New girl in town
Wenn eine Autorin das Genre wechselt, von historischen Frauenromanen auf die dunkle Thrillerseite wechselt, kann das gut funktionieren? Es ist gut gegangen, wie man am Beispiel Kathleen Kents sieht, die ...
Wenn eine Autorin das Genre wechselt, von historischen Frauenromanen auf die dunkle Thrillerseite wechselt, kann das gut funktionieren? Es ist gut gegangen, wie man am Beispiel Kathleen Kents sieht, die gleich bei ihrem ersten Versuch „Die Tote mit der roten Strähne“ für den renommierten Edgar Award sowie den Nero Award nominiert wurde. Man merkt die routinierte Autorin, die weiß, wie man eine spannende Geschichte erzählt und interessante Charaktere kreieren kann.
Im Zentrum der Handlung steht Detective Betty „Riz“ Rhyzyk, keine Irin sondern mit polnischen Wurzeln, aufgewachsen in Brooklyn in einer Familie, in der das Cop-Sein Tradition hat. Großgewachsen, rothaarig, zäh und taffer als so mancher ihrer männlichen Kollegen. Und dennoch muss sie sich permanent mit sexistischen Diskriminierungen und homophobe Beleidigungen nach dem Umzug mit ihrer Lebensgefährtin ins texanische Dallas auseinandersetzen. Aber glücklicherweise erfährt sie von ihrem Partner Seth Unterstützung in allen Belangen, der sich wohltuend von den Macho-Typen abhebt, die ihr ständig ans Bein pinkeln. Pech für Riz, dass der erste Einsatz, den sie leitet, komplett in die Hose geht und mit drei Toten endet. Und dass es keine gute Idee ist, die Skrupellosigkeit und Brutalität der Drogenkartelle zu unterschätzen, wird ihr spätestens dann klar, als ein abgetrennter Kopf vor ihrer Haustür liegt.
Interessanter Auftakt einer neuen Reihe mit einer sympathischen Protagonistin, gut geplottet und spannend erzählt. Das lässt für die nachfolgenden Bände hoffen. Ich freue mich darauf.