Cover-Bild Harlem Shuffle
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.08.2021
  • ISBN: 9783446270909
Colson Whitehead

Harlem Shuffle

Roman
Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Harlem, 60er Jahre: die Geschichte eines einfachen Mannes, der so ehrlich wie möglich versucht aufzusteigen. Der neue Roman des zweifachen Pulitzerpreisträgers und Bestsellerautors Colson Whitehead

Eigentlich würde Ray Carney am liebsten ohne Betrügereien auskommen, doch die Einkünfte aus seinem Laden reichen nicht aus für den Standard, den die Schwiegereltern erwarten. Cousin Freddy bringt gelegentlich eine Goldkette vorbei, die Ray bei einem Juwelier versetzt. Doch was tun mit dem Raubgut aus dem Coup im legendären „Hotel Theresa“ im Herzen Harlems, nachdem Freddy sich verdünnisiert hat? Als Polizei und Gangster Ray in seinem Laden aufsuchen, steht sein waghalsiges Doppelleben auf der Kippe. Der mitreißende Roman des zweifachen Pulitzer-Preisträgers Colson Whitehead ist Familiensaga, Soziographie und Ganovenstück, vor allem aber eine Liebeserklärung an New Yorks berühmtestes Viertel.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Langatmiger Gangsterroman

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Ich hatte große Erwartungen in dieses Buch gesetzt, denn „Die Nickel-Boys“ von Whitehead hatte mir sehr gut gefallen.
Der Roman „Harlem Shuffle“ bietet mir eine Sicht in das Leben einiger Afro-Amerikaner, ...

Ich hatte große Erwartungen in dieses Buch gesetzt, denn „Die Nickel-Boys“ von Whitehead hatte mir sehr gut gefallen.
Der Roman „Harlem Shuffle“ bietet mir eine Sicht in das Leben einiger Afro-Amerikaner, die Ende der 1950er- und in den 1960er-Jahren im New Yorker Stadtteil Harlem leben. Ray Carney ist der Hauptprotagonist. Er handelt mit Einrichtungsgegenständen, kauft aber auch andere Sachen – wie zum Beispiel Uhren und Schmuck – an, um sie weiterzuverkaufen.
Eigentlich möchte er ein ehrlicher Mensch sein, aber die Gegenstände, die ihm Cousin Freddie zum Verkauf anbietet, machen das unmöglich. Einiges davon stammt aus Diebstählen. Dennoch nimmt er solche Gegenstände an, denn er muss seine Familie ernähren.
Ray Carney möchte sich als Verkäufer weiterentwickeln, nach außen hin als integrer, ehrlicher Mensch gelten. Er hat Familie – Frau Elizabeth und Tochter May. Elizabeth ist wieder schwanger. Er liebt seine Familie – aber seine Schwiegereltern mögen ihn nicht. Ihnen wäre es am liebsten, wenn Elizabeth und die Kinder eine Weile bei ihnen wohnen würden.
Präsentiert werden mir viele Personen, die nur „angerissen“ werden, also nur kurz auftauchen. Beispielsweise Miss Laura, eine Nachbarin Carneys und seiner Familie. Oder auch Duke, ein Typ, der Carney in einen einflussreichen Club bringen soll und dafür Geld verlangt. Die Afro-Amerikaner in Harlem können sich meistens nicht leiden, sie reden und denken schlecht voneinander. Manchmal beschimpfen sie sich – und es kommt auch vor, dass sie aufeinander schießen.
Ich lese Momentaufnahmen eines New Yorker Stadtteils. Carney ist die Hauptperson, er ist sympathisch. Immer wieder kommt sein Cousin Freddie in der Handlung vor. Ihn mag ich nicht.
Die Vielzahl der Personen in dem Buch, von dem die meisten nur Randfiguren sind, führen dazu, dass mich ihr Schicksal oft nicht berührt.
Der Autor punktet mit einem sehr guten Schreibstil und er kann die Atmosphäre im Harlem der 1950er- und 1960er-Jahre sehr gut beschreiben.
Allerdings ist die Handlung oft langatmig, es fehlt eine gewisse Spannung, die ein Buch interessant macht.
Ich vergebe drei Sterne für „Harlem Shuffle“ und bin bei einer Weiterempfehlung unentschlossen.


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Veröffentlicht am 21.09.2021

"Part of being in New York is being able to brag about what used to be there." Corlson Whitehead

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Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht ...

Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht und seiner Familie den Lebensstandard zu ermöglichen den sie in seinen Augen verdienen. In den Augen seiner Schwiegereltern ist dieser Standart sowieso Grundvoraussetzung und Carney hat alle Hände voll zu tun um ihnen zu Beweisen das er ein würdiger Schwiegersohn ist.

Sein Cousin Freddie, der ziemlich viel kriminelle Energie besitzt, lässt ihn auf seinem Diebesgut aus dem Überfall auf das berühmte Hotel Theresa sitzen.

Als Polizei und Gangster bei Ray auftauchen gerät er in eine ziemliche Zwickmühle, da ihm die Aussage er habe keine Ahnung wo sein Cousin steckt natürlich niemand glaubt.

Colson Whitehead hat einen tollen, spannenden, temporeichen Roman mit vielen Bezügen auf die Geschichte, den Rassismus, die Lebensumstände und die Probleme des Harlem der 60er Jahre geschrieben. Er nimmt Bezug auf geschichtliche Ereignisse, prangert den Rassismus an, erzählt von Plünderungen und rassistisch motivierten Gewaltverbrechen und lässt somit ein sehr atmosphärisches Gesellschaftsportrait entstehen in dessen Mittelpunkt ein Mann steht der sich eher in der Mitte der Gesellschaft befindet und auch so ehrlich wie möglich versucht sich dort zu halten, was schwieriger ist als gedacht.  Kann man sich wirklich einfach aus allem heraushalten oder kommt irgendwann die Zeit in der man Partei ergreifen muss?

Somit finde ich das obenstehende Zitat für diesen Roman sehr passend, da er ein Harlem aufleben lässt wie es aus alten Filmen bekannt ist.

Ein sehr toller Roman über wichtige Themen, die zum Teil (leider) heute genauso relevant sind wie im Harlem der 60er Jahre

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Gute Geschichte

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Carney betreibt ein Möbelgeschäft in Harlem und möchte an sich nur ein ruhiges bürgerliches Leben mit seiner Familie führen, da er von seinem Vater und dessen Kriminalität abgeschreckt wurde. Doch sein ...

Carney betreibt ein Möbelgeschäft in Harlem und möchte an sich nur ein ruhiges bürgerliches Leben mit seiner Familie führen, da er von seinem Vater und dessen Kriminalität abgeschreckt wurde. Doch sein Umfeld, vor allem sein Cousin Freddy zieht ihn immer wieder in dubiose Geschäfte hinein und außerdem lockt immer auch das schnelle Geld...

Mich hat die Geschichte bei diesem Roman sehr interessiert und finde ich es toll, wie das Gefühl fürs schwarze Harlem vergangener Jahrzehnte vermittelt wird. Ich finde die Story im Großen und Ganzen sehr ausgereift, auch wenn mit an der ein oder anderen Stelle ein paar weitergehende Aufkärungen gefehlt haben. Was für mich die Lektüre aber wirklich schwer gemacht hat, waren die vielen Namen und Orte. Ich habe mir mehrmals schwer getan nachzuvollziehen, wer sich wo befindet und in welchem Zusammenhang das alles steht.

Der Schreibstil an sich war aber angenehm und der Sprache war gut zu folgen. Die Charaktere waren für mich auch authentisch und zugänglich, wobei es hier eben den ein oder anderen zu viel für mich gegeben hat, wobei auch nachvollziehen kann, dass es gerade bei Geschichten über Banden, etc. einfach viele Randfiguren geben muss.

Alles in allem habe ich dieses Buch gerne gelesen trotzdem ich aufgrund der Komplexität doch um einiges länger dafür gebraucht habe, als dies für mich üblich ist.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Etwas träge

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Colson Whitehead zieht mich magisch an; seine Themen interessieren mich sehr, und so habe ich auch die beiden Vorgängerwerke, "Die Nickel Boys" sowie "Underground Railroad" als Hörbücher gehört. Am Ende ...

Colson Whitehead zieht mich magisch an; seine Themen interessieren mich sehr, und so habe ich auch die beiden Vorgängerwerke, "Die Nickel Boys" sowie "Underground Railroad" als Hörbücher gehört. Am Ende war ich von beiden eher enttäuscht, und bei "Harlem Shuffle", das ich diesmal nicht gehört, sondern gelesen habe, geht es mir ähnlich. Dennoch werde ich Colson Whitehead treu bleiben.

Das Cover des Romans ist sehr passend gewählt, denn hier kann man sofort sehen, dass man sich im New York der Sechziger Jahre wähnt. Schmutz auf den Straßen ist ebenso normal wie tolle, aber auch etwas düstere Straßenkreuzer. Und Ray Carney muss sich im Harlem der Sechziger Jahre irgendwie über Wasser halten - legal oder illegal.

Am besten gefallen hat mir an "Harlem Shuffle" das Eintauchen in dieses Viertel der Stadt New York, die Bilder, die man im Kopf hat, wenn man vielleicht auch selbst schon einmal da war, nur Jahrzehnte später. Colson Whitehead nimmt den Leser mit in ein Milieu, das einem selbst sehr fremd ist, aber leider schweift er auch oft ab, sodass auch ich gedanklich abschweifte. Hatte er die Vorgabe, die oft üblichen 400 Seiten zu füllen und brauchte noch etwas mehr Nebenhandlungen und detaillierte Beschreibungen?

So bleibt die Grundidee des Romans sowie die Geschichte um Carney wirklich gut, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugen können. Zu träge geht die Handlung voran, zu abschweifend ist die Storyline. Dennoch freue ich mich schon wieder auf den nächsten Roman von Colson Whitehead. Ich werde auf jeden Fall wieder dabei sein!

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Tolle Milieustudie, ein Roman mit Längen

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Colson Whitehead kann meisterhaft erzählen. Er kann sich in eine Zeit einfühlen und darin schwelgen, unfassbar detailreich Zeitkolorit und Atmosphäre erschaffen. Leider macht Atmosphäre allein noch kein ...

Colson Whitehead kann meisterhaft erzählen. Er kann sich in eine Zeit einfühlen und darin schwelgen, unfassbar detailreich Zeitkolorit und Atmosphäre erschaffen. Leider macht Atmosphäre allein noch kein gutes Buch.

Hier sind wir in Harlem in den 60er Jahren, wo eigene Regeln herrschen und sich Kleinkriminelle oder auch Größere tummeln und wo man sich behaupten muss.

Carney hat ein Geschäft für Gebrauchtmöbel und ab und an auch andere Gebrauchtwaren. Er möchte ein rechtschaffener Geschäftsmann sein, aber das ist nicht so leicht, wie man meint. Immer wieder kommt sein Cousin Freddie mit Ideen oder heißer Ware. Schnell wird man in krumme Dinge hineingezogen, manchmal kann man sich auch freikaufen, bis man sich schließlich freikaufen muss.

In Harlem ist es schwer, ein ehrlicher Mann zu sein und zu bleiben. Die Gesellschaft dort bildet ein kompliziertes Geflecht aus Abhängigkeiten, die sich nach Einfluss, Hautfarbe, Familie oder Muskelkraft richten. Da gibt es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch kaffeebraun in allen Schattierungen.

Das ist hoch interessant, so etwa 150 Seiten lang, dann hat man es verstanden, hat aber noch nicht einmal die Hälfte des Buches gelesen. Immer mehr zwielichtige Gestalten treten auf, deren Background beleuchtet wird, aber es passiert nicht so wirklich was.
Es gibt zahlreiche Rückblenden, Hintergründe, familiäre Befindlichkeiten, historische und politische Analysen oder Anekdoten, nur Handlung gibt es kaum.

Vielleicht muss man dieses Buch als Milieustudie betrachten. In dieser Hinsicht ist es grandios. Als Roman hat es Längen. Zu viel Drumherum verschleiern die sparsame Handlung und dem Helden kommt man nicht so recht nahe.

Dieses Buch hat mich anfangs beeindruckt, dann aber sehr gelangweilt.

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