Wenn Aberglauben wahr wird
Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau„Berlin Monster – Nachts sind alle Mörder grau“ von Kim Rabe ist ihr erster Roman unter diesem Pseudonym und eine sehr gelungene Mischung aus Krimi und Fantasy.
Während des Kalten Krieges wurde in Berlin ...
„Berlin Monster – Nachts sind alle Mörder grau“ von Kim Rabe ist ihr erster Roman unter diesem Pseudonym und eine sehr gelungene Mischung aus Krimi und Fantasy.
Während des Kalten Krieges wurde in Berlin eine Bombe gezündet, durch deren Strahlung sich der Aberglaube der Menschen manifestiert hat - so wurden die sogenannten Stifs geboren. Lucy Wayne ist Privatdetektivin in Berlin und spezialisiert auf Stifs, bedingt durch ihre besondere Gabe diese zu erkennen. Als nun das 30jährige Jubiläum der Manifestation näher rückt, geschehen auf einmal grausame Morde an Stifs, die die Handschrift von Werwölfen trägt. Doch diese sollten doch bereits alle ausgerottet sein? Lucy Wayne wird in die Ermittlungsarbeit hineingezogen und muss sich ihrem eigenen Monster stellen.
Das Cover hat mich schon gebannt. Auf der einen Seite ist es schlicht und düster gehalten, passend auch zum Titel. Dann ist der Schriftzug so „bäm“ und die kleinen Darstellungen der Stifs (Dschinn, Werwolf, Einhorn und Fee) stechen einem ins Auge. Der Roman ist sehr gut geschrieben und kann einen wirklich ab der ersten Seite fesseln. Teilweise kam es mir beim Lesen wirklich so vor, als würde ein alter schwarz-weiß Detektivfilm in meinen Kopf ablaufen. Auch bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Die Protagonistin Lucy kommt einen teils schon sehr egoistisch vor, wobei sie so für mich nur glaubhafter wird. Leider tauchen manche Charaktere, die man in der ersten Hälfte des Buches sehr liebgewonnen hat und die sehr viel Potenzial haben, nur sehr selten gegen Ende auf, was aber durch neue, ebenso großartige Nebendarsteller wieder gut gemacht wird. Bei der Darstellung der einzelnen Charaktere finde ich auch die verschiedenen Dialekte sehr schön, die hier mit eingebracht werden. Was musste ich hier teilweise lachen (da ich selbst einen dieser Dialekte spreche…). Die Handlung des Buches finde ich sehr interessant, da sie auch aktuelle Themen mit aufgreift, wie beispielsweise Flüchtlingspolitik, politischen Ränkeschmieden oder auch Fremdenhass. Dies ist Kim Rabe aber sehr gut gelungen, da die Themen gut in die Geschichte miteinfließen, sich aber nicht so sehr in den Vordergrund drängen. Allgemein ist Kim Rabe hier ein sehr guter Roman gelungen. Die Charaktere sind gut dargestellt, die Handlung ist spannend und bindet aktuelle Themen mit ein, sie verwebt Krimi gekonnt mit Fantasy und schafft eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte für das Auftauchen der Stifs. Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, die zwar nichts mit der Haupthandlung zu tun haben, mich aber persönlich doch interessieren. Diese hoffe ich dann in Band zwei gelöst zu bekommen…
Fazit: „Berlin Monster“ ist ein spannender und fesselnder Roman, der eine sehr gut gelungene Mischung aus Detektivgeschichte/Krimi und Fantasy ist. Die Charaktere und Handlung sind glaubwürdig dargestellt und ich habe jede Minute mit diesem Buch genossen. Eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Krimi- und Fantasyliebhaber.