Cover-Bild Unter Briten
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DVA
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 11.10.2016
  • ISBN: 9783421047427
Christoph Scheuermann

Unter Briten

Begegnungen mit einem unbegreiflichen Volk - Ein SPIEGEL-Buch
Unterwegs in einem Land voller Exzentriker

Was ist eigentlich mit den Briten los? Um diese Frage zu beantworten, ist Christoph Scheuermann kreuz und quer über die Insel gereist, von Südengland bis in die schottischen Highlands. Er besucht Menschen und Orte, die den Blick freigeben auf die merkwürdigen und manchmal unbegreiflichen Seiten Großbritanniens: Er diniert mit den Fulfords, einer chaotischen Familie aus dem verarmten Landadel, er feiert in Yorkshire mit hysterischen jungen Frauen einen Junggesellinnenabschied, er sucht nach Ufos, vergrabenen Schätzen und dem Geheimnis royalen Smalltalks. Sein Buch ist eine Sympathiebekundung an ein schräges, bisweilen melancholisches Volk, das man trotz – oder wegen – seiner Skurrilität einfach lieben muss.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Mama2014 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2017

Netter Querschnitt durch das britische Volk

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Da ich bald für eine Woche nach London fliege, habe ich voller Spannung zu diesem Buch gegriffen, um mehr über meine baldigen Gastgeber zu erfahren. Großbritannien ist wohl im Moment DAS Land der EU, das ...

Da ich bald für eine Woche nach London fliege, habe ich voller Spannung zu diesem Buch gegriffen, um mehr über meine baldigen Gastgeber zu erfahren. Großbritannien ist wohl im Moment DAS Land der EU, das Medien und Politik am meisten beschäftigt. Ihren Titel als kurioses Völkchen haben die Briten wohl spätestens mit Durchsetzung des Brexits erfolgreich verteidigt.

Der Brexit ist jedoch kein Thema in diesem Buch. Christoph Scheunemann ist seit 2012 Großbritannien-Korrespondent des Nachrichtenmagazins "Spiegel" und hat in den letzten Jahren viele Begegnungen gesammelt. In 25 Kapiteln trifft Christoph Scheuermann auf ganz unterschiedliche Menschen, Gruppierungen und Gesellschaftsschichten des Vereinigten Königreichs.

Bereits der Einstieg in das Buch ist wahrhaft (fast) königlich, denn der Autor darf Prince Charles - zusammen mit anderen Journalisten in einem unpersönlichen und distanzierten Rahmen - einen Tag lang begleiten. Weiter geht es mit dem versnobten politischen Nachwuchs der elitären Insel, einer wilden Post-Punk-Band, einem Kate Middleton-Double, ehemaligen Zechbrüdern, Boris Johnson und und und. Hier werden viele verschiedene Themen angeschnitten. Manche behandeln durchaus wichtige und ernste Themen, andere beschäftigen sich mit eher Belanglosem.

Die behandelten Themen sind ganz unterschiedlich, und dementsprechend ist es einfach schwierig, dass man sich für alles gleichermaßen interessiert. Manche Kapitel fand ich sehr interessant, z. B. das über Pfandleiher, Tilda Swinton oder die Schatzsucher in Wales. Manche hingegen fand ich sehr langweilig, z. B. die Kapitel über die Band "Fat White Family", Junggesellinnenabschiede in England oder den Ex-Chefredakteur des "Guardian". Aber Interessen sind verschieden, und was mich nicht vom Hocker reißt, wird so manch anderer vielleicht furchtbar spannend finden.

Ich fand das Buch ein bisschen trist, fast wie das britische Wetter. Ich kann es nicht genau erklären, aber so empfand ich es nunmal beim Lesen. Mir fehlten Witz und Biss. Hier und da blitzte ein bisschen Humor durch, aber im Großen und Ganzen war mir das Buch zu fade und ernst geschrieben. Auch vermisste ich eine emotionale Bindung des Autors zu diesem Land, in dem er immerhin schon ein paar Jahre lebt. Es war nicht so, dass ich die Briten danach wahnsinnig ins Herz geschlossen hatte, ich stand ihnen eher neutral bis gleichgültig gegenüber. Auch wenn hier ein weit gestreuter Querschnitt durch alle Gesellschaftsschichten geboten wird, blieb bei mir das Gefühl zurück, dass Großbritannien nur auf der einen Seite den versnobten Adel und die hochnäsigen Tory-Anhänger hat, und auf der anderen Seite die ganz schrägen Vögel und abgestürzten Typen. Die Wahrheit ist wohl irgendwo dazwischen.

Für Großbritannien-Liebhaber ist dieses Buch bestimmt ein schöner Ausflug durch das Vereinigte Königreich. Der Autor hat viel erlebt und recherchiert. Mich hat das Buch ganz gut unterhalten, aber es hinterlässt bei mir keinen bleibenden Eindruck.

Veröffentlicht am 12.01.2017

Unter Briten

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Seit ich 2015 in London war, bin ich in die Stadt und irgendwie auch in das Land verliebt und würde zu gerne noch sehr oft dahin fliegen. Alleine, um noch einige Orte, einige Landstriche zu bereisen. Aber ...

Seit ich 2015 in London war, bin ich in die Stadt und irgendwie auch in das Land verliebt und würde zu gerne noch sehr oft dahin fliegen. Alleine, um noch einige Orte, einige Landstriche zu bereisen. Aber auch um die Menschen, die dort leben, kennenzulernen.

Durch Zufall habe ich das Buch von Christoph Scheuermann entdeckt und habe in den letzten Wochen immer mal wieder reingeschmökert. Durch die einzelnen Anekdoten ist das gut möglich, man muss nicht das ganze Buch am Stück lesen.

Den Leser erwartet ein Einblick in das Leben aller Schichten – Adel, Mittelschicht und die Underdogs; in die Lebensweise, die Ansichten, die Gedanken und Gefühle der Briten. Es ist ein guter Querschnitt, der dem Leser präsentiert wird. Teilweise waren es sehr skurrile Einblicke, die mich zum Schmunzeln oder Kopfschütteln animiert haben.

Alles in allem ein Buch, das man Fans von England empfehlen kann; Reisenden die das Ziel in diesem Jahr vor Augen haben oder einfach Lesern, die das Thema interessiert.

Eine Wertung bei einem Sachbuch fällt mir grundsätzlich schwer, ich kann nicht beurteilen in wie weit alles stimmig ist. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, aber irgendwas, was ich nicht näher benennen kann, fehlt für mich.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen.