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Veröffentlicht am 26.09.2021

Leider sehr viel schwächer, als der Vorgänger

VANITAS - Grau wie Asche
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Band 1 der Vanitas Reihe von Ursula Poznanski hat mich ja damals total begeistert, was besonders an dem Ende lag, dass mich mehr als überrascht hat. Umso gespannter war ich auf den zweiten Band und worum ...

Band 1 der Vanitas Reihe von Ursula Poznanski hat mich ja damals total begeistert, was besonders an dem Ende lag, dass mich mehr als überrascht hat. Umso gespannter war ich auf den zweiten Band und worum es sich dabei dreht.

Der Schreibstil der Autorin ist auch hier sehr leicht verständlich und einnehmend.
Die Charakterzeichnung sehr definiert, wenn auch einigen Charakteren mehr Feinschliff gut getan hätte.
Im Fokus steht auch hier wieder unsere Blumenverkäuferin Carolin. Und was tut sie hier? Natürlich, sie verkauft Blumen. Nur eben diesmal an einem anderen Ort und zwar in Wien.
Carolin ist definitiv kein Sympathieträger, denn hier passierte auf emotionaler Ebene leider gar nichts bei mir.
Was aber nicht unbedingt schlimm ist, wenn man dafür an anderer Stelle mitzureißen vermag. Und das lag hier definitiv bei den Hintergrunddetails, die mich absolut begeistert haben.
Denn es haftet sehr Unschuld, Zerbrochenheit und Zerstörung daran, was mich auch emotional sehr mitgenommen hat. Weil es definitiv nichts ist, was leicht zu verdauen wäre.
Zurück zu Carolin, deren Perspektive wir auch wieder erfahren.
Carolin ist ein Mensch, der zwar glaubhaft daherkommt ,mit ihrer Paranoia aber mitunter zum Augenrollen verleitet.
Sie handelt sehr planlos und unkoordiniert. Oft hatte ich keinen rechten Schimmer, warum sie dies oder jenes tut und trotzdem wollte ich wissen, ob da noch mehr kommt.
Auch weitere interessante Charaktere kommen hier zum Zuge. Leider wurden Ihnen jedoch nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie erhofft. Besonders Biber und Alex haben mir gut gefallen, ebenso wie der Kommissar.
Dennoch verstehen sie mit ihrem Hintergrund mitzureißen.
Dabei legt Poznanski den Blick darauf, dass sie nicht allzu eindimensional wirken.
Was ihr recht gut gelungen ist.

In die Story hab ich sofort sehr gut hineingefunden. Die Handlung ist anfangs sehr unspektakulär und etwas unkoordiniert. Was vor allem an Carolin liegt, die mal wieder ihre Nase zu tief in Angelegenheiten steckt, die eine Nummer zu groß für sie erscheinen.
Derweil wird die Handlung sehr vielschichtig.
Beschäftigt sich aber hauptsächlich mit Carolins Paranoia.
Ab Mitte des Buches wird mächtig Fahrt aufgenommen und mit dieser Thematik die hier zum Zuge kam, hatte mich die Autorin definitiv. Da es nicht nur sehr brisant und ernst war, sondern auch definitiv meinen Geschmack traf.
Dazu bringt sie noch einige andere Dinge ans Licht ,die für noch mehr Biss sorgen.
Was definitiv gelungen ist.
Das Ende ist noch relativ offen und somit werden die Fragen in meinem Kopf auch immer mehr. Ich hoffe sehr, diese werden im Abschlussband beantwortet.

Schlussendlich ein mittelmäßiger Folgeband, der leider nicht an den Vorgänger anschließen kann.
Es wird zu sehr von Carolins Art ausgebremst, weil dadurch mitunter Längen entstehen. Dennoch kriegt die Autorin mit ernsten Themen die Kurve.
Ich bin gespannt, was das Finale zu bieten hat.

