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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2017

Morde in der Toskana

Die Morde von Morcone
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Der Anwalt Robert Lichtenwald aus München zieht sich in Toskana zurück, nachdem ihn seine Frau verlassen hat. In seinem alten Bauernhaus in Morcone will er Ruhe finden und nachdenken. Der Conte di Montecivetta, ...

Der Anwalt Robert Lichtenwald aus München zieht sich in Toskana zurück, nachdem ihn seine Frau verlassen hat. In seinem alten Bauernhaus in Morcone will er Ruhe finden und nachdenken. Der Conte di Montecivetta, dem das Gut gehört, auf dem sein Rustico steht, stört seine Ruhe schon früh und lädt ihn zu einem Spaziergang ein. Dabei entdecken die beiden in alten Ruinen die erste Leiche, ein Hermaphrodit afrikanischer Herkunft, dem auf die Brust ein L eingeritzt worden war. Lichtenwald will zunächst nichts damit zu tun haben. Giada Bianchi, eine Reporterin, die den Zeitungsladen ihrer Eltern übernommen hat, wird von der Lokalzeitung gebeten, über den Mord zu berichten. Sie lehnt das zunächst ab, erst nach Entdeckung der zweiten Leiche interessiert sie sich für den Fall. Der zweiten Leiche wurde ebenfalls ein Buchstabe eingeritzt. Eine dritte Leiche mit eingeritztem Buchstaben folgt. Als der Verdacht auf Giadas Freund fällt, bittet sie Lichtenwald um Hilfe. Der hätte lieber seine Ruhe, hilft ihr aber schließlich doch. Sie finden wichtige Hinweise auf den Mörder und geraten selbst in große Gefahr.
Ein spannender Krimi, gut zu lesen, die Charaktere sind eingängig beschrieben. Situationen und Hintergründe der handelnden Personen werden beleuchtet, die Landschaft bildhaft dargestellt. Gelungen fand ich auch die Abschnitte aus der Sicht des Täters, die kursiv geschrieben sind. Ein gutes Buch für Krimiliebhaber.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Spannender Südfrankreichkrimi

Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)
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Leon Ritter fühlt sich wohl in der Provence. Ein Haus, ein Weinberg, eine glückliche Beziehung und die südfranzösische Lebensart – wer würde sich da nicht wohlfühlen. Das ist sehr eingängig beschrieben, ...

Leon Ritter fühlt sich wohl in der Provence. Ein Haus, ein Weinberg, eine glückliche Beziehung und die südfranzösische Lebensart – wer würde sich da nicht wohlfühlen. Das ist sehr eingängig beschrieben, man fühlt sich dorthin versetzt, man genießt mit Ritter den Café Crème auf der Terrasse des Miou. Der angesehene Richter Lambert ist verschwunden. Man erzählt sich im Miou, dass er mit seiner Geliebten durchgebrannt sei. Doch dem ist nicht so. Etwas später findet man ihn, übel zugerichtet, brutal gefoltert und kaum noch am Leben. Er stirbt kurze Zeit später. Danach findet man noch weitere Tote, die ebenfalls zuvor brutal gefoltert wurden. Ritter ermittelt, er geht bald von einem Serienmörder aus. Die nicht so ganz kompetente Polizei geht einer anderen Spur nach. Doch auch Ritter ist nicht frei von Irrungen. Erst nach und nach, und gegen einige Widerstände, kommt er der Wahrheit auf die Spur. Die führt zurück in die Vergangenheit, zu einer schrecklichen Tat. Hilfreich ist natürlich, dass Isabelle, die Freundin von Ritter, stellvertretende Polizeichefin im Ort ist. So bekommt er Informationen aus erster Hand. Das Ende ist für manche Leser vielleicht etwas überraschend, obwohl ich es mir schon so gedacht hatte.
Sympathische Charaktere, spannende Geschichte, stimmungsvolle Beschreibung von Land und Leuten – ein gut zu lesendes Buch. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 18.04.2017

Ein kleiner Junge und ein großes Abenteuer

So, und jetzt kommst du
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Lachen und Weinen, das liegt beim Lesen dieser Geschichte dicht beieinander. Jedenfalls bei mir war es so. Wunderbar erzählt aus der Sicht eines Kindes, mal begeistert und mal frustriert, aber immer mit ...

