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Veröffentlicht am 10.09.2021

Klassenunterschiede

Fremde Freundin
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Meine Meinung und Inhalt

"Aus den Erzählungen ihrer Freundinnen wusste sie, dass die Suche nach einer Kinderfrau gewisse Ähnlichkeiten mit der Partnersuche aufwies, sich aber oft noch schwieriger ...

Meine Meinung und Inhalt

"Aus den Erzählungen ihrer Freundinnen wusste sie, dass die Suche nach einer Kinderfrau gewisse Ähnlichkeiten mit der Partnersuche aufwies, sich aber oft noch schwieriger gestaltete. Manche Kandidatinnen erwiesen sich sofort als Ausschuss, die Chemie stimmte von Anfang an nicht, trotzdem musste man das Gespräch bis zum Ende durchziehen. Es kam auch vor, dass sich die mühsam Auserwählte schließlich für eine andere Familie entschied. Nomi hatte eine Frau engagiert, die sich, wie sich hinterher herausstellte, mit falschen Referenzen beworben hatte. Dass so etwas passieren konnte, hatte sie beide in Angst und Schrecken versetzt " (ZITAT)

Das künstlerische schöne Cover gefällt mir wahnsinnig gut und hat dadurch auch mein Interesse auf das Buch geweckt.

J. Courtney Sullivans neuer Roman thematisiert die wachsenden Klassenunterschiede in den USA. Also das heißt, auf der einen Seite Elisabeth: eine Frau Mitte 30, die gerade ihr erstes Kind bekommen hat, und Geld hat sie, Seife um 46 Dollar kann sie sich leisten – und auf der anderen Seite Sam, die Babysitterin aus einer Arbeiterfamilie, sie jobbt und studiert Kunst und hat finanzielle Probleme. Die wird bald zur intimsten Freundin ihrer Arbeitgeberin. Dass diese Kombination aus Intimität und Arbeitsverhältnis zu gegenseitiger Abhängigkeit und Konflikten führt, kann man als Leser bald erahnen...

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Es war aufschlussreich, stellenweise zu detailliert aber wirklich toll geschrieben.

Sullivan wurde 1982 geboren und ist Autorin und Journalistin in New York. Sie besuchte das Smith College in Northampton, Massachusetts, wo sie kleinere Literaturpreise errang. Nach ihrem Abschluss im Jahr 2003 ging sie nach New York City und arbeitete für das Magazin Allure und anschließend drei Jahre lang für die New York Times. Ihre Beiträge wurden auch unter anderem im Chicago Tribune, Elle und Men's Vogue gedruckt. 2007 schrieb Sullivan einen Ratgeber für das Dating und zwei weitere Sachbücher. Bis 2013 veröffentlichte sie drei Romane, von denen zwei im Jahr 2014 ins Deutsche übersetzt wurden. Die Autorin bezeichnet sich als Feministin und engagiert sich gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern. Gemeinsam mit ihrem Mann Kevin Johannesen lebt sie in Park Slope, Brooklyn.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Veränderungen

Sommer
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Meine Meinung und Inhalt

Auch in diesem Buch wird klar, dass die Erzählkunst gepaart mit dem schönen Schreibstil von Ali Smith keine Grenzen kennt und auch inhaltlich hätte Smith wahrscheinlich aus "Sommer" ...

Meine Meinung und Inhalt

Auch in diesem Buch wird klar, dass die Erzählkunst gepaart mit dem schönen Schreibstil von Ali Smith keine Grenzen kennt und auch inhaltlich hätte Smith wahrscheinlich aus "Sommer" mehrere Werke, aufgrund der Themenkomplexität,schaffen können.

Die Story um die Familie ist sehr lebendig, intensiv und eindrucksvoll.

Das Cover passt zu den vorher erschienenen drei Bänden und gefällt mir auch hier wieder aufgrund der Schlichtheit

In Sommer geht es unter anderem um eine Familie, die sich augenscheinlich ziemlich fremd sind.

Was verbindet diese Menschen? - Der Sommer.

Da ist zum Beispiel Sacha, 16, die Probleme mit ihrem kleinen Bruder hat, einem hochbegabten, die Schule schwänzenden Einstein-Fan; und eigentlich will sie die Welt retten, aber ihre Eltern sind ihr da auch keine Hilfe.

So weit die Gegenwart. In der Vergangenheit verbringen ein anderer Bruder und eine andere Schwester einen wunderschönen Sommer, obwohl sie wissen, dass die Zeit gegen sie arbeitet …

Ali Smith hat mit „Sommer“ ihre Tetralogie abgeschlossen.

