schöner Schreibstil, die Story eher mittelmäßig
Trust AgainDawn wagt in Woodshill einen Neuanfang. Nachdem sie in der Vergangenheit sehr verletzt wurde, hofft sie in einer anderen Stadt und einer neuen Umgebung ihr gebrochenes Herz wieder heilen zu können. Wer ...
Dawn wagt in Woodshill einen Neuanfang. Nachdem sie in der Vergangenheit sehr verletzt wurde, hofft sie in einer anderen Stadt und einer neuen Umgebung ihr gebrochenes Herz wieder heilen zu können. Wer "Begin again" gelesen hat, kennt sie bereits als Allies beste Freundin. Ihr erstes Treffen mit Spencer findet ebenfalls in diesem Band statt. Spencer und Dawn sind inzwischen gute Freunde geworden, doch wenn es nach Spencer geht, wären die beiden schon längst mehr als nur Freunde. Anfangs nimmt sie seine Annäherungsversuche nicht ernst, doch mit der Zeit lernt sie auch andere Facetten von ihm kennen und beginnt langsam wieder ihr Herz zu öffnen und Gefühle für einen Mann zuzulassen, der es ihr unmöglich macht, ihn nicht zu lieben.
In "Begin again" hat mir Dawn ganz gut gefallen, so war ich gespannt auf ihre Geschichte. Allerdings muss ich gestehen, dass ich von ihr als Protagonistin sehr enttäuscht bin. Meiner Meinung nach hatte ihr Charakter und ihre Geschichte wirklich Potenzial, aber sie hat sich in unzähligen Situationen so unreif und kindisch verhalten, dass ich irgendwann nur noch genervt von ihr war. Ja, sie hat viel durchgemacht und solche Wunden brauchen definitiv Zeit, um zu heilen, aber mal ehrlich, sie muss doch nicht deswegen immer und immer wieder Spencer derartig von sich wegstoßen und ihn fertig machen, nur weil sie mit einigen Dingen persönlich nicht klar kommt. Spencer ist so herzensgut und lieb, behandelt sie wie eine Prinzessin und lässt sich immer wieder von ihr kaputt machen. Beim Lesen kam mir andauernd der Gedanke "Man Spencer, geh einfach, du findest eine Andere, die deine Liebe verdient hat". Was mir auch nicht so recht gefallen hat, war die Tatsache, dass Dawn, obwohl sie so eine gute Beziehung zu ihrem Vater hatte und wirklich gute Freunde an der Uni gefunden hat, niemandem von ihrer Vergangenheit erzählen "konnte". Das war für mich irgendwie ein Widerspruch, denn dauernd wurden die guten Beziehungen zum Vater und zu den Freunden betont, aber sie vertraut dennoch niemandem... Seltsam und irgendwie widersprüchlich... Ihre Hobbys fand ich aber ziemlich cool und dass sie so kreativ ist.
Spencer, der immer fröhlich und unbeschwert erscheint, weckte bereits im ersten Teil der Reihe mein Interesse. Er scheint das Leben in vollen Zügen zu genießen, hat Humor und ist immer für seine Freunde da. In "Trust again" lernt Dawn, aber auch der Leser, seine weiteren Charakterzüge und seine Hintergrundgeschichte kennen. Ich war positiv überrascht, wie stark Spencer ist. Er hat viel Leid in seinem Leben erfahren und muss jeden Tag für seinen Fehler einstehen. Er bestraft sich selbst und versteckt sein Herz vor der Welt, damit ihm niemand zu nahe kommt. Als er Dawn kennenlernt, kann er nicht mehr klar denken, denn dieses aufgedrehte und impulsive Mädchen, hat von Beginn an, sein Herz gestohlen, doch sieht sie in ihm nur einen guten Freund. Seine humorvolle und lockere Art hat mir unglaublich gut gefallen.
Was ich kritisch sehe, ist, dass der Leser von der ersten Seite an mitten in der Handlung steckt und dass Spencer und Dawn sich bereits kennen, einfach vorausgesetzt wird. Ein kleiner Prolog zu dem ersten Treffen wäre sicherlich hilfreich gewesen, bevor es mit der Geschichte los geht, denn nicht jeder hat den ersten Teil auch als erstes gelesen.
Außerdem gab es innerhalb des Buches häufig harte Ortswechsel und Zeitsprünge, was mich sehr gestört hat.
Insgesamt gab es wenig Handlung und Spannung, umso mehr Drama und Erotik. Der Schreibstil war sehr schön, locker und detailreich. Es gab einige schöne Szenen und unerwartete Wendungen, dennoch im Großen und Ganzen leider etwas enttäuschend. Ich bin gespannt auf "Feel again".