Spezielles Kochbuch mit schönen Bildern
Grundsätzlich kann falsche Ernährung zu zahlreichen Krankheiten führen. Diabetes, Fettleber oder beispielsweise Bluthochdruck können darauf zurückgeführt werden. Eine gesunde Ernährung kann diesen und ...
Grundsätzlich kann falsche Ernährung zu zahlreichen Krankheiten führen. Diabetes, Fettleber oder beispielsweise Bluthochdruck können darauf zurückgeführt werden. Eine gesunde Ernährung kann diesen und vielen weiteren Krankheiten vorbeugen. Doch eine dauerhafte Ernärungsumstellung ist für viele Menschen schwierig, eine echte Herausforderung eben. Mit seinem Buch „Genussvoll gesund bleiben“ und der darin beschriebenen 28-Tage-Challenge möchte der bekannte Koch Christopher Crell den Schubs in die richtige Richtung geben.
Das Buch bietet Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen an, so dass man dies rund einen Monat lang in Ruhe ausprobieren kann. Der Anfang zur gesunden Ernährung ist also gemacht und ließe sich so natürlich auch immer wieder als eine Art Kur neu starten.
Zu Beginn des Buches gibt es eine recht ausführliche Einführung, in der der Autor seine Motivation für das Schreiben des Buches erläutert und einige der von ihm verwendeten Fachbegriffe erklärt. Es ist durchaus sinnvoll, das Vorwort zu lesen, da man sonst an mancher Stelle beim Kochen etwas ratlos zurückgelassen wäre.
Doch schmecken die Rezepte in dem Buch? Und wie alltagstauglich ist diese Art der Ernährung? Das Inhaltsverzeichnis liest sich schon einmal sehr gut und eigentlich nicht sonderlich abgedreht, was die Art der Gerichte angeht.
Und doch steht die erste Herausforderung beim Nachkochen bereits mit dem Besorgen der Zutaten ins Haus, denn etliche davon sind in meiner Umgebung eher schwer zu bekommen. Und dass, obwohl ich in einer Großstadt mit zahlreichen Märkten und Supermärkten drum herun lebe. Aber Perlhuhnbrust und Mandelmehl, welche des Öfteren in den Rezepten auftauchen, konnte ich nicht finden. Auf zahlreiche Zutaten habe ich verzichtet und sie gegen andere Produkte ausgetauscht. Denn besondere Mehle, Zuckerersatzstoffe oder exotisches Obst und Gemüse geht ganz schön ins Geld. Für mich ist diese Art der Ernährung definitiv nicht sehr familientauglich.
Aber als solche ist das Buch auch nicht vorgesehen, denn die vorgeschlagenen Rezepte sind jeweils für eine Person gedacht. Ist die Portion ausnahmsweise größer, so ist die Speise noch für den Folgetag gedacht. Das finde ich eine gute Idee, erleichtert es doch ein wenig den Alltag. Das so genannte Meal Prepping spart viel Zeit und schlussendlich auch Geld, denn man verwendet unter anderem die Reste vom Vortag.
Generell hatten wir jedoch beim Zubereiten den Eindruck, dass die Portionen am Ende nicht besonders groß sind. Oftmals hatten wir anschließend noch richtig Hunger oder haben die Portionen einfach eigenständig vergrößert. Was ja irgendwie nicht Sinn der Sache ist...
Geschmeckt haben uns aber viele der Rezepte und meist waren sie recht schnell zubereitet. Uns fehlten öfters mal die Gewürze, wir haben grundsätzlich stärker gewürzt, als im Rezept angegeben. Ohne das zusätzliche Gewürz finden wir viele Gerichte etwas fade und mit wenig Pfiff. Auch wenn wir die Idee dahinter grundsätzlich gut fanden. Manches Mal hätte dazu auch noch eine Sauce besser gepasst.
Auffällig ist, dass auf den wirklich schönen Produktfotos im Buch oft Zutaten zu sehen sind, die in den Rezepten dann gar nicht vorkommen. Das passiert leider des Öfteren bei einigen der Hauptzutaten für das Gericht. Das Problem sollte sich aber bei einer weiteren Auflage des Buches hoffentlich erledigt haben.
Wir finden es schön, dass bei den Rezepten oft auf regionale und saisonale Produkte zurückgegriffen werden kann. Fleisch und Fisch kommen zum Einsatz, es sind aber auch zahlreiche vegetarische Rezepte vorhanden.
Außerdem variieren sie zwischen süß und herzhaft, gerade zum Frühstück. Die herzaften Gerichte wie Salat, Omelette mit Gemüse oder ähnliches frühstückten wir jedoch nicht. Ab und an finden sich auch kleine Desserts oder sogar Kuchen, für diejenigen, die es zwischendurch gar nicht ohne süß aushalten.
Wir finden, dass die Rezepte durchaus abwechslungsreich sind und wirklich alles abdecken, zum Beispiel auch Suppen. So kommt in den 28 Tagen sicherlich keine Langeweile auf den Teller, auch wenn sich natürlich Zutaten immer mal wiederholen.
Es ist für mich echt schwierig, ein Fazit zu ziehen, denn das Buch ist informativ geschrieben und sehr Vieles, was ich ausprobiert habe, hat auch gut geschmeckt. Man konnte den Rezepten gut folgen und sie leicht nachkochen.
Mich schrecken aber definitiv Rezepte ab, die von Zutaten so wimmeln, die ich nicht gut bekommen kann. Anfänger haben vielleicht Schwierigkeiten, diese zu ersetzen.
Sehr gut hingegen finde ich die Erklärungen, warum ein Produkt gesund ist und was es für den Körper tut. Das lockert das Buch auf und hilft bei der Umstellung gut weiter.
Das Buch ist auch auf jeden Fall nichts für die Familienküche. Vermutlich sogar am ehesten für Single-Haushalte oder Haushalten, in denen sich eine Person anders ernährt.
Ich denke, wer seine Ernährung umstellen möchte und zunächst Ideen und Inspiration und vielleicht einen kleinen Schubs in die richtige Richtung braucht, der findet dies in dem Buch.
Es handelt sich definitiv nicht um ein Alltags-Kochbuch, dafür ist das Thema und auch die Art und Weise der Präsentation viel zu speziell. Und speziell ist sicherlich auch die Zielgruppe auf die das Buch abzielt und die es möglicherweise kaufen wird. Es handelt sich um ein lehrreiches Kochbuch, was viele Ideen liefert, ob man es allerdings unbedingt im Schrank haben muss, wage ich zu bezweifeln. Man sollte im Buchladen einmal in Ruhe durch das Buch blättern und entscheiden, ob es das richtige Buch ist.