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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2021

Eine amüsante Gruselgeschichte für die junge Leserschaft

Die Geister der Pandora Pickwick
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Fanny darf endlich wieder ihre Tante Harriet in ihrem Antiquitätenladen in Notting Hill besuchen, weil ihre Eltern beide geschäftlich in den USA unterwegs sind. Doch diesmal ist alles anders… Fanny findet, ...

Fanny darf endlich wieder ihre Tante Harriet in ihrem Antiquitätenladen in Notting Hill besuchen, weil ihre Eltern beide geschäftlich in den USA unterwegs sind. Doch diesmal ist alles anders… Fanny findet, dass sich ihre Tante merkwürdig verhält, so als würde sie ihr etwas verheimlichen. Nur was könnte das sein? Und dann hört Fanny auch noch merkwürdige Geräusche. Natürlich geht sie der Sache nach und sieht sich plötzlich mit Geistern im Antiquitätenladen konfrontiert, die hier auf ihre Vermittlung warten. Aber das ist natürlich noch nicht alles.

Christina Wolff hat mit „Die Geister der Pandora Pickwick“ einen sehr spannenden und gleichzeitig amüsanten Jugendroman geschrieben, der durch Illustrationen von Florentine Prechtel so schön untermalt wird. Ich finde die Handlung für die Altersempfehlung schlüssig dargestellt und man kann ihr auch gut folgen. Da Fanny selbst auch in diesem Alter ist, finde ich, dass sich die jungen Leser hier auch gut mit ihr identifizieren können. Hinzu kommt, dass die Charaktere sehr gut dargestellt werden. Fanny und Harriet sind einem gleich zu Beginn durch ihre Eigenheiten sympathisch. Andere Charaktere entwickeln sich erst im Laufe des Romans, was ich aber auch sehr gut finde.

Fazit: „Die Geister der Pandora Pickwick“ ist ein sehr schönes Buch für junge Leser, die sich gerne auch einmal ein bisschen gruseln möchten. Durch den Schreibstil ist es einfach der Handlung zu folgen. Hinzu kommt, dass es sehr viele witzige Einstreuungen gibt, die das teils gruselige Umfeld auch auflockern. Sehr gut finde ich auch die Illustrationen, die gleich über ganze Doppelseiten im Buch verstreut sind. Eine klare Leseempfehlung für alle Gruselfans, und solche die es werden wollen!

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Einfach herrlich komisch

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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Samuel lebt eigentlich schon sein ganzes Leben im Krankenhaus, da sein Immunsystem kaputt ist. Dank einer erfolgreichen Stammzellentransplantation geht es ihm aber endlich wieder gut und er darf nach Hause ...

Samuel lebt eigentlich schon sein ganzes Leben im Krankenhaus, da sein Immunsystem kaputt ist. Dank einer erfolgreichen Stammzellentransplantation geht es ihm aber endlich wieder gut und er darf nach Hause und ein normales Leben ohne Schutzanzug und Isolation führen. Doch auf einmal steht die kleine Frida bei ihm im Zimmer und stellt sich als der kleine Tod vor, der - ausgerechnet von ihm?! - alles über das Leben lernen soll. Samuel steht auf einmal vor ganz neuen Herausfoderungen, da Frida tatsächlich nichts vom Leben (und Manieren) kennt.

Anne Gröger hat mit "Hey, ich bin der kleine Tod... aber du kannst auch Frida zu mir sagen"ein herrlich komisches und teils bissiges Jugendbuch verfasst, dass gleichzeitig aber auch auf traurige Schiksale aufmerksam macht. Unterstützung hat sie von Frédéric Bertrand, der hierfür wunderbare Illustrationen gezeichnet hat.

Die Charaktere sind alle sehr liebenswert: der überkorrekte Samuel, die quirlige Frida, die bestimmende Emily mit ihrer Beinprothese und ihr kleiner Bruder Charly, der mit seiner Neurodermitis zu kämpfen hat. Hier kann sich jeder in den vier Kindern wiederfinden.

Fazit: Meine Tochter und ich sind uns einig, dass es ein sehr lustiges Buch ist, bei dem wir uns teilweise wirklich kringelig gelacht haben, da hier komplette Gegensätze aufeinanderprallen. So etwas kann gar nicht immer glatt gehen.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Wenn Aberglauben wahr wird

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
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„Berlin Monster – Nachts sind alle Mörder grau“ von Kim Rabe ist ihr erster Roman unter diesem Pseudonym und eine sehr gelungene Mischung aus Krimi und Fantasy.

Während des Kalten Krieges wurde in Berlin ...

„Berlin Monster – Nachts sind alle Mörder grau“ von Kim Rabe ist ihr erster Roman unter diesem Pseudonym und eine sehr gelungene Mischung aus Krimi und Fantasy.

Während des Kalten Krieges wurde in Berlin eine Bombe gezündet, durch deren Strahlung sich der Aberglaube der Menschen manifestiert hat - so wurden die sogenannten Stifs geboren. Lucy Wayne ist Privatdetektivin in Berlin und spezialisiert auf Stifs, bedingt durch ihre besondere Gabe diese zu erkennen. Als nun das 30jährige Jubiläum der Manifestation näher rückt, geschehen auf einmal grausame Morde an Stifs, die die Handschrift von Werwölfen trägt. Doch diese sollten doch bereits alle ausgerottet sein? Lucy Wayne wird in die Ermittlungsarbeit hineingezogen und muss sich ihrem eigenen Monster stellen.

Das Cover hat mich schon gebannt. Auf der einen Seite ist es schlicht und düster gehalten, passend auch zum Titel. Dann ist der Schriftzug so „bäm“ und die kleinen Darstellungen der Stifs (Dschinn, Werwolf, Einhorn und Fee) stechen einem ins Auge. Der Roman ist sehr gut geschrieben und kann einen wirklich ab der ersten Seite fesseln. Teilweise kam es mir beim Lesen wirklich so vor, als würde ein alter schwarz-weiß Detektivfilm in meinen Kopf ablaufen. Auch bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Die Protagonistin Lucy kommt einen teils schon sehr egoistisch vor, wobei sie so für mich nur glaubhafter wird. Leider tauchen manche Charaktere, die man in der ersten Hälfte des Buches sehr liebgewonnen hat und die sehr viel Potenzial haben, nur sehr selten gegen Ende auf, was aber durch neue, ebenso großartige Nebendarsteller wieder gut gemacht wird. Bei der Darstellung der einzelnen Charaktere finde ich auch die verschiedenen Dialekte sehr schön, die hier mit eingebracht werden. Was musste ich hier teilweise lachen (da ich selbst einen dieser Dialekte spreche…). Die Handlung des Buches finde ich sehr interessant, da sie auch aktuelle Themen mit aufgreift, wie beispielsweise Flüchtlingspolitik, politischen Ränkeschmieden oder auch Fremdenhass. Dies ist Kim Rabe aber sehr gut gelungen, da die Themen gut in die Geschichte miteinfließen, sich aber nicht so sehr in den Vordergrund drängen. Allgemein ist Kim Rabe hier ein sehr guter Roman gelungen. Die Charaktere sind gut dargestellt, die Handlung ist spannend und bindet aktuelle Themen mit ein, sie verwebt Krimi gekonnt mit Fantasy und schafft eine glaubwürdige Hintergrundgeschichte für das Auftauchen der Stifs. Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, die zwar nichts mit der Haupthandlung zu tun haben, mich aber persönlich doch interessieren. Diese hoffe ich dann in Band zwei gelöst zu bekommen…

Fazit: „Berlin Monster“ ist ein spannender und fesselnder Roman, der eine sehr gut gelungene Mischung aus Detektivgeschichte/Krimi und Fantasy ist. Die Charaktere und Handlung sind glaubwürdig dargestellt und ich habe jede Minute mit diesem Buch genossen. Eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Krimi- und Fantasyliebhaber.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Schöne Kindergeschichten

Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
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"Anouk, die nachts auf Reisen geht" ist das erste gemeinsame Buch von Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay, das sie ihrer gemeinsamen Tochter gewidmet haben. Das Buch wurde von Joëlle Toulonias illustriert. ...

"Anouk, die nachts auf Reisen geht" ist das erste gemeinsame Buch von Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay, das sie ihrer gemeinsamen Tochter gewidmet haben. Das Buch wurde von Joëlle Toulonias illustriert.
Anouk möchte nicht schlafen gehen, doch als sie endlich eingeschlafen ist, erwacht sie kurz darauf wieder und erlebt Abenteuer. Hierbei besucht sie die Indianer, findet mit Piraten einen Schatz, ist im Zirkus und bei den Rittern, besucht den Bauernhof, darf bei einer Bühnenshow dabei sein und sieht sich bei den Inuit um. Auf einmal ist Schlafengehen kein Problem mehr.

Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay haben für ihre Tochter sieben schöne Geschichten gesammelt. Die wunderschönen Bilder von Joëlle Tourlonias passen wunderbar zur Stimmung des Buches. Die einzelnen Geschichten sind sehr schön für kleine und größere Kinder geschrieben. Sie sind sehr gut verständlich und erklären auch einzelne Begriffe in den Texten kindgerecht. Anouk ist ein liebenswerter Charakter, allerdings stört mich persönlich, dass ein Schulkind in der ersten Klasse so viele grundlegende Fragen hat. Wenn Anouk jünger wäre, fände ich sie glaubwürdig. Meinen Kindern haben die Geschichten trotzdem sehr gut gefallen.

Fazit: Dieses Bilderbuch ist eine sehr schöne Sammlung an Geschichten, die von Freundschaft und Mut handeln. Für mich persönlich ist das Alter von Anouk nicht stimmig, deshalb ein halber Stern Abzug. Trotzdem finde ich das Buch sehr schön, vor allem durch die Kombination der Geschichten mit den Illustrationen.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Von Freundschaft und Anderssein

Leo und Lucy 1: Die Sache mit dem dritten L
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"Leo und Lucy - Die Sache mit dem dritten L" ist Rebecca Elbs erster Kinderroman, für den sie den Kirsten-Boie-Förderpreis erhielt. Julia Christians hat hierfür die passenden Illustrationen beigesteuert.

Leo, ...

"Leo und Lucy - Die Sache mit dem dritten L" ist Rebecca Elbs erster Kinderroman, für den sie den Kirsten-Boie-Förderpreis erhielt. Julia Christians hat hierfür die passenden Illustrationen beigesteuert.

Leo, begeisterter Skater und Legastheniker, wünscht sich zum Geburtstag nichts sehnlicher als ein neues Skateboard um am Skateturnier teilzunehmen und zu gewinnen. Seine beste Freundin Lucy ist immer mit Rat und Tat in ihrem Rollstuhl an seiner Seite. Als Leo zum Geburtstag kein Skateboard bekommt, bleibt nur noch der Lesewettbewerb der Schule, wo es als Gewinn das Skateboard gibt. Nun heißt es also üben, dass es endlich mit dem Lesen klappt, der Lesewettbewerb und das Skateboard gewonnen wird und schlussendlich das Skateturnier. Mit dem Preisgeld wäre dann endlich ein neuer Sportrollstuhl für Lucy drinnen. Aber manchmal kommt dann doch alles anders als man denkt...

Der Roman umfasst 281 Seiten, die in 30 Kapitel unterteilt sind. Der Schreibstil ist gut zu lesen und für die Zielgruppe sehr gut verständlich. Durch die Illustrationen wird der Text gut unterstrichen. Man kann sich gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen. Die Protagonisten sich gleich zu Beginn sympathisch und bleiben es auch bis zum Schluss. Auch Unsympathen sind gut untergebracht, wie im realen Leben auch.

Ich finde, Rebecca Elbs hat sich hier sehr gut mit den Themen Außenseiter, Mobbing und Anderssein altersgerecht auseinandergesetzt. Zudem kommt das Thema Freundschaft auch nicht zu kurz. Es ist ein sehr schöner Roman, der auch Behinderungen gut darstellt. Ich würde mich wirklich freuen, öfter Geschichten von Personen zu lesen, die nicht dem Standardtyp entsprechen. Denn hat nicht tatsächlich jeder ein Päckchen zu tragen? Dies wird hier sehr schön erzählt.

Fazit: Rebecca Elbs hat mit "Leo und Lucy" einen sehr aufschlussreichen Kinderroman über Freundschaft und Anderssein vorgelegt, der definitiv Lust auf mehr macht. Klare Leseempfehlung!

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