Cover-Bild Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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20,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon Digital
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.08.2021
  • ISBN: 9783732457069
C Pam Zhang

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold

Inka Löwendorf (Sprecher), Eva Regul (Übersetzer)

"Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" ist eins von Obamas Lieblingsbüchern 2020

Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?
Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman "Wie viel von diesen Hügeln ist Gold" von der Sehnsucht anzukommen – an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2021

This land is not your land

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„This land is not your land” steht auf der ersten Seite des Buches, und so ist es wohl.

Sam ist elf und Lucy zwölf, als ihr Ba stirbt und sie allein zurückbleiben in einer heruntergekommenen Unterkunft ...


„This land is not your land” steht auf der ersten Seite des Buches, und so ist es wohl.

Sam ist elf und Lucy zwölf, als ihr Ba stirbt und sie allein zurückbleiben in einer heruntergekommenen Unterkunft mitten in den Hügeln, wo Ba Gold suchen wollte und schließlich Kohle schürfte.

Für eine Beerdigung braucht man nach chinesischer Tradition zwei Silberstücke für die Augen, Wasser und ein Zuhause. Das hat Lucy von Ma gelernt. Ma ist schon lange fort…

Selbst wenn sie Silberstücke hätten, wo mag Bas Zuhause sein? Die beiden Mädchen machen sich auf den Weg mit einem gestohlenen Pferd und der Leiche ihres Vaters.

Hier erlebt man den wilden Westen und den Goldrausch aus ganz ungewöhnlicher Sicht. Mit großen Erwartungen kamen „Die 200“ nach Amerika, um festzustellen, dass sie in Amerika als billige Arbeitskräfte benötigt werden und das Gold nicht auf der Straße liegt.

Traurig und anrührend erzählt Lucy von ihre Geschichte. Sam und sie sind in Amerika geboren, aber man sieht ihnen ihre Abstammung an. Sie wissen, sie werden nie richtig dazugehören und so versucht jede, ihren eigenen Weg zu finden. Sam findet sogar, sie käme als Junge besser zurecht. Aber obwohl die beiden Schwestern so unterschiedlich sind, verbindet sie doch ihre gemeinsame Vergangenheit. Ihre schicksalhafte Kindheit hat sie zusammengeschweißt, ihre Herkunft, die sie anderswo ausgrenzt, verbindet sie auch.

Sie Sprache ist einfach, hat aber einen ganz eigenen Charme, einfache Worte, die Einsamkeit, Armut, Traurigkeit und Fatalismus transportieren und mitten ins Herz gehen. Ein Hauch chinesische Lebensklugheit schwingt mit. Die Mädchen haben in ihrem jungen Leben schon einiges gelernt von Ma und Ba.

Erde, Wasser, Fleisch, Schädel, Salz, Gold, Pflaume, Blut heißen die Kapitel immer wieder und zeigen, dass man sich auf elementare Dinge besinnen muss, wenn das Leben schwierig ist.

Dieses Buch ist besonders, zart und traurig, anrührend, grausam und auch schön, ein historischer Roman, der statt geschichtlicher Fakten ein Zeitgefühl wiedergibt und damit umso eindrucksvoller ist.

Inka Löwendorf liest das Hörbuch 7 Stunden lang und transportiert ganz wunderbar eindringlich diese poetische Schlichtheit der Sprache. Auch gelegentliche chinesische Phrasen liest sie souverän. Dieses Buch ist als Hörbuch ganz besonders zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Wo ist Heimat?

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C.Pham Zhang erzählt wortgewandt, in poetischer Sprache von Lucy und Samantha, Töchter chinesischer Auswanderer, geboren im Westen Amerikas zur Zeit des Goldrausches.
Ihre Mutter ist schon lange tot, gestorben ...

C.Pham Zhang erzählt wortgewandt, in poetischer Sprache von Lucy und Samantha, Töchter chinesischer Auswanderer, geboren im Westen Amerikas zur Zeit des Goldrausches.
Ihre Mutter ist schon lange tot, gestorben im Kindbett. Samantha wurde an diesem Tag zu Sam, einem Jungen, denn der Vater hatte sich immer einen Jungen gewünscht.

Aber nun ist auch der Vater tot. Brutal war er seit dem Tod der Mutter und Gold hatte er auch schon lange keines mehr gefunden. Wenn er nicht gerade trank, arbeitete er für einen Hungerlohn im Bergbau.

Mit der Leiche des Vaters, die sie in einer Truhe auf einem Pferd transportieren, machen sie sich nun auf dem Weg. Sie suchen einen geeigneten Platz, die neue Heimat, die letze Ruhestätte für ihren Vater.
Doch wo ist Heimat?

Die Autorin erzählt in verschiedenen Zeitebenen, meistens aus Lucys Sicht, verschiedene Geschichten, doch auch die Mutter und sogar der Vater kommen zu Wort.

Es geht um Rassismus, Geschlechtsidentität, Migration und Wurzellosigkeit.
Wichtige Themen, aber irgendwie ist der Funke bei mir nicht übergesprungen.
Es gab immer wieder Abschnitte, die mich total begeisterten, aber zwischendurch fand ich es mittelmässig.
Auch gefielen mir die vielen Chinesischen Wörter, deren Bedeutung nicht übersetzt wurden, nicht.

Überzeugtet hat mich jedoch die Sprecherin des Hörbuchs.
Leider nur 3½ Sterne von mir.

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