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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2021

Hätte gerne noch weitergelesen

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Chastity hat von der ersten Begegnung an romantische Gefühle für ihren besten Freund Dylan. Als beide am selben College studieren, lernt sie Dylan allerdings von einer ganz anderen Seite kennen. Er ist ...

Chastity hat von der ersten Begegnung an romantische Gefühle für ihren besten Freund Dylan. Als beide am selben College studieren, lernt sie Dylan allerdings von einer ganz anderen Seite kennen. Er ist hier der Frauenschwarm Nummer eins und kein Kostverächter. Bei Chastity erwacht nun der Kampfgeist, der sie dazu bringt die rote Freundschaftslinie zu überschreiten. Sie schläft mit Dylan und plötzlich ist nichts mehr wie es einmal war.

Die Geschichten von Sarina Bowen zu lesen, ist immer wieder eine Freude für mich. Sie beleuchtet ihre Figuren von verschiedenen Seiten und schaut auch etwas tiefer in deren Seelen.

Ich mochte die vielen gegensätzlichen Gefühle, die Chastity in mir auslöste. Sie war eine perfekte Mischung aus Unperfektion, die aus Verzweiflung mit ihrer Zurückhaltung brach und ein Chaos aus Sehnsucht, Unsicherheit und Einforderung hinterließ. Die Autorin konnte hier alle Widersprüche vereinen und mir damit die Protagonistin authentisch näherbringen, und als Ergänzung zeigte sie auch Dylans tiefsitzende Unsicherheiten und die Selbstvorwürfe, die er bereits so viele Jahre mit sich trug. Für mich fantastisch umgesetzt!

Chastitys Herkunft war ein interessanter Punkt in diesem Roman. Mir wurde dieses Thema dafür aber zu wenig bearbeitet. Ich hatte bis zum Ende darauf gewartet Näheres über die dramatischen Umstände hinsichtlich Chastitys bisheriger Lebensreise zu erfahren. Überraschenderweise ging die Protagonistin damit aber gelassener um wie gedacht. Sie zeigte zwar Extreme, vor allem in ihrem sexuellen Verhalten, aber richtig traumatisiert schien sie nicht zu sein. Obwohl ihre Flucht aus dieser Glaubensgemeinschaft doch noch recht jung war. Dieser Punkt beschäftigte mich durch die ganze Geschichte hindurch und hat mich etwas irritiert.

Die Figuren, vor allem Dylan, waren mir durchweg sympathisch. Mir gefiel die Bodenständigkeit und das Engagement, welches die Hauptfiguren und deren Familien an den Tag legten. Hier gab es keinen Glamour, sondern echte Wertschätzung, wenn auch versteckt, wie im Falle von Dylans Bruder.

„Was wir in uns sehen“ ist ein College-Roman, der viel vom außerschulischen Leben der Protagonisten betrachtet - Familienzusammenhalt und Verpflichtungen an erster Stelle. Ich fand dies einen wunderbaren Aspekt. Die Erotikszenen hielten sich hier glücklicherweise in Grenzen, so dass ich für das Buch gerne eine Leseempfehlung gebe.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein idealer Winterschmöker

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Diese Katastrophe konnte nun wirklich niemand vorhersehen: Mina hat ihren Heiratsantrag an ihren Freund gründlich durchdacht und lädt viele Bekannte dazu ein. Doch der Angebetete reagiert entsetzt, weil ...

Diese Katastrophe konnte nun wirklich niemand vorhersehen: Mina hat ihren Heiratsantrag an ihren Freund gründlich durchdacht und lädt viele Bekannte dazu ein. Doch der Angebetete reagiert entsetzt, weil er Mina mit deren besten Freundin betrügt. Tief getroffen und gedemütigt plant sie einen Ortswechsel und fährt zu ihrer Tante in die Schweiz. Doch schon auf dem Weg dorthin lächelt die Welt Mina wieder ins Gesicht. Sie lernt im Zug nämlich einen gutaussehenden und humorvollen Mann kennen, der ihr nicht so schnell aus dem Kopf gehen will.

Krönchen richten und weitergehen. Die Protagonistin perfektionierte dieses Motto mit ihrer sympathischen Art und ihrem Willen nach vorne zu schauen. Der vor positiver Energie sprühende Schreibstil der Autorin erschuf Minas charmanten Charakter in einzigartiger Weise, und ich fand es daher überaus passend in dieser Geschichte keinen passiv-wütenden Bad Boy als Flirtpartner für die sympathische Hauptfigur vorzufinden, sondern einen respektablen jungen Mann, der ihr Wertschätzung entgegenbrachte und in den richtigen Momenten Zurückhaltung zeigte.

Im Grunde gefielen mir alle Figuren dieses Romans. Sie zeigten sich alle sehr individuell und teilweise auf authentische Weise liebenswert schräg. Wobei ich aber zugeben muss, dass ich dieses Konzept der ständig wiederkehrenden Gäste etwas seltsam fand.

Das Essen so sehr in den Vordergrund zu stellen hat mich anfangs erstaunt, dann interessiert und später etwas genervt. Ich mochte die genussfreudige Vorstellung von speziellen Schokoladenspezialitäten sowie Kuchen und Gebäck, aber auch die Einblicke in Minas Beruf, wodurch manche meiner Wissenslücken geschlossen werden konnten. Doch irgendwann kam für mich ein Punkt, an dem mir das alles zu viel und zu detailliert geschildert wurde, auch wenn vieles davon für die berufliche Entwicklung der Hauptfigur notwendig war. Dadurch entstanden für mich Längen in diesem Roman, die ich lieber durch Geschichten mit und um die Nebenfiguren gefüllt gesehen hätte.

„Das kleine Chalet in der Schweiz“ war für mich ein Wohlfühlbuch, und genau richtig für ein paar schöne Lesestunden in der kalten Jahreszeit. Vor allem die zielgerichtete und entspannte Entwicklung der lebenslustigen Protagonistin hatte es mir angetan. Ich würde das Buch sogar als Geschenk ins Auge fassen.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Der Autor hat ein Händchen für Atmosphäre

Waldeskälte
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Die Interpol-Agentin Valeria Ravelli wird gebeten, bei einem mutmaßlichen Entführungsfall in ihrem Heimatort in den Schweizer Alpen zu ermitteln. Etwas ähnliches geschah vor etwa zwanzig Jahren, wobei ...

Die Interpol-Agentin Valeria Ravelli wird gebeten, bei einem mutmaßlichen Entführungsfall in ihrem Heimatort in den Schweizer Alpen zu ermitteln. Etwas ähnliches geschah vor etwa zwanzig Jahren, wobei damals zwei Mädchen ermordet wurden. Valeria weiß, dass sie sich nun ihrer Vergangenheit stellen muss, denn sie wurde damals ebenfalls entführt. Nun wird es Zeit, den Täter zu fassen...

Ein wirklich gruseliger Thriller mit viel Atmosphäre! Der Fall, dem sich die junge Agentin hier widmete, war ganz schön geheimnisumwittert. Einige seltsame Vorkommnisse schienen nicht recht zueinanderzupassen und so änderte ich während des Lesens mehrmals meine Meinung über den eventuellen Täter. Natürlich dachte ich auch an übernatürliche Möglichkeiten – hier war alles drin! Der Handlungsschauplatz hätte tatsächlich nicht besser gewählt sein können: abgelegen, düster, karg, der Wald dunkel und dicht. Diese Bilder schossen mir ständig durch den Kopf, was mich ziemlich schaudern ließ. Passend zu dem höchst mysteriösen Verschwinden des Mädchens.

Jedoch überzeugte mich die Protagonistin leider nicht. Valeria nahm ich die taffe Agentin nicht ab. Auf mich machte sie oft einen hilflosen Eindruck, wobei sie aber ganz groß darin war, jedem ihren Dienstgrad zu nennen. Meinem Empfinden nach hatte dies wenig damit zu tun, dass dies ein Fall war, der ihre eigene Vergangenheit beleuchtete. Ich fand es auch seltsam, dass der Ermittler vor Ort kaum eine Rolle spielte und der Fall von zwei Auswärtigen und einem Zivilisten in die Hand genommen wurde. Dies fühlte sich für mich nicht stimmigan, sondern konfus und nicht authentisch.
Außerdem war mir der Showdown viel zu langatmig. Trotz des spannenden Falls habe ich am Ende mehrmals Seiten überblättert. Schade für das Buch.

Trotzdem bleibt „Waldeskälte“ einer der spannendsten Thriller, den ich in letzter Zeit gelesen habe. Vor allem die schaurige Atmosphäre hatte es mir angetan. Ich werde mir den Autor auf jeden Fall merken.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Netter Collegeroman

Boston College - Nothing but You
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Beckett und Lyla sind Laborpartner und werden mit der Zeit beste Freunde. Als Eishockeyspieler wird Beckett von vielen Frauen umschwärmt, Lyla dagegen zeigt sich eher unauffällig. Aber das soll sich ändern. ...

Beckett und Lyla sind Laborpartner und werden mit der Zeit beste Freunde. Als Eishockeyspieler wird Beckett von vielen Frauen umschwärmt, Lyla dagegen zeigt sich eher unauffällig. Aber das soll sich ändern. Sie erstellt eine Liste mit Herausforderungen, die ihr zu mehr Kühnheit verhelfen sollen und bittet Beckett, sie als Freund dabei zu unterstützen. Nach einiger Zeit sieht der smarte Sportler Lyla allerdings mit ganz anderen Augen.

Ich mochte diese Geschichte! Vor allem Beckett, der als Protagonist eine glaubwürdige Entwicklung durchlebte. Er war mir wahnsinnig sympathisch, und seine wenigen Oberflächlichkeiten verstärkten meinen Eindruck von ihm. Beckett war nur fast perfekt, was ihn verletzlich und nahbar erscheinen ließ, ohne einen Hang zur Überdramatik oder zu selbstzerstörerischem Verhalten. Im Gegensatz dazu konnte ich Lyla leider so gut wie gar nicht kennenlernen. Sogar am Ende der Geschichte wusste ich nicht viel über sie, und selbst das meiste davon hatte ich lediglich erahnt. Jedenfalls befanden sich die Protagonisten meiner Meinung nach nicht auf Augenhöhe. Die herbeigeschriebene Entwicklung ihrerseits schien mir künstlich angelegt, seine dagegegen echt. Mit Lyla wurde ich nicht wirklich warm. Ihre naiv-nerdige Art war mir schon fast zu übertrieben schrullig dargestellt, und als sie sich dann ihren selbst auferlegten Herausforderungen stellte, empfand ich ihre Persönlichkeitsentwicklung nicht wirklich als Verbesserung. Mir war Lyla dabei zu sehr auf Oberflächlichkeiten fixiert, die überhaupt nicht zu ihr passen wollten, wobei sie ihre Stärke, die im Lernen und Wissen beheimatet zu sein schien, sträflich vernachlässigte. Das gefiel mir nicht so recht, für mich reifte sie nicht, sondern verirrte sich eher auf ihrem Weg. Auch, als Lyla diese neue Seite in sich integrierte, fühlte es sich für mich meistens immer noch falsch an.

Das Ende der Geschichte war mir dann eindeutig zu knapp gehalten. Hier hätte ich mir noch ein paar Kapitel mehr gewünscht, um mir die Zukunft der Hauptfiguren besser vorstellen zu können.
Doch im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, vor allem hat mich der Schreibstil angesprochen. Die Autorin konnte Situationen und Stimmungen gut einfangen und meine Neugier auf kommende Kapitel wecken.

Ein unterhaltsames Buch über das Chaos der Selbstfindung in den Collegejahren. Liebhaber des Genres haben gewiss ihre Freude daran. Ich denke, ich werde Band 2 ebenfalls lesen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Handlungsschauplatz mit Geschichte

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs
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Lexi flieht vor ihrer Vergangenheit nach Cornwall. Dort engagiert sie sich als freiwillige Helferin in den „Lost Gardens of Heligan“. Unverhofft wird aus ihrer freiwilligen Tätigkeit ein fester Job, denn ...

Lexi flieht vor ihrer Vergangenheit nach Cornwall. Dort engagiert sie sich als freiwillige Helferin in den „Lost Gardens of Heligan“. Unverhofft wird aus ihrer freiwilligen Tätigkeit ein fester Job, denn sie soll sich mit der Planung einer Jubiläumsveranstaltung befassen. Während ihrer Recherchetätigkeiten stößt sie auf die Geschichte der Geschwister Damaris und Allie, welche zur Gründungszeit der Gärten auf dem Landgut lebten, und die von Freundschaft bis zur Liebe, alles zu bieten hat.

Zunächst einmal ein riesiges Kompliment an die Buchdesigner. Mir gefallen das Cover, die Bilder und Zeitangaben im Innenteil des eingeklappten Einbandes, sowie die schönen Blumenranken am Anfang der Kapitel sehr!

Anhand des Klappentextes und die Leseprobe erwartete ich eine aufregende Geschichte über Lexis Vergangenheit. Doch rückblickend konnte ich überraschenderweise relativ wenig darüber erfahren. Gerade mal so viel, um noch neugieriger zu werden. Denn tatsächlich befasste sich dieser erste Band eher mit einer Liebes- und Familiengeschichte aus der Vergangenheit, genauer gesagt aus der Gründungszeit der Gärten. Lexi zeigte sich lediglich als (Wieder-)Entdeckerin des Werdegangs der Tremaynes. Ihre eigenen Erfahrungen, die sie nach Cornwall führten, wurden leider nur angedeutet, was mir eindeutig zu knapp gehalten war. Für die Protagonistin konnte ich mich nicht richtig begeistern, selbst bis zum Ende fand ich keinen rechten Zugang zu ihr. Im Gegensatz zu den Nebenfiguren, die mir alle sehr sympathisch waren, und mir der liebe Ben sogar etwas geheimnisumwittert schien.

Die Erinnerungen an Damaris und Julian haben mir allerdings sehr gefallen. Ich habe mit den beiden mitgelitten und mitgefiebert, die Entstehung der Gärten bewundert und die Familie Tremayne sogar richtig liebgewonnen. Henry stellte sich als gerechter und freundlicher Gutsbesitzer heraus, der sich für die Menschen einsetzte und ihnen mit Verständnis und Wertschätzung begegnete. Seine spürbare Freude über die Gestaltung der Gärten, die ihn so viel Mühe und Einsatz kosteten, habe ich ihm von Herzen gegönnt.

Inez Corbi passte ihren Schreibstil in den Kapiteln der Vergangenheit an die Sprache der damaligen Zeit an, was die Sitten der Zeit und das zuvorkommende Verhalten unterstrich, das damals zum guten Umgangston gehörte. Ich fand dies sehr authentisch und hat mich bei meiner gedanklichen Reise in das besagte Jahrhundert unterstützt.

„Die Gärten von Heligan“ lasen sich einerseits lediglich wie der Prolog zu Lexis Geschichte, die sich hoffentlich im Folgeband mehr entfalten darf. Andererseits empfand ich die Familiengeschichte der Tremaynes einfühlsam und mitreißend erzählt. Natürlich bin ich nun neugierig auf die Entwicklung der Figuren aus der Gegenwart und freue mich somit auf Band 2.

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