Die Bären von Björnstadt
In einer kleinen, fiktiven schwedischen Stadt ganz im Norden des Landes ist der Eishockeysport das verbindende Element seiner Bewohner. Alle Björnstädter sind irgendwie mit dem Eishockey verbunden. Die ...
In einer kleinen, fiktiven schwedischen Stadt ganz im Norden des Landes ist der Eishockeysport das verbindende Element seiner Bewohner. Alle Björnstädter sind irgendwie mit dem Eishockey verbunden. Die Jugendmannschaft ist so gut, dass man dem Verein nach dem nächsten großen Sieg sorgar ein Leistungszentrum in Aussicht stellt. Das Ansehen des Vereins würde über die Stadtgrenzen weit hinaus steigen, und viele Arbeitsplätze wären gesichert, und es würden sogar neue Stellen in der strukturschwachen Gegend geschaffen werden.
Die Mannschaft trainiert hart, und es sieht ganz so aus, als ob das große Ziel erreichbar wäre. Ein Ereignis erschüttert dann jedoch die kleine Stadt und zwingt jeden dazu sich zu positionieren. Es bilden sich zwei Lager, und der Zusammenhalt der städtischen Gemeinschaft droht auseinanderzubrechen.
Der Schreibstil von Fredrik Backmann gefällt mir so mittel. Es gibt viele Wiederholungen, Superlative und was ich nicht so mag, sind so Sätze wie: " In zehn Jahren wird sie sich an dies und das erinnern..." , Diese vorweggenommenen Zukunftsperspektiven sind nach meinem Geschmack stilistisch einfach nicht schön.
Es gibt sehr sehr viele Perspektivwechsel. Manchmal springt der Autor nach 2-3 Sätzen schon wieder zur nächsten Person. Man hat das Gefühl, dass fast jeder Björnstädter irgendwann zu Wort kommt. Außerdem ist das Thema Eishockey sehr dominant. Trotzdem kommt man auch wenn man kein Anhänger dieser Sportart ist ganz gut mit. Nach dem Vorfall treten Themen wie Loyalität, Freundschaft und Liebe mehr in den Vordergrund.
Eishockey ist ein harter und von Männern dominierter Sport. In Björnstadt muss sich alles und jeder dem Eishockey unterordnen. Der raue Ton in der Kabine ist oft frauenfeindlich, rassistisch, und es werden derbe Sprüche gegen Minderheiten gekloppt. Die Entwicklung der Geschichte ist deshalb nicht sehr überraschend. Man ist nur gespannt, wer sich auf welche Seite stellt. Hier sind die vielen Perpektivwechsel von Vorteil, denn je nachdem in wessen Kopf man gerade schlüpft, entstehen auch wieder ganz andere Prioritäten.
Gelesen wird das Hörbuch von Heikko Deutschmann. Die Vertonung hat mir wirklich gut gefallen. Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen.