Profilbild von Leseratte2007

Leseratte2007

Lesejury Star
offline

Leseratte2007 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseratte2007 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Nostalgie pur oder solide Geschichte?

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
0

Kerstin Gier ist für mich Nostalgie pur, mit ihr verbinde ich unzählige Lesestunden in meiner Jugend unter der Bettdecke, zahlreiche Abenteuer in der Vergangenheit und Traumwelten, sogar in ihrem Winterwunderland, ...

Kerstin Gier ist für mich Nostalgie pur, mit ihr verbinde ich unzählige Lesestunden in meiner Jugend unter der Bettdecke, zahlreiche Abenteuer in der Vergangenheit und Traumwelten, sogar in ihrem Winterwunderland, das doch mehr Abgründe zu verstecken hatte, als auf den ersten Blick ersichtlich, habe ich besucht, deswegen war ich sehr neugierig auf ihre neueste Trilogie.
Das Cover lädt sofort zum Träumen ein und lässt keine Wünsche offen, genauso wie der gewohnt humorvolle, locker leichte Schreibstil, der mich sofort wieder in seinen Bann gezogen hat. Sie spricht zu meinem Herz, aber mir tut es förmlich in der Seele weh zugeben zu müssen, dass sie mich irgendwann in der Geschichte verloren hat. Sie hat wieder sehr viel Kreativität, Individualität und Humor bewiesen, aber irgendwie konnte ich nie ganz eine Verbindung zu Matilda und Quinn aufbauen. Die beiden sind sehr jung, wesentlich jünger als ich und niedlich, zu niedlich? Manchmal hatte ich das Gefühl zu viele Süßigkeiten gegessen zu haben oder die Zwei oder wir alle Drei? Zuckerschock. Zu süß, zu niedlich, zu viel. Genau diese Gefühlen haben mich aus der Geschichte gerissen, zurück in die Realität, sodass ich regelrecht einen Widerwillen entwickelt habe weiterlesen zu wollen, weil mir einfach die Balance zwischen niedlichen Szenen, Wesen, magischen Kreaturen, etc. gefehlt hat, besonders in der Mitte der Geschichte hat sie mich verloren. Der Anfang war auch niedlich, aber es beginnt eigentlich auch mit einer unterschwelligen Gefahr, die eigentlich allgegenwärtig bleiben sollte, musste. Normalerweise habe ich in Kerstin Giers Büchern auch das Gefühl, dass die Charaktere auf einer Ebene stehen, partnerschaftlich zusammenarbeiten, aber hier stand Quinn in den meisten Fällen immer ein bisschen über Matilda, überwiegend habe ich nicht einmal verstanden, warum er sie unbedingt als Sidekick benötigt, denn mehr als in meinen Augen war sie leider nicht, ihr fehlte irgendwie die Berechtigung in der Geschichte, warum sie unersetzlich für Quinn ist. Denken wir mal an ihre anderen Reihen, dort sieht es ganz anders aus.
Dass ich enttäuscht bin, wäre zu viel gesagt, aber meine Erwartungen wurden leider auch nur unzureichend erfüllt. Für jeden Kerstin Gier Liebhaberin kann die Nostalgie auf jeden Fall überwiegen, sodass man sich einfach freut, dass man etwas Neues aus ihrer Feder lesen kann, für die anderen ist die Wahrscheinlichkeit leider eher höher, dass es eine solide Geschichte bleibt. Trotz der zahlreichen Zuckerschock-Momente hatte ich auf jeden Fall Spaß an der Geschichte, aber ob ich weiterlesen möchte, weiß ich noch nicht...Ich vergebe 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2021

Viele wichtige Themen, aber der rote Faden fehlte...

Anarchie Déco
0

Anarchie Déco lässt mich tatsächlich mit einem gemischten Gefühl zurück und ich bin ehrlich hätte ich es nicht in einem Buchclub gelesen, dann hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen, aber gelohnt hat ...

Anarchie Déco lässt mich tatsächlich mit einem gemischten Gefühl zurück und ich bin ehrlich hätte ich es nicht in einem Buchclub gelesen, dann hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen, aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall.
Der Schreibstil und ich sind zwar bis zum Schluss nicht wirklich warm miteinander geworden, aber die Themenvielfalt hat mir unglaublich gut gefallen. Sie reicht von Magie, Kunst, Wissenschaft über Generationenkonflikte, Gender, LGBTQ+ Elemente, Sexualität bis hin zum Nationalsozialismus, Politik und Mordermittlungen. Doch genau hier liegt schon der casus knacksus. All diese Themen sind unglaublich wichtig, aber es war für einen Einzelband einfach zu viel, sodass die Charaktere, die Handlung, aber ganz besonders auch die Ermittlungen und die fantastischen Elemente darunter gelitten haben. Ich würde dieses Buch tatsächlich eher als historischen Krimi betiteln als eine fantastische Geschichte. Nike, Sandor, Georgette und Co. fallen auf jeden Fall aus dem Rahmen und ich bin dem Duo auf jeden Fall sehr dankbar, dass sie aus der Kategorie Normgeschichte ausgebrochen sind und gezeigt haben, was alles möglich ist, wenn sich die Autoren und Verlage einfach mehr trauen etwas auszuprobieren. Das rechne ich ihnen hoch an, trotzdem war die Geschichte die meiste Zeit leider sehr langatmig, sehr politisch, wenig magisch, die Ermittlungen drehen sich im Kreis, Nike und Sandor sind überwiegend kaum greifbar, etc., aber dann kamen wieder total tolle Formulierungen und spannende Ereignisse, bevor mich die Geschichte wieder verloren hat, ich die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht auf meinem Reader einzuschlafen. Besonders das Ende hat einige Pluspunkte bei mir sammeln können, wäre es doch früher gekommen, denn Potential hat die Idee, die Hommage an die Wissenschaft und Kunst, die doch nicht so unterschiedlich zu sein scheinen als es auf den ersten Blick wirkt. Eventuell hatte ich auch ganz andere Erwartungen eher Richtung Lockwood & Co, mit dem Fokus auf Magie und den Ermittlungen. Besonders der Schreibstil war ziemlich anstrengend zu lesen und sehr anspruchsvoll.
Trotzdem würde ich einen 2. Band definitiv lesen, weil es noch ziemlich Potential hat. Insgesamt eine interessante Geschichte mit vielen wichtigen Themen, die angesprochen werden, aber teils doch ein wenig die Spannung aus der Geschichte herausgenommen haben. Dennoch vergebe ich 3/5 Sterne und freue mich schon auf das nächste Buchclub Buch, denn der Austausch hat ziemlich viel Spaß gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2021

Coole Grundidee, aber zu viele Perspektivwechsel erschweren das Lesevergnügen...

Der letzte Rabe des Empire
0

Was habe ich erwartet als ich das Buch begonnen habe? Eigentlich hatte ich kaum Erwartungen. Der Klappentext klingt locker leicht, ein wenig düster, Jack the Ripper Feeling und ein junger Mann, der seinen ...

Was habe ich erwartet als ich das Buch begonnen habe? Eigentlich hatte ich kaum Erwartungen. Der Klappentext klingt locker leicht, ein wenig düster, Jack the Ripper Feeling und ein junger Mann, der seinen Platz in der Welt noch nicht gefunden hat und fantastische Elemente, die ich noch nicht wirklich einordnen konnte. Der Schreibstil ist einfach, lässt sich eigentlich locker lesen, aber ich habe dennoch eine Weile gebraucht, um wirklich in der Geschichte angekommen zu sein. Erschwert wurde mein Lesefluss besonders durch die sehr kurzen Kapitel (eigentlich ziemlich gut für junge Leser*innen, die dann das Gefühl haben sehr viel in kurzer Zeit gelesen zu haben), aber in Kombination mit den vielen Perspektivwechseln war ich eher genervt als angetan. Wir begleiten nicht nur Melvin, sondern nur weitere ominöse Charaktere, die wir erst einmal nicht einordnen können. Der Leser bekommt sehr viel Input, den er erst nach und nach einordnen kann, deswegen bleibt auf jeden Fall dran. Die Geschichte und die Grundidee an sich haben mir gefallen, aber mir hat durchweg ein wenig die Spannung gefehlt, dieser Funke, der mich dazu bringt die Geschichte nicht aus der Hand legen zu können, der mich dazu bringt alles in meiner Umgebung auszublenden, sodass ich gar nicht merke, dass die Zeit vergeht. Die Geschichte war süß, interessant, nett für Zwischendurch, aber ich hatte noch ein wenig mehr erwartet. Besonders am Anfang passiert kaum etwas und es dauert ziemlich lange bis etwas ins Rollen gebracht wird.

Insgesamt eine süße Geschichte für Zwischendurch, die sich mit Fantasie, Magie und Jack the ripper auseinandersetzt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, aber ein bisschen mehr Tiefgang hätte ich gerne noch gehabt. Ich vergebe 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2021

Eine Königin ohne Herz, ein unbestechlicher Rebell und eine Liebende ohne Namen

Kalt wie Schnee, hart wie Eisen
0

Unerwartet habe ich doch noch Kalt wie Schnee, hart wie Eisen in den letzten Stunden des August beendet.
An sich klingt die Grundidee mega. Eine Elfengeschichte, märchenhaft, Drachen, Rebellen, eine Protagonistin, ...

