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Veröffentlicht am 11.09.2021

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht!

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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"VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis" von Claire Douglas ist am 27. April 2020 im Penguin-Verlag erschienen. Dies ist nach "Beste Freundin – Niemand lügt so gut wie du" das zweite Buch, welches ich ...

"VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis" von Claire Douglas ist am 27. April 2020 im Penguin-Verlag erschienen. Dies ist nach "Beste Freundin – Niemand lügt so gut wie du" das zweite Buch, welches ich von der Autorin lese. Auch diese düstere und toxische Freundschaftsgeschichte mit familiärem Hintergrund hat mir wieder gut gefallen, obwohl ich den Inhalt nicht wirklich in das Genre Thriller zuordnen würde. Zwischendurch gab es Ereignisse, die leicht mystisch angehaucht waren, besonders ganz am Ende. Trotzdem hat mich dieser Spannungsroman gut unterhalten. Psychische Erkrankungen werden authentisch und realistisch mit einem komplexen Familiendrama verbunden.

Zum Inhalt: Sie hat dein Leben schon einmal zerstört...
Kirsty und Selena waren einst beste Freundinnen. Bis zu jenem Tag, der alles veränderte. Jahre später eröffnet Kirsty eine Pension in ihrer Heimatstadt in Wales. Und ausgerechnet ihr erster Gast ist der Mensch, den sie nie wieder sehen wollte: Selena. Was will sie von Kirsty? Und warum werden plötzlich verwelkte Blumen vor der Pension niedergelegt? Noch bevor sie Selena zur Rede stellen kann, wird diese ermordet. Und Kirsty weiß, dass die Wahrheit von damals nun endlich ans Licht kommen muss...

Der Plot ist auf jeden Fall gelungen. Raffiniert, gut durchdacht und ab ungefähr der Hälfte spannend. Bis zum Schluss wurde ich mit Wendungen überhäuft, mit denen ich nicht gerechnet habe. Das Ende, bzw. die Auflösung von Selenas' Ermordung war sehr überraschend, denn die Autorin hat ständig versucht, falschen Fährten zu legen. Dies ist ihr auch wunderbar gelungen, denn auf dieses Finale bin ich nicht gekommen. Vielleicht liegt es daran, dass diese Auflösung schon recht unglaubwürdig geschildert wurde. Aber da ich es hier mit reiner Fiktion zu tun hatte, drücke ich in diesem Punkt gerne ein Auge zu.

Die Geschichte beinhaltet zwei Teile: In "Davor" lernte ich Kristy und ihre Familie erst einmal besser kennen. Nach und nach erfuhr ich, warum sie mit Unterstützung ihrer Mutter einen Neuanfang in Wales wagt und dort ein abgeschiedenes, renovierungsbedürftiges und altes Pfarrhaus zur Pension umbaut, welches lange Zeit leer stand. Die Vergangenheit mit ihrem Mann, der schwer erkrankt ist, hat sie geprägt und dem gemeinsamen Neustart stand zuerst nichts im Weg. Bis Selena auftaucht und erneut Unruhe in ihr Leben bringt. Selena und Kristy sind nicht, wie im Klappentext beschrieben, Freundinnen gewesen, sondern Cousinen. Kirstys' Mutter, die ebenfalls das Sagen in der Pension hat, hat Selena ohne Kristys' Einverständnis eingeladen und somit einen großen Fehler begangen. Jahrelang hat sie düstere Geheimnisse bewahrt, die nach und nach ans Licht kommen. Ich habe Selena als eine Frau kennengelernt, die sich gut vor anderen Menschen verstellen konnte und ihre Umwelt damit geschickt getäuscht hat. Ihre Art wird von Kristy als manipulativ bezeichnet, die gerne im Mittelpunkt steht. Diesen Eindruck konnte ich mit der Zeit bestätigen. Ihr extrem fürsorgliches Benehmen gegenüber ihr krankes Kind kam mir schnell komisch vor, auch wenn sich Menschen mit der Geburt eines Kindes ändern können. Aber was ich aus Selenas' Vergangenheit erfuhr, hat ihr Verhalten in der Pension bestätigt.

Der zweite Teil "Danach" fängt nach Selenas' Unglück an. Die Polizei ermittelt, da ein Unfall schnell auszuschließen war und Selena somit ein Opfer eines Mordanschlags wurde. Es werden verschiedene Zeugen befragt und Gäste verdächtigt, mit der Zeit sind weitere Familienmitglieder von Kristy in der Pension eingetroffen. Die angespannte Atmosphäre war jederzeit deutlich zu spüren, denn fast jedes Familienmitglied hütet Geheimnisse, die sie nicht länger geheim halten können. Diese wurden mit der Zeit offenbart, eins unfassbarer als das andere. Obwohl hier mehrere Protagonisten ein Mordmotiv hatten, wurde ich wie gesagt, bis zum Schluss in die Irre geführt.

Der Schreibstil der Autorin sorgt für einen schnellen Lesefluss, da er sehr flüssig, authentisch und detailliert ist. Besonders gut empfand ich die düstere Atmosphäre, die schnell eingezogen ist. Auch von der Pension und der walisischen Umgebung hatte ich tolle und klare Bilder vor Augen. 40 kurze Kapitel, die aus Kristys' Perspektive geschrieben sind und einige Cliffhanger haben mich super unterhalten. Die Protagonisten werden tiefgründig beschrieben, dessen Handlungen und Gedanken ich teilweise sehr gut nachvollziehen konnte. Einige Familiengeheimnisse haben mich geschockt, denn was nach Selenas' Tod ans Licht kommt, hat mich wirklich umgehauen. Das größte und schlimmste Geheimnis kommt leider auch in der Realität vor, dieses verstörende und kranke Verhalten wird leider oft zu spät oder zu selten bemerkt. Insgesamt hat mir diese Geschichte wieder unheimlich gut gefallen. "VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis" ist ein gelungener Spannungsroman, der seine düsteren Seiten erst später zeigt. Das komplexe Familiendrama, was sich hier entwickelt hat, kommt sehr lebendig rüber. Dank der Autorin hatte ich auch ohne brutale und blutige Szenen tolle Lesestunden. Denn die psychologische Seite des Romans hat mir genug Gänsehautmomente beschert. Von mir gibt es gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Ein Kriminalroman, der ab der Mitte richtig Fahrt aufnimmt!

Neben wem du erwachst
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"Neben wem du erwachst" ist ein Kriminalroman von Gytha Lodge, der am 3. August 2021 im Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band der "Detective Chief Inspector Sheens-Reihe", ...

"Neben wem du erwachst" ist ein Kriminalroman von Gytha Lodge, der am 3. August 2021 im Hoffmann und Campe Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band der "Detective Chief Inspector Sheens-Reihe", wo er mit seinem kleinen, aber feinen Team ermittelt.

Southampton, England.
Das bleierne Gefühl des Hangovers ist nicht neu für Louise, im Gegenteil: Sie kennt es. Aber an diesem Morgen ist es böser, der Kopf wummert, der Mund ist trocken, die Erinnerung verwischt. Louise fürchtet, etwas Schlimmes getan zu haben. Sie dreht sich um zu ihrem Mann. Aber neben ihr liegt nicht Niall, sondern ein Fremder. Und er ist tot. Hat sie ihn ermordet?


Mir hat der Inhalt des Kriminalromans wieder gut gefallen. Da ich den zweiten Band "Wer auf dich wartet" vor ein paar Monaten gelesen habe und er mir sehr gut gefallen hat, wurde ich hier ebenfalls nicht enttäuscht. Allerdings geht es hier bis zur Hälfte eher langsam voran, aber ab da gab es dann keinen Halt mehr und der Fall nahm rasant an Fahrt auf und es wurde immer spannender. Die Autorin schafft es, ein gekonntes Verwirrspiel mit verschiedenen Verdächtigen zu veranstalten. Auf den wahren Täter bin ich jedoch nicht gekommen und die Story hat mir dann auch ein richtig gut durchdachtes und spannendes Ende präsentiert, was mir sehr gut gefallen hat. Unerwartete und überraschende Wendungen kommen definitiv nicht zu kurz. Alle offenen Fragen wurden beantwortet und der Mordfall um das Opfer Alex wurde zufrieden stellend gelöst. Am Ende gibt es einen kleinen Cliffhanger, sodass ich auf einen weiteren Band hoffe. Denn obwohl Detective Chief Inspector Sheens und sein Team diesen brutalen und komplizierten Fall erfolgreich gelöst haben, wartet auch schon das nächste Problem auf ihn. Sein Privatleben holt ihn zwischen zwei Frauen schockartig ein.

Dass Louise unter Verdacht steht, Alex ermordet zu haben, scheint zuerst nachvollziehbar. Denn durch ihr undurchdachtes Handeln hat sie sich auf jeden Fall sehr verdächtig gemacht. Außerdem scheint sie weitere Geheimnisse vor den Ermittlern zu bewahren. Aber wieso sie sich an nichts erinnern kann und warum die Leiche direkt neben ihr im Bett lag, dies kann sie sich nicht erklären, obwohl sie öfter einen über den Durst trinkt. Als ihr Mann Naill sich dann auch noch sehr merkwürdig verhält und einige Geheimnisse hütet, ahnt Louise nichts Gutes. Auch ihre beste Freundin April scheint nicht immer ganz ehrlich zu ihr zu sein, weshalb Louise irgendwann nicht mehr weiß, wem und was sie überhaupt noch glauben soll. Sie hat vor dem mysteriösen Mord schon einiges über ihren Ehemann herausgefunden, die komplette Wahrheit über ihn wird jedoch erst Stück für Stück entlarvt. Die Polizisten betreten ein Labyrinth aus toxischen Beziehungen, falschen Freundschaften und selbstzerstörerischen Gewohnheiten. Denn nicht nur Louise ist die Einzige, die was zu verbergen hat. Die größte Herausforderung ist herauszufinden, was sie mit dem Opfer verbindet.

Die Geschichte enthält zwei Handlungsstränge. Der erste erzählt aus der Perspektive von Louise, in dem sie ihre Gedanken freien Lauf lässt und diese in Form eines Briefes an ihren Mann feste hält. Im anderen Strang geht es um die Aufklärung des Mordfalls. Er enthält detaillierte Ermittlungsarbeiten und es gibt Einblicke aus dem Privatleben der Ermittler. Dessen Charaktere haben mir auch in diesem Band wieder gut gefallen. Jonah Sheens, Juliette Hanson, Domnall O'Malley und Ben Lightman geben wieder ein tolles Ermittlerteam ab. Besonders Juliette, die mit ihren intuitiven Menschenkenntnissen und viel Gespür eine große Hilfe ist. Doch dass sie sich nicht zu hundert Prozent auf den Fall konzentrieren kann, ist ihrem stalkenden Exfreund geschuldet. Er versucht mit allen Mitteln, ihr Leben und ihre Beziehung zu zerstören. Ihre taffe Art und ihr Handeln haben mir bis zum Schluss super gefallen.

Louise packt, besonders am Anfang, Kapitel für Kapitel aus und offenbart ein Geheimnis nach dem anderen. Sie war mir jetzt nicht sympathisch, jedoch auch nicht sympathisch. Sie hat auf jeden Fall ein großes Alkoholproblem und meiner Meinung nach eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung, die durch den übermäßigen Alkoholkonsum noch intensiver auftritt. Nach und nach konnte ich sie durch ihre Gedanken besser verstehen, denn dass sie Probleme mit ihrem richtigen Ich hat, war schnell zu erkennen. Sie führt zwei Leben: am Tag verzweifelt sie an der Ehe mit Niall, nachts dagegen verwandelt sie sich in einen Vamp. Doch dafür braucht sie Alkohol und ihre beste Freundin April.

Der Plot ist geschickt, gut strukturiert und raffiniert umgesetzt. Die Autorin hat mich immer wieder aufs neue auf falsche Fährten geführt. Dieses abwechslungsreiche Rätselraten um den Mörder von Alex hat mir spannende Lesemomente beschert, der Schreibstil ist flüssig, detailliert, schnörkellos und spannend. Die Protagonisten sind insgesamt alle gut ausgearbeitet, die Ermittlungsarbeiten sind detailliert, logisch und sehr authentisch. Es macht Spaß, Jonah Sheens und sein Team bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Viele Lügen, Heimlichkeiten und Beziehungsprobleme ergeben einen spannenden Krimi, der von mir gute vier Sterne bekommt. Hätte der Anfang sich nicht etwas gezogen, wäre er perfekt gewesen.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Die Schlaue und die Schöne!

SCHWEIG!
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Was würdest du tun, um deine Schwester zu retten? Und was, um sie loszuwerden?


Am Tag vor Heiligabend fährt Esther in den Wald zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. ...

Was würdest du tun, um deine Schwester zu retten? Und was, um sie loszuwerden?


Am Tag vor Heiligabend fährt Esther in den Wald zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Ein Schneesturm setzt ein. Das Geschenk wird nicht geöffnet. Der Wein schon. Dinge werden gesagt, die besser ungesagt blieben. Und Taten werden begangen, die nie mehr rückgängig gemacht werden können.


Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los. Aber nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und ob Sue zumindest ihre Tabletten nimmt. In die Stadt einladen kann sie sie nicht. Denn was, wenn sie wieder durchdreht – wie letztes Jahr? Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt...


"SCHWEIG!" ist ein Thriller von Judith Merchant und dem Verlag Kiepenheuer & Witsch E-Book, der am 1. August 2021 erschienen ist. Dies war mein erstes Buch der Autorin und insgesamt hat mir der Inhalt ganz gut gefallen. Auf jeden Fall ist der Inhalt psychologisch spannend und gut durchdacht. Für meinen Geschmack hat hier jedoch der Thrill gefehlt, sodass diese Geschichte eher ein spannendes Familiendrama erzählt. Dennoch hat mich die Story von Anfang an in den Bann gezogen und gepackt, ich konnte mich nur sehr schwer von diesem Buch losreißen. Es gibt einige unerwartete Wendungen und die Autorin hat mir nach und nach reichlich Einblicke in die Abgründe einer traumatisierten Seele gegeben. Abschnitte aus der Vergangenheit, die aus der Sicht eines Kindes geschildert wurden, haben mich wirklich unheimlich gefesselt.


Insgesamt sorgt Judith Merchant mit ihrem flüssigen, klaren, detaillierten und authentischen Schreibstil für einen schnellen Lesefluss. Auch die sehr kurzen Kapitel, die abwechselnd die Schwestern Sue und Esther zu Wort kommen lassen, haben mir sehr gut gefallen. Später mischt sich noch der Ehemann von Esther ein und auch er bekommt dann die Chance, aus seiner Sicht zu erzählen. Wie er zu seiner Frau und Sue steht, wurde mit der Handlung immer deutlicher. Seine Gedanken über Esther waren verständlich, die ich irgendwann sogar verstehen konnte. Mit dem Ende, wo er eine große Rolle spielt, habe ich so nicht mit gerechnet. Aber auch Esther hat mich überrascht, ihr Verhalten und ihre Reaktionen habe ich so nicht vorhergesehen.


Von den beiden Schwestern bekam ich mit der Zeit immer deutlichere Bilder, auch den jeweiligen Charakter konnte ich dann besser einschätzen, sodass mir relativ schnell klar war, wer sich hier nicht ganz richtig verhält. Wer hier lügt und wem Unrecht getan wurde, wird spannend und temporeich erzählt. Die Geschichte der beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, enthält einige Dramaelemente. Doch das der Schein trügt und dass Schwestern sich nicht lieben müssen, wurde hier deutlich rübergebracht. Es bricht irgendwann ein Feuer aus und die Schwestern reden sich so in Rage, dass Vorwürfe, Hass und Missverständnisse ans Licht kommen. Dass diese Äußerungen einen ganz anderen Weg einschlagen, damit haben auch sie nicht mit gerechnet. Und das alles ausgerechnet am Morgen vor Heiligabend, denn der kurze Besuch von Esther bei Sue will nicht enden und endet im Desaster. Die beklemmende und eiskalte Atmosphäre, die hier permanent herrscht, passt zu den Dialogen unter den Schwestern und den Situationen.



Für Esther ist Sue auch als erwachsene Frau immer noch die jüngere Schwester, die ihrer Meinung nach von ihr behütet, beschützt und bevormundet werden muss. Als Kind hat Esther diesen Instinkt sehr stark ausgelebt, den sie aber nie abgelegt hat. Dass Sue davon gar nicht begeistert ist, wird schnell klar und deutlich. Sue war als Kind für ihre Eltern immer die Schlaue, doch Esther kann dies nicht verstehen. Genauso wenig wie das einsame Leben ihrer kleinen Schwester im Wald, ohne Mann und Arbeit. Esthers' Angst um Sue ist krankhaft, weshalb sie sie unbedingt wieder mit zu ihrer Familie mitnehmen möchte, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Und dass, obwohl das letzte gemeinsame Weihnachtsfest unschön geendet hat. Sue will von ihrer Schwester überhaupt nichts mehr wissen, denn Esthers' aufdringliche Art macht sie krank. Sie will ihre Schwester nicht mehr in ihr Haus lassen, doch Esther findet immer einen Weg, um Sue nah sein zu können. Sue will einfach nur ihre Ruhe vor ihrer Schwester. Die Gründe konnte ich, nachdem ich Esther kennengelernt habe, sehr gut nachvollziehen. Und das, obwohl Blut dicker als Wasser ist. Mir hat es auf jeden Fall unheimlich Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Deshalb gibt es von mir gute vier Sterne!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Wenn der Schein trügt!

Home, sweet home
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Am 26. Juli 2021 ist der neuste Spannungsroman "Home, sweet home" von Joy Fielding im Goldmann Verlag erschienen. Der Inhalt, der einige leichte Spannungselemente bereithält, ist recht konstruiert. Vor ...

Am 26. Juli 2021 ist der neuste Spannungsroman "Home, sweet home" von Joy Fielding im Goldmann Verlag erschienen. Der Inhalt, der einige leichte Spannungselemente bereithält, ist recht konstruiert. Vor allem am Ende. Aber insgesamt ist der Roman gut lesbar und empfehlenswert.

Zum Inhalt: Nach einem traumatischen Erlebnis zieht Maggie mit ihrer Familie nach Palm Beach Gardens in Florida. Sie hofft, in der gepflegten Gegend mit den freundlichen Nachbarn ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch dann verlässt sie ihr Mann, und auch die Idylle ihres Viertels erweist sich als trügerisch: Eine lautstarke Auseinandersetzung im Haus gegenüber, zwielichtiger Besuch nebenan, spitze Bemerkungen bei einem gemeinsamen Grillfest. Schnell gerät Maggie zwischen die Fronten und muss um ihre und die Sicherheit ihrer Kinder fürchten. Und als an einem heißen Sommermorgen der Knall eines Schusses die Stille zerreißt, ist allen klar: Hier ist mehr passiert als ein gewöhnlicher Nachbarschaftsstreit...

Der angepriesene große Knall eines Schusses ist das Finale, was mich etwas irritiert hat. Ich habe eher damit gerechnet, dass die Geschichte, wie im Klappentext erwähnt, nach diesem Knall erst richtig losgeht und somit an Fahrt aufnimmt. Aber das Ende des Klappentextes ist auch das Ende des Romans. Somit hat mich dieser Punkt enttäuscht, da ich die ganze Zeit auf dieses Ereignis hin gelesen habe. Aber nichtsdestotrotz hat mir diese ungewöhnliche Nachbarschaftsgeschichte gut gefallen, denn die Autorin hat diesen Spannungsmoment absichtlich in die Länge gezogen. So habe ich noch keinen Roman dieser Art von ihr gelesen. Der Schreibstil ist aber wie gewohnt mitreißend, packend, flüssig, locker und authentisch. Besonders die Protagonisten, von denen es zwar einige gibt und die ich schnell im Überblick hatte, sind gut ausgearbeitet und besitzen, wie ich finde, ordentlich Tiefe.

Maggie ist hier die Hauptprotagonistin, von der ich einiges aus ihrer Vergangenheit erfuhr. Warum sie getrennt von ihrem Mann lebt und nun mit ihren beiden Kindern in der idyllischen Gegend Palm Beach Garden lebt. Doch der Eindruck von Vorzeigefamilien täuscht hier ganz gewaltig, denn nichts spielt sich hinter geschlossenen Türen ab, wie man zuerst denkt. Jede vorgestellte Familie trägt ein Geheimnis mit sich, welches unbedingt vor der Nachbarschaft geheim gehalten werden soll. Es wird nicht nur aus Maggies' Perspektive in der dritten Person geschildert, auch die Familien kommen abwechselnd zu Wort. Über jedes Geheimnis wusste ich mit der Zeit Bescheid, die hier beschriebenen Eheprobleme werden realistisch und sehr klar dargestellt. Ein gewalttätiger narzisstischer Ehemann-ein arbeitsloser Ehemann, der seinen Job nur vortäuscht-ein Schwiegermonster, welche die Ehe des traumatisierten Sohnes zur Hölle macht-ein Enkel, der seine Großmutter zwar abgöttisch liebt, aber trotzdem ständig Mist baut. Diese Konstellationen haben mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat sehr unterschiedliche Charaktere erschaffen und auch Meggies' Rolle, die sich mehr und mehr zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, kam super bei an. Das Verhältnis zu ihrer stark pubertierenden Tochter, was zu Anfang extrem angespannt war, hat sich ebenfalls positiv entwickelt. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Pubertier, was ständig "hotte" Typen im Kopf hat, auch nett sein kann. Dass in Florida gefühlt jeder zweite eine Waffe besitzt, kenne ich auch aus ihren vorherigen Büchern. Hier wurde der Umstand wieder deutlich beschrieben. Vor allem, wie gefährlich ein Waffenbesitz ist, wenn Kinder im Haushalt leben. Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, von einem Thriller ist diese Geschichte aber weit entfernt.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Ein holpriger Anfang, dennoch ist dies insgesamt ein sehr schöner Jugendroman!

Unsichtbar im hellen Licht
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Ein gesunkenes Schiff, ein Kristallleuchter, der in tausend Stücke zersplittert und ein Mädchen, das sich plötzlich in einem Kostümkorb in der königlichen Oper wiederfindet. Von da an ist nichts mehr wie ...

Ein gesunkenes Schiff, ein Kristallleuchter, der in tausend Stücke zersplittert und ein Mädchen, das sich plötzlich in einem Kostümkorb in der königlichen Oper wiederfindet. Von da an ist nichts mehr wie zuvor. Was hat es mit dem mysteriösen Mann mit dem smaragdgrünen Anzug auf sich, der dem Mädchen Celeste ein Spiel vorschlägt? Wird sie die retten können, die sie liebt? Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt...


"Unsichtbar im hellen Licht" ist ein Jugendroman von Sally Gardner, der am 25. August 2021 im Verlag Freies Geistesleben erschienen ist. Die Autorin erzählt in ihrem Jugendroman eine magische Geschichte, die tief hineinführt in die Welt des Theaters, von Liebe und Familienbande. Das empfohlene Lesealter ist hier ab 12 Jahren angesetzt. Meine zwölfjährige Tochter hat diese Geschichte zuerst gelesen und am Anfang war sie nicht wirklich begeistert, da die ersten Seiten wirklich sehr mühsam zu lesen sind. Am Schreibstil liegt es nicht, denn er ist sehr flüssig, bildlich, detailliert, verständlich, leicht poetisch und altersgerecht. Aber die Handlung am Anfang ist wirklich sehr verwirrend, da viele Zeitsprünge eingebaut sind. Deshalb konnte sie sich zuerst weniger gut auf die Geschichte einlassen. Aber da meine Tochter kein Buch abbricht, hat sie weitergelesen und es hat sich definitiv gelohnt. Nach und nach versteht man die Handlungen viel besser und sie konnte sich voll und ganz auf die magische Geschichte konzentrieren, die auch das Thema Freundschaft sehr gut rüberbringt. Es gibt sehr viele spannende und emotionale Abschnitte, die die Autorin sehr gut in Worte gefasst hat. Die Atmosphäre ist oft historisch und sie passt hervorragend zur Handlung, sodass man irgendwann nur noch in diesem fesselnden Wettlauf gefangen ist. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, was den Lesespaß erhöht.

Da hauptsächlich aus der Sicht von Celeste erzählt wird, kann man sich sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Sie ist authentisch, besitzt Tiefe und man will unbedingt wissen, was es wirklich mit ihrem Gedächtnis auf sich hat. Ein Spiel voller Fragen beginnt, auf dessen Antworten meine Tochter und ich hingefiebert haben. Was es mit dem mysteriösen Mann mit dem smaragdgrünen Anzug auf sich hat, der ihr das Spiel vorschlägt - warum sich Celeste plötzlich in einer Königlichen Oper wiederfindet - Traum oder Realität? Überraschende Antworten kamen nach und nach ans Licht, sodass dieses zauberhafte Märchen gut durchdacht und oftmals gewollt verwirrend geschrieben ist. Zusammenhänge werden von Kapitel zu Kapitel deutlicher, durchhalten wird auf jeden Fall mit einer wunderschönen Geschichte belohnt. Auch ich hatte wie meine Tochter am Anfang leichte Startschwierigkeiten, sodass ich dieses Buch eher ab 14 Jahren empfehlen würde. Da zwischendurch auch andere Figuren vorkommen, wird es nicht langweilig. Außerdem wird so die Spannung erhöht, mit jedem neuen Charakter wird einem die Geschichte noch klarer und deutlicher vor Augen geführt. Wer sich von einem holprigen Anfang nicht abschrecken lässt, der wird mit diesem magischen Inhalt, der sehr viel Tiefe besitzt, viel Freude haben.

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