Inhalt:
Ein abgelegener, heruntergekommener Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß. Fliegen umschwirren die grunzenden, halbwilden Schweine, die im Dreck nach Futter stöbern. In der baufälligen Scheune liegt der junge Engländer Sean mit einem zerfetzten Fuß. Auf der Flucht vor der Polizei ist er in eine rostige Eisenfalle getreten, aufgestellt von Arnaud, dem Besitzer des Hofs, einem Eigenbrötler, der keine Fremden auf seinem Besitz duldet. Sean darf dennoch bleiben - wenn er mithilft, die maroden alten Wände neu zu mauern. Er nimmt das Angebot an, denn eine Rückkehr nach England kann er nicht riskieren - und auch wegen Arnauds Tochter Mathilde, die ihn so hingebungsvoll pflegt. Aber deren verführerische kleine Schwester ist völlig unberechenbar, ebenso wie der tyrannische Arnaud. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, und Sean will es herausfinden. Doch die Arnauds haben ihre Geheimnisse, und der Alte setzt alles daran, dass sie niemals ans Licht kommen.
Meine Meinung:
Das Cover hat eine eher schlichtere Gestaltung, weiß mit schwarzer Schrift. Ein Coverkauf wäre es für mich nicht, aber da der Autor Simon Beckett ist, definitiv einen zweiten Blick wert.
Simon Beckett konnte mich bisher immer überzeugen, gerade durch seinen fesselnden Schreibstil. Leider ist dieses Buch so gar nicht das, was ich erwartet habe...
Das erste Kapitel beginnt sehr vielversprechend. Den Protagonisten Sean lernen wir direkt kennen, ebenso wie seine Gedanken, da das gesamte Buch aus der Ich – Perspektive geschrieben ist. Es werden viele Fragen aufgeworfen, die unbeantwortet bleiben. So wird sofort am Anfang Spannung aufgebaut. Doch statt die Fragen zu beantworten, kommen im Laufe der Geschichte immer mehr dazu. Diese gut erzeugte Spannung wäre toll, wenn da nicht die vielen langatmigen und unnötigen Beschreibungen wären. Sean wird auf dem Hof aufgenommen und beginnt dort zu arbeiten. Seine Arbeit wird ausführlich beschrieben, was nur Längen statt Spannung erzeugt. Ich konnte nichts mit Sean und den anderen Figuren der Geschichte anfangen, was wahrscheinlich genau daran liegt. Es wird viel erzählt, aber die Figuren scheinen manchmal sogar in den Hintergrund zu rücken. Zwischenzeitlich habe ich wirklich überlegt, das Buch abzubrechen. Es zieht sich unglaublich und ist oft einfach nur langweilig. Es passiert nichts nennenswertes, sodass das Lesen für mich mehr ein Kampf als ein freudiges Erlebnis gewesen ist.
Auf den letzten 100 Seiten nimmt die Geschichte nochmal Fahrt auf. Das hat mich wirklich überrascht, auch wenn ich vom Ende enttäuscht bin.
Die Idee des Autors ist wirklich gut gewesen, aber für mich gibt es definitiv bessere Bücher von ihm. Auch dass das Buch den Titel „Thriller“ tragen darf, ist für mich nicht ganz verständlich. Meine Meinung nach fehlt für diese Bezeichnung noch einiges.
Simon Beckett schreibt toll, doch von diesem Buch bin ich leider und so hart es auch klingen mag, enttäuscht!