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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Prickelnde Romantik & abwechslungsreiche Spannung

Nichts bleibt vergessen
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Zum Inhalt: Ein Neustart in der abgeschiedenen Idylle Maines – das ist es, was sich Christine nach ihrer schlimmen Scheidungsschlacht in Deutschland erhofft. Hilfreich sind dabei ihr treuer Hund Jack und ...

Zum Inhalt: Ein Neustart in der abgeschiedenen Idylle Maines – das ist es, was sich Christine nach ihrer schlimmen Scheidungsschlacht in Deutschland erhofft. Hilfreich sind dabei ihr treuer Hund Jack und die wunderschöne Landschaft im Naturreservat. Nicht hilfreich scheint dagegen ihr neuer Nachbar und baldiger Kollege Sean – obwohl der auch wunderschön ist. Anstatt Christines Freundlichkeit zu erwidern, hält er sie mit groben Pöbeleien auf Abstand. Merkwürdigerweise tut er das nicht immer … da steckt doch mehr dahinter!

Bewertung: Alle Handelnden des Buches haben ihren ganz eigenen Charakter und die Autorin, Ylvi Walker, bringt ihren Lesern jede Person liebevoll nahe. Vor allem die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere, zieht in ihren Bann. Ebenso kommt man nicht umhin von der Story mitgerissen zu werden: Erscheint das erste Drittel noch recht vorhersehbar und dadurch gelegentlich langatmig, so will man das Buch das komplette letzte Drittel über gar nicht mehr aus der Hand legen. Endlich mal wieder ein Romantic Thrill mit interessanten Wendungen und einem Ende, das absolut keiner erwartet.

Fazit: Lesenswert. Ein prickelnder Thriller, der seine Leser trotz verhaltenem Start mehr als einmal die Luft anhalten lässt. Mit beiden Protagonisten erlebt man überraschende Höhen und Tiefen, bevor man beim fulminanten Ende noch mal durch unzählige Gefühlszustände geschleudert wird.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Den 1. Teil muss man gelesen haben

Dämonenkind - Wächter des Lichts 2
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Zum Inhalt: Teil 2 schließt nahtlos an Teil 1 an. Soras Baby kommt wohlauf zur Welt. Jedoch wissen davon plötzlich weitaus mehr „Personen“, als den Eltern lieb ist. Und das große Interesse am Dämonenkind birgt ...

Zum Inhalt: Teil 2 schließt nahtlos an Teil 1 an. Soras Baby kommt wohlauf zur Welt. Jedoch wissen davon plötzlich weitaus mehr „Personen“, als den Eltern lieb ist. Und das große Interesse am Dämonenkind birgt vielgestaltige Gefahren …

Bewertung: Eifrig fiebert und rätselt man mit, deckt mit den Protagonisten – freut euch auf neue Charaktere – Intrigen auf und hält mehrmals ganz schön die Luft an. Wie schon im 1. Teil (Engelssohn - Wächter des Lichts 1) entwickelt die Autorin interessante, vielschichtige Figuren und schreitet rasch in der Handlung voran. Auch ihr kurzweiliger, humorvoller Stil und ihr Talent auf den Punkt Spannung aufzubauen, haben mich wieder gefesselt.

Einziges Manko: Selbst für einen Paranormal Roman läuft - nach meinem Empfinden - einiges zu glatt und überzufällig ab. Das kostet Nerven und einen Stern.

Fazit: Ich habe es sehr genossen, mit der bunten Truppe mitreißende Abenteuer zu erleben und bin gespannt auf den 3. Teil, den ich mittlerweile auch hier liegen habe. Auf jeden Fall sollte man den 1. Teil gelesen haben, sonst steht man im zweiten vor böhmischen Dörfern.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Welshs neuester Gesellschaftsspiegel: Wer wagt es, sich darin zu betrachten?

Das Sexleben siamesicher Zwillinge
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Als ich Welshs neuestes Werk in der Buchhandlung entdeckte, griff ich sofort zu. Und ich habe es nicht bereut.

Welsh scheint reifer geworden zu sein. Denn es sind nicht mehr hauptsächlich Kraftausdrücke, ...

Als ich Welshs neuestes Werk in der Buchhandlung entdeckte, griff ich sofort zu. Und ich habe es nicht bereut.

Welsh scheint reifer geworden zu sein. Denn es sind nicht mehr hauptsächlich Kraftausdrücke, mit denen er seine Leser empört, sondern die kompromisslosen Einstellungen seiner handelnden Charaktere. Zudem erscheinen letztere so real wie nie zuvor. Für mich war es neu, mich selbst so deutlich in Welshs ProtagonistInnen wiederfinden zu können. Ich bin gespannt, ob auch ihr beim lesen des Buches sämtliche Gefühle, die mit der Silbe „Selbst-“ beginnen, durchwandern werdet.

Die Handlung des Romans kreist um zwei Anfang Dreißigerinnen: eine toughe, attraktive Fitnesstrainerin und eine sensible, adipöse Künstlerin. Sehr geschickt offenbart der Autor mehr und mehr verbindende Elemente zwischen den beiden gegensätzlich wirkenden Frauen, bis schließlich …

Wie immer bei Welsh, ist der Weg durch das Buch, das Ziel. Drum werde ich hier nichts mehr verraten. Seid versichert: Falls ihr selbst lest, wird Welsh euch gefangen- und mitnehmen.