Fazit:
Mit “Vanitas: Grau wie Asche” geht es für unsere Blumenverkäuferin Carolin in die zweite Runde.
Nachdem Band 1 absolut genial war, schwächelt dieser leider an einigen Stellen .
Die Handlung wird oft durch Carolins Art ausgebremst. Auch bot dieser Band für mich keinen Wow Effekt, es fehlte einfach der Flow und Nervenkitzel.
Ein zweiter Band ,der sich gut lesen lässt, sehr ernste und brisante Themen beinhaltet und somit für Spannungsmomente sorgt.
Dem aber leider die Emotionalität fast völlig fehlt.
Ich hoffe sehr, dass Finale wird mich wieder mehr begeistern.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Ein nervenaufreibender und emotionaler Psychothriller, der definitiv Spuren hinterlässt

Totentier: Psychothriller
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“Totentier” ist mein erstes Buch der Autorin gewesen. Der Klappentext hat mich wahnsinnig angesprochen, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Ihr Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. ...

“Totentier” ist mein erstes Buch der Autorin gewesen. Der Klappentext hat mich wahnsinnig angesprochen, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe.

Ihr Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Sehr einnehmend, aber auch etwas schwer und drückend.
Das liegt vor allem an dem Kommissar, den wir hier begleiten seine mentale Verfassung ist förmlich auf dem Tiefpunkt, was absolut nachvollziehbar ist, wenn man seinen Hintergrund bedenkt.
Markus Penning ist ein Mensch, der mir viele Rätsel aufgegeben hat.
Verloren, einsam, gebrochen.
Halt findet er bei seinen Haustieren, die ihm mehr als nur Kraft und Trost schenken.
Er ist nicht bereit in den Dienst zurückzukehren und doch steckt er plötzlich mittendrin im neuesten Fall.
Ich mochte Markus, keine Frage. Aber er war für mich auch gleichzeitig ein sehr schwieriger Charakter. Einfach weil er die Atmosphäre noch schwerer und tragender macht, als sie ohnehin schon ist.
Nathalie war für mich einfach jemand, der das Ganze geerdet und ein Stück weit lebensfroher gemacht hat .
Sie hat Hoffnung geschenkt.

Jetzt aber kommt der Punkt, der mich doch etwas zwiegespalten zurücklässt. Denn als ich diese Story begann, hatte ich das Gefühl etwas wesentliches und wirklich Wichtiges verpasst zu haben.
Denn immer wieder kommt man auf Markus’ Hintergründe zu sprechen. Man erfährt auch einige Details dazu, aber für mich ist es noch zu verschwommen, zu unklar.
Ganz anders dagegen wird sein Umfeld unter die Lupe genommen und mit viel Tiefe ausgestattet, was mir enorm gut gefallen hat.
Im Blickpunkt des Ganzen steht stetig Markus’ Leben. Man erfährt, wie verloren und gebrochen er wirklich ist und das er immer weiter in eine Abwärtsspirale fällt, die ihm zu verschlingen droht.
Und nebenbei werden noch die ganzen Morde erwähnt. Anfangs geht es tatsächlich ziemlich unter und ich hab mich gefragt, ob es hier um Markus oder um die Morde geht.
Letztendlich ist es wohl von beiden etwas.
Denn eigentlich geht es um Markus’ Zerrissenheit in dieser Welt und seine eigenen Dämonen.

Aber auch dem Fall wurde gut nachvollziehbar auf den Grund gegangen, dabei gibt es so einige Geheimnisse zu entwirren und Konflikte zu lösen.
Ein leichter mystischer Touch trägt dabei ebenso zu viel Dramatik bei.
Mich hat dieser Psychothriller enorm gut unterhalten, gerade weil die Autorin eine ganz eigene Art und Weise hat, diese Welt zu malen.
Es gibt kein Schwarz oder Weiß.
Es gibt viel Schmerz, Ungerechtigkeit und Angst.
Und daneben kommt man auch mit Obsession und Gier in Berührung.
Doch die Frage ist, darf ich mit den Motiven des Täters sympathisieren oder macht mich das zu einem schlechten Menschen?

Markus hat in meinen Augen den Kern wirklich gut analysiert und gefunden und daraus seine Konsequenz gezogen.
Das waren Momente, die mich menschlich berührt und nicht losgelassen haben.
Markus’ Geschichte geht definitiv ans Herz und klingt nach.
Aber in den letzten Zügen wurde mir die ganze Tragik an der ganzen Story etwas zu viel. Da wäre in meinen Augen, weniger mehr gewesen. Es passierte in kurzer Zeit so unglaublich viel und man hatte hier einfach das Gefühl unbedingt Spannung erzeugen zu müssen. Andere wirklich wichtige Dinge wurden dafür nebenbei abgehandelt. Was leider etwas schade ist.
Ebenso blieb mir der Täter leider etwas zu unklar. Da hätte ich mir mehr Details gewünscht.
Nichtsdestotrotz ein Psychothriller der enorm gut unterhält, mich aber mit den mystischen Elementen doch etwas gebremst hat, weil es in meinen Augen nicht ganz mit der eigentlichen Handlung zusammengepasst hat.
Der eigentliche Fall bekam zu wenig Aufmerksamkeit, dafür stand Markus’ Leben permanent im Fokus.

