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Veröffentlicht am 31.08.2021

Vom Dieb zum Vater

Engelspost
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In diesem Buch geht es um die Geschichte eines Betrügers, Elliot White.

Weil er aufgrund eines Eisgeschäftes zum berühmten Unternehmer wurde, wird er in eine Radiosendung zu einem Interview geladen. Der ...

In diesem Buch geht es um die Geschichte eines Betrügers, Elliot White.

Weil er aufgrund eines Eisgeschäftes zum berühmten Unternehmer wurde, wird er in eine Radiosendung zu einem Interview geladen. Der Moderator erhofft sich, den Zuhörern eine interessante Erfolgsgeschichte bieten zu können. Jedoch verläuft das abendliche Interview anders als gedacht. Elliot hat nicht vor über seine Karriere zu reden sondern über sein Leben.

Es stellt sich heraus, dass dieser Mann einst ein Betrüger und ein Dieb war. Er war stets ziemlich clever und gerissen. Entgegen der Vorstellungskraft des Lesers wuchs Mr. White in einem geborgenen Zuhause auf. Obwohl er keinen Vater hatte, sprach er in der Geschichte immer voller Liebe über seine Mutter. Das war sehr interessant zu lesen. Denn wie eine typische Mutter liebte sie ihren Jungen und er vergötterte sie. Das war unerwartet, weil er anfangs recht abgebrüht rüberkommt. Aber oft ist es so im Leben, dass nahe Verwandte aufgrund von Zuneigung und Liebe Zugang zu einem hartnäckigen Menschen erlangen.

Elliot begibt sich auf eine Zugfahrt zu seiner Cousine um seine Schulden bei ihr zu begleichen. Im Zug lernt er verschiedene Menschen kennen, die allesamt dem Leser nicht wohlgesonnen sind. Irgendwann entdeckt er ein kleines Kind mit einer Briefmarke am Mantel. Dieses Mädchen wird begleitet von einem Erwachsenen, der sie in das nächste Waisenhaus bringen soll. Das arme Kind wurde per Post verschickt und genau um diesen Aspekt geht es in dem Buch. Heutzutage ist so etwas zum Glück nicht vorstellbar. Aber damals hingegen waren Menschen abgebrüht und arm und trafen aufgrund dieser Voraussetzung schreckliche Entscheidungen. Denn ein Kind, das für wenige Dollar verkauft wird, gelangt irgendwann teuer in Adoptivfamilien. Allerdings ist der Zustand bis zu diesem Moment die reinste Hölle. Die Kinder wachsen in den Waisenhäusern oder besser gesagt "Waisenhäusern" nicht so auf wie es sein sollte. Es ist unhygienisch, mangelt an Pflege, Essen und über Liebe brauchen wir nicht zu reden.

Einst wurde ein Kind in einem Bordell geboren. Es wurde der Mutter weggenommen, damit dieser ihrer Arbeit weiter nachgeht. Das Kind wurde in ein solches Waisenhaus gebracht und die Mutter starb an ihrem Kummer über diesen schmerzlichen Verlust. Das war für mich persönlich die emotionalste und schlimmste Stelle im Buch. Nie hätte Elliot gedacht, dass er dieses Kind, welches er einst verschleppte, wiedertrifft. Er hatte immer Angst vor diesem Schicksal, aber er zeigte dadurch, dass er auch ein guter Mensch sein kann. Ein Mensch, den seine Mutter immer liebte. Er kümmert sich um die Kleine, die ihm im Zug mit ihrer Art das Herz erwärmt. Elliot wird ihr ein Vater und das Kind bekommt eine Kindheit Aber als er ihr erzählt was er ihr einst antat, redet sie daraufhin fünf Jahre nicht mit ihm. Das war schmerzlich zu lesen. Mr. White war ein Betrüger und ein langjähriger Dieb, aber als Leser mochte man ihn. Er war klug, besaß Menschenkenntnis und ein gutes Herz.

Am Ende der Zugfahrt überlässt der Bote Elliot das Kind. Klar fand ich das gut, aber auch fragwürdig. Warum hat er das so einfach gemacht?

Die Geschichte ist emotional, wichtig und hat Potenzial, aber meiner Meinung nach fehlt es ein bisschen an Tiefgang. Das Buch hat nur 175 Seiten. Die Geschichte hat jedoch Potenzial für 500 Seiten. Denn auch wenn zusammenfassend erklärt wurde, weshalb Elliot White so ist wie er ist, hätten hier und da einzelne kleine Geschichten den Charakter besser erläutert. Vielleicht nicht unbedingt in der Radiosendung. Auch zum Ende hin wurde das Buch eigentlich immer besser. Auch da hätte es mir besser gefallen, wenn es weiter ausgedehnt wäre. Es war sehr traurig, hätte den Leser aber mit mehr Worten zum Weinen bringen können. Auch erfährt man nichts Hintergründiges über Mr. White. So frage ich mich, hat er in seinem Leben je die Liebe gefunden? Abgesehen von seiner Tochter natürlich.



Ich bitte trotz meiner Kritik jeden, das Buch zu lesen. Denn es ist ein wichtiges Thema, über das wir alle vorher sicher nie nachgedacht haben. Der Schreibstil ist wirklich angenehm und passt sehr zu der Zeit, in der die Geschichte spielt.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Elli & Nash

Third Chance
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Den ersten Teil der Reihe fand ich klasse. Mir gefiel wie die Protagonisten bereits in der Vergangenheit miteinander waren und die Lovestory war super!

Aber bei diesem Teil war es anders. Konkret geht ...

Den ersten Teil der Reihe fand ich klasse. Mir gefiel wie die Protagonisten bereits in der Vergangenheit miteinander waren und die Lovestory war super!

Aber bei diesem Teil war es anders. Konkret geht es in drei Büchern um die drei Brüder Tanner, Nash und Everett. In Teil zwei - diesem hier - ging es um Nash.

Nash hat weitaus schlimmere Probleme zu bekämpfen als Tanner und die Frau um die es in diesem Buch geht, ebenfalls.

Diesmal sind die zwei nicht bereits in der Vergangenheit miteinander verbunden.

Mich störte ein bisschen das übertrieben Schlechte. Beide hätten es kaum schlimmer treffen können. Und zum Schluss gab es wieder für alle etliche Happy Ends. Ein bisschen zu viel des Guten.

Ansonsten ist es aber eine gut geschriebene Story mit viel prickelnden Momenten. Auch Teil 3 werde ich lesen.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Wenn du niemandem trauen kannst

Das Paket
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Ich habe erst 3 Thriller gelesen, noch dazu alle von Fitzek, deshalb will ich nicht unfair bewerten.

Allerdings muss ich sagen, dass vieles schon recht absurd war.

Die Hauptperson zweifelt an ihrem ...

Ich habe erst 3 Thriller gelesen, noch dazu alle von Fitzek, deshalb will ich nicht unfair bewerten.

Allerdings muss ich sagen, dass vieles schon recht absurd war.

Die Hauptperson zweifelt an ihrem eigenen Verstand und wurde trotz traumatischer Kindheitserinnerungen und hoch gebildetem Abschluss zur Psychologin mit sehr viel Naivität gesegnet. Der Titel des Buches ist meiner Meinung nach völlig falsch gewählt worden. Denn das Paket ist nicht der zentrale Punkt der Handlung. Meiner Meinung nach ist es ein Nebeneffekt zur Story selbst.

Es war spannend geschrieben, weshalb ich es zuerst nicht aus der Hand legen konnte. Man ist als Leser sofort im Geschehen und total gespannt wie es weitergeht. Aber die Auflösung der Story war mir letztlich irgendwie klar gewesen. Also ich war nicht so überrascht wie manch andere. Das ganze fand ich ziemlich affig. Letztlich kann Emma niemandem aus ihrem näheren Umfeld vertrauen, alle haben Geheimnisse a là Pretty Little Liars. Das Paket selbst ist für einen Nachbarn, der die Hälfte des Buches präsent ist. Letztlich hätte man ihn aber auch einfach weglassen können.

Schade. Passagier 23 war um Längen grandioser!

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Veröffentlicht am 03.11.2019

Rayne & Finian

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Das Buch ist ziemlich kurz. Die Story fängt nicht schlecht an. Rayne ist eine Geigerin, deren Eltern das Management ihrer Karriere für sie übernehmen. Besonders ihr Vater ist für ihre Finanzen zuständig ...

Das Buch ist ziemlich kurz. Die Story fängt nicht schlecht an. Rayne ist eine Geigerin, deren Eltern das Management ihrer Karriere für sie übernehmen. Besonders ihr Vater ist für ihre Finanzen zuständig und kontrolliert jeden ihrer Schritte. Rayne wird seit ihrer Geburt alles vorgeschrieben. Sie darf nicht ungesund essen, Freunde haben oder sogar Fahrradfahren lernen.

Als sie in eine Klinik eingewiesen wird, weil sie das Sprechen einstellt um ihren Eltern eins auszuwischen, lernt sie ihren Pfleger Finian kennen und lieben. Er zeigt ihr auf, wie ihr Leben aussehen könnte, wenn sie eigene Entscheidungen treffen würde.

Es ist eine wirklich süße Geschichte und als Leserin verliebt man sich in Finian, aber die Story bleibt die ganze Zeit über unspektakulär. Ich hatte mir mehr Widerstand, Protest und Schwierigkeiten von ihrem Vater erhofft, aber von dieser Seite aus passiert nicht viel. Auch ihre Mutter ist sehr unscheinbar. Am Ende ändert sie sich, aber darauf wird nicht näher eingegangen. Das Ende kommt unerwartet, das gebe ich zu. Es war mal was anderes zu lesen, aber dennoch ist der Großteil des Buches sehr unspektakulär. Auf vieles hätte man mehr eingehen können.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Animant Crumbs Staubchronik

Animant Crumbs Staubchronik
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Das Buch hat sehr viele positive Bewertungen erhalten und somit wurde ich neugierig und musste es auch unbedingt lesen.
In dem Buch geht es um Animant, eine 19-jährige junge Frau, die sehr clever, belesen ...

Das Buch hat sehr viele positive Bewertungen erhalten und somit wurde ich neugierig und musste es auch unbedingt lesen.
In dem Buch geht es um Animant, eine 19-jährige junge Frau, die sehr clever, belesen und sturköpfig ist. Oft wird ihr Charakter als oberflächlich definiert, dabei ist sie total gerissen und kann ihre Mitmenschen immer gut einschätzen. Ich fand ihre selbstbewusste Haltung und ihre Direktheit total super. Endlich mal eine Protagonistin, die keine graue Maus und super schüchtern ist. Ihre Persönlichkeit fand ich großartig. Dasselbe gilt auch für den Schreibstil des Buches. Man wird nach England ins 19. Jahrhundert versetzt, das war sehr angenehm. Die förmliche Ausdrucksweise, die veraltete Sicht auf die Geschlechterunterteilung, die vornehmen Anlässe, das alles war sehr angenehm zu lesen. Auch Mr. Reed war mir sehr symphatisch, seine Persönlichkeit kam gut zur Geltung. Ich hatte nur ein anderes Geheimnis erwartet, wenn er an zwei Wochentagen spurlos verschwindet. Das Verhältnis zwischen ihm und Animant ist wirklich süß, aber leider zum Ende des Buchs sehr kitschig und vorhersehbar..

Am meisten störte mich, dass das Buch eigentlich um die Hälfte gekürzt werden könnte. Ich brauchte echt lange um es auszulesen, da ich es die ersten 150 Seiten sehr langweilig fand. Es ist sehr ausgedehnt, die Handlung kommt nur spärlich in Gang und den Schluss fand ich auch sehr unpassend, da die Geschichte zwischenzeitlich echtes Potenzial zeigte.
Schade.