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Veröffentlicht am 04.10.2021

Packendes Familiendrama über die Suche nach Liebe, Verlust, Schuld, Bindungsängste und ein wohl gehütetes Geheimnis, das eine Zukunft verbaut. Eine Geschichte mit winterlich melancholischer Atmosphäre

Die Winterfrauen
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Seit Ambers kleine Tochter Katy vor zehn Jahren verstorben ist und ihre Ehe mit Jasper an dieser Tragödie zerbrochen ist, führt sie ein ruhiges, einfaches Leben an der englischen Küste, wo sie einen kleinen ...

Seit Ambers kleine Tochter Katy vor zehn Jahren verstorben ist und ihre Ehe mit Jasper an dieser Tragödie zerbrochen ist, führt sie ein ruhiges, einfaches Leben an der englischen Küste, wo sie einen kleinen Souvenirladen betreibt. Als sie an einem Tag im Dezember ein Mädchen, verletzt und verwirrt, am Strand entdeckt, fühlt sie sich an ihre Tochter erinnert, die nun in diesem Alter sein müsste. Nachdem das Mädchen medizinisch versorgt ist, beschließt Amber ihr zu helfen herauszufinden, wer sie ist und woher sie kommt.
Zwanzig Jahre zuvor bricht die Dokumentarfilmerin Gwyneth in Schottland an Heiligabend in einen See ein und wird von Dylan McClusky gerettet. Er und seine Familie nehmen sie herzlich bei sich auf und Gwyneth, die selbst von ihren Eltern verstoßen wurde, ist fasziniert von der Lebendigkeit und dem Zusammenhalt des Clans und verliebt sich in Dylan. Die McCluskys bergen jedoch ein Geheimnis, über das Dylan nicht mit ihr sprechen kann und so trennen sie sich, als wäre ihre Liebe nur ein Ferienflirt gewesen. Über ein Jahr später begegnen sie sich auf Island wieder und sind von ihren Gefühlen erneut überwältigt, was nicht ohne Folgen bleibt.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und erzählt zunächst zwei Geschichten von zwei Frauen, die im Leben einiges durchgemacht haben und sich deshalb schwertun, eine engere Verbindung zu anderen Menschen einzugehen. Sowohl von Amber als auch von Gwyneth geht eine Melancholie aus, die berührt und neugierig macht, mehr über ihre Schicksale zu erfahren. Beide Erzählstränge, sowohl der gegenwärtige im Jahr 2009, als auch der vergangene, der von 1989 bis 1996 erzählt wird, handelt in den Wintermonaten, was die beklemmende, eindringliche Atmosphäre noch betont. Der Schreibstil ist zudem so bildhaft, dass man sich in die eisige Landschaft hineinversetzt fühlt, die Schneeflocken vor Augen hat und die Kälte spürt.
Die Hauptfiguren sind sympathisch und einnehmend, auch die Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet. Es sind einerseits herzliche Menschen, die sich hilfsbereit um andere kümmern, aber auch Menschen, die Geheimnisse bergen und mit ihren eigenen Dämonen kämpfen.

Auch wenn man bald ahnt, wie beide Erzählstränge zusammenhängen, bleibt die Geschichte offen und spannend. Sie ist zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar, denn die Charaktere geben aufgrund ihrer tragischen Vorgeschichten nur wenig von sich preis. Man fühlt unweigerlich mit ihnen mit und hofft auf beiden Handlungsebenen auf ein Happy End, auf Versöhnung, den Mut, Gefühle zu zeigen und der Liebe eine Chance zu geben.

"Die Winterfrauen" ist eine wunderschön erzähltes, packendes Familiendrama über Verluste, Schuld, Bindungsängste, die Suche nach Liebe und ein Geheimnis, das eine unbeschwerte Zukunft für alle Beteiligten verhindert. Der Roman wird jedoch weniger von der Aufdeckung dieses Mysteriums getragen, sondern vielmehr von den liebenswerten, traurigen Charakteren und der winterlichen, melancholischen Atmosphäre, die der Geschichte Lebendigkeit und Authentizität verleihen und den Leser so schnell nicht loslässt.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Empathisch und spannend erzählte, dramatische Geschichte über Liebe, Freundschaft, Trauer und die unterschiedlichen Arten von Familienbanden

Im letzten Licht des Herbstes
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In der kanadischen Kleinstadt Solace verschwindet ein Mädchen nach einem Streit mit ihren Eltern spurlos. Ihre siebenjährige Schwester Clara wartet vergeblich auf eine Nachricht von ihr, wie sie es versprochen ...

In der kanadischen Kleinstadt Solace verschwindet ein Mädchen nach einem Streit mit ihren Eltern spurlos. Ihre siebenjährige Schwester Clara wartet vergeblich auf eine Nachricht von ihr, wie sie es versprochen hatte. Fast zeitgleich stirbt ihre Nachbarin Mrs. Orchard unerwartet im Krankenhaus, bei der sich Clara gerne aufgehalten hat und sich während ihrer Abwesenheit um Kater Moses gekümmert hat.
Die kinderlose Elizabeth Orchard hat das Haus, das Clara nach wie vor mit ihrem Schlüssel betritt, um den Kater zu versorgen, an Liam Kane vermacht, um den sie sich als kleines Kind wie um ihr eigenes gekümmert hatte. Nach dem Umzug von Liams Familie hatten sie sich aus den Augen verloren und sind erst vor wenige Jahren, als Elizabeths Mann verstarb, in Briefkontakt getreten. Während Liam in dem Haus nur allmählich Erinnerungen an seine Kindheit bei Mrs. Orchard hochkommen, blickt Elizabeth im Krankenhaus auf ihr Leben zurück und die Mutterliebe, die sie für Liam empfand.

Der Roman wird aus der Perspektive aller drei Hauptfiguren erzählt und was sie miteinander verbindet. Durch das Verschwinden und die Sorge um Claras Schwester Rose, aber auch durch den Tod von Mrs. Orchard ist die Stimmung traurig und gedrückt.
Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, so dass man sich in ihre, schon allein durch die Altersunterschiede und Lebenserfahrungen geprägten, unterschiedlichen Standpunkte und Gedanken hineinversetzen kann.
Clara wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihre Schwester wieder zurückkehrt, sorgt sich, wie sie bei der Suche behilflich sein könnte und ist enttäuscht von ihren Eltern, die nur abwarten.
Liam ist frisch von seiner Frau getrennt und steht vor einem Neuanfang, ist sich jedoch unsicher, ob dieser in Solace beginnen sollte. Die Kleinstadt, in der jeder jeden kennt, ist im Vergleich zu Toronto beklemmend. Sehr unterhaltsam ist es, seine ersten Schritte und das Aufeinandertreffen mit allerlei skurrilen Einwohnern zu verfolgen.
Spannend ist die Perspektive von Elizabeth Orchard, denn es ist zu spüren, dass ihre Erinnerungen ein Geheimnis verbergen und dass vor dreißig Jahren etwas Entscheidendes passiert sein muss, weshalb sie die Verbindung zu ihrem "Ersatzsohn" verloren hat.

Die Geschichte, die in den 1970er-Jahren handelt, ist warmherzig und empathisch erzählt. Sie handelt von Liebe, Freundschaft und Trauer und von den unterschiedlichen Arten von Familienbanden und Mutterliebe. Neben der Dramatik wird dem Roman durch die Gefühle von Schuld und von Reue und einem Geheimnis, das lange verborgen lag und erst am Ende eines Lebens wieder zutage befördert wird, ausreichend Spannung verliehen, um ihn zu einer fesselnden Lektüre für den Herbst zu machen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Dramatische Familiengeschichte, die spannend inszeniert ist, durch authentische Charaktere überzeugt und rein durch die Dialoge und vergiftete Stimmung Nervenkitzel verursacht

SCHWEIG!
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Am Tag vor Heiligabend fährt Esther zu ihrer Schwester, um sie zu besuchen und ihr ein Geschenk zu bringen. Sie macht sich Sorgen um Sue, die sie liebevoll "Schnecke" nennt und die seit ihrer Scheidung ...

Am Tag vor Heiligabend fährt Esther zu ihrer Schwester, um sie zu besuchen und ihr ein Geschenk zu bringen. Sie macht sich Sorgen um Sue, die sie liebevoll "Schnecke" nennt und die seit ihrer Scheidung ganz allein in einem großen Haus im Wald wohnt. Sie möchte sie überreden, Weihnachten bei ihrer und ihrer Familie zu verbringen, auch wenn dies letztes Jahr in einem Desaster endete.
Sue ist gewohnt abweisend und sichtbar genervt von ihrer überfürsorglichen Schwester. Sie möchte sie am liebsten so schnell wie möglich wieder loswerden, doch Esther ist hartnäckig und dann steht plötzlich auch noch ihr Ehemann Martin vor der Tür, der sich einerseits Sorgen um seine Frau macht, andererseits aber ihrem Druck und Heile-Welt-Gehabe kaum noch standhalten kann.

"Schweig!" ist ein Psychothriller, bei dem nichts so ist, wie es scheint. Hat man zu Beginn das Gefühl, die familiäre Konstellation durchschaut zu haben, wird man bald eines besseren belehrt. Die Handlung des Romans ist räumlich auf die Villa im Wald und Esthers Zuhause sowie die drei Protagonisten beschränkt. Es herrscht alles andere als eine besinnliche Weihnachtsstimmung so kurz vor Heiligabend. Die Schwestern liefern sich einen Schlagabtausch und machen sich gegenseitig Vorwürfe, die bis in die Kindheit zurückreichen. Dabei ist es interessant zu sehen, wie sich die Wahrheit dehnt und welcher Perspektive man Glauben schenken darf. Durch Martins ergänzende Sicht und die des kleinen Mädchens wird klar, was in der Familie im Argen liegt.
Die Stimmung in der Villa ist bedrohlich und es ist spürbar, dass es die ungesunde Beziehung zwischen den beiden Schwestern in diesem Jahr eine Katastrophe auslösen wird.
Es ist eine dramatische Familiengeschichte, die spannend inszeniert ist, durch authentische Charaktere überzeugt und rein durch die Dialoge und vergiftete Stimmung Nervenkitzel verursacht.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Abwechslungsreicher und spannender Kriminalroman, in dem es vor allem die rätselhafte Frage des Motivs des Täters aufzuklären gilt.

SCHULD! SEID! IHR!
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In der Lüneburger Heide wird ein Obdachloser tot im Wald aufgefunden. Er ist an einer Überdosis Strychnin verstorben. Wenig später verstirbt ein pensionierter Polizist im Krankenhaus an einem Herzinfarkt. ...

In der Lüneburger Heide wird ein Obdachloser tot im Wald aufgefunden. Er ist an einer Überdosis Strychnin verstorben. Wenig später verstirbt ein pensionierter Polizist im Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Auch er hatte eine totbringende Dosis des Gifts in seinem Körper.
Hauptkommissar Rolf Degenhardt, der den getöteten Polizisten persönlich kannte, übernimmt die Ermittlungen und muss sich dabei mit einem neuen Vorgesetzten auseinandersetzen, der ihm von Anbeginn unsympathisch ist.
Fraglich ist, ob und was die beiden Opfer miteinander verbindet und welche Bedeutung die Tarotkarte des "Gehängten" hat, die an beiden Tatorten gefunden wird.

"Schuld! Seid! Ihr!" ist der zweite Band der Krimireihe um Hauptkommissar Degenhardt, die ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander gelesen werden können.
Der Kriminalroman ist wie ein Theaterstück in sechs Akte aufgebaut und aus zwei Perspektiven beschrieben, die des Täters, des "Gehängten", und die der "anderen". Darüber hinaus wechselt die Geschichte zwischen Gegenwart und der Vergangenheit vor 19 Jahren.
Schon durch Titel und Klappentext ist klar, dass es dem Täter um Rache geht, was zusätzlich durch dessen Perspektive deutlich wird, wodurch der/ die Leser*in den Ermittlern einige Schritte voraus ist. Unklar ist jedoch, um wen es bei dem technisch sehr versierten "Gehängten" handelt und was der Obdachlose, ein ehemaliger Mitarbeiter einer Ölplattform, und der pensionierte Polizist dem Täter in der Vergangenheit angetan haben und warum er zum gegenwärtigen Zeitpunkt Rache nimmt.
Der Täter ist intelligent und setzt seine Pläne der Abrechnung versiert und akribisch um und seine beiden ersten Opfer werden nicht die letzten sein.

Die Kapitel sind sehr kurz, die Perspektiven wechseln deshalb häufig, was dem Roman Dynamik verleiht und ihn durch die Sicht von Täter, Opfer und Ermittler abwechslungsreich gestaltet. Durch die genauen Zeit- und Ortsangaben fällt es leicht, der Handlung zu folgen.
Der Roman ist durch die sechs Akte, die jeweils mit einer Erklärung zum Tarot beginnen, interessant aufgebaut und durchgängig spannend erzählt. Sowohl die Handlungen des Täters als auch die Ermittlungen in den Mordfällen im Raum Nordlüneburg sind fesselnd. Darüber hinaus sind die Charaktere authentisch und insbesondere Kommissar Degenhardt, der es seinem Vorgesetzten nicht leicht macht und keine Konflikte scheut, sorgt für Lebendigkeit. Dabei ist er alles andere als perfekt. In seinem Privatleben bereitet ihm seine heranwachsende Tochter Probleme und beruflich scheint er aus einem früheren Fall etwas zu verbergen zu haben.

"Schuld! Seid! Ihr!" ist ein abwechslungsreicher und spannender Kriminalroman, in dem es vor allem die rätselhafte Frage des Motivs des Täters aufzuklären gilt. Durch seine interessanten Figuren bietet er zudem Potenzial für weitere vielversprechende Bände der Reihe.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Abwechslungsreche, spannende und berührende Geschichte weit über die Theorie der Parthenogenese hinaus. Ein Buch über Freundschaft, Liebe, Tugendhaftigkeit und Begehren in den späten 1950er-Jahren.

