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Veröffentlicht am 29.08.2021

Irrungen und Wirrungen

Eigentlich erhängt
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Walter besucht mit seinen beiden Söhnen seine Mutter. Unterwegs erhält er noch einen Maklerauftrag, was ihm in seiner derzeitigen finanziellen Situation sehr entgegenkommt.

Als Walter tags darauf das ...

Walter besucht mit seinen beiden Söhnen seine Mutter. Unterwegs erhält er noch einen Maklerauftrag, was ihm in seiner derzeitigen finanziellen Situation sehr entgegenkommt.

Als Walter tags darauf das Haus besichtigen will, hängt der Hausbesitzer kopfüber erhängt in seinem Wohnzimmer.

Die Polizei ermittelt und Walters Mutter beginnt ebenfalls, ihre ganz eigenen Ermittlungen anzustellen.

Im Dorf kochen die Emotionen hoch. Das Haus scheint einen hohen Verkaufswert zu haben und der ortsansässige Immobilienhai ist von Walters Engagement nicht gerade begeistert. Als Walter daraufhin eines Nachts verprügelt wird, wird ihm klar, dass er das Immobilienobjekt vielleicht besser abgeben sollte.

Mehrere Protagonisten tauchen auf und verschwinden wieder. Die Ermittlungen stecken fest und Walter ist sich sicher, dass es hier eigentlich um etwas ganz anderes geht als um diesen schnöden Hausverkauf.

Doch niemand rückt mit der Wahrheit heraus.

Claas Triebel verstrickt sich mit dem alleinerziehenden Vater Walter in einem dubiosen Mordfall. Folter scheint auch im Münchener Vorort nicht abwegig so dass sich niemand wirklich über diesen Todesfall wundert. Alle Beteiligten sind sich bei ihren Ermittlungen und Bestrebungen einig.

Die Geschichte selbst versandet mir zu viel in dubiosen Immobilienhandeln, kroatischen Killern, diversen Mitwissern und einem nicht ganz klaren Mordkomplott.

Final bleibt viel Luft in den Ermittlungen nach oben und die Unschuldsvermutung nimmt hier ganz neue Dimensionen an.

Mit persönlich waren es zu viele Irrungen und Wirrungen, die dann zu keinem Erzählziel fanden.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Auftaktveranstaltung

Die Flüsse von London
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Frisch von der Polizeischule packt Peter seine neue Aufgabe natürlich voller Elan an. Doch dann gerät er in ein Abenteuer, das er bisher für unmöglich gehalten hat.

In London gibt es scheinbar geheime ...

Frisch von der Polizeischule packt Peter seine neue Aufgabe natürlich voller Elan an. Doch dann gerät er in ein Abenteuer, das er bisher für unmöglich gehalten hat.

In London gibt es scheinbar geheime Magie und sein neuer Chef ist einer der letzten Spezialisten auf diesem Gebiet. Er geht selbstverständlich bei ihm in die Lehre.

Er trifft auf seltsame Gestalten, fiese Kerle und auf die Königin der Themse. Die ist sofort Feuer und Flamme für Peter und hat quasi ein neues Opfer am Start.

Sie hält Peter mit ihren spannenden Geschichten rund um die Flussgötter am Start, während er eigentlich einen Mörder fassen sollte. Die Story verheddert sich ein wenig in den Dialogen….

Fazit:

Für mich definitiv ein Auftaktroman, modern ins hübsche London gepackt. Jung und schon mit unglaublich viel Sarkasmus bestückt, hat Peter jede Menge Hoffnung auf eine großartige Polizeikarriere. Dank Hundebiss endet die jedoch in einer sonderbaren Abteilung, die einen als Leser natürlich gleich an Harry Potter denken lässt.

Der Mörder lässt während Peters Suche nach sich selbst seinen Opfern das Gesicht entfallen. Erschwerend kommen noch die familiären Streitigkeiten zwischen den Flüssen Londons Peter in die Quere. An guten Stories mangelt es Ben Aaronovitch also nicht.

Gelungener Einstieg, jedoch hätte ich mir etwas mehr Spannung für den ersten Teil gewünscht.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Alles für den Sieg?

Miniataurus
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Trüffel sind das große Laster von Gereon, dem Sternekoch. Er begibt sich auf die Fahrt in ein kleines sagenumwobenes italienisches Dorf um dort seinen bevorzugten Trüffelhändler zu besuchen.

Doch der ...

Trüffel sind das große Laster von Gereon, dem Sternekoch. Er begibt sich auf die Fahrt in ein kleines sagenumwobenes italienisches Dorf um dort seinen bevorzugten Trüffelhändler zu besuchen.

Doch der ist ein knallharter Händler und Gereon kann auf seine Preisvorschläge nicht eingehen. Ihm droht sonst die Pleite seines Genusstempels. Gereon hadert schwer mit sich und bangt um seinen Ruf und somit mit seiner Eitelkeit.

Ariane, Gereons bessere Hälfte hingegen kümmert sich bodenständig und liebevoll um das sehr gut laufende Restaurant. Doch die Tüffeltage stehen an und Gereon will um jeden Preis gewinnen.

Ihm wäre alles recht, nur um den langehegten Traum zu verwirklichen. Einmal den ersten Preis der Trüffeltage zu gewinnen. Er wäre auf einen Schlag all seine Geldsorgen los und das Restaurant immer ausgebucht.

In Italien macht er daraufhin per Zufall eine Bekanntschaft und ein Ausflug in die Welt der Pharmabranche bringt ihn in wahrliche Lebensgefahr…

Ein kulinarischer Kurzkrimi mit einem eleganten Ausflug in die Welt der Trüffel!

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Off with her head

Der Fall Alice im Wunderland
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Mit großer Turbulenz endete das letzte Mathematik-Studienjahr für einige seiner Mitstudenten und Bekannte tödlich. Für den argentinischen Gaststudenten in Oxford fängt das neue Studienjahr somit ganz harmlos ...

Mit großer Turbulenz endete das letzte Mathematik-Studienjahr für einige seiner Mitstudenten und Bekannte tödlich. Für den argentinischen Gaststudenten in Oxford fängt das neue Studienjahr somit ganz harmlos und normal an. Bis ihn Professor Arthur Seldom in ein Geheimnis einweiht.

Die ehrwürdige Lewis-Carroll-Bruderschaft steht vor einer wahnsinnigen Entdeckung. Die junge Doktorandin Kristin wurde von der Bruderschaft damit beauftragt, das Archiv und den Museumskatalog auf seine Vollständigkeit zu überprüfen. Die Nachkommen Carrolls waren mit dessen Neigungen nicht ganz einverstanden und seine Nichte zensierte eines seiner hinterlassenen Tagebücher, hinterließ jedoch scheinbar aus Reue eine Notiz.

In der Bruderschaft geht es seit dem hoch her. Die Veröffentlichung steht kurz bevor, dann jedoch verunglückt Kristin auf mysteriöse Art und Weise.

Arthur Seldom und sein argentinischer Doktorand sind gewarnt. Der Unfall entpuppt sich, dank mathematischer Unterstützung bei den polizeilichen Ermittlungen, als klassischer Mordversuch.

Doch wer will die Veröffentlichung dieses Lewis-Carroll Geheimnisses verhindern?

Die Bruderschaft ist in großem Aufruhr, stand doch auch noch die Herausgabe eines Sammelbandes bevor.

Lewis Carroll, selbst ein Fan großer mathematischer Rätsel, zeigt sich im Laufe der Ermittlungen selbst als Freund großer Verwirrspiele und ebnet dem Mörder somit den Weg.

Tags darauf wird der Verleger des neuen Sammelbandes vergiftet aufgefunden. Der Täter hinterließ eine Postkarte.

Die Bruderschaft ist gewarnt. Ein Serienkiller geht um….

Guillermo Martínez versteht es spielend, den Leser mit versteckten Rätseln zu beschäftigen. Man taucht ein in das traditionelle Oxford und in dessen altehrwürdige Bibliotheken. Geschickt in die Geschichte um Lewis Carroll und Alice im Wunderland verpackt, begibt man sich auf die Mördersuche. Doch bei Martínez ist nichts so wie es scheint. An jeder Ecke gibt es neue Wendungen und man steckt mehr als einmal in einem klassischen Whodoneit-Krimi fest, bis es den nächsten Hinweis auf das weiße Kaninchen gibt. Festzustellen bleibt, nur weil es weiß ist und hoppelt, muss es noch lange kein Kaninchen sein.

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Veröffentlicht am 03.11.2017

Mutig und magisch

Alice im Wunderland
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An diesem alten Klassik-Exemplar aus dem Penguin-Verlag habe ich lange gehadert. Die Geschichte kannte ich grob und den Film mit Johnny Depp fand ich eher enttäuschend, obwohl sich Tim Burton ganz schön ...

An diesem alten Klassik-Exemplar aus dem Penguin-Verlag habe ich lange gehadert. Die Geschichte kannte ich grob und den Film mit Johnny Depp fand ich eher enttäuschend, obwohl sich Tim Burton ganz schön Mühe gab.
Alice, die kleine verwöhnte junge Lady, gerät durch ein Wunder und dank eines weißen Kaninchens in eine verwunschene Welt. Mit Hilfe eines magischen Schlüssels, eines Tranks und einiger seltsamer Begegnungen mit einer manisch grinsenden Katze, einem skurrilen Hutmacher und dem in Zeitnot geratenen weißen Kaninchen begibt sich Alice durch das Wunderland.
Auf Geheiß der Königin der Herzen nimmt sie an einen Croquet-Spiel teil, bei dem Flamingos den Schläger und zusammengerollte Igel die Bälle darstellen. Die Königin macht sich einen großen Spaß daraus, alles und jeden zum Tode zu verurteilen. "Up with the head" begleitet den Leser durch die gesamte Geschichte. Nach weiteren dubiosen Begegnungen und einer Gerichtsverhandlung wegen eines gestohlenen Törtchens wächst Alice wieder und bricht dadurch den magischen Bann....
Die 1865 erschienene Geschichte war für die damalige Zeit wirklich sehr gewagt. Soviel Fantasy und so viel Vorstellungsvermögen ohne Fernsehen, Internet und den Medien finde ich sehr bewundernswert.