Cover-Bild Die Kunst, einen Elefanten zu reiten
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diederichs
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Psychologie
  • Genre: Ratgeber / Lebenshilfe
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 23.08.2021
  • ISBN: 9783424351170
Ronald Schweppe, Aljoscha Long

Die Kunst, einen Elefanten zu reiten

Kaffeehausgespräche über das Glück und das Leben
Erstaunliche Weisheiten über das Glück

Im Kaffeehaus beschließen Max und Balduin, das Glück zu erforschen. Je genauer sie hinsehen, desto mehr entdecken sie, dass es in allem, auch in den kleinen Dingen um sie herum ist. Sie lernen beispielsweise von Lili, der verrückten Tänzerin, das Glück des Vergessens, von Ferdinand, dem depressiven Langweiler, was Freiheit bedeutet und von einem Elefanten das unübertreffliche Glück der Vorfreude. Ihre zahlreichen, inspirierenden Erkenntnisse halten die beiden Freunde in einem Glücksbuch fest und verstehen nach und nach, dass man tatsächlich lernen kann, glücklich zu sein.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

Was mich glücklich macht? Dass dieses Buch kurz war.

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Max und Balduin, zwei langjährige Freunde, beschließen: Sie wollen ein Buch schreiben, mit dessen Hilfe die Menschen lernen können, wie man glücklich wird. Fast jeden Tag treffen sich die beiden nachmittags ...

Max und Balduin, zwei langjährige Freunde, beschließen: Sie wollen ein Buch schreiben, mit dessen Hilfe die Menschen lernen können, wie man glücklich wird. Fast jeden Tag treffen sich die beiden nachmittags in einem kleinen Café und denken über das Leben nach, als ihnen eines Tages diese Idee kommt. Praktisch, dass sie an einem solchen öffentlichen Ort vielen Menschen begegnen, die sie über ihr persönliches Glücksrezept ausfragen können.

In etwa dreißig kurzen Kapiteln versuchen Max und Balduin nun, die Essenz des Glücks zu finden. Am Ende jedes Kapitels wird dann die jeweils entdeckte Botschaft genannt, die sie in ihrem Glücksbuch notieren. Durch die sehr kurzen Kapitel - in den meisten Fällen nur drei oder vier Seiten - eignet sich das Buch sicherlich gut dazu, immer mal wieder ein wenig darin zu lesen, wenn man nicht viel Zeit hat; ich habe es aber tatsächlich am Stück gelesen, um es hinter mich zu bringen. Denn so schön kurze Kapitel manchmal vielleicht sein können, so sehr hat es in diesem Fall für mein Empfinden zum Nachteil des Buches gereicht. Die Handlung, die Figuren, die Tiefe der angesprochenen Themen - all das bleibt dabei auf der Strecke.

Handlung ist eigentlich kaum vorhanden. Ein Großteil der Kapitel läuft nach dem immergleichen Schema ab: Max und Balduin unterhalten sich, treffen (oft im Café) eine der mit ihnen befreundeten Nebenfiguren, diese erzählt ihnen etwas aus ihrem Leben und daraus wird dann eine Botschaft gezogen, die sich zusätzlich leider meist sehr nach Kalenderspruch anhört. Mit der Zeit finden sich durchaus leichte Verknüpfungen zwischen den einzelnen Szenen, sodass das Ganze immerhin nicht vollkommen zusammenhanglos bleibt, dennoch fühlt es sich eher wie eine Sammlung kurzer, eigenständiger Geschichten an.

Dazu trägt auch bei, dass bei den Figuren kaum eine Entwicklung spürbar ist. Besonders bei den beiden Protagonisten hätte ich gehofft (nein, eigentlich sogar erwartet), dass sie nicht vollkommen austauschbar wirken, weil sie schlicht keine Charaktereigentschaften haben, die sie irgendwie auszeichnen. Man erfährt so gut wie nichts über sie, sie stehen komplett im Hintergrund und haben nur die Funktion, die vermeintlichen Weisheiten zu vermitteln.

Was mich außerdem sehr gestört hat, ist, dass ernste und schwierige Themen in zwei bis drei Sätzen verharmlost angesprochen und dann nie wieder aufgegriffen werden. Dabei beziehe ich mich insbesondere auf eine Stelle zu Beginn des Buches, in der eine Figur erzählt, dass ein Verwandter in ihrer Kindheit oft zudringlich wurde; eine Weile später läuft sie schließlich weg und das Problem ist gelöst. Eine solche knappe Abhandlung diverser Probleme kommt auch in weiteren Kapiteln zum Zuge und das ist der Hauptgrund, weshalb ich am Ende keine gute Bewertung geben möchte. Die Naivität dahinter spiegelt sich häufig auch im Schreibstil wider, bei dem ich häufig das Gefühl hatte, ein Kindebuch zu lesen; dann wieder wird zu Umgangssprache gewechselt oder die Figren versuchen einen Witz zu machen, der aber - sorry - einfach nicht witzig ist.

Dass mich das Buch enttäuscht hat, ist wohl deutlich geworden. Die Geschichten waren mir zu konstruiert, die Botschaften zu plakativ, die Figuren und Themen zu oberflächlich behandelt. Die Idee ist sicher nicht schlecht, an der Umsetzung ist es aber leider gescheitert.

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