Der Wahnsinn in dir
BlackwoodDas Cover hat mich sofort angesprochen. Es wirkte historisch und dunkel, weshalb ich mich nach dem Klappentext auf eine düstere und schaurige Geschichte gefreut habe, die in einem anderen Zeitalter spielt. ...
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es wirkte historisch und dunkel, weshalb ich mich nach dem Klappentext auf eine düstere und schaurige Geschichte gefreut habe, die in einem anderen Zeitalter spielt. Alles in allem habe ich das auch bekommen. Lively und Jack sind im Waisenhaus aufgewachsen und kehren dorthin zurück, um etwas über ihre Abstammung zu erfahren. Ihr Weg führt sie daraufhin in einen Ort, in dem Gastfreundlichkeit nicht bei allen besonders großgeschrieben wird – vor allem nicht für diejenigen, die zu viele Fragen stellen. Nach und nach kommen sie der Geschichte ihrer Familie auf die Spur und entdecken dabei eine dunkle Vergangenheit, die besser hätte ruhen sollen – wenn sie nicht schon längst in ihnen stecken würde.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte – mit dem Schreibstil aber auch mit dem Start der Geschichte. Es passierte eine Weile nichts, was unbedingt den Wunsch wecken konnte, weiterzulesen. Langweiligen Gesprächen von Protagonisten zu folgen, die man noch nicht kennt, ohne wirkliche Handlung dahinter … Das war irgendwie merkwürdig. Wie man aber später merkt, war das ein gelungener Einstieg für die Geschichte, weil man von einer Seite auf die andere mitten im Geschehen ist und es dann doch gut war, etwas über die Vergangenheit der beiden zu wissen.
Die Charaktere waren realistisch ausgearbeitet und tiefgründig. Zwar hatte ich abwechselnd Momente, in denen mir einer der beiden richtig auf die Nerven ging (z.B. das weichliche Wesen von Jack zu Anfang), aber sie waren gut aufeinander und auf die Nebencharaktere abgestimmt. Auch die Randfiguren haben mir ganz gut gefallen und vor allem einige Überraschungen bereitgehalten.
Mein Fazit:
Was mich neben meinen Anfangsschwierigkeiten gestört hat, waren die regelmäßig vorkommenden Fehlerteufelchen. Das, der für mich gewöhnungsbedürftige Stil und der langatmige Anfang haben die Geschichte etwas geschmälert, jedoch in keiner Weise ruiniert. Es war anders, dunkel und trieb einem die Gänsehaut über den Körper. Ich bin normalerweise ein Happy End-Fan, aber hier bin ich mir nicht sicher, was ich bekommen habe. Ich fand die Protagonisten sowohl faszinierend als auch gruselig und weiß nicht, was für ein Ende ich mir hätte erhoffen müssen. Ich vergebe eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen!