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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2021

Über Frauenbilder, Vorurteile und die Angst vor einem Serienmörder

Diese Frauen
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Der Roman „Diese Frauen“ der Autorin Ivy Pochoda hat mich gleichzeitig gepackt wie auch begeistert. Sehr eindringlich, emotional berührend und fesselnd schreibt die Autorin über eine Welt welche auf den ...

Der Roman „Diese Frauen“ der Autorin Ivy Pochoda hat mich gleichzeitig gepackt wie auch begeistert. Sehr eindringlich, emotional berührend und fesselnd schreibt die Autorin über eine Welt welche auf den ersten Blick fremd erscheint. So gibt sie mit ihrer Geschichte genau diesen Frauen, welche eben nicht den gängigen gesellschaftlichen Normen entsprechen, eine eigene Stimme. Dabei könnte der Titel gar nicht treffender sein. Aber auch der Thrill, auf der Suche nach dem Serienmörder, kommt nicht zu kurz und durch verschiedene Perspektiven bleibt die Handlung bis zuletzt spannend. Für mich ist dieses Buch auch gerade deshalb ein richtiges Meisterwerk, da ernste Themen, Ungerechtigkeiten und Vorurteile angesprochen werden, ohne dabei zu belehrend zu wirken. So war das Buch unter anderem durch seine Aktualität interessant für mich. Der Schreibstil gefiel mir gut, ohne dabei weitschweifig zu sein zeichnete er gekonnt unterschiedlichste Szenerien vor mein inneres Auge. Los Angeles als Handlungsort konnte ich mir so gut vorstellen, wobei die Stadt stellvertretend für viele andere Orte stehen könnte. Insgesamt kommen 5 Frauen mit unterschiedlichen Perspektiven zu Wort, deren Leben alle auf die eine oder andere Weise miteinander verknüpft sind. Durch die unterschiedlichen Lebensweisen und Charaktere, welche alle authentisch waren, bekommt die Handlung eine gelungene Abwechslung. Mein Fazit: Diese perfekte Mischung aus Roman und Krimi solltet ihr unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Deprimierend wie berührend zugleich

Die Überlebenden
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„Die Überlebenden“ von Alex Schulman ist ein durchaus herausforderndes Familiendrama. Die Handlung wird dabei äußerst feinsinnig erzählt, trifft dann aber durch ihren Inhalt mitten ins Herz. Trotz ihrer ...

„Die Überlebenden“ von Alex Schulman ist ein durchaus herausforderndes Familiendrama. Die Handlung wird dabei äußerst feinsinnig erzählt, trifft dann aber durch ihren Inhalt mitten ins Herz. Trotz ihrer Traurigkeit hat mich die Geschichte der drei Brüder deshalb sehr berührt. Schriftstellerisch gelungen konstruiert Autor Alex Schulman, durch einen vorläufigen und einen rückläufigen Zeitstrang, eine ganz eigene, einzigartige Erzählweise. So laufen die Ereignisse scheinbar aufeinander zu und nach und nach offenbart sich die gesamte Geschichte. So ergibt sich dank der Einblicke in die Kindheit, sowie das Erwachsenenalter der Brüder, eine vielschichtige Handlung. Nur schwer auszuhalten waren für mich die Verhaltensweisen der Eltern, welche mich stellenweise schockiert und fassungslos zurück ließen. Gerade durch diese Grausamkeiten, entsteht aber wiederum Authentizität, denn genau solche Geschichten schreibt das Leben eben auch. Von Hoffnung und Versöhnung war für mich allerdings nichts zu spüren. Durch ihren fesselnden und gut lesbaren Schreibstil blieb die Handlung bis zum Schluss spannend. Auch die eingebauten überraschenden Wendungen sorgten für ein herausragendes Leseerlebnis, dessen Wendungen man nicht leicht vorhersehen konnte. Gerne vergebe ich für diese emotionale Geschichte, welche auf hohem Niveau erzählt wird, 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Ein Mut machendes Jugendbuch, über Ängste und den Umgang damit

Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens
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In ihrem Roman „Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens“ erzählt die Autorin Anne Hoffmann, die Geschichte von Elisa welche kurz vor ihrem Abitur steht und merkt wie ihr Leben zunehmend von Angst bestimmt ...

