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Veröffentlicht am 09.10.2021

Atemberaubende Jagd nach wertvollen Heilmitteln

Probe 12
5

Einem georgischen Wissenschaftler ist es gelungen, Bakterienstämme, Phagen genannt, zu entwickeln, die in der Lage sind, antibiotikaresistente Keime zu zerstören. Eine bahnbrechende medizinische Entdeckung, ...

Einem georgischen Wissenschaftler ist es gelungen, Bakterienstämme, Phagen genannt, zu entwickeln, die in der Lage sind, antibiotikaresistente Keime zu zerstören. Eine bahnbrechende medizinische Entdeckung, die natürlich sowohl in der Medizin, in der Politik als auch bei Privatpersonen heiß begehrt ist.
So kommt es, dass sich eine atemberaubende Jagd nach diesen Heilmitteln und den Aufzeichnungen des Wissenschaftlers, Georgy Anasias, entwickelt, bei der auch Menschenopfer billigend in Kauf genommen werden.

Zum ersten Mal habe ich einen Thriller eines Autorenduos, hier: Kathrin Lange und Susanne Thiele, gelesen und bin mehr als positiv überrascht, wie hervorragend die beiden sich ergänzt und gegenseitig bei der Entwicklung des Thrillers gefördert haben.
"Probe 12" ist ein Medizinthriller, der alles beinhaltet:
Von Beginn an wird durch den Mord an Georgy Anasias und der Parallelstory um den verzweifelten Kampf eines Jungen Mädchens gegen einen multiresisteten Keim ein enormer Spannungsbogen aufgebaut, den die Autorinnen bis zum Ende des Thrillers durch gekonnt eingebaute Cliffhanger und Perspektivenwechsel immer weiter aufbauen.
Aufgrund des Krankheitsverlaufes von Sylvie, dem jungen Mädchen, der Teilnahme ihres Vaters, Tom Morell, an der Jagd nach dem Bakterienstamm und dem Zwiespalt Toms zwischen seiner Noch-Ehefrau, Isabelle, und der jungen Doktorin Nina Falkenberg, kommen auch die Emotionen nicht zu kurz und hinterlassen die Leserschaft sowohl wütend, traurig als auch fassungslos zurück.
Erfreulicherweise haben die Autorinnen aber sogar die nötige Prise Humor nicht vergessen, die diese zuvor genannten Emotionen dann wieder gekonnt auffängt.

Mein Fazit:
"Probe 12" ist ein sehr gelungenes Gesamtpaket.
Die Figuren des Thrillers werden authentisch und jede für sich detailiert dargestellt, so daß zu allen ein Bezug gebildet werden kann.
Die Geschichte ist auch aufgrund der momentanen Pandemie um das Coronavirus aktuell und sehr realistisch.
Die natürlich auftretenden medizinischen Fachbegriffe und chemischen Bezüge sind im absolut vertretbaren und für die Geschichte immer noch verständlichen Rahmen eingesetzt und zudem sehr lehrreich.
Das Tempo und die Spannung sind atemberaubend und lassen die Leser bis zum Ende nicht mehr los.

Für mich eine unbedingte Leseempfehlung.
Ein Thriller, der für mich seine 5 Sterne ausnahmslos verdient hat und mich auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

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  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 10.09.2021

Wenn selbst die Polizei in die Falle an der Ostsee tappt

Ostseefalle
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In Pia Korritkis sechzehntem Fall von Eva Almstädt entdeckt ein Ehepaar bei den ersten Renovierungs- und Aufräumarbeiten in einem versteckten Kellerraum ihres Bauernhauses einen menschlichen Schädel. Nachdem ...

In Pia Korritkis sechzehntem Fall von Eva Almstädt entdeckt ein Ehepaar bei den ersten Renovierungs- und Aufräumarbeiten in einem versteckten Kellerraum ihres Bauernhauses einen menschlichen Schädel. Nachdem die KTU feststellen konnte, dass es sich um den Schädel einer weiblichen Person handelt, sucht das Team um Pia Korritki und Heinz Broders zum einen natürlich nach dem Körper und untersucht, ob es sich bei der Toten um ein Mordopfer handelt und nach ihrer Identität.

Die Ermittlung gestaltet sich sehr schwierig und als Pia dann sogar in eine raffinierte Falle tappt, wird die Untersuchung sehr persönlich und für Pia auch sehr gefährlich.