Fazit:
Nicole Siemer gelingt mit “Totentier” ein nervenaufreibender und emotionaler Psychothriller, der definitiv Spuren hinterlässt.
Sie wirft berechtigte Fragen auf, zeigt aber auch, dass der Mensch letztendlich nur das ist, was er ist.
Er kämpft mit seinen Dämonen und manchmal entgleiten sie ihm einfach.
Mich hat diese Story extrem gut unterhalten, aber auch gebremst, weil es doch die ein oder andere Kritik gab.
Nichtsdestotrotz ein lesenswerter Psychothriller, der unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 19.07.2021

Ein Auftakt, der mich zwiegespalten zurücklässt

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Teri Terry ist für mich eine Autorin, die mich einfach nur absolut begeistert mit ihren Werken.
Es ist schier unmöglich an ihren Werken vorbeizukommen.
Daher hab ich mich auch unglaublich auf ihre neue ...

Teri Terry ist für mich eine Autorin, die mich einfach nur absolut begeistert mit ihren Werken.
Es ist schier unmöglich an ihren Werken vorbeizukommen.
Daher hab ich mich auch unglaublich auf ihre neue Reihe gefreut.
Cover und Klappentext lassen direkt vermuten ,um was es hier geht.
Wasser. Ein wichtiges Element, dass hier zum Ursprung wird.
Hätte mich der Aspekt “Klimathriller” nicht so irritiert, so hätte ich stark vermutet, dass es sich um ein Jugendbuch mit Fantasy Elementen dreht.
Aber so hieß es einfach für mich, rein ins Getümmel oder wie in diesem Fall: Ab ins Meer …

Was mir total gut gefallen hat, ist der Schreibstil, der wirklich locker und flockig von der Hand geht und sich sehr angenehm und wirklich leicht lesen lässt.
Dazu die wirklich kurzen Kapitel ,sorgten dafür, dass ich das Buch quasi in einem Rutsch gelesen haben. In der Realität, hat es dann leider doch etwas gedauert.
Interessant waren definitiv die Charaktere, auch wenn sie mir in ihrer Ausarbeitung noch etwas blass und unausgereift waren.
Einen besonderen Platz erhält Tabby, deren Perspektive wir auch erfahren. Was nicht automatisch für mehr Tiefe sorgt, aber definitiv für mehr Raum und Entfaltung.
Ich mochte Tabby unwahrscheinlich gern. Weil sie etwas verlorenes und einsames an sich hatte. Etwas, was ihr Wesen genau auf den Punkt trifft.
Sie ist auf einem Pfad angelangt, an dem sie die Welt erkundet. Denn ihre Welt war bisher eine andere und es war einfach eine sehr faszinierende Reise voller Aufs und Abs. Voller Hoch und Tiefflüge, in der man auch allerhand mitnehmen kann.
Auch die Nebencharaktere verstehen zu begeistern, allen voran Denzie, Simone und Dickens.
Alle sind sehr unterschiedlich und geheimnisvoll, wodurch das Ganze schon eine hohe Spannung birgt, weil man wissen möchte, was es mit Ihnen auf sich hat.
Einige Charaktere waren für mich nicht wirklich greifbar, was aber erstmal nicht schlimm ist, da man sie ja in erster Linie erstmal kennenlernt und es der Auftakt einer Trilogie ist.