Summer. Hamish Hamilton, London 2020, ISBN 978-0-241-20707-9.
dt.: Sommer. Übersetzt von Silvia Morawetz. Luchterhand Literaturverlag, München 2021, ISBN 978-3-630-87581-1.
Spring. Hamish Hamilton, London 2019, ISBN 978-0-241-20704-8.
dt.: Frühling. Übersetzt von Silvia Morawetz. Luchterhand Literaturverlag, München 2021, ISBN 978-3-630-87580-4.
Winter. Hamish Hamilton, London 2017, ISBN 978-0-241-20702-4.
dt.: Winter. Übersetzt von Silvia Morawetz. Luchterhand Literaturverlag, München 2020, ISBN 978-3-630-87579-8.
Autumn. Hamish Hamilton, London 2016, ISBN 978-0-241-20700-0.
dt.: Herbst. Übersetzt von Silvia Morawetz. Luchterhand Literaturverlag, München 2019, ISBN 978-3-630-87578-1.
How to Be Both. Hamish Hamilton, London 2014, ISBN 978-0-241-14521-0.

Quelle: Wikipedia

Vier Jahre, vier Jahreszeiten, vier Storys - von mir bekommt die Tetralogie eine große Leseempfehlung.

Ali Smith wurde im Jahr 1962 in Inverness in Schottland geboren. Vor ihrer Karriere als Schriftstellerin studierte Smith in Aberdeen und Cambridge. Im Anschluss war sie als Dozentin für Literatur an der Universität Strathclyde tätig. Da Smith an einer chronischen Krankheit leidet, musste sie ihren Beruf aufgeben – fand aber den Weg zum Schreiben. Im Jahr 1995 gelang es ihr, einen ersten Kurzgeschichtenband mit dem Titel „Free Love and Other Stories“ herauszubringen. Prompt wurde dieser mit dem Saltire First Book of the Year Award ausgezeichnet. Zwei Jahre später erschien Smiths erster Roman „Like“. Als Mitglied der Royal Society of Literature wurde Smith im Jahr 2015 zum Commander of the Order of the British Empire ernannt. Ihre neueren Romane mit den deutschen Titeln „Es hätte mir genauso“ oder „Beides sein“ sind ebenfalls preisgekrönt. Kritiker bezeichnen ihre Werke als intellektuelles und sprachkritisches Dandytum. Smith schreibt spannend-schräge Geschichten und schafft es mit einfachsten erzählerischen Mitteln, mit Klischees und Erwartungen zu spielen und zu überraschen. Die Mixtur von Wahrheit und Fiktion gibt ihren Romanen den letzten Schliff. Smith lebt mit Lebenspartnerin Sarah Wood gemeinsam in Cambridge. Ihr widmet sie all ihre Bücher.

https://www.instagram.com/flowers.books/?hl=de

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Dystopisches Berlin

Network
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Meine Meinung und Inhalt

"Wie in Trance wischte sich Di Marco das Blut vom Gesicht. Babic wandte sich dem toten Geiselnehmer zu. Die Kugel war schräg in die Brust eingetreten, die Wucht des Schusses ...

Meine Meinung und Inhalt

"Wie in Trance wischte sich Di Marco das Blut vom Gesicht. Babic wandte sich dem toten Geiselnehmer zu. Die Kugel war schräg in die Brust eingetreten, die Wucht des Schusses hatte ihn einen Meter nach hinten, über einen Stapel Long-Life-Geneto-Präparate zur oralen Einnahme, gestoßen. Wie eine achtlos weggeworfene Puppe verdreht, lag er bäuchlings in einer Blutlache am Boden. Der linke Arm fehlte, ein Loch klaffte im Rücken, umsäumt von den Resten seiner blutverschmierten Jacke." (ZITAT)

Das Buch konnte aufgrund des Klappentextes meine Neugier wecken.

Thiel hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil und schreibt mit "Network" ein wirklich erschreckend realistisches Szenario.

2046: Die Innenstadt ist eine glitzernde Metropole, separiert von Außenbezirken, in denen die »Aus-dem-Netz-Gefallenen« ihr erbärmliches Dasein fristen. Der technische Fortschritt und die Digitalisierung hat die meisten Jobs aus den Händen der Menschen genommen und sie den Algorithmen und künstlichen Intelligenzen überlassen. Die Bevölkerung taucht ein in eine virtuelle Welt, um weiter Arbeiten verrichten zu können, um nicht am Hungertod zu verenden durch den Geldmangel, welcher große Teile der Bevölkerung plagt. Als dann in Berlin ein Attentat den Erfinder der Virtual Work verübt wird, schaltet sich eine Taskforce der Polizei ein, um diesem realen und dutzenden Morden in der digitalen Welt auf die Spur zu kommen. Die Charaktere sind interessant geschildert, jedoch konnte ich keinen wirklichen Bezug aufbauen. Ich bin ein Fan von Dystopien und dieses Buch konnte mich gut unterhalten!


Ansgar Thiel ist Professor an der Universität Tübingen. Er studierte Sportwissenschaft, Psychologie und Psychogerontologie und promovierte und habilitierte im Anschluss daran im Fach Sportwissenschaft.

Im Hauptberuf forscht er heute zum gesellschaftlichen Wandel und dessen Auswirkungen auf Sport, Körper und Gesundheit. Als Autor und Ko-Autor hat Ansgar Thiel eine Reihe an Fachbüchern und eine Vielzahl an Fachartikeln in nationalen und internationalen Fachzeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht. Im Laufe seiner beruflichen Karriere war er an mehreren Orten im In- und Ausland tätig.

Heute wohnt er mit seiner Frau und seinen drei Kindern im beschaulichen Tübingen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Auszeit

Auszeit
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Meine Meinung und Inhalt

"Ich bin nicht alt, ich habe noch Zeit. Ich brauche nur Luft. Luft und Abstand, ich muss die Dinge ordnen, und das kann ich jetzt. Je weiter ich laufe, desto klarer sehe ich." ...

Meine Meinung und Inhalt

"Ich bin nicht alt, ich habe noch Zeit. Ich brauche nur Luft. Luft und Abstand, ich muss die Dinge ordnen, und das kann ich jetzt. Je weiter ich laufe, desto klarer sehe ich." (ZITAT)

Das Cover ist schön und meiner Meinung nach passend gewählt.

Lühmann hat einen einfachen und teilweise melancholischen, poetischen Schreibstil, der mir von Beginn an gefallen hat.

"Es war, als hätte mein Körper eine Entscheidung getroffen, aber ich ging weiter." (ZITAT)

Man spürt die Trauer und Rastlosigkeit der Protagonistin.

Ich konnte mich in die Ich-Erzählerin Henriette sehr gut hineinversetzen und die Beschreibung, was einem die Natur geben kann, absolut nachvollziehen.

"Es ist unglaublich, was es mit mir macht, in der Natur zu sein: dieser Überblick, diese Weite, diese wilden Gerüche. Es ist, denke ich, als hätte die Stadt meine Seele zerquetscht,..." (ZITAT)

In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen und ich denke, dass mir dieses Buch wird noch in Erinnerung bleiben wird

Hannah Lühmann, geboren 1987, hat Philosophie in Berlin und in Paris studiert. Sie ist stellvertretende Ressortleiterin im Feuilleton der "Welt" und "Welt am Sonntag" und arbeitete unter anderem für die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Berliner Zeitung" und "Die Zeit". "Auszeit" ist ihr erster Roman. Hannah Lühmann lebt in Berlin.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

2032

Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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Meine Meinung und Inhalt

„Ich finde es einfach schön zu wissen, dass es all diese anderen Welten da draußen gibt. Dass die Menschen nicht das Zentrum des Universums sind.“ (ZITAT)

USA, 2032: Alle ...

Meine Meinung und Inhalt

„Ich finde es einfach schön zu wissen, dass es all diese anderen Welten da draußen gibt. Dass die Menschen nicht das Zentrum des Universums sind.“ (ZITAT)

USA, 2032: Alle Bürger*innen werden durch einen ID-Chip überwacht. Es ist beinahe unmöglich, undokumentiert zu leben, doch genau das tut die 16-jährige Protagonistin.

Als jedoch der ID-Chip ihrer Mutter nicht mehr funktioniert und ihre Stadt nach Undokumentierten durchsucht wird, müssen sie fliehen.

Als Valis Mutter festgenommen wird, muss Vali allein mit ihrem Bruder weiter, quer durchs gesamte Land, bevor es zu spät ist.

„Nichts war okay. Nichts an dieser ganzen Welt war okay. Aber vielleicht war ich einfach zu sehr daran gewöhnt, eine Lüge zu leben, um etwas anderes zu sagen.“ (ZITAT)

Die Co-Autoren Mendoza und Sher schreiben äußerst feinfühlig und regen mit ihrem Werk zum Nachdenken an. Die Geschichte ist weniger dystopisch als vermutet. Vielmehr kann man sich dies - erschreckenderweise - als Realität in der heutigen Zeit vorstellen.

Die Protagonisten sind sehr ausdrucksstark dargestellt, man fühlt als Leser die Emotionen. Ansonsten ist der Schreibstil relativ nüchtern und die Nebenfiguren wirken im Gegensatz zu den Protagonisten eher blass.

Die Stimmung des Buches ist relativ düster und nimmt einen als Leser definitiv mit. Abzüge gibt es für ein paar Stellen im Buch, die weniger nachvollziehbar waren und vereinfacht dargestellt worden sind.

Das Cover finde ich wirklich super gewählt und es gefällt mir sehr gut!


Paola Mendoza ist Autorin, Filmregisseurin, Aktivistin und Künstlerin, die sich an vorderster Front für Menschenrechte einsetzt. Sie ist Mitbegründerin des »Women's March« und Co-Autorin des New York Times-Bestsellers »Together We Rise«. Mendoza hat ebenfalls bei preisgekrönten Filmen mitgewirkt.


Abby Sher ist Performerin und preisgekrönte Autorin. Neben Jugendromanen schreibt sie auch für diverse Zeitungen und Magazine, wie die New York Times, die LA Times, Elle u. v. m. Eins ihrer Essays war Vorlage für eine Fernsehshow. Sie schreibt Drehbücher und tritt selbst auf der Bühne und in Fernsehshows auf.

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