Erneut gelingt es Eva Almstädt recht schnell Tempo und Spannung aufzunehmen. Der Erzählstil ist wieder sehr flüssig und die einzelnen Kapitel präsentieren sich in angenehm zu lesender und die Handlung gut nachzuvollziehbarer Länge. Pias Ängste und Sorgen werden ebenso authentisch dargestellt wie die spannende Suche nach dem Mörder.

Der aktuelle Fall konzentriert sich dieses Mal noch stärker auf Pia, bleibt aber dabei noch intensiver am Fall.

Es ist sicher von Vorteil die 15 Vorgänger bereits zu kennen, um den einen oder anderen Bezug zu verstehen, aber auch für Neueinsteiger ist der Krimi lesenswert und ein herausragender Beginn.

Für mich ist der 16. Fall auch der beste!

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Bestialische Morde einer zerstörten Seele auf dem Trail!

Pacific Crest Trail Killer
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In der "Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla wird auf dem Trail eine mitsamt ihrem Zelt verbrannte Leiche einer jungen Frau entdeckt. Der ehemalige Militärpolizist Mark Stetson, der eigentlich ...

In der "Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla wird auf dem Trail eine mitsamt ihrem Zelt verbrannte Leiche einer jungen Frau entdeckt. Der ehemalige Militärpolizist Mark Stetson, der eigentlich bei der Wanderung Ablenkung und einen Ausgleich zur Vergangenheit sucht, ist in der Untersuchung des Fundortes involviert und wird vom FBI Los Angeles rekrutiert. Auf der Suche nach dem Täter soll Mark die Fahndung auf dem Trail übernehmen. Aufgrund der durchdachten Ausführung des Mordes gehen Mark und das FBI von einem Serienmörder aus. Wann und wo wird er oder sie wieder zuschlagen und wieviele Morde stehen den Wanderern noch bevor?

Schon das Cover weckt spannende und zugleich auch ängstliche Erwartungen an den Inhalt des Buches. Dargestellt ist die bei Dunkelheit einsame Wildnis entlang des Trails, an dem etwas entlegen an einem See ein orangefarbenes Zelt steht, in dem durch die innere Beleuchtung der Schemen einer Person zu erkennen ist, die anscheinend hilfesuchen die Hände gegen das Zeltinnere legt, um nur schnell das Zelt verlassen zu können.

Dem Autor gelingt es, aufgrund seiner eigenen Erfahrung auf einem Teilstück des Trails, das gesamte Paket einer derartigen "mörderischen" - im wahrsten Sinne des Wortes -Wanderung dem Leser glaubhaft und authentisch darzustellen. Bildhafte Beschreibungen der wunderschönen Landschaft, charakteristische Zeichnungen der Protagonisten und eine atemberaubende Jagd nach dem Mörder/ der Mörderin zeichnen diesen Thriller aus. Dabei schafft es Christian Piskulla auch mit einer Prise Erotik den Spannungsbogen nie außer Acht zu lassen oder gar zu verlieren. Im Gegenteil: Nach einem erotischen Zwischenteil baut sich die Spannung immer mehr auf, um in einem dramatischen Finale zu enden.

Selten bin ich sowohl Wanderern, Ermittlern, Opfern und sogar dem/ der Täter(in) so nah gewesen wie in diesem Thriller. Erzeugt wird dieses durch ständig wechselnde Sichtweisen während des einzelnen Kapitel, ohne das diese den Lesefluß stören. Vielmehr wird dadurch noch mehr Spannung bewirkt. Für jeden, der schon mal alleine auf einer Wanderung der Zivilisation entlegen unterwegs war, ist die Hilflosigkeit der Opfer mehr als nachvollziehbar. Wer spannende Thriller, gepaart mit einem Hauch Erotik, wunderbaren Landschaftskoloriten und authentischen Charakteren mag, die selbst am Ende des Buches ihn noch weiter fesseln und nicht loslassen können, der ist mit "Pacific Crest Trail Killer" goldrichtig!

Eines der wahrhaft absoluten Thriller-Highlights diesen Jahres für mich.
Christian Piskullas Thriller habe ich nicht zum letzten Mal gelesen.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Blutige Ermittlung im texanischen Drogenmilieu

Die Tote mit der roten Strähne
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In dem Thriller "Die Tote mit der roten Strähne" von Kathleen Kent ermittelt die junge Detective Betty Rhyzyk nach ihrem Wechsel vom Departement in Brooklyn, New York nach Dallas, Texas direkt im dortigen ...

In dem Thriller "Die Tote mit der roten Strähne" von Kathleen Kent ermittelt die junge Detective Betty Rhyzyk nach ihrem Wechsel vom Departement in Brooklyn, New York nach Dallas, Texas direkt im dortigen Drogenmilieu, wo sich Mexikaner und Texaner einen blutigen Drogenkrieg liefern. Bei Bettys Ermittlungen stößt sie auf zahlreiche Morde und Mißhandlungen. Sogar das eigene Team bleibt davon nicht verschont, so daß Betty immer wieder Trost bei ihrer Lebensgefährtin Jacky suchen muß. Bei der Verfolgung einer ganz heißen Spur, begibt sich Betty dann selbst in allergrößte Gefahr.

Das Cover besticht durch seine schlichte Gestaltung: Auf dem weißen Umschlag ist ein roter Flügel dargestellt. Beides, sowohl die Farbe rot als auch der Flügel haben einen direkten Bezug zum Inhalt des Thrillers, ohne bereits hier schon zu viel verraten zu wollen.
Der Thriller verläuft in einem rasanten Tempo und gipfelt in einem furiosen Finale, welches mich sehr an die Filme von Quentin Tarantino erinnert hat. Während die ersten Kapitel noch die Charaktere dem Leser sehr authentisch näherbringen und die Situation des Drogenkrieges erläutert wird, bleibt im weiteren Verlauf kaum Zeit zum Luftholen.
Durch die "Ich"-Form, in dem der Thriller geschrieben ist, bleiben die Leser stets direkt an Betty dran und kämpfen und leiden Seite für Seite mit ihr.

Für alle Freunde spannender und rasanter Thrillerliteratur ein absolutes Muß. Die Nominierungen für den Edgar Award und den Nero Award sind mehr als verdient. Leider sind mehr als 5 Sterne nicht möglich!

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Spannende und erschreckende Ermittlung eines Mobbingfalles in Marseille

LOCKDOWN IN MARSEILLE
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In einem Vorort von Marseille erhängt sich die 15jährige Schülerin Emeline an der Magnolie des Hausgartens. Die frisch gebackene Lieutnant Nadia Aubertin beginnt zusammen mit ihrem Freund, dem stellvertretenden ...

In einem Vorort von Marseille erhängt sich die 15jährige Schülerin Emeline an der Magnolie des Hausgartens. Die frisch gebackene Lieutnant Nadia Aubertin beginnt zusammen mit ihrem Freund, dem stellvertretenden Staatsanwalt Pierre Frigeri den Selbstmord genauer zu untersuchen, da der Verdacht von Mobbing an der Schule aufkommt. Von ihren Vorgesetzten werden ihnen jedoch immer wieder Steine in den Weg gelegt, sodass sich die Untersuchung noch schwieriger gestaltet als erwartet und dann kommt auch noch die Pandemie hinzu.

In Anna-Maria Aurels 393 Seiten starken Krimi "Lockdown in Marseille" wird durch den Selbstmord der Schülerin, der gleich auf den ersten Seiten des Buches geschildert wird hohe Spannung und Emotion erzeugt. Erfreulicherweise gelingt es der Autorin beide Komponenten bis zum Ende des Kriminalromans auf hohem Niveau stets aufrecht zu erhalten. Die Leser bauen dadurch zu beinahe allen Charakteren des Romans eine starke Verbindung auf und können sich sehr gut in jede(n) einzelne(n) hineinversetzen. Egal, ob es sich um die Ermittler, die Opfer oder deren Eltern handelt.

Der aktuelle Bezug zur Corona-Pandemie erzeugt einen zudem sehr realistischen Aspekt, so dass Realität und Fiktion nahezu zu korrespondieren scheinen und man sich in die Metropole Marseille regelrecht hineinversetzt fühlt.

Mein Fazit: Ein ganz besonderer Krimi über ein ganz spezielles Thema (Mobbing), der sehr viel Lesespaß erzeugt, aber auch am Ende sehr nachdenklich macht und lange nachwirkt.

Unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!!

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