Kleine Freuden
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Die 39-jährige Jean Swinney arbeitet bei einer lokalen Tageszeitung in einem Vorort von London und ist dort für die Kolumne für Haushalts. und Gartentipps zuständig. Als sich eine junge Frau nach einem ...

Die 39-jährige Jean Swinney arbeitet bei einer lokalen Tageszeitung in einem Vorort von London und ist dort für die Kolumne für Haushalts. und Gartentipps zuständig. Als sich eine junge Frau nach einem Zeitungsartikel über das Phänomen der Parthenogenese - der Jungfernzeugung - meldet und behauptet, dass ihre inzwischen zehnjährige Tochter das Ergebnis einer solchen unbefleckten Empfängnis ist, ist Jean, die nur auf eine Gelegenheit gewartet hat, anspruchsvollere Texte zu schreiben. bereit zu recherchieren und Gretchen Tilbury zu interviewen.
Die junge Frau macht einen bodenständigen und vernünftigen Eindruck, ihre Tochter Margaret ist ganz entzückend und auch ihr besonnener Ehemann Howard zeigt sich offen für Fragen und zweifelt nicht an der Behauptung seiner Ehefrau. Weitere Recherchen Jeans und Interviews mit Bekannten Gretchens zum Zeitpunkt der Zeugung sowie diverse Untersuchungen von Medizinern können die These nicht widerlegen. Es gibt keine Zweifel an der Aufrichtigkeit Gretchens, die mit ihrer Geschichte weder an die Öffentlichkeit drängt, noch Geld verdienen möchte, aber eine seriöse Beweisführung ist dennoch schwierig und langwierig.
Jean freundet sich in den Monaten ihrer Recherche mit der Familie an und kommt ihr emotional näher, als gut für sie und die Objektivität des Artikels ist. Dass Gretchen aufgrund der Aufarbeitung ihrer Geschichte eine unerwartete Entscheidung trifft, führt zu weiteren Schwierigkeiten und einem Gewissenkonflikt von Jean.

Der Roman handelt im Jahr 1957, weshalb die Möglichkeit genetischer Tests noch stark eingeschränkt ist. Dennoch - oder gerade deshalb - ist es spannend, mit welchen Vergleichstests zwischen Mutter und Tochter die Ärzte zu belegen versuchen, dass an der Zeugung keine weitere Person außer Gretchen beteiligt war.
Die Untersuchungen, die die Geduld von Gretchen strapazieren, geraten im Verlauf des Romans in den Hintergrund. Vordergründig ist vielmehr Jeans Leben, das durch ihre widerspenstige und unbeholfene Mutter derart eingeschränkt ist, dass sie kaum ein eigenes Leben führen kann. Mit den Tilbury freundet sich sich jedoch derart an, dass ihre Mutter zurückstecken muss. Mit Gretchen, die liebenswürdig und hilfsbereit ist, knüpft sie zarte Bande der Freundschaft, für Margaret wird Jean zu einer Tante, mit der sie Ausflüge unternimmt und zu dem sympathischen, integren Howard entwickelt sie Gefühle, die sie sich am liebsten verbieten würde.

"Kleine Freuden" ist eine abwechslungsreche, spannende und berührende Geschichte, die sich weg von der Theorie und Beweisführung der Parthenogenese unerwartet entwickelt. Sie handelt von Freundschaft, Verantwortung für die Familie, von Pflichtbewusstsein, Tugendhaftigkeit, Begehren und unerlaubter Liebe. Die liebevoll gezeichneten Charaktere tragen die Erzählung und machen sie zu etwas ganz Besonderem.
Bewegend wird geschildert, mit welchen inneren Konflikten die Figuren zu kämpfen haben und wie rücksichtsvoll und zurückhaltend sie auf sie reagieren und ihr eigenes Glück hintanstellen.
Die Atmosphäre der späten 1950er-Jahre ist dabei deutlich spürbar und durch Details aus dem Alltagsleben der Protagonisten und den Ausschnitten aus Jeans Kolumne bildhaft beschrieben. Fragen von Anstand und Moral werden noch traditioneller beantwortet und gesellschaftliche Konventionen spielen eine größere, das Individuum einschränkende, Rolle.

Sowohl der wissenschaftliche als auch der emotionale Erzählstrang ist so fesselnd beschrieben, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legt und sich der Hoffnung hingibt, dass die Geschichte für alle Beteiligten, denen man ihre Gefühle nicht zum Vorwurf machen kann, glücklich ausgehen wird. Es ist ein Buch voller Charme, Nostalgie und unterdrückter Gefühle, das mir aufgrund seiner Warmherzigkeit und Vielschichtigkeit fesselnde Lesestunden bereitet hat.

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