In das Geschehen kam ich sofort sehr gut hinein. Ich mochte vor allem die Dynamik zwischen Cate und Tabby total gern.
Weil sie etwas tief verbundenes an sich hatten. Etwas sehr reines, gefühlvolles und ehrliches.
Es war einfach beängstigend, Ihnen auf ihrer Flucht zu folgen, wodurch das Ganze auch sehr interessant wurde.
Der erste Cut erfolgte, als sich Tabbys Welt völlig veränderte, ihre Welt ihr quasi völlig aus den Fingern glitt und sie zum Einsturz brachte.
Das Setting änderte sich und plötzlich schrie alles nach Meer.
Ein sehr faszinierender und interessanter Gedanke, hätte ich nicht immer den Klimathriller vor Augen.
Der Verlauf war sehr langsam und intensiv. Teri Terry nimmt sich sehr viel Raum für Details, damit sich die Welt wirklich entfalten und vor den eigenen Augen offenbaren kann.
Mir hat dieser Aspekt wirklich enorm gut gefallen, zumal mir dadurch nicht nur enorm viele Fragen in den Kopf schossen. Sondern ich nicht sicher war, in welche Richtung es gehen würde.
Meine Vorahnungen haben mich extrem erschüttert und schockiert. Aber es ist nur eine Vermutung.
Doch je mehr ich las, umso mehr ging es in diese Richtung. Es gab eine Szene ,in der Tabby in einer Form agierte, die mich nicht nur verstört hat, sondern es vor allem unlogisch für mich war. Und ich mir dachte,was macht sie da nur?

Erst zum Ende überschlugen sich förmlich die Ereignisse. Es kam alles so plötzlich, so schnell und genauso änderte sich die Richtung, in die es verlief.
Etwas was mich extrem verwirrte. Da es für mich zwei Komponente sind, die nicht kompatibel miteinander erscheinen. Es ist, als würde man sich entsinnen, worum es eigentlich gehen sollte.
Plötzlich findet man sich an einer völlig anderen Stelle wieder und muss sich diesem anpassen. Irgendwie.
Dadurch ändern sich auch die Blickwinkel und umso verstörender und beängstigender wird es.
Denn was sich hier herauskristallisiert ist so beklemmend, so zerstörerisch, dass sich immer mehr Fragen vor einem auftürmen.
Und immer noch stehe ich an der Stelle, wo ich die Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten suche und in Einklang miteinander bringen möchte. Aber es gelingt mir nicht und das macht mich einfach nur wütend.
Denn die Story hat mich absolut begeistert und absolut mitgerissen.
Und plötzlich bin ich so leer und weiß nicht, was ich denken soll.
Ich fühle mich wie Tabby. Hilflos, wütend und zwiegespalten.
Man weiß nicht, wo das Ganze hinführen wird und trotzdem möchte man diesen Weg weitergehen. Man möchte, dass dieser Knoten platzt.
Man möchte Fakten, etwas woran man sich festhalten und orientieren kann.
Aber das fehlt in meinen Augen völlig. Mir blutet das Herz, weil es so ist. Aber leider ist das ein Punkt ,der sich nicht beschönigen lässt. Es gibt Logikfehler in meinen Augen.
Es gibt eine Grundstory, die elementar ist, aber in meinen Augen, zum jetzigen Zeitpunkt nicht gänzlich durchdacht wurde.
Ich hoffe so sehr, dass es nur daran liegt, weil es der Auftakt dieser Trilogie ist.
Es ist quasi der Vorlauf, der Ursprung des Ganzen. In einem gewissen Maß bin ich etwas enttäuscht, weil ich nicht wirklich weitergekommen bin, weil alles noch so verschwommen und nebulös vor mir aufragt.
Zu wenig Antworten, aber immer mehr Fragen und Gedankenblitze.

Nichtsdestotrotz freue ich mich unsagbar auf den zweiten Band und hoffe so sehr, dann einen Schritt weiterzukommen.
Ja, es gab Andeutungen ,aber sie sind zu unscharf, zu wenig ausgeprägt, als das es für mich einen Sinn ergeben könnte.
So sehr es mich auch schmerzt, ist dies ein schwacher Auftakt mit einigen losen Fäden, die nicht zusammen passen.

Fazit:
Endlich eine neue Trilogie von Teri Terry.
Glücklicher könnte man kaum sein.
Zudem deutet sie eine hochaktuelle Thematik an.
Umschifft dieses Gebiet jedoch völlig und es geht in eine völlig andere Richtung.
Eins vorweg, mich hat dieser Auftakt wirklich extrem mitgerissen und begeistert.
Umso trauriger macht es mich, dass es mich zum jetzigen Zeitpunkt leider nur semi bedingt überzeugen konnte.
In meinen Augen werden hier zwei Genres miteinander verbunden, die einfach nicht kompatibel sind und somit auch die Glaubwürdigkeit des Ganzen in Frage stellen.
Dennoch bin ich unglaublich gespannt, wie es weitergeht und hoffe so sehr, Band 2 wird mich ein Stück weiterbringen und einfach mehr überzeugen und vor vor allem mehr Antworten liefern können.
Leider nur ein schwacher Auftakt. Quasi ein Vorlauf des Ganzen ,worum es sich handeln wird.

Veröffentlicht am 03.05.2021

ein solider Auftakt, der gerade durch Atmosphäre und Charaktere punktet, mich aber nicht wirklich erreichen konnte

A History of Us − Vom ersten Moment an
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Der Start der Willow Creek Reihe von Jen DeLuca ist eins der Bücher, auf die ich mich gigantisch gefreut habe.
Durch das Flair des Mittelalterfestivals ist es etwas komplett neues und obwohl ich mit dieser ...

Der Start der Willow Creek Reihe von Jen DeLuca ist eins der Bücher, auf die ich mich gigantisch gefreut habe.
Durch das Flair des Mittelalterfestivals ist es etwas komplett neues und obwohl ich mit dieser Art des Settings eher wenig anfangen kann, so hat mich diese Thematik doch unglaublich fasziniert und einfach gereizt.

Die Autorin hat für mich einen sehr angenehmen und leichten Schreibstil.
Wodurch ich sehr angenehm durch die Seiten geglitten bin.
Bei dieser Story treffen wir auf Emily und Simon.
Emily war mir direkt sympathisch. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, hat eine herrlich erfrischende Art , hat aber auch eine ernste und in sich gekehrte Seite, was mir wirklich gut gefallen hat.
Simon ist dagegen das große Mysterium.
Verschlossen, ernst,unnahbar.
Mit ihm konnte ich lange Zeit überhaupt nichts anfangen. In seinem Wesen war er einfach sehr unbeständig. Fast als hätte man zwei Personen vor sich. Wenn man die Umstände dessen betrachtet ist das durchaus nachvollziehbar. Weil daraus eine große Verwundbarkeit und Angst spricht.
Erst als er sich öffnete ,konnte er mein Vertrauen gewinnen. Diesen Simon den mochte ich einfach so gern. Problematisch jedoch, dass dieser fast Mangelware war.
Mit dem Charakter von Simon ,hat sich die Autorin ungemein viel Zeit und Raum genommen. Er vereint so vieles in sich, es ist eine Menge verschüttet, dass endlich an die Oberfläche muss, damit er endlich heilen kann. Und dennoch hat man das Gefühl, er möchte es nicht zulassen.
Sein Hintergrund hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil es zeigt, was er für ein wertvoller Mensch ist.
So viel Schmerz, Zerrissenheit und Angst.
Das Problem, diese großen Emotionen kamen bei mir lange Zeit gar nicht an.
Und da wären wir auch bei meinem Dilemma. Ich brauche diese Emotionen, damit ich den Menschen dahinter fühlen und erleben kann. Sonst fühlt sich das Ganze für mich einfach nur nett und einfach flach an und nicht mehr.
Ich hab so viel in ihm gesehen, konnte es aber nicht greifen und das ist so unglaublich schade.

Anstecken dagegen konnten mich Stacey, Mitch und Chris. Diese drei hab ich einfach nur geliebt. Vielleicht weil sie den Charme von Willow Creek transportieren.
Vielleicht weil sie mit ihrer Lebensfreude frischen Wind hineinbringen.
Und daneben hab ich einfach den Buchladen ins Herz geschlossen. Diese ganzen wunderschönen Details drumherum. Ich hab mich so in diesen kleinen Ort verliebt.
Weil man loslassen und man selbst sein kann.
Und das kommt der eigentlichen Thematik sehr nahe.
Denn es geht um loslassen, ankommen und einfach man selbst sein zu können.

In die Handlung kam ich nur semi gut hinein.
Der Anfang war recht unaufregend, aber dennoch interessant. Was vor allem am Mittelalterfestival lag. Die Atmosphäre dessen hat mich ungemein mitgerissen.
Es war anders, erfrischend und so lebendig.
Es brachte mich zum lachen und Träumen.
Auch wenn hier noch Raum für einiges mehr gewesen wäre. Da doch der Fokus eher auf den Hauptprotagonisten liegt. Und trotzdem finde ich das was dahinterliegt, sehr herzzerreißend und tragend.
Und doch blieben mir die tiefen Emotionen seltsam fremd. Das sollte so nicht sein.
Das darf es nicht.
Und trotzdem hab ich das Rumgeplänkel von Simon und Emily genossen. Auch wenn ich mitunter das Gefühl hatte, dass Simon sich selbst im Weg steht.

