch nicht zu vergleichen mit dem, was Rosa an ihrem Ziel erwartet (das soll aber nicht verraten werden). Stefan Gemmel vermittelt auf abenteuerliche und witzige Weise, dass jeder gut so ist wie er ist. Anders zu sein, macht das Leben aufregender und bunter, wären alle gleich, gäbe es keine Abenteuer und keine aufregenden Entdeckungen. Alles bliebe immer gleich. Um den Dingen auf den Grund zu gehen, muss man aber auch mutig sein und dabei helfen einem gute Freunde. Einen solchen hat Rosa in Bibber auf jeden Fall gefunden. Für ihren Mut und ihre Freundschaft werden die beiden auch am Ziel ihrer Forschungen auch belohnt. Diejenigen, die ihr Dorf jedoch noch nie verlassen haben, wollen ihnen aber zuerst nicht glauben. Es ist ja auch nicht einfach, alles bisher Vertraute in Frage zu stellen und seine Gedanken mal in neue Bahnen zu lenken. Aber gerade wenn man als Kind seinen Radius vergrößert, so wie bei Vorschulkindern und mit der Einschulung, passiert das eigentlich fast täglich. Was für ein aufregendes Abenteuer, auf das man sich ebenso freuen sollte, wie auf neue Abenteuer dieses witzigen Gespanns, bei dem ich den ängstlichen Piko auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte. So erklärt verstehen auch Kinder, dass Andersartigkeit nicht schlimm, sondern eine Bereicherung ist.

Auch wenn es am Südpol fast ausschließlich weiß ist, sind die wunderschönen Illustrationen von Stefanie Reich durchgängig in Farbe. So kann man noch besser sehen, wie die Welt der jungen Yeti-Freunde an Farbe gewinnt, als sie erst einmal ihre gewohnte Umgebung verlassen und die Forschungsstation der Menschen erreichen. Die Darstellungen sind stets freundlich und witzig, so dass es sich auch sehr gut als Gute-Nacht-Geschichte eignet, da die jungen Zuhörer sicherlich keine Angst bekommen werden, dafür aber Staunen und Kichern werden.

Sehr süß ist auch wieder der Mitmachteil zum Ende des Buches und genau an das Alter der Zielgruppe angepasst. Dort erfahren sie coole Fakten über Eis und Schnee und finden eine Anleitung zum Schneeflocken basteln mit Schere und Papier! Eine wunderbare Idee für schlechtes Wetter und die beginnende Bastelzeit!

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Urkomisch!

Luis und Lena - Der Zwerg des Zorns
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Dieses Abenteuer ist von Luis höchstpersönlich verfasst, daher aus seiner völlig unvoreingenommenen Perspektive erzählt und immer wieder mit analytischen Listen und Tabellen versehen, die es allerdings ...

Dieses Abenteuer ist von Luis höchstpersönlich verfasst, daher aus seiner völlig unvoreingenommenen Perspektive erzählt und immer wieder mit analytischen Listen und Tabellen versehen, die es allerdings nicht schaffen, den magischen Katastrophen Herr zu werden. Am Ende klappt es dann aber doch, wie darf ich aber nicht verraten, denn es ist streng geheim! Louis hält zwischendurch mit seinen Lesern Zwiesprache, woran man erkennt, dass er weiß, dass Geheimnisse gerade in der Provinz nicht lange geheim bleiben...

Wir denken, dass diese Reihe für Jungs und Mädchen gleichermaßen witzig ist und vertrauen hier voll auf das Urteil meines Lehrergatten, der tatsächlich mitlachte und immer wieder fragte: wie heißt das Buch? Ab 10 Jahren, mit absoluter Lachgarantie!

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