In ihrem Roman „Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens“ erzählt die Autorin Anne Hoffmann, die Geschichte von Elisa welche kurz vor ihrem Abitur steht und merkt wie ihr Leben zunehmend von Angst bestimmt wird. Das Setting in einer Kleinstadt in der Nähe von Berlin wurde lebensnah beschrieben und gefiel mir auch deshalb so gut, da ähnliche Bücher meist nicht in Deutschland spielen. Den äußerst sensiblen Themen Angststörung, Panikattacken und Depression, nimmt sich die Autorin dabei wirklich feinfühlig an. So entsteht eine Geschichte welche authentisch wie auch berührend ist und dazu noch wichtiges Wissen vermittelt. Der Schreibstil las sich wirklich gut und passt durchaus zu den jugendlichen Charakteren. Die Handlung war durchgängig interessant und wurde durch zahlreiche witzig und schöne Momente ergänzt, so das sie zum Glück nicht zu schwermütig wirkte. Alle Protagonist:innen hatten ihren Platz in der Geschichte, auch wenn mir nicht alle gleich sympathisch waren. Elisa und ihre engen Freunde konnte ich aber von Beginn an gut leiden. Auch wenn sie sich nicht immer wissen wie genau sie sich Elisa gegenüber verhalten sollen, bleiben sie dennoch an ihrer Seite. So empfand ich das Buch mit seinem sehr stimmigen Ende als perfekte Lektüre, nicht nur für jugendliche Leser:innen. Ich würde mir mehr solch lebensnahe und eindrückliche Geschichten wünschen und vergebe deshalb gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Herzerwärmende Geschichte voller wunderbarer Charaktere

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Mit seinem Roman „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ hat sich der Autor Matt Cain, definitiv mitten in mein Herz geschrieben. Für mich war das Buch eine absolute Wohlfühlgeschichte, voller großer ...

Mit seinem Roman „Das geheime Leben des Albert Entwistle“ hat sich der Autor Matt Cain, definitiv mitten in mein Herz geschrieben. Für mich war das Buch eine absolute Wohlfühlgeschichte, voller großer Gefühle, welche berührend erzählt wurde. Dabei mochte ich nicht nur Protagonist:innen und das detailreiche Setting total gerne, sondern auch den Schreibstil welcher sich leicht und locker las. Hauptprotagonist Albert ist nicht nur unglaublich liebenswürdig und authentisch, sondern dazu noch richtig inspirierend. Denn nach über 50 Jahren wagt es der Mitte Sechzigjährige endlich zu seinen Gefühlen zu stehen und macht sich auf die Suche nach seiner Jugendliebe George. Im Verlauf des Romans legt Albert dabei eine riesige persönliche Entwicklung hin. So entsteht eine wunderbar positive Atmosphäre, welche das Anderssein nicht nur akzeptiert sondern immer wieder auch feiert. Durch Rückblicke in die Vergangenheit gibt es zudem tiefgehende Einblicke wie sich die rechtliche und auch gesellschaftliche Situation für Homosexuelle im Verlauf der Zeit (in England) verändert hat. Auch die weiteren Charaktere wuchsen mir rasch ans Herz, da einfach jede:r eine eigene Geschichte mitbringt. Diese zahlreichen kleinen Nebenhandlungen fügen sich dabei äußerst gelungen in die Handlung ein und sorgen für eine abwechslungsreiche Geschichte. Mein Fazit: Absolutes Must-read für alle Fans von queerer Literatur und Leser:innen von gefühlvollen Liebesgeschichten. Natürlich gibt es dafür 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Werdegang einer Domina: Ehrlich und ungeschönt

Herbertstraße
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In ihrem Buch „Herbertstraße“ berichtet Manuela Freitag sehr persönlich von ihrer eigenen Biografie. Die einzelnen Kapitel erzählen dabei abwechselnd von ihrer Lebensgeschichte (beginnend mit der Kindheit) ...

In ihrem Buch „Herbertstraße“ berichtet Manuela Freitag sehr persönlich von ihrer eigenen Biografie. Die einzelnen Kapitel erzählen dabei abwechselnd von ihrer Lebensgeschichte (beginnend mit der Kindheit) und aus ihrem heutigen Berufsleben als dienstälteste Domina in Hamburgs berüchtigtster Straße. Dieser geschickte Wechsel sorgt nicht nur für gelungene Abwechslung beim lesen, sondern auch für eine kontinuierliche Spannung. Für eine Biografie nicht selbstverständlich, las sich der Schreibstil richtig gut, so dass ich beim Lesen sehr schnell voran kam. Was schnell klar wurde, leicht hatte es Manuela in ihrem Leben wirklich nicht. Umso bewundernswerter war es darum für mich zu erfahren, wie sie sich aus unterschiedlich misslichen Lagen befreien konnte und es letztendlich geschafft hat ein freies und selbstbestimmtes Leben zu führen. Selbst den Traum Mutter zu werden hat sie sich erfüllen können, ihre Erfahrungen dazu bringen weitere sehr interessante Gesichtspunkte mit sich. Neben all den privaten Einblicken gibt es auch noch ausreichend Kapitel über ihren beruflichen Alltag. Neugierige erhalten einen guten Einblick in die Szene und auch mit so manchem Vorurteil wird aufgeräumt. Dabei spricht Manuela immer äußerst respektvoll und mit viel Verständnis von ihren Kunden und deren teils sehr speziellen Wünschen. So manche skurrile Situation meistert sie zusätzlich mit ihrem ganz besonderen Humor. Für mich war „Herbertstraße“ ein absolutes 5-Sternebuch, informativ, unterhaltsam und sympathisch. Darum gibt es natürlich eine absolute Leseempfehlung!

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