Fazit: Lesenswert für alle, die Lust darauf haben, ihren festgefahrenen Ansichten, Normen und Werten mal wieder einen Arschtritt zu verpassen. Da das Buch für mein Empfinden ein paar unnötige Längen aufweist und ich persönlich mir mehr schockierende Elemente von Welsh erhofft hatte, gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.02.2020

Fünf Kurzgeschichten

Verborgene Wesen V
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"Verborgene Wesen V: Kryptozoologische Geschichten"
Eine Anthologie mit fünf fiktionalen Geschichten über Wesen, die im Verborgenen leben ... aber nicht immer dort bleiben.


Geschichte 1
Der Erzählstil ...

"Verborgene Wesen V: Kryptozoologische Geschichten"
Eine Anthologie mit fünf fiktionalen Geschichten über Wesen, die im Verborgenen leben ... aber nicht immer dort bleiben.


Geschichte 1
Der Erzählstil wirkt noch nicht ganz ausgereift. Er liest sich nicht komplett flüssig, baut aber trotzdem Atmosphäre auf, in der man mitfiebert.
Die Handlung ist spannend verdichtet. Die Charaktere ein wenig verwaschen, was aber bei der Kürze der Geschichte zu verschmerzen ist.

Geschichte 2
Sehr schöner Stil, der wunderbar zur altertümlichen Geschichte passt. Hier wurde eine wahre historische Begebenheit mit einem spannenden fiktionalen Einfall verknüpft.
Vereinzelt hätte ich mir für Charaktere und Handlung mehr Stringenz gewünscht.

Geschichte 3
Mit dem Stil dieser Geschichte bin ich sofort warm geworden. Die philosophischen Passagen fordern zum Mitdenken auf, während zwei Spannungsbögen ständig aktiv sind. Der Autor hat sich Zeit genommen, seinen Protagonisten charakterlich aufzubauen, bevor die ausgeklügelte Handlung zu ihrem fesselnden Ende kommt. Mein Favorit.

Geschichte 4
Ein solider Stil, passend zur Epoche der Geschichte. Gekonnt differenzierte Darstellung aller Charaktere, sodass ich jede Person - auch im Nachhinein - lebhaft vor mir sehe.
Der Handlungsstrang bietet zwar wenig Überraschendes, dennoch habe ich mich im letzten Drittel beim angespannten Fingernägel knabbern erwischt.

Geschichte 5
Der Schreibstil schwankt hier - für mich nicht immer passend - zwischen modern und altertümlich. Auch der Inhalt ist für mich nicht lückenlos nachvollziehbar. Die Charaktere finde ich hingegen gut herausgearbeitet und absolut glaubwürdig.


Jede der fünf Geschichten hat mich gut bis sehr gut unterhalten. Mal stand das Gruseln im Vordergrund und mal die Spannung.
Summa summarum eine interessante Zusammenstellung von - auch in der Länge - unterschiedlichen Geschichten.

Mir persönlich haben außerdem die vereinzelten Tierwesen - Skizzen im Buch sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.09.2021

Durchwachsen

Mein Wille geschehe
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Ein Geistlicher, der in seiner kleinen Gemeinde angesichts leerer Kirchenbänke sowie anstrengender Kollegen und Vorgesetzter innerlich fast schon kapituliert hat. Realistisch und zeitgemäß.
Doch der brave ...

Ein Geistlicher, der in seiner kleinen Gemeinde angesichts leerer Kirchenbänke sowie anstrengender Kollegen und Vorgesetzter innerlich fast schon kapituliert hat. Realistisch und zeitgemäß.
Doch der brave Schein seiner Schäfchen trügt. Und verpflichtet nicht die Theologie, die Moral, ja das Menschsein dazu, Leid auf den Grund zu gehen ... und dann zu handeln?


Gut sichtbar bewirbt Sebastian Fitzek auf dem Cover den Inhalt des Buches: "Ein neues, sensationelles Leseerlebnis: Spannung, Tiefgang und (Bernd) Schwarzer Humor!"

Neues Leseerlebnis: Ja, neuartig. Aber nach meinem Dafürhalten noch nicht ausgereift. Das Buchinnere verrät hierzu: "Für Liebhaber ungewöhnlicher Kriminalromane mit wenig Blut und philosophischem Dreh." Lassen wir das an dieser Stelle mal so stehen.

Sensationell: Ähm, nunja.

Spannung: Keine klassische Krimispannung, da die Kriminalgeschichte gar nicht im Vordergrund steht. Es erscheint mir irreführend, das Buch als "Kriminalroman" auf den Markt zu bringen. Insgesamt erlebte ich persönlich den Spannungsbogen als mäßig.

Tiefgang: Zumindest tiefgreifende Gedanken en masse.

(Bernd) Schwarzer Humor: Kaum vorhanden.


Was mir gefiel:
Der Stil des Autors. Er beherrscht das Show don't Tell - Prinzip, schreibt bildhaft und  metaphorisch ... Man spürt schleichenden Wahn und aufziehendes Grauen im scheinbar Alltäglichen.

Was ich kritisch sehe:
Für mich ist nicht ganz klar, was der Roman sein möchte: Philosophisches Essay, aktuelle Gesellschaftskritik, Krimi, Thriller, dialogisches Instrument, ... ?

Tolle dialogische Ansätze, aber vermeintlich im falschen Genre platziert? Bzw. unter falschem Label auf den Buchmarkt geworfen? Theologie, Philosophie, Psychologie, Moral, siebter Sinn, Ratio, Wunderglaube, Poesie und nackte Emotionen prallen in diesem Roman aufeinander ... wie Teilchen in CERN. Und was entsteht daraus, für Protagonist und Leser*in? Ein schwarzes Loch?
Was kann die Leserschaft bei dieser überbordenden Horizonterweiterung letztlich mitnehmen?

Die Krimielemente jedenfalls fallen leider hinten runter. Schade. Manchmal ist weniger mehr.