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Veröffentlicht am 27.09.2021

Wichtig, aktuell, regt zum Nachdenken an

Wie ein Schatten im Sommer
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Einen Neuanfang, neue Freunde, ein unkompliziertes Abschlussjahr und die jüngste unschöne Vergangenheit hinter sich lassen - das ist es, was Vio sich wünscht als sie mit ihren Eltern von München nach Walddorf ...

Einen Neuanfang, neue Freunde, ein unkompliziertes Abschlussjahr und die jüngste unschöne Vergangenheit hinter sich lassen - das ist es, was Vio sich wünscht als sie mit ihren Eltern von München nach Walddorf zieht. Dort trifft sie auf Konstantin, den attraktiven und witzigen Jungen aus der Nachbarschaft. Der Sommer könnte so schön werden, voller Badetage, Radtouren, Partys und der ersten großen Liebe. Doch die fremdenfeindlichen Äußerungen der Clique von Konstantins großem Bruder Robin werfen ihre Schatten. Gut, dass Konstantin nichts mit denen am Hut hat. Oder?

Vio habe ich auf Anhieb ins Herz geschlossen, weil sie so tough, mutig, offen und humorvoll ist. Sie hat eine klare Meinung, die sie auch vertritt. Man erfährt recht schnell, dass der Umzug für sie eher einer Flucht gleichkommt. In München ist offenbar irgendwas vorgefallen und man rätselt die ganze Zeit, was das sein könnte.

Auch Konstantin war mir anfangs sehr sympathisch, doch das hat sich leider immer mehr gewandelt und ich wurde ihm gegenüber immer skeptischer. Obwohl er die Mädels scheinbar magisch anzieht und er durchaus seine charmanten Züge hat, handelt er oft einfach merkwürdig. Er hat das Gefühl nirgendwo dazuzugehören, fühlt sich nutzlos und unsichtbar. Generell ist er eher der schweigsame Typ und behält seine Meinung gerne für sich, wenn er denn überhaupt eine hat. Auf mich wirkt er manchmal ein wenig naiv. Ich finde seine Charakterentwicklung echt ziemlich krass..

Dementsprechend kann ich auch Vios Zwiespalt ihm gegenüber mehr als nachvollziehen. Denn einerseits findet sie ihn ganz toll, andererseits ist sein Verhalten dann wieder mehr als fragwürdig.

Walddorf ist ein kleines Dorf und wird sehr authentisch dargestellt. Jeder kennt Jeden, alle beobachten alles mit Argusaugen und die Klatschpresse funktioniert bestens. Allerdings zeichnen sich einige Menschen auch durch das Hegen und Pflegen von Vorurteilen und Schubladen-Denken aus. Was oder wen man nicht kennt, wird erstmal mit Misstrauen bedacht. Aber natürlich gilt das alles nur für die anderen, nicht für einen selber, denn man ist ja schließlich absolut nicht fremdenfeindlich!

Und hier sind wir bei den großen und wichtigen Themen des Buches: Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Homophobie. Es zeigt wie einfach es sein kann in die rechte Szene abzurutschen und macht deutlich, was Enttäuschung, Beeinflussung und Gruppenzwang auslösen können. Aber es geht auch (und vor allem) um Freundschaft, Liebe, Loyalität und Zivilcourage. Eine erschreckende und aufreibende Geschichte, die zum Nachdenken anregt und aufgrund der aktuellen Problematik auch sehr gut als Schullektüre geeignet wäre!

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Wunderschön illustriertes Kinderbuch

Versuchen
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„Versuche, was du nicht kannst, um herauszufinden, was du kannst.“

Wer hat es nicht schon erlebt: Man probiert etwas neues, doch das Ergebnis fällt nicht so aus, wie man es sich gedacht hat. Ein Gefühl ...

„Versuche, was du nicht kannst, um herauszufinden, was du kannst.“

Wer hat es nicht schon erlebt: Man probiert etwas neues, doch das Ergebnis fällt nicht so aus, wie man es sich gedacht hat. Ein Gefühl des Versagens und der Enttäuschung stellt sich ein, man ist entmutigt. Ganz klar: einfacher wäre es, die Sache auf sich beruhen zu lassen und aufzugeben. Allerdings ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, Fehler sind menschlich und absolut okay. Man lernt sogar noch aus jedem Fehltritt und wird nur durch Übung besser.

„Versuchen“ ist ein wunderschön illustriertes Kinderbuch, welches bewegt, Zuspruch schenkt und einfach verzaubert. Für mich besonders gelungen: die zahlreichen Zeichnungen von Katzen, die nahezu auf jeder Seite zu finden sind!

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Was wäre, wenn...?

Die Mitternachtsbibliothek
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Was wäre, wenn...? Wer hat sich diese Frage noch nicht gestellt? Genau darum geht es in diesem wunderbaren, tiefgründigen und emotionalen Buch. Nora ist unglücklich, fühlt sich einsam, ungeliebt, nutzlos ...

Was wäre, wenn...? Wer hat sich diese Frage noch nicht gestellt? Genau darum geht es in diesem wunderbaren, tiefgründigen und emotionalen Buch. Nora ist unglücklich, fühlt sich einsam, ungeliebt, nutzlos und bereut so einiges in ihrem Leben. Sie entschließt sich dazu eben jenes zu beenden und landet in der Mitternachtsbibliothek. In den Regalen finden sich unendlich viele Bücher in denen Leben beschrieben werden, die sie hätte führen können, wenn sie anders entschieden oder gehandelt hätte. All diese Szenarien darf sie nun ausprobieren und nach dem einen suchen, das sie glücklich gemacht hätte. Und so versucht sie zunächst all das, was sie bedauert oder gerne anders gemacht hätte ungeschehen zumachen. Dabei gewinnt sie überraschende Erkenntnisse. Eines muss sie jedoch immer im Hinterkopf behalten: es sind nicht wirklich ihre Leben, eine andere Nora hat diese bis zu diesem Zeitpunkt gelebt.