Lachen und Weinen, das liegt beim Lesen dieser Geschichte dicht beieinander. Jedenfalls bei mir war es so. Wunderbar erzählt aus der Sicht eines Kindes, mal begeistert und mal frustriert, aber immer mit einer Prise Humor. Die Kinder versuchen, ihre Eltern und ihr manchmal seltsames Verhalten zu verstehen; sie können es nicht. Die Eltern, die ihre Kinder ja verstehen könnten, versuchen es nicht. Der Vater hat Geld unterschlagen, er muss fliehen und nimmt seine Frau und seine drei Kinder mit. Für die Kinder wirkt das zunächst wie ein Abenteuer, das Familienleben scheint intakt zu sein, jedenfalls so lange, wie sie ein Auskommen haben. Doch irgendwann in Südfrankreich ist das Geld aufgebraucht. Was dann kommt, ist zwar auch noch ein Abenteuer, aber für die Kinder wird es zunehmend zur Belastung. Und auch die Eltern sind bald überfordert, es kommt zu unschönen Situationen. Das Leben wird zum Überlebenskampf, auch das Essen wird knapp. Der Vater weigert sich bis zuletzt, sich in das Unvermeidliche zu fügen. Die Mutter steht nur noch neben sich. Es sind die Kinder, die schließlich dem Grauen ein Ende bereiten.
Da die Geschichte wahr ist, hat sie die Kinder natürlich geprägt. Sie haben auf dieser Odyssee am meisten gelitten, aber sie haben auch wichtige Erfahrungen gesammelt. Man muss die Erfahrungen sammeln, wie sie kommen. Und sie sind nicht immer gut. Es ist, wie es ist. Ein tolles Buch, den Schreibstil fand ich großartig, sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 18.04.2017

Sympathisch und spannend

Lost in Fuseta
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Kommissar Leander Lost kommt im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms für ein Jahr zu einer Polizeidienststelle an der Algarve. Fuseta in Portugal. Lost ist ein Autist mit Asperger-Syndrom, er ...

Kommissar Leander Lost kommt im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms für ein Jahr zu einer Polizeidienststelle an der Algarve. Fuseta in Portugal. Lost ist ein Autist mit Asperger-Syndrom, er hat ein fotografisches Gedächtnis, kann aber mit Menschen nur schlecht umgehen. Er denkt logisch, er kann nicht lügen und Gefühle sind ihm nur schwer verständlich. Das führt zu Missverständnissen mit seinem neuen Team, den Sub-Inspektoren Graciana und Carlos. Situationskomik und -tragik liegen dicht beieinander. Aber die Schwierigkeiten können überwunden werden, nicht zuletzt dank der sympathischen Kollegen aus Portugal. Schließlich gilt es, einen Mörder zu ermitteln. Eine gute Zusammenarbeit ist dafür die Voraussetzung.
Ein spannender Fall mit einem überraschenden Ende, sympathische Charaktere in landschaftlich beeindruckender Atmosphäre – ein guter Krimi. In der Realität würde ein Polizist wie Lost vermutlich nicht im ermittelnden Außendienst tätig sein können, in der Spurensicherung vielleicht. Aber es ist eben ein Roman, und wie ich finde, ein sehr gelungener. Die Örtlichkeiten werden sehr gut beschrieben, bei mir entstand sogar so etwas wie ein Feeling für die portugiesische Lebensart. Man merkt, dass der Autor da von etwas schreibt, was er persönlich gesehen und erlebt hat. Sehr gut rübergebracht! Mir hat das sehr gefallen, absolut lesenswert und gerne mehr von Leander und seinem neuen Team.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Ein neues Team für alte Fälle

Die Grausamen
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Das neue Team: Er, Gabriel Dickinson, ist nach dem Tod seines Schwagers dem Alkohol verfallen. Sie, Marta Rodriguez-Johnson, hat aus Versehen ihren Kollegen im Einsatz erschossen hatte. Beide hadern mit ...

Das neue Team: Er, Gabriel Dickinson, ist nach dem Tod seines Schwagers dem Alkohol verfallen. Sie, Marta Rodriguez-Johnson, hat aus Versehen ihren Kollegen im Einsatz erschossen hatte. Beide hadern mit ihrem Schicksal, stehen kurz vor dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst. Doch sie werden nicht entlassen. Sie werden abgeschöben in die neu eingerichtete Abteilung Cold Cases. Dort können sie nach Meinung ihrer Vorgesetzten keinen großen Schaden mehr anrichten. Alte ungelöste Fälle sichten und schauen, ob sich da neue Erkenntnisse ergeben. Und genau das passiert. Der zwanzig Jahre alte Fall eines entführten Mädchens weckt das Interesse des neuen Teams. Tessa war 13 Jahre alt, als sie auf dem Weg von ihrer Freundin nach Hause verschwand. Sie wurde nie gefunden. Marta und Gabe müssen sich zusammenreißen, jeder hat noch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Und sie müssen sich zusammenraufen – als Team müssen sie funktionieren, um diesen alten Fall zu lösen. Der Mord an vier jungen Männern scheint mit dem Verschwinden von Tessa zusammen zu hängen. Langsam arbeiten sich die beiden Detectives in diesen Fall ein. Erstaunlicherweise scheinen ihre Vorgesetzten gar nicht interessiert an der Aufklärung zu sein. Haben sie möglicherweise etwas zu verbergen? Marta und Gabe müssen einige Felsen aus dem Weg räumen, um der Lösung näher zu kommen. Und sie sind plötzlich selbst in großer Gefahr. Was gegen Ende der Geschichte zu großer Spannung und einer Überraschung führt.
Die beiden Protagonisten sind sehr einfühlsam dargestellt, ihre Probleme, ihre Schwächen, ihre Zweifel werden gut herausgearbeitet. Die Spannung steigt kontinuierlich an, am Anfang noch verhalten, dann aber kräftig. Sehr gut zu lesen, sehr gute Unterhaltung!