Unerwartet habe ich doch noch Kalt wie Schnee, hart wie Eisen in den letzten Stunden des August beendet.
An sich klingt die Grundidee mega. Eine Elfengeschichte, märchenhaft, Drachen, Rebellen, eine Protagonistin, die à la Heartless ihr Herz eintauscht und sneaky die Kontrolle über den Mörder ihres Vaters aka Ehemann aka neuer König übernimmt.
Der Schreibstil liest sich märchenhaft und lässt sich eigentlich gut lesen, wenn sich die Autorin nicht so viel Zeit genommen hätte, um alles Mögliche zu beschreiben. Ich mag Beschreibungen eigentlich sehr gerne, aber irgendwie konnte mich die sehr langsame Handlung nicht wirklich fesseln. Bevor es wirklich mit der richtigen Handlung losgeht (ca. nach 150 Seiten), geht die Autorin sehr ausführlich und mit einer Geduld auf Kanemô und eine andere junge Frau ein, beschreibt ihre Situationen, ihre Nöte und natürlich auch wie Kanemô ihr Herz verliert. Auch den angekündigten jungen Mann lernen wir kennen. Der ganz niedlich war, aber mich eher an ein trotziges Kind erinnerte.
Obwohl ich schnell durch die Seiten geflogen bin, konnte mich die Geschichte einfach nicht packen. Es war als würde ich hinter einer Glasscheibe stehen und distanziert auf eine Szenerie gucken. Hinzukommt, dass Kanemô so gut wie nichts hinterfragt, sich einfach fügt und sich teilweise sehr unnachvollziehbar verhält.
Wirklich sehr schade, denn ich wollte die Geschichte unbedingt lieben. Sie hat durchaus Potenzial, aber die Geschichte hätte auf der einen Seite mehr Seiten für die Weltgestaltung benötigt, aber auf der anderen Seite einen etwas weniger langwierigen Beginn und Mittelteil.
Das Ende wird anders als der Anfang zu schnell abgehandelt. Nach nur wenigen Seiten, die durchaus spannend waren, war schon alles gelöst und aufgeklärt. Ich muss ehrlich sagen, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Eine nette High Fantasy Geschichte für Zwischendurch, aber wirklich zu 100 % konnte es mich nicht überzeugen. Ich vergebe 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2021

Doch wie soll sie eine Dunkelheit besiegen, gegen die sogar wahre Helden machtlos waren?

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
0

Meine Beziehung zu Das Reich der Asche ist ein bisschen kompliziert. Einerseits mag ich die komplexe Welt, die Victoria Aveyard erschaffen hat mit einer wunderschönen Karte im Buchinneren, mit unzähligen ...

Meine Beziehung zu Das Reich der Asche ist ein bisschen kompliziert. Einerseits mag ich die komplexe Welt, die Victoria Aveyard erschaffen hat mit einer wunderschönen Karte im Buchinneren, mit unzähligen Ländern, Städten, Orten, Wäldern, Meeren, Inseln und natürlich Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten.
Ich konnte gar nicht genug erfahren und die Autorin kann auch wunderbar beschreiben, aber leider passiert auf den knapp 600 Seiten nicht so viel. Beginnen tut die Geschichte mit einem fast 30 Seiten starken Prolog und einem riesigen Knall, der zwar sehr interessant, aber auch verwirrend anmutete, aber danach kommt nicht allzu viel. Wir begleiten die Gefährten auf ihrer Reise, die eher angerissen wird und vor sich hinplätschert. Sehr viele unnötige Szenen hätten gekürzt werden können, um andere Szenen zu integrieren, die der Gruppendynamik noch besser getan hätten.
So viel Potenzial, aber genutzt wurde sie leider wenig. Ich könnte mir vorstellen, dass das u.a. an den vielen Perspektiven, aber besonders an den vielen Gefährten lag. Die letzten Gefährten hätte man für meinen Geschmack auch weglassen können.
An sich mochte ich jedoch die Charaktere, vorneweg Corayne, Dom, Andryn und Sorasa, obwohl es mir Corayne nicht immer leicht gemacht hat. Unter einer Piratentochter habe ich mir halt etwas mehr vorgestellt und nicht eine etwas bessere Buchhalterin, die logische Verbindungen ziehen kann. Ich bin ein großer Fan von starken Protagonistinnen und finde es sehr schade, dass sie sogar bis zum Ende auf die Hilfe ihrer männlichen Gefährten und Sorasa angewiesen war. Ein bisschen mehr Eigeninitiative wäre schön gewesen.
Zusammengefasst treffen eine komplexe High Fantasy Welt auf einen runden Schreibstil, eine interessante Gruppe von Außenseitern und Kriminellen und eine Protagonistin aufeinander, die noch nicht ihre Rolle ausfüllen kann. Dadurch wirkt die Geschichte unrund, obwohl sie durchaus Potenzial mit sich bringt. Bitte verwechselt die Geschichte nicht mit Die rote Königin, sie ist viel fantastischer, düsterer und erwachsener. Ich vergebe 3/5 Sterne, aber erhoffe mir tatsächlich noch mehr von den Folgebänden, weil die Weltgestaltung nun abgeschlossen ist und dadurch mehr Raum für die Handlung und Coraynes Entwicklungen verwendet werden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere