24 Küsse bis Weihnachten - Nett, aber mehr leider auch nicht
24 Küsse bis WeihnachtenEin netter, solider Roman mit zu vielen Wort- und Satzwiederholungen. Leider. Warum Holly bei ihrer Tante ist und was sie dort erreichen will, wurde immer und immer wieder erklärt und das hat mich mit ...
Ein netter, solider Roman mit zu vielen Wort- und Satzwiederholungen. Leider. Warum Holly bei ihrer Tante ist und was sie dort erreichen will, wurde immer und immer wieder erklärt und das hat mich mit der Zeit genervt. Und dann die Szenen und Nebengeschichte mit Beth und ihrer Tochter. Da hatte ich andauernd ein regelrechtes Déjà-vu-Erlebnis. Ständig hatte ich das ungute Gefühl, das schon mal woanders gelesen zu haben.
Donna Ashcroft hat einen sanften Schreibstil und eine nicht immer ganz geglückte Wortwahl. Die Geschichte um Holly und Finn wird zum Großteil sehr feinfühlig erzählt. Es war auch schön zu sehen, dass die Figuren einen gewissen Tiefgang haben. Leider wurde der anfängliche Schwung dann schnell zunichtegemacht. Zum einen durch die vielen unnötigen Wortwiederholungen, zum anderen, weil die Autorin über viele Kapitel die Hintergrundgeschichte von Finn in die Länge zieht und erst gegen Ende damit etwas ungeschickt ans Licht kommt. Das gab dem Ganzen eine unnötige Schwere, die mir nicht gefiel. Sicher, ein bisschen Drama oder ein Streit zwischen den beiden Hauptfiguren ist immer reizvoll, ehe es dann zum Happy End kommt. Aber hier war das einfach zu viel.
Viele unterschiedliche Figuren kommen hier zusammen und bilden eine nette Gruppe, die den Leser stellenweise sehr gut zu unterhalten weiß. Hollys Tante Clara ist eine davon. Die hat Mut, Schwung und geht mit einer Freude durchs Leben, das war einfach nur schön. Sicher, sie hat auch so ihre Probleme und Herausforderungen zu meistern, aber sie weiß, wer sie ist und was sie will. Und das Herz am rechten Fleck hat sie auch. So eine Tante hätte ich auch gerne.
Holly ist für mich schwer zu glauben, die eine Hälfte eines eineiigen Zwillingspärchens. Doch wenn man den Beschreibungen der Autorin glauben darf, dann sieht sie ihrer Zwillingsschwester kein bisschen ähnlich. Und damit meine ich jetzt nicht nur die Kleidung, die sie trägt oder die Farbe, die sie bevorzugt. Nein, ich spreche da von ganz profanen Dingen wie gleiche Gesichtszüge, gleiche Form der Augen etc. Die Autorin hat mit Holly eine Figur erschaffen, die einerseits der Fels in der Brandung ist, andererseits aber durch Unsicherheiten und totale Selbstaufgabe in diesem Roman glänzt. Sie nimmt Dinge für sich in Anspruch, die sie bei Finn nicht gelten lässt. Das kam nicht immer gut bei mir an.
Hier wurde das schöne Potenzial leider nicht genutzt. Der Roman ist nett zu lesen, keine Frage, aber mehr auch nicht. Zu viele Nebensächlichkeiten lassen den Roman stellenweise mehr seicht als schöngeschrieben wirken und die Figuren verlieren im Handlungsverlauf deutlich an Glaubwürdigkeit. Schade, aber von diesem Buch habe ich mir eindeutig mehr versprochen. Traurig, aber vom eigentlichen Weihnachtsfeeling ist dieser Roman meilenweit entfernt.