Ein interessantes Thema, dass mich sofort begeistert hat. Es regt zum Nachdenken an, hat mir oft Tränen in die Augen getrieben oder einen Kloß im Hals beschert. Obwohl das Buch eigentlich mit einem Selbstmord beginnt, ist es dennoch lebensbejahend und Mut machend. Es war gleichermaßen schön und spannend diese Reise zusammen mit Nora zu unternehmen. Auch wenn sie ein kleines bisschen anstrengend zu sein scheint, ist sie dennoch eine sympathische Protagonistin, der man nur das Beste wünscht.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Mit Abstand der beste Teil der Trilogie

Play & Pretend
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Briony ist Schauspielerin mit Leib und Seele. Sie liebt es in fremde Rollen zu schlüpfen, denn dabei kann sie sich selbst und ihr eigenes Leben für einen Moment vergessen. Doch ihr Schauspielkollege Sebastian ...

Briony ist Schauspielerin mit Leib und Seele. Sie liebt es in fremde Rollen zu schlüpfen, denn dabei kann sie sich selbst und ihr eigenes Leben für einen Moment vergessen. Doch ihr Schauspielkollege Sebastian versucht hinter ihre Masken zu blicken. Für das nächste Stück sollen die beiden ein Liebespaar verkörpern und bei dem Gedanken daran wird Briony gleichzeitig heiß und kalt. Einerseits ist Sebastian nämlich ziemlich attraktiv und sympathisch, aber er macht ihr auch Angst. Sie ahnt, dass er ebenso wie sie ein Geheimnis verbirgt.

Wie auch in den Vorgängerbänden wechselt die Perspektive immer wieder zwischen den beiden Protagonisten. Ich konnte mich in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen, ihre Probleme waren sehr überzeugend, nachvollziehbar und authentisch dargestellt. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen, sie machen aber viel mit sich selber aus, da sie die Reaktionen anderer fürchten. Für beide ist daher das Talent der Schauspielerei sowohl Fluch als auch Segen. Beruflich ein Segen, privat allerdings eher ein Fluch, weil sie viel einfach vor- oder überspielen. Beide taten mir unheimlich Leid und ich konnte ihre Bedenken, Unsicherheiten und inneren Konflikte sehr gut verstehen.

Ich finde es wichtig, dass auch in Jugendbüchern oder Liebesgeschichten psychische Erkrankungen thematisiert werden, um zu sensibilisieren und deutlich zu machen, dass sich diese Monster im Kopf befinden und man sie von außen nicht unbedingt sehen muss. Nur weil jemand ständig lacht und gute Laune verbreitet, muss es in dessen Inneren nicht genauso aussehen. Das Buch zeigt nicht nur, was diese Krankheiten mit einem selber machen, sondern auch den Einfluss auf Freunde und Familie oder auch eine (potenzielle) Beziehung.

Besonders gut gefallen hat mir auch das Milieu des Theaters und der Schauspielerei. Wir erhalten Einblick hinter die Kulissen, in Castings, Proben, wie Briony und Sebastian sich für ihre Rollen vorbereiten, aber auch in das Stück von Shakespeare selber sowie dessen Text und Handlung.

"Play & Pretend" ist sehr emotional, tragisch, traurig, herzzerreißend, aber eben auch mitreißend, mich hat es jedenfalls von der ersten Seite an begeistern und überzeugen können. Meiner Meinung nach ist es mit Abstand der beste Teil der Trilogie und damit ein mehr als würdiger Abschluss!

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Sehr gelungen mit ganz anderem Themengebiet

Ever – Wann immer du mich berührst
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Nach einem schweren Unfall verbringt Abbi wochenlang hilflos ans Bett gefesselt im Krankenhaus. Sie ist verzweifelt, wütend und fürchtet sich vor weiteren Schmerzen, will weglaufen vor ihren Erinnerungen ...

Nach einem schweren Unfall verbringt Abbi wochenlang hilflos ans Bett gefesselt im Krankenhaus. Sie ist verzweifelt, wütend und fürchtet sich vor weiteren Schmerzen, will weglaufen vor ihren Erinnerungen und ihren Problemen. Doch ihr Körper und auch ihre Ängste machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Als sie einen neuen Physiotherapeuten bekommt verändert sich einiges, denn dieser ist geduldig und sanft. Wenn er sie berührt schlägt ihr Herz schneller. Doch David hat seine ganz eigenen Gründe ihr zu helfen. Diese können viel tiefere Wunden reißen als ihr Unfall es getan hat.

Sowohl Abbi als auch David waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich konnte mich gut in beide hineinversetzen, was bestimmt auch an den wechselnden Perspektiven lag. Mit beiden habe ich mitgefühlt, denn die Dinge unter denen sie leiden waren gut nachzuvollziehen. Es war spannend ihre jeweilige Familiengeschichte, Hintergründe und Geheimnisse aufzudecken.

Besonders gelungen waren auch die medizinischen beziehungsweise die physiotherapeutischen Aspekte, das war definitiv mal was anderes. Als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin interessiere ich mich natürlich für solche Themengebiete.

Mir hat außerdem gefallen, dass die Protagonisten der Dilogie um die Blakely Brüder (It was always you/ It was always love) hier wieder aufgetaucht sind.

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