Ein schönes Buch über falsche erste Eindrücke, Vorurteile und zweite Chancen.
The Second We MetElle hatte bisher nur Pech mit den Männern. Sie wurde in der Vergangenheit benutzt, belogen, betrogen und verletzt. Jetzt hat sie nicht nur Vertrauensprobleme, sondern auch eine tiefe Abneigung gegen Männer, ...
Elle hatte bisher nur Pech mit den Männern. Sie wurde in der Vergangenheit benutzt, belogen, betrogen und verletzt. Jetzt hat sie nicht nur Vertrauensprobleme, sondern auch eine tiefe Abneigung gegen Männer, wie Phoenix. Nix ist nämlich oberflächlich betrachtet einer dieser perfekten Football-Spieler, die es mit Frauen nicht ernst meinen, sich selbst überschätzen und immer das kriegen, was sie wollen, ohne sich groß dafür anzustrengen. Doch vielleicht ist Nix ja viel mehr als es den Anschein macht und vielleicht kann er ja derjenige sein, der Elle ihre Vertrauensängste nehmen kann, wenn sie ihn nur lässt.
Der Einstieg ins Buch war super. Über ihre erste Begegnung bzw. über alles, was darauf folgte hab ich mich halb tot gelacht. Situationskomik hat die Autorin einfach drauf. Es war angemessen unangenehm und lustig :D ein sehr gelungenes erstes Aufeinandertreffen. Es konnte nur noch bergauf gehen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir richtig gut, trifft voll meinen Humor. Es wird abwechselnd aus der Perspektive von Elle und Nix erzählt. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und sind doch perfekt füreinander.
Elle hat gegenüber gutaussehenden und beliebten Sportlern grundsätzlich Vorurteile. Aber eigentlich möchte sie gar nicht so sein. Was mir bei Elle so gefiel war, dass sie wusste, dass sie manchmal in Vorurteilen denkt, es aber annehmen kann, wenn man sie drauf hinweist und dann ihr Verhalten ändert. Sie beweist damit meiner Ansicht nach echte Größe. Wir alle denken in Schubladen und tragen Vorurteile in uns. Das zu wissen und zu reflektieren und unsere Haltung ggf. zu ändern ist das Beste, was wir tun können. Ich mochte das an Elle. Sie tut nicht so als wär sie sowieso schon super tolerant, sondern sie weiß um ihre Defizite und arbeitet an sich :)
Diese Vorurteile und auch einige Missverständnisse haben dazu geführt, dass Elle einen richtigen Hass auf Nix hat. Die beiden haben erstmal gar keine Chance sich kennenzulernen und Nix kann nicht beweisen, dass er nicht der Kerl ist, den sie in ihm sieht. Es ist eine „Enemies-to-Lovers“ Geschichte, die mir gut gefallen hat. Es war nachvollziehbar und authentisch. Nix hat sich richtig ins Zeug gelegt für Elle. Und sie hat es ihm nicht grade leicht gemacht. Er gibt deutlich mehr in die Beziehung rein als sie. Das schien den beiden aber egal zu sein (mir nicht).
Elle ist so sehr in diesem „Man kann niemandem trauen“-Ding gefangen, dass sie überall einen Verrat vermutet. Sie wartet nur darauf, verlassen oder benutzt zu werden. Dabei gibt Nix wirklich null Anlass dazu, ganz im Gegenteil. Dass Elle nichtmal in Erwägung zieht, dass er ausschließlich in guter Absicht handelt und ihr nichts Böses will, fand ich fies. Das hab ich ihr echt übel genommen. Elle hat an mehreren Stellen im Buch einfach blöd reagiert. Damit provoziert sie unnötig viel Drama, was mir an der einen oder anderen Stelle echt ein bisschen zu anstrengend war.
Sie entwickeln sich zusammen weiter, haben aber auch jede:r für sich eine Entwicklung durchgemacht. Denn die beiden tragen jeweils eigenen Ballast und haben ihre eigenen Geschichten, für die sie Lösungen und Strategien finden müssen. Das Gesamtbild ihrer jeweiligen Geschichten und wie sie zu einer gemeinsamen Geschichte zusammenfließen hat mir gut gefallen. Wo die beiden landen und wie sich alles verändert fand ich auch sehr schön. Genauso müssen Happy Ends aussehen. Nicht zu viel und dafür realistisch :) Schöner zweiter Band der Fulton University Reihe!