Erst gegen Ende wurde es besser und ich konnte endlich die tiefen Emotionen zwischen Simon und Emily intensiv wahrnehmen. So viel Missverständnisse, so viele verschenkte Minuten. Es wird dramatisch und auch etwas klischeehaft. Aber es hat mir so unglaublich gut gefallen.
Es war einfach süß und erfrischend.
Kritisch sehe ich hier, dass wir lediglich Emilys Perspektive erfahren. Wenn Simon uns auch hätte teilhaben lassen, hätte das so viel mehr werden können. Etwas ,was mir einfach hier wirklich gefehlt hat. Dieser Funke ,der das Ganze entzündet und zu etwas besonderem macht.

Vergangenheit ist niemals vergessen und hier wird sie zum Fokus der Gegenwart.
Doch wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen, ehe er daran zugrunde geht?
Ich mag die Idee dahinter, ich mag die Tragik, die Simons Hintergrund zugrunde liegt. Und ich konnte mich einfach so unfassbar gut in ihn hineinversetzen.
Und trotzdem hätte ich mir einfach so viel mehr gewünscht. Mehr Tiefgang, mehr Intensität, dass es mich wirklich erreicht und völlig atemlos zurücklässt.

Für mich ein solider Auftakt, der gerade durch Atmosphäre und Charaktere punktet, mich aber gerade durch die meistens fehlenden Emotionen, nicht wirklich für sich einnehmen und verzaubern konnte.
Ich bin dennoch gespannt auf den zweiten Band und hoffe, da catcht es mich mehr.

Fazit:
Der Auftakt der Willow Creek Reihe versprach etwas Besonderes, nie dagewesenes und ich hab so sehr darauf gebrannt.
Waren meine Erwartungen vielleicht zu hoch?
Ich weiß es nicht.
Während ich von überall nur Highlight höre.
War es für mich ein solider Auftakt, der zwar mit einem faszinierenden Setting besticht, mich aber die essentiellen Aspekte, nämlich die Emotionen fast gar nicht erreicht haben.
Eine Geschichte die so dramatisch,so feinfühlig ist, dass ich mir so sehr gewünscht hätte, mehr fühlen zu können.
Es gab daneben so viele Aspekte in dieser Geschichte, die mich wirklich begeistert haben. Das ich mich trotz allem gigantisch auf Band 2 freue.
Ich sehe hier noch einiges an Luft nach oben.
Auch wenn es mir buchstäblich das Herz zerreisst. ist es für mich leider nur eine nette New Adult Story für zwischendurch.

Veröffentlicht am 19.01.2021

verstörend, beklemmend und grausam

Du bist mein
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“Du bist Mein” ist eine sehr beklemmender und authentischer Thriller, dem ich anfangs etwas zwiespältig gegenüber stand.
Aufgrund der Kürze des Romans hatte ich Zweifel, ob er auch überzeugen würde können. ...

“Du bist Mein” ist eine sehr beklemmender und authentischer Thriller, dem ich anfangs etwas zwiespältig gegenüber stand.
Aufgrund der Kürze des Romans hatte ich Zweifel, ob er auch überzeugen würde können. Denn wir sprechen wir von gerade mal 109 Seiten.
Also ließ ich mich vollends in die Geschichte fallen, die eine unglaubliche Sogwirkung entwickelte

Patrick S. Nussbaumer hat einen sehr einfachen, aber auch sehr eindringlichen Schreibstil, der wirklich unter die Haut geht und nicht einen Moment loslässt.
Er erzählt die Geschichte eines 14jährigen Mädchens, dessen Leben sich im Bruchteil einer Sekunde komplett verändert.
Eben noch ist ihr Leben voller Licht und Wärme.
Einen Augenblick später ist davon nichts mehr übrig.
Leblos, fahl, gleitet sie immer weiter in die Dunkelheit hinab und schon bevor ich wusste, wie sehr es sie innerlich umtrieb. Wusste ich im nächsten Moment schon, worin es münden würde.
Und das ist das wirklich tragische daran.
Man stellt sich so viele Fragen und findet doch auf keine, eine Antwort.

Die Charaktere sind überwiegend sehr gut ausgearbeitet, insbesondere Sabrina, die mit ihrem Schicksal und ihrem Umbruch wirklich verdammt unter die Haut geht.
Durch die stetigen Perspektivwechsel, sind auch die anderen Charaktere auf jeder erdenklichen Ebene sehr gut zu spüren.
Ich hatte allerdings das Problem, dass ich Sabrina nicht als Teenager wahrgenommen habe.
Ich kann nicht mal sagen, woran das lag. Es war einfach so.

Ich empfand vor allem die Atmosphäre sehr düster, qualvoll und von Trauer geprägt.
Der gravierende Einschnitt, der in Sabrinas Leben vollzogen wird, ist bezeichnend und mündet mitten in eine Abwärtsspirale.
Es fühlt sich so realistisch, so grauenvoll, so verstörend an.
Es gab Szenen, die haben mich wirklich enorm mitgenommen. Der Autor erzählt sie so nüchtern, so abgeklärt, dass ich von diesem ganzen Ausmaß wirklich schockiert war.
Es geht nicht mal darum, was diesem Mädchen passiert ist. Sondern vielmehr darum, wie sie immer mehr in die Dunkelheit des Lebens abrutscht, um sich vollends zu verlieren.
Depressionen werden oft belächelt, aber niemand hinterfragt, was dahinter steckt.
Was das eigentliche Dilemma ist.
Sabrina trägt diese schwere Last auf ihren schmalen Schulter und droht jeden Augenblick darunter zusammenzubrechen.
Der Autor zeigt auf, wie ihr Umfeld auf ihre Veränderung reagiert und wie sich Sabrina selbst in dieser Zeit wahrnimmt.
Das Ganze passiert in einer relativ kurzen Zeitspanne und das extrem schnell.
Fast zu schnell, dass war für mich nicht ganz nachvollziehbar, ebenso warum sie sich keine Hilfe geholt hat. Denn diese Chancen hätte es mehrfach gegeben.
Warum hat niemand reagiert und eingegriffen?
So etwas fällt doch auf. Gerade wenn sie noch zur Schule geht.
Eindringlich und dennoch überwiegend sehr einfühlsam, erzählt der Autor nicht nur eine verstörende Geschichte im Leben eines einzigen Menschen. Er taucht tief in ihre Psyche ein und man spürt, wie diese immer mehr vergiftet wird.
Man spürt diese Verzweiflung, diese Leere unglaublich intensiv. Es hat nicht nur etwas dunkles an sich, es ist beängstigend, wie dieser Schlund immer mehr nach ihr giert und danach greift.

Es gab auch Dinge, die ich als sehr fragwürdig empfand. Insbesondere warum man ein 14jähriges Mädchen über 3 Wochen alleine lässt. Was für mich wenig realistisch ist. Zu viel kann passieren, ganz davon abgesehen, dass die Aufsichtspflicht dabei verletzt wird.
Das Ende kam für mich zu schnell. Da hätte man detaillierter darauf eingehen können. So wirkte es etwas lieblos und schnell geschrieben, was einfach unfassbar schade ist.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe.
Ich habe schon viele Thriller gelesen, aber dieser ist anders. Er fühlt sich realistischer und einfach hart und brutal an.
Es stimmt nachdenklich, berührt und verstört zugleich.
Und vielleicht beginnt man dadurch, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Fazit:
“Du bist Mein” ist kein Thriller, wie man ihn kennt.
Er ist verstörend, beklemmend und grausam.
Ein Umbruch ,der sich im Leben, der 14jährigen Sabrina vollzieht.
Die Dunkelheit giert und greift immer mehr nach ihr, bis es kein entkommen mehr gibt.
Sehr eindrucksvoll, sehr authentisch und beängstigend.
Ein Roman, den ich unbedingt empfehlen muss, weil er eine wichtige Thematik beinhaltet, aber auch Schwachstellen aufweist.
Weil er sich so realistisch, so beklemmend und intensiv anfühlt.
Es geht um Depressionen, wie sich diese entfalten. Es immer leerer, auswegloser und tauber in dir wird.
Und vielleicht beginnt man dann endlich auch hinter die Fassade zu schauen und zu hinterfragen.