Gregg Hurwitz – Blackout
Andrew Danner ist Schriftsteller, schreibt Kriminalromane und wird wegen Mordes verhaftet. Er soll seine Ex-Freundin Genevieve erstochen haben, aber er kann sich an die Tat nicht erinnern. Ein epileptischer Grand-Mal Anfall und ein Hirntumor machen seine Aussage glaubhaft und er wird schuldunfähig gesprochen.
Doch Drew will die Wahrheit wissen und recherchiert auf eigene Faust. Er hat Angst vor sich selbst und auch wenn er sich selbst keinen Mord zutraut, weiß er nicht, ob der kleine Passagier in seinem Kopf sonst noch was mit ihm angestellt hat und ihn beeinflusst.
Kaum zuhause geschehen merkwürdige Dinge. Es wird eingebrochen, er verletzt sich selbst, und eine weitere Frauenleiche wird gefunden.
Kann Drew beweisen, dass er nichts mit den Vorfällen zu tun hat, oder spielt ihm seine Fantasie sogar einen Streich? Ist Drew ein kaltblütiger Mörder?
Ich kenne von Gregg Hurwitz bereits die bisherigen Bücher der Orphan-Reihe sowie einige Bücher aus der Tim Rackley-Reihe.
Der Autor hat einen flüssigen, modernen Erzählstil. An einigen Stellen stolpert der Lesefluss, da der Autor einige Bandwurmsätze und Schachtelsätze einbaut und gerade zu Anfang die Hauptfigur sehr chaotische Gedankengänge hat. Da kam es zwischendurch immer mal wieder vor, dass ich einige Abschnitte zwei oder dreimal lesen musste.
Ansonsten spielt der Autor hier mit dem Bewusstsein und den Ängsten des Lesers, denn immer wieder gibt es neue Irrwege, Sackgassen und Überraschungen, die mich auf eine neue Fährte gebracht haben. Die Spannung wird auf hohem Niveau durchgängig gehalten, das Tempo wird stetig gesteigert und dem Leser werden haufenweise Theorien präsentiert, die dazu führen, dass ich immer „nur noch ein Kapitel“ lesen wollte.
Ich habe mich durchaus gut unterhalten gefühlt, auch wenn die Spannung und Raffinesse nicht ganz an die „Orphan X“-Reihe heranreicht. Der Thriller war kurzweilig, spannend konstruiert und ich blieb auf jeden Fall neugierig.
Der Autor hat seine Charaktere lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Drew entwickelt sich im Verlaufe der Geschichte, anfänglich ist er noch wirr, handelt chaotisch, das ist aber auch kein Wunder bei dem was vorgefallen ist. Ein Mordprozess, ein Gehirntumor und verlorene Erinnerungen, wer soll da schon alle Gedanken beisammen haben? Im späteren Verlauf wird er ruhiger und die Geschichte wird zwar nicht unspannender, aber die Grundstimmung verläuft nicht mehr so gehetzt und atemlos. Das gefällt mir gut.
Das Finale war jetzt nicht so meins, ich konnte zwar die Motive irgendwie nachvollziehen, aber letztendlich blieb der große Showdown aus, zumindest ist das meine persönliche Meinung.
Trotzdem, mir hat der Thriller gut gefallen und ich habe ihn sehr gerne gelesen.
So wie es aussieht, ist dieses Buch eine Neuauflage, denn 2010 wurde die Story verlegt.
Das Cover gefällt mir gut. Der schwarze Untergrund der wie geknittertes Papier aussieht, dazu die hellblaue Schrift… netter Blickfang.
Fazit: Spannender Thriller mit winzigen Schwächen, aber absolut empfehlenswert. 4 Sterne.